Großsteingrab Valthe-Valtherspaan
Das Großsteingrab Valthe-Valterspaan war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur bei Valthe, einem Ortsteil von Borger-Odoorn in der niederländischen Provinz Drenthe. Es wurde in den 1870er Jahren zerstört und seine Überreste wurden 1920 archäologisch untersucht. Das Grab trägt die van-Giffen-Nummer D35a.
Großsteingrab Valthe-Valtherspaan Hunebed D35a
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Koordinaten | 52° 49′ 45,4″ N, 6° 53′ 4,9″ O | |
Ort | Borger-Odoorn, OT Valthe, Drenthe, Niederlande | |
Entstehung | 3470 bis 2760 v. Chr.[1] | |
van-Giffen-Nr. | D35a |
Lage
BearbeitenDas Grab befand sich südlich von Valthe im Valtherspaan. In der näheren Umgebung gibt es zahlreiche weitere Großsteingräber. nordöstlich befinden sich das Großsteingrab Valthe-Zuidwest (D35) und das Großsteingrab Valthe-West (D34), nordwestlich die beiden Großsteingräber bei Valthe-Oost (D36 und D37) und südlich die drei Großsteingräber bei Emmerveld (D38–D40). Auch mehrere zerstörte Gräber sind aus dieser Gegend bekannt. Nordwestlich lag das Großsteingrab Valthe-Valtherveld (D33) und südlich das Großsteingrab Weerdinge (D37a).
Forschungsgeschichte
BearbeitenDie Anlage wurde erstmals 1833 durch Caspar Reuvens beschrieben. Leonhardt Johannes Friedrich Janssen, Kurator der Sammlung niederländischer Altertümer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, besuchte 1847 einen Großteil der noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande, darunter auch das Grab von Valthe-Valtherspaan, und publizierte im folgenden Jahr das erste Überblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Plänen der Gräber.[2][3] In den 1870er Jahren wurde das Grab zerstört. 1920 führte Albert Egges van Giffen an den Überresten der Anlage eine archäologische Untersuchung durch.
Beschreibung
BearbeitenBei der Anlage handelte es sich vermutlich um ein Ganggrab. Die Grabkammer hatte laut Janssen eine Länge von 12 m und eine Breite von 2,5 m. Sie bestand aus fünf Wandsteinpaaren an den Langseiten und je einem Abschlussstein an den Schmalseiten. Van Giffen konnte bei seiner Grabung hingegen nur eine ovale Grube feststellen, in der sich eine Grabkammer mit einer Länge von 7,1 m und einer Breite von 2 m befunden hatte. Aufgrund dieser erheblichen Abweichungen zog Evert van Ginkel die Möglichkeit in Betracht, dass es sich um zwei verschiedene Großsteingräber gehandelt haben könnte. Allerdings ist auch eine Fehlinterpretation des Befunds durch van Giffen nicht auszuschließen.
Literatur
Bearbeiten- Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
- Jan Albert Bakker: A list of the extant and formerly present hunebedden in the Netherlands. In: Palaeohistoria. Band 30, 1988, S. 63–72 (Online).
- Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-87962-102-9.
- Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 9789088900341, S. 217 (Onlineversion).
- Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
- Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-9070884185.
- Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-9068252026, S. 182.
- Leonhardt Johannes Friedrich Janssen: Drentsche Outheden. Kemink en Zoon, Utrecht 1848 (Online).
Weblinks
Bearbeiten- hunebeddeninfo.nl: Overzicht verdwenen hunebedden in Drenthe en Groningen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (Online). Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (Online).
- ↑ Leonhardt Johannes Friedrich Janssen: Drenthsche oudheden. Kemink, Utrecht 1848.
- ↑ Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 130.