Ganggrab von Zeijen

archäologische Stätte in Niederlande
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Das Ganggrab von Zeijen ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur (TBK) bei Zeijen, einem Ortsteil von Tynaarlo in der niederländischen Provinz Drenthe. Das Grab trägt die Van-Giffen-Nummer D5.

Ganggrab von Zeijen
Hunebed D5
Das Großsteingrab D5 bei Zeijen
Das Großsteingrab D5 bei Zeijen
Ganggrab von Zeijen (Niederlande)
Ganggrab von Zeijen (Niederlande)
Koordinaten 53° 3′ 42,8″ N, 6° 31′ 52,7″ OKoordinaten: 53° 3′ 42,8″ N, 6° 31′ 52,7″ O
Ort Tynaarlo, OT Zeijen, Drenthe, Niederlande
Entstehung 3470 bis 2760 v. Chr.[1]
van-Giffen-Nr. D5

Das Grab befindet sich nordwestlich von Zeijen auf einem Feld. Es ist über einen Feldweg erreichbar. In der Nähe sind Siedlungen vom Beginn des Neolithikums gefunden worden. Im Nordwesten liegt Nord Veld, ein Gebiet mit vielen Grabhügeln und ein großer Komplex Celtic Fields (niederländisch Raatakkers).

Forschungsgeschichte

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19. Jahrhundert

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Das Grab wurde erstmals von Nicolaus Westendorp beschrieben, der es 1814 besuchte und 1815 hierüber einer Bericht veröffentlichte. Eine weitere Beschreibung erfolge 1833 durch Caspar Reuvens, der auch eine kleinere Grabung durchführte. Gemäß einer Zeichnung aus dem Jahr 1847 war zu dieser Zeit die Hügelschüttung des Grabes noch weitgehend intakt und nur die Decksteine waren sichtbar. Leonhardt Johannes Friedrich Janssen, Kurator der Sammlung niederländischer Altertümer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, besuchte 1847 einen Großteil der noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande, darunter auch das Grab von Zeijen, und publizierte im folgenden Jahr das erste Überblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Plänen der Gräber.[2][3] Nachdem ein Steinsammler begonnen hatte, das Kammerpflaster des Grabes zu entfernen, wurde die Anlage 1857 von Lucas Oldenhuis Gratama für 40 Gulden aufgekauft und der Provinz Drenthe übereignet. Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und ließ dort erstmals alle Großsteingräber systematisch fotografieren. Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an.[4] Conrad Leemans, Direktor des Rijksmuseums, unternahm 1877 unabhängig von Pleyte eine Reise nach Drenthe. Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge, der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war, fertigte für Leemans Pläne der Großsteingräber an. Leemans’ Bericht blieb allerdings unpubliziert.[5] 1878 erfolgte eine Dokumentation durch William Collings Lukis und Henry Dryden, die auf Anregung von Augustus Wollaston Franks die Provinz Drenthe bereisten und dabei sehr genaue Grundriss- und Schnittzeichnungen von 40 Großsteingräbern anfertigten.[6] Die dabei gemachten Funde befinden sich heute im British Museum.

20. und 21. Jahrhundert

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Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchäologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande durch genaue Pläne, Fotografien und ausführliche Baubeschreibungen. Seine Aufzeichnungen zum Grab von Zeijen sind allerdings verloren gegangen.[7] 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage für seinen Atlas der niederländischen Großsteingräber. 1952 erfolgte eine Restaurierung und 1965 eine kleinere Grabung am Eingangsbereich. Seit 1993 ist die Anlage ein Nationaldenkmal (Rijksmonument).[8] 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Großsteingräbern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversität Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D-Atlas erfasst.[9]

Beschreibung

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Bei der Anlage handelt es sich um ein ostsüdost-westnordwestlich orientiertes Ganggrab. Es liegt in einer leichten Vertiefung im Gelände. Die ursprüngliche Hügelschüttung ist weitgehend abgetragen. Eine steinerne Umfassung konnte nicht festgestellt werden. Die Grabkammer hat eine Länge von 7,4 m und eine Breite von 2,5 m. Sie besitzt vier Wandsteinpaare an den Langseiten, je einen Abschlussstein an den Schmalseiten und vier Decksteine. An der Mitte der südlichen Langseite befindet sich der Zugang zur Kammer. Vorgelagerte Gangsteine sind nicht vorhanden.

Siehe auch

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Literatur

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  • Theo ten Anscher: Een inventarisatie van de documentatie betreffende de Nederlandse hunebedden (= R.A.A.P.-Rapport. Band 16). Stichting R.A.A.P., Amsterdam 1988 (Online).
  • Jan Albert Bakker: The TRB West Group. Studies in the Chronology and Geography of the Makers of Hunebeds and Tiefstich Pottery (= Cingula. Band 5). Universiteit van Amsterdam, Amsterdam 1979, ISBN 978-90-70319-05-2 (Online).
  • Jan Albert Bakker: The Dutch Hunebedden. Megalithic Tombs of the Funnel Beaker Culture. (= International Monographs in Prehistory. Archaeological Series. Band 2). International Monographs in Prehistory, Ann Arbor 1992, ISBN 1-879621-02-9.
  • Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. From ‘Giant’s Beds’ and ‘Pillars of Hercules’ to accurate investigations. Sidestone Press, Leiden 2010, ISBN 978-90-8890-034-1, S. 205–206 (Onlineversion).
  • Evert van Ginkel: De Hunebedden. Gids En Geschiedenis Van Nederlands Oudste Monumenten. Drents Museum, Assen 1980, ISBN 978-90-70884-18-5.
  • Evert van Ginkel, Sake Jager, Wijnand van der Sanden: Hunebedden. Monumenten van een steentijdcultuur. Uniepers, Abcoude 1999, ISBN 978-90-6825-202-6, S. 166.
  • Albert Egges van Giffen: De Hunebedden in Nederland, 3 Bände. Oosthoek, Utrecht 1925.
  • G. de Leeuw: Onze hunebedden. Gids vor Drentse hunebedden en de Trechterbekerkultuur. Flint ’Nhoes, Borger 1984.
  • William Collings Lukis: Report on the hunebedden of Drenthe, Netherlands. In: Proceedings of the Society of Antiquaries of London. 2nd series. Band 8, 1878, S. 47–55 (Online).
  • Wijnand van der Sanden, Hans Dekker: Gids voor de hunebedden in Drenthe en Groningen. WBooks, Zwolle 2012, ISBN 978-90-400-0704-0.
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Commons: Ganggrab von Zeijen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Anna L. Brindley: The typochronology of TRB West Group pottery. In: Palaeohistoria. Band 28, 1986, S. 93–132 (Online). Jahreszahlen korrigiert nach Moritz Mennenga: Zwischen Elbe und Ems. Die Siedlungen der Trichterbecherkultur in Nordwestdeutschland (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 13). Habelt, Bonn 2017, ISBN 978-3-7749-4118-2, S. 93 (Online).
  2. Leonhardt Johannes Friedrich Janssen: Drenthsche oudheden. Kemink, Utrecht 1848.
  3. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 130.
  4. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 160–162.
  5. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 163–165.
  6. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 149–150, 153, 157–158.
  7. Jan Albert Bakker: Megalithic Research in the Netherlands, 1547–1911. 2010, S. 173–174.
  8. Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed: 464135 te Zeyen
  9. De Hunebedden in Nederland – A 3D model collection by Groningen Institute of Archealogy. In: sketchfab.com. Abgerufen am 25. März 2021.