Welterbe in Deutschland

Überblick über das Welterbe in Deutschland

Zum Welterbe in Deutschland gehören (Stand 2024) 54 UNESCO-Welterbestätten, darunter 51 Stätten, die zweitmeisten weltweit,[1] des Weltkulturerbes und drei Stätten des Weltnaturerbes. Neun dieser Stätten sind grenzüberschreitend oder transnational.[2]

Welterbe-Emblem
Welterbestätten in der Bundesrepublik Deutschland, Stand: Juli 2024

Die Bundesrepublik Deutschland hat die Welterbekonvention 1976 ratifiziert. Der Kaiserdom zu Aachen gehörte 1978 als einzige deutsche Stätte zu den zwölf, mit denen die Welterbeliste eröffnet wurde. Die Deutsche Demokratische Republik unterzeichnete den Vertrag 1988. Die für 1990 nominierten Schlösser und Gärten von Potsdam wurden bei der Sitzung im Dezember 1990, also bereits nach der Wiedervereinigung, gemeinsam mit Gebieten aus Berlin als Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin in das Welterbe aufgenommen. Als bislang letzte Stätten in Deutschland wurden 2024 die Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine und das Residenzensemble Schwerin aufgenommen. Deutschland war das zweite Land, in dem einer Stätte der Welterbetitel aberkannt wurde (Dresdner Elbtal, Welterbe 2006–2009).

Die Anträge auf Nominierung einer Stätte zum UNESCO-Welterbe stellen in Deutschland die Bundesländer. Zu den wechselnden Tagungsorten des Welterbekomitees gehörten 1995 Berlin und 2015 Bonn.

Allgemeines

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Rechtlicher Rahmen

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Beide deutsche Staaten unterzeichneten die Convention Concerning the Protection of the World Cultural and Natural Heritage (Welterbekonvention) bereits vor der Wiedervereinigung, die Bundesrepublik am 23. August 1976 und die DDR am 12. Dezember 1988.[3] Die rechtliche Verbindlichkeit der Konvention für Deutschland ist allerdings bis heute nicht vollständig geklärt. In der Bundesrepublik ging man nach der Ratifikation 1976 von der Existenz eines entsprechenden Vertragsgesetzes im Sinne des Art. 59 Abs. 2 Satz 1 GG aus, das der Konvention innerstaatliche Geltung verschafft hätte.[4] Tatsächlich fehlt jedoch bis heute ein solches Vertrags- oder Zustimmungsgesetz, was die überwiegende Meinung in der Literatur zu der Ansicht führt, dass die Welterbekonvention lediglich ein Verwaltungsabkommen im Sinne des Art. 59 Abs. 2 Satz 2 GG darstellt[5] und damit also keine „echte“ Transformation in nationales Recht erfolgt ist, was nach Ansicht von UNESCO-Vertretern eine empfindliche Lücke darstellt.[6]

Die völkerrechtlichen Verpflichtungen, die die Bundesrepublik mit Beitritt zur Konvention eingegangen ist, sind aber gleichwohl von allen staatlichen Organen zu beachten, wozu auch die Gerichte und Kommunen gehören (Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes).[7] Die Bundesregierung Merkel I verneinte im März 2008 sogar jegliche Regelungslücke, indem sie feststellte: „Die Welterbekonvention ist 1976 gemäß…der so genannten ‚Lindauer Absprache‘ ratifiziert worden, d. h. die Länder haben damals ihr Einverständnis gegeben. Damit sind auch die Länder an die Welterbekonvention gebunden.“[8] Allerdings ist die Rechtsgültigkeit der Lindauer Absprache umstritten, da sie (siehe ebendort) möglicherweise nicht verfassungskonform ist.

Mit der Wiedervereinigung 1990 erweiterte sich die Gültigkeit der Welterbekonvention auf das Beitrittsgebiet (ehemalige DDR), wo jedoch ohnehin bereits im Frühjahr 1989 die Konvention durch den Staatsrat der DDR angenommen worden und in Kraft getreten war.[9] Im Einigungsvertrag wurde ihre Geltung für das Beitrittsgebiet allerdings mangels Aufnahme in die dafür vorgesehene Anlage II nicht explizit vereinbart. Somit steht ein weiteres „Fragezeichen“ hinter dem o. a. Bundesregierungs-Zitat, da ja die neuen Bundesländer 1976 noch nicht existierten.

Im Zusammenhang mit der Dresdner Waldschlößchenbrücke kam das Bundesverfassungsgericht zu der Einschätzung, dass die Welterbekonvention

„… nach Konzeption und Wortlaut keinen absoluten Schutz gegen jede Veränderung [bietet]. In Anbetracht [des] völkerrechtlichen Rahmens ist es verfassungsrechtlich möglich, dass sich der in einer förmlichen Abstimmung festgestellte Bürgerwille…in einem Konflikt über die planerische Fortentwicklung einer Kulturlandschaft durchsetzt. …Als Folge müssen dann gleichwohl die möglichen Nachteile aus der Entscheidung – wie etwa der Verlust des Welterbestatus und ein damit einhergehender Ansehensverlust – in Kauf genommen werden.“

Bundesverfassungsgericht[10]

Organisatorischer Rahmen

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Unterschutzstellung und Pflege von Denkmälern sind Angelegenheit der deutschen Bundesländer. Mögliche Anträge zur Aufnahme in die Welterbeliste werden zunächst von der vorgesehenen Welterbestätte in Zusammenarbeit mit dem für Denkmalangelegenheiten zuständigen Ressort des entsprechenden Bundeslandes bearbeitet. Die Kultusministerkonferenz (KMK) führt die aus den Ländern kommenden Vorschläge zu einer einheitlichen deutschen Vorschlagsliste (Tentativliste) zusammen. Die Tentativliste dient nach Verabschiedung durch die Kultusministerkonferenz als Grundlage für die künftigen Nominierungen Deutschlands für die UNESCO-Welterbeliste. Sie wird über die für Denkmalpflege zuständigen Länderbehörden, das Sekretariat der KMK, das Auswärtige Amt und das UNESCO-Welterbezentrum in Paris dem UNESCO-Welterbekomitee zur Entscheidung vorgelegt.

Deutschland war von 1976 bis 1978, von 1980 bis 1987 und von 1991 bis 1997 Mitglied des Welterbekomitees. Von 1995 bis 1996 hatte es den Vorsitz. 2011 wurde Deutschland erneut in das Welterbekomitee gewählt. Die deutsche Delegation wird vom Auswärtigen Amt als dem für die Zusammenarbeit Deutschlands mit der UNESCO federführenden Ressort geleitet. Die KMK benennt einen Delegierten als Vertreter der Länder für den Kulturbereich beim Welterbekomitee der UNESCO.

Aufgabe der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK), einer Mittlerorganisation der Auswärtigen Kulturpolitik, ist es, die Bundesregierung und die übrigen zuständigen Stellen in UNESCO-Belangen zu beraten, an der Verwirklichung des UNESCO-Programms in Deutschland mitzuarbeiten, die Öffentlichkeit über die Arbeit der UNESCO zu informieren und Institutionen, Fachorganisationen und Experten mit der UNESCO in Verbindung zu bringen. Die Deutsche UNESCO-Kommission wirkt an der Umsetzung der Welterbekonvention in Deutschland mit und arbeitet eng mit allen für das Welterbe zuständigen Stellen zusammen.

Als „Dachorganisation“ für die touristische Vermarktung der Welterbe-Stätten fungiert der UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V.[11] mit

als ordentliche Mitglieder sowie mit einigen Fördermitgliedern. Der Verein wurde 2001 gegründet und hat seine Geschäftsstelle in Quedlinburg im Salfeldtschen Palais.

Welterbetag

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Der UNESCO-Welterbetag wurde in Deutschland auf Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission und des UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. ins Leben gerufen. Er wird seit 2005 alljährlich am ersten Sonntag im Juni mit Veranstaltungen an allen Welterbestätten begangen.[12]

Die zentrale Veranstaltung zum deutschen UNESCO-Welterbetag 2017 fand am 4. Juni im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl in Sassnitz statt.[13] Im Jahr 2018 war der Aachener Dom das Zentrum der Veranstaltungsreihe.[14] 2020 gab es aufgrund der COVID-19-Pandemie ein weitgehend digitales Angebot der Welterbestätten.[15] Die zentrale Veranstaltung 2022 fand in Wismar statt.[16]

Tourismus

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Während im Rahmen des Dresdner Brückenstreits (s. u.) oft damit argumentiert wurde, dass der Welterbetitel keinen nennenswerten touristisch-ökonomischen Effekt für die Kommune und die ansässigen Unternehmen habe, wird dies deutschlandweit differenzierter beurteilt. Einige Stätten wie beispielsweise die Stralsunder Altstadt und die Klosterinsel Reichenau verzeichneten einen deutlich positiven Einfluss auf die Besucherströme.[17]

Konfliktfälle

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Trotz der lückenhaften Gesetzesgrundlage wurde bisher – vor allem im Bewusstsein um die tourismusfördernde Bedeutung des UNESCO-Titels – eine Verletzung der Welterbekonvention in den meisten Fällen erfolgreich verhindert.[18] Zur offenen Konfrontation mit den Schutzzielen der UNESCO kam es lediglich beim Kölner Dom und beim Dresdner Elbtal (siehe #Kölner Dom (gefährdet 2004–2006) und #Dresdner Elbtal (gefährdet ab 2006, gestrichen 2009) weiter unten). Während die örtliche Politik in Köln unter dem Druck der Weltorganisation nach einiger Zeit einlenkte und der Konflikt beigelegt wurde, endete der Dresdner Fall mit der Aberkennung des Welterbe-Status.

Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten

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Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat das „Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten“[19] Anfang 2009 im Zusammenhang mit dem Konjunkturpaket I auf den Weg gebracht. In diesem Programm stehen in den Jahren 2009 bis 2014 insgesamt 220 Mio. Euro Bundesmittel für die deutschen UNESCO-Welterbestätten zur Verfügung. Gefördert werden investive und konzeptionelle Maßnahmen, die der Erhaltung, Sanierung oder Weiterentwicklung der Welterbestätten dienen. Dazu gehören die Sanierung von Schlössern, Burgen, Einzelgebäuden, Industriedenkmälern und Landschaftsparks von Weltrang ebenso wie die Durchführung städtebaulicher Maßnahmen in deren Umfeld oder auch die Erstellung von touristischen Leitsystemen. Ein weiteres Ziel des Investitionsprogramms besteht darin, den fachlichen Austausch zwischen den Welterbestätten zu intensivieren. Die Auswahl der Förderprojekte 2009 und 2010 erfolgte auf Empfehlung einer unabhängigen Expertenkommission.

Kriterien waren dabei:

  1. Städtebau (stadtentwicklungspolitische Bedeutung, stadtbildprägende Wirkung, architektonische Qualität)
  2. Denkmalpflege (Konservatorisch restauratorische Maßnahmen, Reversibilität von Einbauten, Verträglichkeit der Einbauten)
  3. Zusätzliche Aspekte (Dringlichkeit, Machbarkeit, Nachhaltigkeit von Nutzungen, Vorbildwirkung, Innovationscharakter, energetische Aspekte, konjunkturelle Wirkung)

Mit den Mitteln des Investitionsprogramms nationale UNESCO-Welterbestätten fördert das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung insgesamt 213 Projekte in 60 Welterbekommunen und UNESCO-Welterbestätten.

Welterbestätten

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Aktuelle Welterbestätten

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Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Deutschland[20] in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

f1  Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Aachener Dom
(Lage)
1978 K 3 Eines der architektonisch herausragendsten Bauwerke der karolingischen Renaissance; der Aachener Domschatz gehört zu den bedeutendsten Kirchenschätzen in Nordeuropa. Im Dom wurde von 936 bis 1531 31 deutsche Könige und Kaiser gekrönt.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii., iv., vi.
Offiziell: Aachen Cathedral

Speyerer Dom
(Lage)
1981 K 168 Eines der weltweit bedeutendsten romanischen Bauwerke aus der Zeit des Heiligen römischen Reiches (die weltweit größte erhaltene romanische Kirche) und die Haus- und Grabeskirche des salischen Kaisergeschlechts.

Erfülltes Kriterium für Weltkulturerbe: ii.
Offiziell: Speyer Cathedral

Würzburger Residenz und Hofgarten
(Lage)
1981 K 169 Die Würzburger Residenz, zusammen mit dem hinter ihr liegenden Hofgarten und dem vor ihr liegenden Residenzplatz, ist ein bedeutendes Zeugnis des europäischen Barocks.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., iv.
Offiziell: Würzburg Residence with the Court Gardens and Residence Square

Wallfahrtskirche „Die Wies“
(Lage)
1983 K 271 Die Wallfahrtskirche auf der Wies in Steingaden ist ein herausragendes Zeugnis der spezifisch bayerischen Rokokoarchitektur.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., iii.
Offiziell: Pilgrimage Church of Wies

 
Schloss Augustusburg
(weitere Bilder)
Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl 1984 K 288 Die Schlösser Augustusburg (Lage) und Falkenlust (Lage) in Brühl sind bedeutende Zeugnisse des Rokokostils in Deutschland und herausragende Beispiele für große Schlossbauten des 18. Jahrhunderts.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Castles of Augustusburg and Falkenlust at Brühl

 
Hildesheimer Dom und St. Michaelis
(weitere Bilder)
Dom und Michaeliskirche in Hildesheim 1985 K 187 Der Dom St. Mariä Himmelfahrt (Lage) und die Michaeliskirche (Lage) in Hildesheim sind bedeutende Zeugnisse ottonisch-romanischer Bau- und Bildkunst

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii., iii.
Offiziell: St Mary’s Cathedral and St Michael’s Church at Hildesheim

 
Porta Nigra
(weitere Bilder)
Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier
(Lage)
1986 K 367 Ein herausragendes Zeugnis der römischen Epoche von Trier, speziell ein herausragendes Beispiel einer großen römischen Hauptstadt nach der Reichsteilung. Zum römischen Trier (Augusta Treverorum) gehören unter anderem die Porta Nigra, das Amphitheater, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika, die Barbarathermen und die Römerbrücke.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., iii., iv., vi.
Offiziell: Roman Monuments, Cathedral of St Peter and Church of Our Lady in Trier

 
Holstentor
(weitere Bilder)
Hansestadt Lübeck
(Lage)
1987 K 272 Ein herausragendes Beispiel für das kulturelle Erbe der Hanse; durch die Aufnahme verschiedener Hansestädte in die Welterbeliste wird versucht die Geschichte der Hanse in ihrer gesamten Breite zu bezeugen. Zum Welterbebereich gehören unter anderem die Jakobikirche, das Heiligen-Geist-Hospital, der Dom, das Holstentor, das Kaisertor und die Salzspeicher am linken Traveufer. Es handelt sich um das größte Flächendenkmal des deutschen Welterbes.

Erfülltes Kriterium für Weltkulturerbe: iv.
Offiziell: Hanseatic City of Lübeck

 
Schloss Sanssouci
(weitere Bilder)
Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin
(Lage)
1990 K 532 Eine großflächige Kulturlandschaft mit weltweit herausragenden Schloss- und Parkanlagen

1990: Zunächst wurden unter anderem das Schloss und der Park Sanssouci sowie die Pfaueninsel mit ihrem Schloss in die Welterbeliste aufgenommen
1992: Erweiterung des Welterbes um das Schloss und den Park Sacrow mit der Heilandskirche
1999: Erweiterung des Welterbes unter anderem um das Schloss und den Park Lindstedt sowie die Villa Henckel mit Garten[21]
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii., iv.
Offiziell: Palaces and Parks of Potsdam and Berlin
Karte der Welterbestätte

 
Königshalle von Kloster Lorsch
(weitere Bilder)
Kloster Lorsch und Altenmünster
(Lage)
1991 K 515 Ein herausragendes architektonisches Zeugnis aus der Karolingerzeit und eines der größten Reichsklöster des Frankenreiches

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., iv.
Offiziell: Abbey and Altenmünster of Lorsch

 
Bergwerk Rammelsberg
(weitere Bilder)
Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft
(Lage)
1992 K 623 Das Erzbergwerk Rammelsberg ist ein weltweit herausragendes bergbaugeschichtliches Ensemble; kein anderes Bergwerk ist kontinuierlich über 1000 Jahre in Betrieb gewesen.

1992: Zunächst wurden das Bergwerk Rammelsberg und die Altstadt von Goslar in die Welterbeliste aufgenommen
2010: Erweiterung um das Oberharzer Wasserregal einschließlich des Klosters Walkenried (die Walkenrieder Mönche legten den Ursprung für die Wasserwirtschaft) und des historischen Bergwerks Grube Samson
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii., iii., iv.
Offiziell: Mines of Rammelsberg, Historic Town of Goslar and Upper Harz Water Management System

Altstadt von Bamberg
(Lage)
1993 K 624 Ein herausragendes Beispiel einer frühen mittelalterlichen Stadt in Zentraleuropa. Zum Welterbebereich gehören die drei historischen Stadtzentren Bergstadt (u. a. Dom St. Peter und St. Georg, Alte Hofhaltung und Böttingerhaus), Inselstadt (u. a. Altes Rathaus und Klein-Venedig) und Gärtnerstadt.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Town of Bamberg

Klosteranlage Maulbronn
(Lage)
1993 K 546 Die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Maulbronn Monastery Complex

Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg
(Lage)
1994 K 535 Quedlinburg ist unter anderem aufgrund der zahlreichen bis heute in hoher Qualität erhalten gebliebenen Fachwerkhäuser ein herausragendes Beispiel einer mittelalterlichen Stadt in Europa; außerdem befindet sich in der Stiftskirche ein weltberühmter Kirchenschatz.

Erfülltes Kriterium für Weltkulturerbe: iv.
Offiziell: Collegiate Church, Castle and Old Town of Quedlinburg

Völklinger Hütte
(Lage)
1994 K 687 Ein weltweit bedeutendes Zeugnis der Industriegeschichte; alle Phasen der Roheisenerzeugung sind hier am authentischen Ort nachvollziehbar.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Völklingen Ironworks

Grube Messel
(Lage)
1995 N 720 Die Fossilienfundstätte der Grube Messel ist eines der weltweit bedeutendsten Zeugnisse, die die Entwicklungsgeschichte der Wirbeltiere dokumentieren

Erfülltes Kriterium für Weltnaturerbe: viii.
Offiziell: Messel Pit Fossil Site

Kölner Dom
(Lage)
1996 K 292 Besonders beeindruckend ist die einmalige Harmonisierung sämtlicher Bauelemente und des Schmuckwerks im Stil der mittelalterlich-gotischen Architektur.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii., iv.
Offiziell: Cologne Cathedral

Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau 1996 K 729 Bedeutende Zeugnisse, die den Bauhausstil, einen der bedeutendsten Design- und Architekturstile des 20. Jahrhunderts, in den Städten Weimar (Lage), Dessau (Lage) und Bernau (Lage) repräsentieren.

1996: Zunächst wurden das Bauhaus Dessau, die Meisterhäuser und das Musterhaus „Am Horn“ in die Welterbeliste aufgenommen
2017: Erweiterung um die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und die Laubenganghäuser der Siedlung Dessau-Törten[22]
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv., vi.
Offiziell: Bauhaus and its Sites in Weimar, Dessau and Bernau

 
Das Lutherhaus in Wittenberg
(weitere Bilder)
Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg 1996 K 783 Herausragende Zeugnisse einer der bedeutendsten Epochen der (Kirchen)geschichte: die Zeit der Reformation und Gegenreformation. Zum Welterbe gehören: Martin Luthers Geburtshaus und Martin Luthers Sterbehaus in Eisleben (Lage) sowie das Lutherhaus, das Melanchthonhaus, die Schlosskirche und die Stadtkirche in Wittenberg (Lage).

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iv., vi.
Offiziell: Luther Memorials in Eisleben and Wittenberg

 
Das Schillerhaus in Weimar
(weitere Bilder)
Klassisches Weimar
(Lage)
1998 K 846 Zahlreiche Gebäude und Parks – die bedeutendsten Stätten der deutschen Literatur – zeugen bis heute von der Epoche der Weimarer Klassik. Im späten 18. und frühen 19. Jhd. war Weimar das kulturelle Zentrum Europas.

Zum Welterbe gehören unter anderem herausragende Schiller-, Goethe- und Herdergedenkstätten sowie die Anna-Amalia-Bibliothek.
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., vi.
Offiziell: Classical Weimar

Museumsinsel Berlin
(Lage)
1999 K 896 Ein einzigartiges Ensemble in der europäischen Kulturlandschaft, welches auf herausragende Weise die Entwicklungsgeschichte der modernen Museumsarchitektur zeigt.

Zum Welterbe bzw. zur Museumsinsel gehören: das Pergamonmuseum, das Alte Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Neue Museum.
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Museumsinsel (Museum Island), Berlin
Karte der Welterbestätte

Wartburg
(Lage)
1999 K 897 Eine der historisch interessantesten Burgen in Deutschland; sie steht in Verbindung mit zahlreichen bedeutenden Persönlichkeiten (u. a. Martin Luther und die Heilige Elisabeth) und Ereignissen (u. a. Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche).

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., vi.
Offiziell: Wartburg Castle

 
Schloss Mosigkau
(weitere Bilder)
Gartenreich Dessau-Wörlitz
(Lage)
2000 K 534 Ein herausragendes Beispiel der Landschaftsgestaltung im Geiste der Aufklärung. Zum Welterbe bzw. zum Gartenreich gehören folgende Schlösser und Parks: Luisium, Georgium, Mosigkau, Großkühnau, Sieglitzer Berg, Oranienbaum und Wörlitz.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Garden Kingdom of Dessau-Wörlitz

Klosterinsel Reichenau
(Lage)
2000 K 974 Die Insel im Bodensee ist ein bedeutendes Zeugnis der religiösen und kulturellen Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter. Auf der Insel befinden sich unter anderem folgende bedeutende Gotteshäuser: das Münster St. Maria und Markus, die Kirche St. Peter und Paul und die Georgskirche.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., iv., vi.
Offiziell: Monastic Island of Reichenau

Industriekomplex Zeche Zollverein in Essen
(Lage)
2001 K 975 Ein bedeutendes Zeugnis der Entwicklung der Schwerindustrie in Europa. Zum Welterbebereich in Essen gehören die Schachtanlagen 12 und 1/2/8 der Zeche sowie die Kokerei Zollverein.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii.
Offiziell: Zollverein Coal Mine Industrial Complex in Essen

Oberes Mittelrheintal
(Lage)
2002 K 1066 Die Einzigartigkeit dieser Kulturlandschaft zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz ist der außergewöhnliche Reichtum an kulturellen Zeugnissen. Sie bildet den Inbegriff der Rheinromantik. Zum Welterbebereich gehören unter anderem: die Loreley, die Festung Ehrenbreitstein und die Marksburg.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv., v.
Offiziell: Upper Middle Rhine Valley

Altstädte von Stralsund und Wismar 2002 K 1067 Ein herausragendes Beispiel für das kulturelle Erbe der Hanse. Zum Welterbebereich gehören unter anderem der Alte Markt und die Marienkirche in Stralsund (Lage) sowie der Marktplatz und die Nikolaikirche in Wismar (Lage).

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Historic Centres of Stralsund and Wismar

Rathaus und Roland in Bremen
(Lage)
2004 K 1087 Das Rathaus und der Roland auf dem Marktplatz von Bremen sind bedeutende Repräsentationen der zivilen Autonomie und Souveränität während des Heiligen Römischen Reiches.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii, iv, vi
Offiziell: Town Hall and Roland on the Marketplace of Bremen

Muskauer Park (Park Mużakowski)
(Lage)
2004 K
Polen 
Deutschland 
1127 Ein herausragendes Beispiel europäischer Gartenbaukunst sowie der größte Landschaftspark Zentraleuropas im englischen Stil. Sowohl der deutsche als auch der polnische Teil des Parks gehören zum Kulturerbe. In der historischen Oberlausitz bedeckt der Park 3,5 km² in Polen und 2,1 km² in Deutschland.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., iv.
Offiziell: Muskauer Park / Park Mużakowski

Grenzen des Römischen Reiches
(hier: Obergermanisch-Raetischer Limes)

(Lage)
2005 K
Vereinigtes Konigreich 
Deutschland 
430 Der Limes war die Grenzanlage des Römischen Reiches. Er bestand aus mehreren Abschnitten, die fast alle getrennt voneinander zum Weltkulturerbe erklärt wurden.

1987: Zunächst wurden die Reste des Hadrianswalls in Großbritannien in die Welterbeliste aufgenommen
2005: Erweiterung des Welterbes um den Obergermanisch-Raetischen Limes
2008: Erweiterung des Welterbes um den Antoninuswall in Schottland
Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., iv.
Offiziell: Frontiers of the Roman Empire

Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof
(Lage)
2006 K 1155 Die Altstadt von Regensburg bezeugt die Geschichte der Stadt als europäisches Handelszentrum im Mittelalter, politischen Kern des Heiligen Römischen Reiches und kulturellen sowie religiösen Mittelpunkt über Jahrhunderte.[23] Regensburg bildet heute die größte mittelalterliche Stadtanlage nördlich der Alpen.[24] Die 1924 eingemeindete Gemeinde Stadtamhof ist durch die Steinerne Brücke über die Donau direkt mit der Regensburger Altstadt verbunden.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., iv.
Offiziell:Old town of Regensburg with Stadtamhof

 
Großsiedlung Siemensstadt
(weitere Bilder)
Siedlungen der Berliner Moderne
(Lage)
2008 K 1239 Die Siedlungen waren stilbildend für den Sozialen Wohnungsbau nach dem Ersten Weltkrieg und wurden mit ihren klaren und neuen Formen sowie dem sozialen Anspruch allgemein bestimmend für die Architektur und den Städtebau des 20. Jahrhunderts. Zum Welterbe gehören sechs Reformsiedlungen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Berlin errichtet wurden. Dies sind: die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlung Schillerpark, die Hufeisensiedlung, die Wohnstadt Carl Legien, die Weiße Stadt und die Großsiedlung Siemensstadt.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv., v.
Offiziell: Berlin Modernism Housing Estates
Karte der Welterbestätte

Wattenmeer
(Lage)
2009, 2011 N
Niederlande 
Deutschland 
Danemark 
1314 Das weltweit größte Wattenmeer sowie ein weltweit bedeutender Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bildet eine grenzüberschreitende Naturerbestätte.

2009: Zunächst wurden das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet und die Wattenmeer-Nationalparks in Niedersachsen und Schleswig-Holstein in die Welterbeliste aufgenommen.
2011: Erweiterung des Welterbes um den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer
2014: Erweiterung des Welterbes um den dänischen Nationalpark Wattenmeer
Erfüllte Kriterien für Weltnaturerbe: viii., ix., x.
Offiziell: Wadden Sea

 
Grumsiner Forst
(weitere Bilder)
Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas 2011 N
Europaische Union 
1133 Die weltweit bedeutendsten Zeugnisse naturnaher Tiefland-Buchenwälder und herausragende Mittelgebirgsbuchenwälder[25] sind Teil einer transnationalen Naturerbestätte.

2007: Zunächst wurden Buchenwälder in der Slowakei und in der Ukraine aufgenommen
2011: Erweiterung des Welterbes um Gebiete in Deutschland, das heißt um die alten Buchenwälder im Nationalpark Jasmund (Lage), im Serrahner Teil des Müritz-Nationalparks (Lage), im Grumsin im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Lage), im Nationalpark Hainich (Lage) und im Nationalpark Kellerwald-Edersee (Lage).[26]
2017: Erweiterung des Welterbes um weitere Buchenwaldgebiete in neun neuen Ländern sowie der Ukraine
2021: Erweiterung um Buchenwaldgebiete in zehn Ländern

Erfülltes Kriterium für Weltnaturerbe: ix.
Offiziell: Ancient and Primeval Beech Forests of the Carpathians and Other Regions of Europe

Fagus-Werk in Alfeld
(Lage)
2011 K 1368 Der 1911 von Walter Gropius und Adolf Meyer in Alfeld errichtete Fabrikbau gilt als Ursprungswerk der modernen Industriearchitektur.[27]

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv., v.
Offiziell: Fagus Factory in Alfeld

 
Pfahlbaumuseum Unteruhldingen
(weitere Bilder)
Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen
(Lage)
2011 K
Europaische Union 
1363 Die Pfahlbauten sowie die dort gemachten Funde sind herausragende Zeugnisse zur Geschichte und des Lebens der Siedlergemeinschaften in der Jungsteinzeit sowie den Metallzeiten.[28] In Deutschland gehören 18 Stätten mit Pfahlbauten in Baden-Württemberg und Bayern zur Welterbestätte. Außerdem gehören zum Welterbe auch noch Pfahlbaufundstellen (insgesamt 111) in folgenden weiteren Alpenländern: Schweiz, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iv., v.
Offiziell: Prehistoric Pile dwellings around the Alps

Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
(Lage)
2012 K 1379 Ein Juwel unter den Theaterbauten des 18. Jahrhunderts in Europa; es ist das einzige noch erhaltene Beispiel, in dem die Kultur und Akustik einer barocken Hofoper authentisch erlebbar sind.[29]

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., iv.
Offiziell: Margravial Opera House Bayreuth

 
Oktogon mit Herkulesstatue
(weitere Bilder)
Bergpark Wilhelmshöhe
(Lage)
2013 K 1413 Ein 300 Jahre altes herausragendes Beispiel europäischer Gartenkunst; weltweit gibt es nirgendwo anders einen Park mit Wasserspielen in vergleichbarer Größe[30]; teilweise sind hier bis zu 300 Jahre alte Wasserleitungen noch in Gebrauch.[31] Zum Welterbebereich bzw. dem Bergpark gehören unter anderem: die Wasserspiele, das Oktogon mit der Herkulesstatue, die Löwenburg und das Schloss Wilhelmshöhe.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Bergpark Wilhelmshöhe

Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey
(Lage)
2014 K 1447 Eines der bedeutendsten karolingischen Klöster der Welt (Es besitzt das weltweit älteste und einzige fast vollständig erhaltene Westwerk aus der Karolingerzeit.[32]); es ist im Jahre 822 entstanden und bildet eine herausragende Verbindung der karolingischen Architektur mit antiken Vorbildern.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., iv.
Offiziell: Carolingian Westwork and Civitas Corvey

 
Hamburger Speicherstadt
(weitere Bilder)
Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus
(Lage)
2015 K 1467 Bedeutende Zeugnisse der Geschichte des (See)handels in Hamburg:
  • Die Hamburger Speicherstadt ist das größte zusammenhängende, einheitlich geprägte Speicherensemble der Welt.
  • Das Kontorhausviertel mit dem Chilehaus war das erste reine Büroviertel auf dem europäischen Kontinent.

Erfülltes Kriterium für Weltkulturerbe: iv.
Offiziell: Speicherstadt and Kontorhaus District with Chilehaus

 
Museum rechts, Haus Citrohan links
(weitere Bilder)
Das architektonische Werk von Le Corbusier – ein herausragender Beitrag zur „Modernen Bewegung“
(Lage)
2016 K 1321 Transnationale Welterbestätten mit Werken des Architekten Le Corbusier als bedeutende Zeugnisse der Architektur der Moderne. In Deutschland gehören zum Welterbe zwei Häuser der Weißenhofsiedlung in Stuttgart: das Weissenhofmuseum und das benachbarte Haus Citrohan. Außerdem gehören zum Welterbe „Das architektonische Werk Le Corbusiers“ noch Bauten in Belgien, Frankreich, Indien, Japan und der Schweiz.[33]

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii., vi.
Offiziell: The Architectural Work of Le Corbusier, an Outstanding Contribution to the Modern Movement

 
Tierfigur aus der Vogelherdhöhle
(weitere Bilder)
Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura
(Lage)
2017 K 1527 Die Höhlen, die sie umgebende Landschaft und insbesondere die einzigartigen dort gemachten Funde von Mensch- und Tierfiguren und Musikinstrumenten aus Elfenbein sind einzigartige Zeugnisse einer vorgeschichtlichen (mobilen) Jäger- und Sammlergesellschaft. Das Welterbe umfasst insgesamt sechs Höhlen in der Schwäbischen Alb bei Ulm, drei im Achtal (Hohler Fels, Sirgensteinhöhle und Geißenklösterle) und drei im Lonetal (Vogelherdhöhle, Bocksteinhöhle und Hohlenstein-Stadel).

Erfülltes Kriterium für Weltkulturerbe: iii.
Offiziell: Caves and Ice Age Art in the Swabian Jura

 
Rekonstruierte Häuser in Haithabu
(weitere Bilder)
Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk
(Lage)
2018 K 1553 Haithabu war eine bedeutende Siedlung dänischer Wikinger bzw. schwedischer Waräger. Der Ort gilt als frühe mittelalterliche Stadt in Nordeuropa und war ein wichtiger Handelsort und Hauptumschlagsplatz für den Fernhandel zwischen Skandinavien, Westeuropa, dem Nordseeraum und dem Baltikum.

Das Danewerk ist eine räumlich und zeitlich komplexe, lineare Befestigung des frühen und hohen Mittelalters im nördlichen Schleswig-Holstein. Es besteht aus Erdwällen mit Wehrgräben, einer Ziegelsteinmauer, zwei mittelalterlichen Wallburgen sowie einem Seesperrwerk.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., iv.
Offiziell: Archaeological Border complex of Hedeby and the Danevirke

Naumburger Dom
(Lage)
2018 K 1470 Einer der bedeutendsten Kathedralbauten aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters. Von herausragender Bedeutung sind seine überlebensgroßen Stifterfiguren des Naumburger Meisters, vor allem die Figur der Uta von Naumburg.[34][35]

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: i., ii.
Offiziell: Naumburg Cathedral

Montanregion Erzgebirge / Krušnohoří
(Lage)
2019 K 1478 Herausragendes Beispiel einer Bergbauregion in Europa, weitgehend original erhalten sind zahlreiche technische Denkmäler sowie weitere mit dem Montanwesen in Verbindung stehende Gebäude.

Zum Welterbe gehören in Sachsen die Montan- und Bergbaulandschaften Freiberg, Annaberg-Frohnau, Pöhlberg, Buchholz, Eibenstock, Roter Berg, Uranerzbergbau, Hoher Forst, Lauta, Ehrenfriedersdorf, Schneeberg und Altenberg-Zinnwald sowie das Blaufarbenwerk Schindlers Werk, der Verwaltungssitz Lauenstein, der Saigerhüttenkomplex Grünthal, die historische Altstadt Marienberg und die hochmittelalterlichen Silberbergwerke Dippoldiswalde[36] und in Tschechien die Bergbaustädte und -gebiete Jachymov, Roter Turm des Todes, Abertamy-Bozi Dar-Horní Blatná, Kupferberg und Krupka[37].

Die Welterbestätte ist eine grenzüberschreitende, da sie auch Teile in der tschechischen Republik umfasst. Deshalb ist sie unter dem Doppelnamen Erzgebirge/Krušnohoří in der Liste vermerkt.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., iv.
Offiziell: Erzgebirge/Krušnohoří Mining Region

 
Wassertürme am Roten Tor
Augsburger Wassermanagement-System
(Lage)
2019 K 1580 Ein herausragendes Zeugnis der Geschichte der Wasserwirtschaft.

Das Welterbe umfasst das Bach- und Kanalsystem Augsburgs sowie 21 weitere historische Objekte aus dem Bereich des Wasserbaus und der Wasserversorgung in Augsburg, unter anderem die beiden ältesten bestehenden Wasserwerke sowie die drei ältesten bestehenden Wassertürme Deutschlands und wohl auch Mitteleuropas.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Water Management System of Augsburg

Grenzen des Römischen Reichs – Donaulimes (westliches Segment)
(Lage)
2021 K
Deutschland 
Osterreich 
Slowakei 
1608 Der Donaulimes ist die Grenzanlage des untergegangenen Römischen Reiches ab dem Zusammentreffen des Obergermanisch-Raetischen Limes mit der Donau bis zum Schwarzen Meer. Die Welterbestätte umfasst derzeit archäologische Objekte in Deutschland, Österreich und der Slowakei, nachdem sich Ungarn wiederholt aus dem Vorschlag zurückgezogen hat. In Deutschland umfasst er unter anderem Stätten in Bad Gögging, Eining-Unterfeld, Regensburg, Pfatter-Gmünd, Straubing, Künzing und Passau.

Entgegen früherer Gepflogenheiten, sämtliche Grenzanlagen des Römischen Reiches unter derselben Welterbenummer zu listen und damit immer wieder zu erweitern, wie zuletzt 2008 mit Antoninuswall bei Grenzen des Römischen Reiches geschehen, wurde der Donaulimes, genauso wie der Niedergermanische Limes, separat gelistet.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., iv.
Offiziell: Frontiers of the Roman Empire – The Danube Limes (Western Segment)

Bedeutende Kurstädte Europas 2021 K
Europaische Union 
1613 Städte bzw. Heilbäder, die allgemein wichtige Aspekte der Medizingeschichte und speziell alle wichtigen Aspekte der Geschichte der Kurmedizin bezeugen (sollen).

Das Welterbe umfasst 11 Kurstädte: Spa in Belgien, Baden-Baden (Lage), Bad Kissingen (Lage) und Bad Ems (Lage) in Deutschland, Vichy in Frankreich, Montecatini Terme in Italien, Baden in Österreich, Franzensbad, Karlsbad und Marienbad in Tschechien und Bath im Vereinigten Königreich.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii.
Offiziell: The Great Spa Towns of Europe

Mathildenhöhe Darmstadt
(Lage)
2021 K 1614 Ein bedeutendes künstlerisches und architektonisches Zeugnis der Wende vom Jugendstil zur Moderne.

Das Welterbe umfasst die Wirkungsstätte der Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe mit deren Ausstellungsgebäuden samt dem Hochzeitsturm, dem Platanenhain mit seinen Gartenpavillons und dem Skulpturengarten sowie mehrere Meisterhäuser aus der Zeit von 1899 bis 1914.[38]

Das Welterbe gehört zur bisher unterrepräsentierten Kategorie der Stätten der Moderne.[39]

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iv.
Offiziell: Mathildenhöhe Darmstadt

Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes
(Lage)
2021 K
Niederlande 
Deutschland 
1631 Die 400 km lange ehemalige Grenze des Römischen Reiches zwischen der römischen Provinz Niedergermanien und dem sog. freien Germanien bildete der Rhein, der durch Grenzanlagen zum Niedergermanischen Limes ausgebaut wurde. Er reichte von der Nordsee bis Remagen, wo der Limes in den Obergermanisch-Raetischen Limes überging. Die Welterbestätte umfasst Objekte aus Deutschland und den Niederlanden. Auf deutscher Seite gehören 27 Areale entlang des Rheins zwischen Remagen und Bedburg-Hau dazu.

Entgegen früherer Gepflogenheiten, sämtliche Grenzanlagen des Römischen Reiches unter derselben Welterbenummer zu listen und damit immer wieder zu erweitern, wie zuletzt 2008 mit Antoninuswall bei Grenzen des Römischen Reiches geschehen, wurde der Niedergermanische Limes, genauso wie der Donaulimes separat gelistet.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., iv.
Offiziell: Frontiers of the Roman Empire – The Lower German Limes

SchUM-Stätten von Speyer, Worms und Mainz 2021 K 1636 Die jüdischen Gemeinden der drei im Mittelalter bedeutenden und miteinander kooperierenden Städte Speyer, Worms und Mainz gelten als Geburtsstätte der aschkenasischen religiösen Kultur. Die dort entstandenen Minhagim (Bräuche) und Takkanot (Vorschriften) wirken im orthodoxen Judentum bis heute.

Zum Kern des Bewerbungsantrags gehören der Judenhof in Speyer (Lage), der Synagogengarten und der Friedhof Heiliger Sand in Worms (Lage) und der Friedhof Judensand in Mainz (Lage).[40] Der Vorschlag gehört zur bisher unterrepräsentierten Kategorie der jüdischen Stätten.[41]

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: ii., iii., vi.
Offiziell: ShUM Sites of Speyer, Worms and Mainz

 
Die Alte Synagoge in Erfurt
(weitere Bilder)
Jüdisch-Mittelalterliches Erbe in Erfurt
(Lage)
2023 K 1656 Eine der am besten erhaltenen Synagogen Mitteleuropas sowie allgemein herausragende Zeugnisse mittelalterlicher jüdischer Sakral- und Profanbauten

Das Welterbe umfasst neben der Alten Synagoge auch noch eine Mikwe und das sog. Steinerne Haus. Die Stätten aus dem 11.–13. Jahrhundert liegen alle inmitten der Erfurter Altstadt.

Die Welterbestätte gehört zur bisher unterrepräsentierten Kategorie der jüdischen Stätten.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., iv.
Offiziell: Jewish-Medieval Heritage of Erfurt

Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine 2024 K
Danemark 
Deutschland 
Vereinigtes Konigreich 
Vereinigte Staaten 
1468 Die 2015 in das Weltkulturerbe aufgenommenen Siedlung Christiansfeld in Dänemark wurde 2024 um die Gemeinde Herrnhut in Sachsen, den Ursprung der Herrnhuter Brüdergemeine (englisch: Moravian Church), gemeinsam mit Gracehill in Nordirland und Bethlehem in Pennsylvania erweitert.

Erfüllte Kriterien für Weltkulturerbe: iii., iv.
Offiziell: Moravian Church Settlements


Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus 2024 K 1705 Das Schweriner Schlossensemble kann eine außergewöhnlich lange, epochenübergreifende Tradition als historischer, politischer und architektonischer Zentralort (Fürsten- und Parlamentssitz) vom 10. Jahrhundert bis in die Gegenwart vorweisen.

Zum Kern des Bewerbungsantrags gehört Schwerins historischer und teilweise auch gegenwärtiger Herrschaftsmittelpunkt bestehend aus Schloss, Theater, Museum, Schlosskirche, Marstall, Wäscherei und den Gärten[42]
Erfülltes Kriterium für Weltkulturerbe: iv.
Offiziell: Schwerin Residence Ensemble

Als Welterbe gestrichene Stätten

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Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
 
Dresdner Elbtal
(weitere Bilder)
Kulturlandschaft Dresdner Elbtal
(Lage)
2004–2009 K 1156 Kulturlandschaft mit zahlreichen bedeutenden Barockgebäuden (Dresdner Barock). Zum Welterbe gehörten 20 km entlang der Elbe zwischen Dresden-Söbrigen und Dresden-Übigau. Diese umfasste u. a.: das Blaue Wunder (Loschwitzer Brücke), die Elbschlösser und die Dresdner Altstadt.

Die UNESCO strich dieses Gebiet am 25. Juni 2009 von der Liste des Welterbes, da der Bau der Waldschlößchenbrücke durch das Elbtal nicht eingestellt worden war.

Tentativliste

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In der Tentativliste (Vorschlagsliste) sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten

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Mit Stand Juli 2024 sind 14 Stätten in der Tentativliste von Deutschland eingetragen. Die letzte Eintragung erfolgte im April 2024.[43]

Im Dezember 2023 entschied die Kultusministerkonferenz, von 21 vorgeschlagenen neuen Stätten sieben auf die Tentativliste zu setzen. Darunter befindet sich eine Erweiterung. Die neuen Stätten sind: Waldsiedlung Zehlendorf (Erweiterung der Welterbestätte Siedlungen der Berliner Moderne), Fundstätte der Schöninger Speere, Pretziener Wehr, Europäische Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts (in Kooperation mit Frankreich, Italien und Portugal), Keltische Machtzentren der älteren Eisenzeit nordwestlich der Alpen (in Kooperation mit Frankreich), Fernsehturm Stuttgart und Olympiapark München. Die neue Tentativliste ist seit dem 1. Februar 2024 gültig.[44][45]

Die folgende Tabelle listet die aktuellen Stätten[46][47] in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

f1  Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Die Franckeschen Stiftungen zu Halle: Waisenhaus und Bildungsarchitektur 1999 K 1368 Zu den Gebäuden der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) zählen einige der bedeutendsten Bauwerke aus der Zeit des Pietismus und der frühen Aufklärung in Deutschland. Die Stiftung wurde 1698 durch den Theologen und Pädagogen August Hermann Francke gegründet. Die Gebäude beherbergen bis heute zahlreiche kulturelle, wissenschaftliche, pädagogische und soziale Einrichtungen. Es handelt sich um etwa 50 Gebäude.

Der Antrag auf Erlangung des Welterbetitels wurde am 7. Januar 2016 zurückgezogen. Die Verleihung des Titels kann zu einem späteren Zeitpunkt, wenn ihr bessere Chancen eingeräumt werden, immer noch beantragt werden.[48]


Jüdischer Friedhof Altona
(Lage)
2015 K 5973 Der Friedhof befindet sich in der Königstraße in Hamburg-Altona. Auf Grund seiner Größe, seines Alters und der großen Zahl an erhaltenen Grabsteinen einer der weltweit bedeutendsten jüdischen Friedhöfe. Der Vorschlag gehört zur bisher unterrepräsentierten Kategorie der jüdischen Stätten.[49]

Empfehlung des Fachbeirates zur Fortschreibung der deutschen Tentativliste für das UNESCO-Welterbe: Unterstützung einer seriellen Bewerbung. Diese kam nicht zustande.[50][51] Im Januar 2018 wurde die Nominierung zurückgezogen. Stattdessen wird eine spätere transnationale Bewerbung mehrerer Städte mit sephardischen Friedhöfen angestrebt.[52]


 
Murnauer Moos
Alpine und voralpine Wiesen- und Moorlandschaften 2015 K 5974 Dieser Vorschlag umfasst verschiedene historische Kulturlandschaften im Werdenfelser Land, Ammergau, Staffelseegebiet und Murnauer Moos, Landkreis Garmisch-Partenkirchen, in denen sich bis heute eine für das Alpengebiet traditionelle Landwirtschaftsform erhalten hat. Der Vorschlag gehört zur bisher unterrepräsentierten Kategorie der Kulturlandschaften.[53]

Empfehlung des Fachbeirates zur Fortschreibung der deutschen Tentativliste für das UNESCO-Welterbe: Ein griffigerer Titel, exaktere Festlegung des Nominierungsgebiets und eine Einholung der Zustimmung aller beteiligten Landwirte[54]


 
Schloss Neuschwanstein
Gebaute Träume – Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee des Bayerischen Königs Ludwig II. 2015 K 5983 Die Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee des Bayerischen Königs Ludwig II. „verkörpern in weltweit einzigartiger Zuspitzung eine spätromantisch-historistische Architekturkonzeption, die auf vielfältige Weise die Kulturepoche des späten 19. Jahrhunderts repräsentiert.“[55]

Schlossbauten der verschiedensten Epochen sind auf der Welterbeliste überrepräsentiert.[56]

Empfehlungen des Fachbeirates zur Fortschreibung der deutschen Tentativliste für das UNESCO-Welterbe: Die Bedeutung der Schlösser nicht ausschließlich an der Person des „Märchenkönigs“ festmachen, eine stärkere Verortung der Schlösser in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext, eine bessere Herausstellung des Werts des erhaltenen Gebäude- und Ausstattungsbestandes im weltweiten Vergleich und die Überprüfung der Sinnhaftigkeit einer seriellen Nominierung mit anderen Stätten, die den Residenzbau des späten 19. Jahrhunderts in herausragender Weise repräsentieren (z. B. Residenzensemble Schwerin), da der Vorschlag in eine überrepräsentierte Kategorie fällt[57] Die Stätte ist für 2025 nominiert.[58]

Schlosskapelle Torgau 2024 K 6723 Ursprünglich war eine große Erweiterung der Welterbestätte Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg um zahlreiche weitere Stätten geplant. 2023 wurde beschlossen, stattdessen die Schlosskapelle in Torgau (zuvor war das gesamte Schloss Hartenfels nominiert) als einzelne Nominierung vorzuschlagen.[59]
Grünes Band 2024 N 6724 Die Einschreibung des Grünstreifens entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze wurde 2022 von der Umweltministerkonferenz (UMK) beschlossen und 2023 von der Kultusministerkonferenz (KMK) abschließend bestätigt. Beteiligt sind die Bundesländer Thüringen, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Eine Umwandlung zur gemischten Stätte wird geprüft.[60]
Olympiapark München 2024 K 6725
Pretziener Wehr 2024 K 6726
Fundstätte der Schöninger Speere – Mensch und Jagd vor 300.000 Jahren 2024 K 6727
Der Fernsehturm Stuttgart. Archetyp und Symbol moderner Massenkommunikation 2024 K 6728
Waldsiedlung Zehlendorf – Erweiterung der Welterbestätte „Siedlungen der Berliner Moderne 2024 K 6729 Es handelt sich um eine geplante Erweiterung der Welterbestätte Siedlungen der Berliner Moderne.
 
Papiermühle Homburg
Europäische Papiermühlen (aus der Ära des handgeschöpften Papiers) 2024 K 6767 Transnationaler Antrag mit Polen, Tschechien, Spanien und Italien. In Deutschland sind die Papiermühle Homburg und die Papiermühle Niederzwönitz Teil des Vorschlags.

Die Stätte ist für 2027 nominiert.[61]


 
Müngstener Brücke
Europäische Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts 2024 K ausstehend Transnationaler Antrag unter deutscher Federführung in Abstimmung mit Frankreich, Italien und Portugal. Nominiert sind fünf Brücken, darunter in Deutschland die Müngstener Brücke. Weiterhin gehören der Ponte San Michele in Italien, der Garabit-Viadukt in Frankreich sowie der Ponte Maria Pia und der Ponte Dom Luís I in Portugal dazu.
 
Heuneburg
Keltische Machtzentren der älteren Eisenzeit nordwestlich der Alpen 2024 K ausstehend Transnationaler Antrag unter deutscher Federführung in Abstimmung mit Frankreich. Beinhaltet sind die Heuneburg in Baden-Württemberg, der Glauberg in Hessen sowie der Mont Lassois in Frankreich.

Ehemalige Welterbekandidaten

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Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt.[62] Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.

Deutschland hatte ursprünglich sehr viele einzelne Kultur- und Naturdenkmäler auf die Tentativliste gesetzt, z. B. einzelne Kirchen, Klöster, Schlösser usw., ohne auf ihre universale Bedeutung zu achten.[63] Auf seiner 17. Sitzung beschloss das Welterbekomitee im Dezember 1993, ab 1994 jährlich zu bewerten, welche Tentativlisten den Operational Guidelines entsprechen. Schon 1993 strich Deutschland einige Stätten von der Tentativliste. Bei der Bewertung von 1994 wurde auch die überarbeitete Tentativliste Deutschlands als nicht den Anforderungen entsprechend eingestuft.[64] In der Folge wurden bei der Überarbeitung der Liste 1996 zahlreiche Stätten gestrichen und nur noch elf besonders bedeutende Denkmäler auf der Liste belassen,[65] die bis auf eine in den folgenden Jahren in das Welterbe aufgenommen wurden.

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Elisabethkirche in Marburg
(Lage)
1980–1996 K Mit dem Bau der Elisabethkirche in Marburg wurde im Jahr der Heiligsprechung Elisabeths (1235) begonnen und sie wurde 1283 geweiht
 
Bauernhof in Grönloh
Artland – Landschaft mit Bauernhöfen
(Lage)
1984–1993 K Die Landschaft Artland erstreckt sich über die Samtgemeinde Artland und die Gemeinde Gehrde im Landkreis Osnabrück. Zum Welterbe erhöht werden sollte eine große Zahl prächtiger Fachwerkbauernhöfe, auch „Kulturschatz Artland“ genannt.
Maximilianstraße in Augsburg
(Lage)
1984–1993 K Prachtstraße in Augsburg mit Dom, Rathaus und der Basilika St. Ulrich und Afra
Bayreuther Festspielhaus
(Lage)
1984–1993 K nach Entwürfen von Richard Wagner im Stil der hellenistischen Romantik errichtetes Opernhaus in Bayreuth
 
Donau bei der Walhalla
Donautal rund um Regensburg 1984–1993 K Kulturlandschaft im Tal der Donau rund um Regensburg inklusive der Walhalla und dem Donaustauf
 
Donau bei Weltenburg
Donautal rund um Weltenburg 1984–1993 K Kulturlandschaft im Tal der Donau rund um das Kloster Weltenburg
Altstadt von Landshut 1984–1993 K mit der Burg Trausnitz
Rathaus Lüneburg 1984–1993 K
 
Maintal bei Banz
Maintal zwischen Banz und Vierzehnheiligen 1984–1993 K Kulturlandschaft im Tal des Mains zwischen Kloster Banz und der Basilika Vierzehnheiligen
Maria Laach 1984–1993 K mit der Abteikirche und dem Laacher See
Ludwigstraße in München 1984–1993 K Prachtstraße in München mit Odeonsplatz, Residenz, Feldherrnhalle und Theatinerkirche
Kloster Ottobeuren 1984–1993 K
Altstadt von Passau 1984–1993 K
 
Rothenburg ob der Tauber
Rothenburg, Nördlingen, Dinkelsbühl 1984–1993 K umfasst die Städte Rothenburg ob der Tauber, Nördlingen und Dinkelsbühl mit gut erhaltenem mittelalterlichen Stadtbild.
Bundesfestung Ulm 1984–1993 K
Wolfenbüttel 1984–1993 K
Wormser Dom 1984–1993 K
Zitadelle Spandau in Berlin 1984–1996 K
Braunschweiger Löwe 1984–1996 K
Kloster Eberbach 1984–1996 K
Burg Eltz
(Lage)
1984–1996 K
Externsteine 1984–1996 N
Freiburger Münster 1984–1996 K Das Münster Unserer Lieben Frau ist die im romanischen und größtenteils im gotischen Stil erbaute römisch-katholische Stadtpfarrkirche von Freiburg im Breisgau. Sie wurde von ca. 1200 bis 1513 erbaut.
Schloss Nymphenburg in München 1984–1996 K mit dem Schlosspark
Abtei Weingarten 1984–1996 K
Kaiserpfalz Gelnhausen 1984–1996 K
Ludwigsplatz in Saarbrücken 1984–1996 K
Schloss Weißenstein in Pommersfelden 1984–1996 K
Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina
(Lage)
1990
1996–1999
K Der Magdeburger Dom, die Grabkirche Ottos des Großen, ist das älteste Bauwerk der Gotik auf deutschem Boden.

Ursprünglich von der Deutschen Demokratischen Republik vorgeschlagen, wurde der Magdeburger Dom 1996 in die gesamtdeutsche Tentativliste übernommen. 1990 und 1999 war er zur Aufnahme in das Welterbe nominiert, wurde jedoch beide Male vor der Sitzung des Welterbekomitees zurückgezogen.[66]

Zeughaus in Augsburg
(Lage)
1993–1996 K 1602 bis 1607 von Elias Holl als Waffenarsenal und Unterbringungsmöglichkeit für bis zu 3000 Soldaten erbaut.
AEG-Turbinenfabrik in Berlin 1993–1996 K
Berliner Philharmonie 1993–1996 K
Goethe-Haus in Frankfurt 1993–1996 K Wohnhaus der Familie Goethe am Großen Hirschgraben in Frankfurt am Main, in dem 1749 der Dichter Johann Wolfgang von Goethe geboren wurde.
Frankfurter Paulskirche 1993–1996 K
Festung Jülich 1993–1996 K
Königsplatz in München
(Lage)
1993–1996 K Platz im Münchner Stadtteil Maxvorstadt im Zug der Brienner Straße, der ersten Prachtstraße Münchens
Burg Münzenberg 1993–1996 K
Römische Villa von Nennig 1993–1996 K Ausgrabungsstätte in Nennig im Saarland mit gut erhaltenem Fußbodenmosaik aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.
Walhalla bei Regensburg 1993–1996 K
Hölderlinturm in Tübingen 1993–1996 K Wohnhaus in Tübingen, in dem der Dichter Friedrich Hölderlin von 1807 bis zu seinem Tod im Jahr 1843 lebte. Ein Teil des Hauses war auf dem Sockel eines Turms der mittelalterlichen Stadtmauer errichtet.
 
Schloss Wilhelmsthal
Gärten und Landgüter in und um Kassel 1999–2013 K 1365 Neben dem 2013 in das Welterbe aufgenommenen Bergpark Wilhelmshöhe (Ref. 1413) waren in dem Vorschlag auf der Tentativliste ebenfalls der Friedrichplatz (Lage) in Kassel und Schloss Wilhelmsthal (Lage) in Calden enthalten.
 
Heidelberger Schloss
Heidelberger Schloss und Altstadt 1999–2014 K 1359 Die Ruine des Heidelberger Schlosses ist eine der berühmtesten Ruinen Deutschlands. Zusammen mit der barocken Heidelberger Altstadt und der umgebenden Natur machte es Heidelberg im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der Romantik.

Das Welterbe-Komitee der UNESCO hat auf seiner 31. Sitzung am 29. Juni 2007 in Christchurch, Neuseeland, den Welterbeantrag das zweite Mal nach 2005 an die Antragsteller zurückverwiesen.

Schwetzingen: Eine Kurpfälzische Sommerresidenz – Gartendesign und freimaurerische Anspielungen 1999–2014 K 1361 Sommerresidenz der pfälzischen Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor

Das Welterbe-Komitee der UNESCO hat auf seiner 36. Sitzung im Juni/Juli 2012 in St. Petersburg, Russland, den Welterbeantrag an den Antragsteller zurückverwiesen.

 
Kurpark in Bad Homburg
Bedeutende europäische Bäder des 19. Jahrhunderts 2014–2016 K 5934 Bad Homburg vor der Höhe, Wiesbaden und Bad Pyrmont sind 2016 aus der Nominierung entfernt worden und somit nicht Teil des Welterbes Bedeutende Kurstädte Europas[67]


 
Schloss Neuenburg
Der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut. 2015–2017 K 1369 Eine der weltweit bedeutendsten (Kultur)landschaften, die von der Zeit des Hochmittelalters zeugen; (fast) nirgendwo anders gibt es ein Gebiet mit einer so hohen Dichte an hochmittelalterlichen Befestigungsanlagen, Profan- und Sakralbauten[68]

Zum Kern des Bewerbungsantrags gehörten unter anderem: die Altstadt Naumburg, die Burganlage Schönburg, die Klosterkirche und Schlossanlage Goseck, das Romanische Haus Bad Kösen, die Rudelsburg, die Altstadt Freyburg mit der Marienkirche und das Schloss Neuenburg. 2018 wurde auf Vorschlag von ICOMOS lediglich der Naumburger Dom zum Welterbe erklärt.

Montanregion Erzgebirge / Kruśnohoří 2012–2018 K 5776 Im Zuge der Überarbeitung des vorigen Antrags wurde die Zahl der Bestandteile der Bewerbung von ehemals 79 auf 22 reduziert (17 in Sachsen, 5 in Tschechien).[69] Teil der Welterbestätte sind nur noch Objekte, die unmittelbar mit dem Erzbergbau sowie den bergbaulichen Prozessen bzw. Bergbaulandschaften verbunden sind. Ein Großteil der gestrichenen Objekte ist aber als „assoziierte Bestandteile/Objekte“ in die Welterbelandschaft eingebunden. Diese sind einsehbar unter: Assoziierte Stätten.[70]
Lutherstätten in Eisleben und Wittenberg – Lutherstätten in Mitteldeutschland 2015–2024 K 5986 Geplante Erweiterung der Welterbestätte Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg (Ref. 783) unter anderem um weitere Stätten in Wittenberg und Eisleben, das Elternhaus und die St.-Georg-Kirche in Mansfeld, Schloss Hartenfels in Torgau, die Veste Coburg und das Augustinerkloster in Erfurt

Die Erweiterung des Welterbes war für das Jahr 2017 anvisiert[71], die Nominierung wurde jedoch vor der Sitzung des Welterbekomitees zurückgezogen. 2024 wurde stattdessen die Schlosskapelle Torgau als einzelne Stätte nominiert.

Welterbekandidaten der ehemaligen DDR

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Die Deutsche Demokratische Republik hat 1989 erstmals fünf Stätten zur Aufnahme in das Welterbe nominiert: Schlösser und Gärten Potsdam, Barockensemble Dresden, Kulturlandschaft Dessau-Wörlitz, Burgberg/Stiftskirche Quedlinburg sowie Magdeburger Dom, die Anträge 1990 aber zurückgezogen.[72] In einer Liste von 1990 sind neben den fünf genannten weitere 30 Vorschläge für die Welterbeliste verzeichnet.[73] Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 wurde nur ein Teil dieser Vorschläge in die gesamtdeutsche Tentativliste übernommen. Zu den nicht übernommenen Stätten zählen:

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Prenzlau, Marienkirche
(Lage)
1990 K (08.)
Gernrode, Damenstiftskirche
(Lage)
1990 K (09.)
Heidenau, Barockgarten Großsedlitz
(Lage)
1990 K (11.)
 
Umgebindehäuser
(weitere Bilder)
Obercunnersdorf, Dorfanlage
(Lage)
1990 K (12.)
Oberspreewald, mit Dorfanlagen
(Lage)
1990 K (13.)
 
1983 ist der Tobiashammer ein technisches Denkmal und Museum
(weitere Bilder)
Ohrdruf, Tobiashammer
(Lage)
1990 K (15.) wasserkraftgetriebene Schmiedehammeranlage in Ohrdruf, seit 1983 technisches Denkmal und Museum.
Netzschkau, Göltzschtalbrücke
(Lage)
1990 K (16.)
Berlin, Wasserwerk Friedrichshagen
(Lage)
1990 K (17.)
Königstein, Festung
(Lage)
1990 K (18.)
 
Dom und Severikirche
(weitere Bilder)
Erfurt, Dom und St. Severi 1990 K (19.) Der Dom (Lage) und die Severikirche (Lage) in Erfurt liegen unmittelbar nebeneinander auf dem Domberg und bilden gemeinsam ein Wahrzeichen der Stadt.
Weimar, Buchenwald
(Lage)
1990 K (21.) Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden.
Halberstadt, Dom
(Lage)
1990 K (22.)
Fürstenberg, Ravensbrück
(Lage)
1990 K (23.)
Mühlhausen, Thomas-Müntzer-Stadt
(Lage)
1990 K (24.) Wirkungsstätte des Reformators und Revolutionärs Thomas Müntzer in der Zeit des Bauernkrieges
Görlitz, Altstadt
(Lage)
1990 K (25.)
 
Albrechtsburg und Dom
(weitere Bilder)
Meißen, Dom und Albrechtsburg 1990 K (26.) Der Dom (Lage) und die Albrechtsburg (Lage) in Meißen liegen gemeinsam auf dem sich über die Meißner Altstadt erhebenden Burgberg
Bad Doberan, Münster
(Lage)
1990 K (28.) ehemalige Klosterkirche des Klosters Doberan, heute die Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bad Doberan, einer der wichtigsten gotischen Backsteinbauten im Ostsee-Raum entlang der Europäischen Route der Backsteingotik.
Berlin, Gendarmenmarkt
(Lage)
1990 K (29.)
Berlin, Ensemble Unter den Linden
(Lage)
1990 K (30.)
Jerichow, Prämonstratenser-Stiftskirche
(Lage)
1990 K (33.) Klosterkirche des Klosters Jerichow
 
Marktplatz mit Rathaus
(weitere Bilder)
Wittenberg, Altstadt
(Lage)
1990 K (34.) Ursprünglich war der gesamte historische Stadtkern der Lutherstadt Wittenberg vorgeschlagen. In das Welterbe aufgenommen wurden jedoch nur die Luthergedenkstätten (Ref. 783).

Gefährdete und ehemalige Welterbestätten

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Kölner Dom (gefährdet 2004–2006)

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Im Juli 2004 wurde der Kölner Dom in die Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen. Die Stadt Köln führte ihre Baupolitik in Domnähe zunächst unverändert weiter. Durch Unterredungen der UNESCO mit der Stadtverwaltung wurde schließlich eine Übereinkunft erzielt: Eine Freizone auf beiden Rheinseiten schützt fortan die Geltung des Domes. Zudem sollen Gebäude nahe der Freizone die Höhe von 60 Metern nicht überschreiten. Somit wurde der Dom im Juli 2006 von der Liste gestrichen.

Dresdner Elbtal (gefährdet ab 2006, gestrichen 2009)

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Elbtal mit Standort der Waldschlößchenbrücke

Das Dresdner Elbtal wurde im Juli 2006 in die Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen, da laut Gutachten die vierspurige Waldschlößchenbrücke „den zusammenhängenden Landschaftsraum des Elbbogens an der empfindlichsten Stelle […] irreversibel in zwei Hälften“ zerteilt.[74] Grundlage für den Brückenbau ist ein Bürgerentscheid vom Februar 2005, der bis Februar 2008 bindend war. Darauf basierend setzte die Landesregierung durch, dass die Errichtung der Brücke nach dem Entwurf aus dem Jahr 1997 im November 2007 begann, obwohl der Dresdner Stadtrat sich um eine Kompromisslösung bemühte. Der Aufforderung der UNESCO, bis Oktober 2007 eine Alternativplanung vorzulegen, wurde nicht nachgekommen, stattdessen veranlasste die Landesregierung den Baubeginn per Ersatzvornahme.[75]

Im Januar 2008 wurden kleine Umplanungen präsentiert, die die UNESCO jedoch nicht überzeugten.[76]

Im März 2008 konstatierte die Bundesregierung: „Eine Streichung des Dresdner Elbtals aus der Welterbeliste würde das Ansehen Deutschlands und das Verhältnis Deutschlands zur UNESCO erheblich beeinträchtigen.“[8] Unabhängig davon wurde die Waldschlößchenbrücke weitergebaut. Daraufhin verlor das Dresdner Elbtal den Titel Weltkulturerbe aufgrund einer Entscheidung des Welterbekomitees am 25. Juni 2009.[77] Es handelte sich nach dem Wildschutzgebiet in der Wüste Omans 2007 um die zweite Streichung eines Welterbes von der UNESCO-Liste.[78] Eine Neubewerbung der Stätte mit veränderten Grenzen und unter Berufung auf andere Kriterien wurde dabei nicht ausgeschlossen.[79]

Gefährdungen anderer Stätten

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In allen anderen bisherigen Konfliktfällen gelang die frühzeitige Abwendung (potenzieller) Gefährdungen. So beispielsweise dank lokaler bzw. regionaler Anstrengungen bei der Wartburg[80] und dank rechtzeitiger Abstimmung mit der UNESCO in Stralsund, wo wenige hundert Meter von der historischen Altstadt entfernt in den Jahren 2004–2007 mit der Rügenbrücke eine der größten deutschen Straßenbrücken entstand – aus ästhetischen Gründen nicht als preiswerte Balkenbrücke, sondern als teurere Schrägseilbrücke.

Im Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal wurden von der UNESCO in der Vergangenheit die geplante Mittelrheinbrücke und die Seilbahn Koblenz kritisch betrachtet. Beide sind aktuell aber kein Problem mehr, da der Bau der Brücke nicht weiter verfolgt wird und der Betrieb der Seilbahn am 19. Juni 2013 in Phnom Penh auf der 37. Sitzung des Welterbekomitees bis 2026 erlaubt wurde.[81] Allerdings forderte die UNESCO in der gleichen Sitzung den Abbau der Sommerrodelbahn Loreley.[82]

Briefmarken und Münzen

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Briefmarkenserie

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Oberes Mittelrheintal, Sondermarke von 2006

Im Rahmen der Briefmarkenserie Weltkulturerbe der UNESCO bringt die Deutsche Bundespost bzw. Deutsche Post AG seit 1990 in lockerer Folge Sondermarken mit Welterbestätten als Motiv heraus. Die meisten dieser Marken zeigen Welterbestätten aus Deutschland, teils aber auch aus anderen Ländern. Zu den Motiven aus Deutschland zählen:

Werte in D-Pfennig:

Werte in Euro-Cent

Gedenkmünzen

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Von 2003 bis 2019 zeigen die deutschen 100-Euro-Gold-Gedenkmünzen (mit einer Unterbrechung 2005 wegen der Gedenkmünze zur FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2006) Welterbestätten in Deutschland als Motiv. Folgende Stätten wurden berücksichtigt (Bezeichnung gemäß der Prägung auf der Münze):

Siehe auch

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Weitere Formen des UNESCO-Kultur- und Naturerbes in Deutschland:

Literatur

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  • Deutsche Denkmäler in der Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt (= ICOMOS Hefte des deutschen Nationalkomitees III), 2. Auflage 1994, ISBN 3-87490-311-7, (online).
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Commons: Welterbestätten in Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Unesco zeichnet Sachsens Herrnhut als neues Welterbe aus. In: ZDFheute. Abgerufen am 26. Juli 2024.
  2. Deutschland. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 27. Juli 2024 (englisch).
  3. Naturstätten des UNESCO Welterbes in Deutschland: Bestandsaufnahme und Perspektiven (Memento vom 13. Oktober 2008 im Internet Archive) – KATALYSE Umweltjournal, 2002
  4. Christina Hotz: Deutsche Städte und Weltkulturerbe. Hamburg 2004, S. 163 ff.
  5. Armin von Bogdandy, Diana Zacharias in NVwZ 2007, S. 527 (530)
  6. Die Welterbekonvention – Rechtliche Rahmenbedingungen und Verpflichtungen (PDF; 53 kB) – Birgitta Ringbeck, Mitglied der Deutschen Delegation beim Welterbekomitee.
  7. BVerfGE 75, S. 1 (17)
  8. a b Re: Welterbekonvention in nationales Recht transformieren – Offener Brief des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung im Auftrag der Bundeskanzlerin, 28. März 2008
  9. Gesetzblatt der DDR II 1989, S. 113.
  10. Bundesverfassungsgericht: Beschluss 2 BvR 695/07, Rn. 35
  11. UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. – „Über uns“ (Memento vom 25. Oktober 2016 im Internet Archive)
  12. Rückblick Welterbetag 2009 (Memento vom 22. November 2009 im Internet Archive), Welterbezentrum Dresden
  13. unesco-welterbe.de: Anstehende Jahrestagungen und UNESCO-Welterbetage
  14. unesco.de: Veranstaltungen zum Welterbetag 2018
  15. Der UNESCO-Welterbetag 2020 kommt ins Haus
  16. NDR: Deutscher Welterbe-Tag wird zentral in Wismar gefeiert. Abgerufen am 5. Juni 2022.
  17. Das Prädikat wirkt sich auf alle Fälle aus (Memento vom 24. Dezember 2008 im Internet Archive) – morgenweb.de, 2. Juli 2008
  18. Die Kulturlandschaft von morgen ist nicht die von gestern (Memento vom 16. Juli 2004 im Internet Archive) (PDF; 182 kB) – Robert de Jong, President International Committee of Historic Gardens-Cultural Landscapes, ICOMOS/IFLA, 8. November 2002
  19. Das Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
  20. Deutsche Bezeichnung entsprechend Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 27. Juli 2024.
  21. http://www.spsg.de/schloesser-gaerten/unesco-welterbe/
    http://www.spsg.de/schloesser-gaerten/schloesser-gaerten-im-ueberblick/
  22. http://www.rottenplaces.de/main/unesco-kuehrt-neue-bauhaus-welterbestaetten-29015/
  23. Regensburg mit Stadtamhof : Deutschlands besterhaltene mittelalterliche Stadt | Bayerisches Weltkulturerbe | BR Fernsehen | Fernsehen. In: br.de. 3. April 2017, abgerufen am 13. März 2024.
  24. Regensburg – Provinz gibt es nur im Kopf. FAZ, 3. September 2004, abgerufen am 18. Februar 2015.
  25. http://www.unesco.de/kultur/welterbe/welterbe-deutschland/buchenwaelder.html
  26. Alte Buchenwälder in Deutschland sind Weltnaturerbe. unesco.de: Pressemitteilung, 25. Juni 2011
  27. http://www.mwk.niedersachsen.de/themen/kultur/unescowelterbe/faguswerk_alfeld/fagus-werk-in-alfeld-124755.html
  28. http://www.unesco.de/kultur/welterbe/welterbe-deutschland/pfahlbauten.html
  29. http://www.bayreuth-wilhelmine.de/deutsch/opernh/gutachten_ICOMOS.pdf
  30. welterbe | Museumslandschaft Hessen Kassel. Abgerufen am 27. November 2017.
  31. http://www.weltkultur-kassel.de/index_navi.php?parent=3497
  32. Schloss Corvey: WILLKOMMEN IN CORVEY! Abgerufen am 27. November 2017.
  33. https://www.unesco.de/kultur/welterbe/welterbestaetten/welterbe-deutschland/das-architektonische-werk-von-le-corbusier.html
  34. Unesco: Naumburger Dom ist Weltkulturerbe, Zeit Online
  35. Naumburger Dom im dritten Anlauf in UNESCO-Welterbeliste aufgenommen, unesco.de
  36. http://www.montanregion-erzgebirge.de/elemente.html
  37. http://www.montanregion-erzgebirge.de/elemente.html
  38. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 19)
  39. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 11 und 19)
  40. ShUM cities of Speyer, Worms and Mainz. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 1. Januar 2018 (englisch).
  41. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 12 und 20)
  42. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 25)
  43. Tentativliste von Deutschland. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 10. Juni 2024 (englisch).
  44. Sieben neue Anträge zum UNESCO-Welterbe in Deutschland - Kulturministerkonferenz beschließt neue Tentativliste. Kultusministerkonferenz, 4. Dezember 2023.
  45. UNESCO-Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt – Fortschreibung der Tentativliste. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 4. Dezember 2023.
  46. Bezeichnungen entsprechend Tentativliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 14. März 2024.
  47. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland: „Liste der Kultur- und Naturgüter, die von der Bundesrepublik Deutschland zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt angemeldet werden sollen“ (Tentativliste) zur Vorlage beim Welterbezentrum der UNESCO zum 01.02.2024.
  48. christian eger: Bewerbung um Aufnahme in Unesco-Welterbeliste: Franckesche Stiftungen ziehen Antrag zurück. In: Mitteldeutsche Zeitung. 7. Januar 2016 (mz.de [abgerufen am 27. November 2017]).
  49. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 12 und 17)
  50. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 17)
  51. Senat beschließt Nominierung des Jüdischen Friedhofs Hamburg-Altona für die Eintragung in die Liste des UNESCO-Welterbes. Abgerufen am 17. Dezember 2017.
  52. Jüdischer Friedhof: Welterbe-Antrag zurückgezogen. In: www.ndr.de. 29. Januar 2018, abgerufen am 30. Januar 2018.
  53. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 10)
  54. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 22)
  55. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 24)
  56. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 23–24)
  57. http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/pdf/PresseUndAktuelles/2014/Abschlussbericht_Fachbeirat.pdf (S. 24)
  58. WHC Session 2025. In: www.worldheritagesite.org. WHS for World Heritage Travellers, abgerufen am 20. März 2024 (englisch).
  59. Schlosskapelle Torgau: Neuer Anlauf für Aufnahme ins Weltkulturerbe. Leipziger Zeitung, 7. Januar 2024.
  60. Großer Erfolg: Grünes Band wird von Deutschland als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen. BUND, 6. Dezember 2023.
  61. WHC Session 2027. In: www.worldheritagesite.org. WHS for World Heritage Travellers, abgerufen am 10. Juni 2024 (englisch).
  62. Former Tentative Sites of Germany. In: World Heritage Site. Abgerufen am 26. März 2018 (englisch).
  63. s. z. B. Tentative lists of cultural and natural properties received since the Eighth Ordinary Session of the Committee. Item 5 of the provisional agenda of the 9th session of the World Heritage Committee. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, 6. Mai 1985, S. 28–33, abgerufen am 18. Februar 2018 (englisch). oder Tentative lists. Item 8 of the provisional agenda of the 19th session of the World Heritage Committee. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, 13. Oktober 1995, S. 33–34, abgerufen am 18. Februar 2018 (englisch).
  64. Tentative Lists. Item 11 of the provisional agenda of the 18th session of the World Heritage Committee. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, November 1994, abgerufen am 19. Februar 2018 (englisch).
  65. Information on Tentative Lists. Item 5 of the provisional agenda of the 20th session of the World Heritage Committee. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, 13. Mai 1996, S. 15, abgerufen am 19. Februar 2018 (englisch).
  66. Magdeburg Cathedral withdrawn (englisch)
  67. http://www.taunus-zeitung.de/lokales/hochtaunus/vordertaunus/Traum-vom-Great-Spa-ist-ausgetraeumt;art48711,2007684
  68. http://www.welterbeansaaleundunstrut.de/de/auf_dem_weg_zum_welterbe-copy.html
  69. http://www.montanregion-erzgebirge.de/fileadmin/user_upload/Anlage_PM.pdf
  70. Archivierte Kopie (Memento vom 18. März 2017 im Internet Archive)
  71. https://www.kmk.org/presse/pressearchiv/mitteilung/hoehlen-der-aeltesten-eiszeitkunst-fuer-unesco-welterbe-nominiert.html
  72. Kristian Schulze: DDR nutzte die Unesco für Außenpolitik statt zur Bewahrung von Welterbe. In: MDR.DE. 4. Juni 2017, abgerufen am 7. März 2018.
  73. Dokument aus dem Archiv der deutschen Unesco-Kommission: DDR-Vorschläge für die Welterbeliste. In: MDR.DE. Abgerufen am 7. März 2018.
  74. Kunibert Wachten: Gutachten zu den visuellen Auswirkungen des ‚Verkehrszuges Waldschlößchenbrücke‘ auf das UNESCO-Weltkulturerbe ‚Elbtal Dresden‘. (PDF; 3,5 MB) RWTH Aachen, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung, archiviert vom Original am 19. Juni 2013; abgerufen am 18. Februar 2015.
  75. Die Dresdner Brücken-Posse (PDF; 34 kB) – Artikel von Sabine von Schorlemer, erschienen in: Blätter für deutsche und internationale Politik 51(2006)11, S. 1312–1315.
  76. Burger-Brücke überzeugt UNESCO-Vertreter nicht. meinDresden.info, 5. Febr. 2008
  77. Startseite | Deutsche UNESCO-Kommission. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  78. Dresdner Elbtal verliert Weltkulturerbe-Status
  79. Entscheidung und Presseerklärung des Welterbekomitees (beide englisch)
  80. Keine Windräder in Sichtweite der Wartburg. in Südthüringen.de, abgerufen am 18. Februar 2015.
  81. Rhein-Seilbahn darf bis 2026 bleiben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Juni 2013
  82. UNESCO fordert Abbau der Sommerrodelbahn. In: Rhein-Zeitung, 19. Juni 2013