Hasloh
Hasloh ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. Haslohfeld, Klövensteen und Langenbergen liegen im Gemeindegebiet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 42′ N, 9° 55′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Pinneberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Quickborn | |
Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,07 km2 | |
Einwohner: | 3951 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 357 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25474 | |
Vorwahl: | 04106 | |
Kfz-Kennzeichen: | PI | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 021 | |
LOCODE: | DE 63O | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 25451 Quickborn | |
Website: | www.hasloh.de | |
Bürgermeister: | Kay Löhr (Hasloh gestalten e.V.) | |
Lage der Gemeinde Hasloh im Kreis Pinneberg | ||
Geografie
BearbeitenHasloh liegt nördlich der Hansestadt Hamburg, westlich von Norderstedt, östlich von Pinneberg und südlich von Quickborn.
Hasloh liegt direkt an der Bundesstraße 4. Östlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 7. Durch den Ort führt die Bahnstrecke Hamburg-Altona–Neumünster der AKN. Der Ort hat somit Anschluss an das Verkehrsnetz des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV). Bis zum Flughafen Hamburg sind es rund 20 Minuten, in die Innenstadt von Hamburg 25 Minuten mit dem Pkw.
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung geht auf 1253 zurück, als sich das Dorf noch Herslo nannte. Herslo geht auf einen indogermanischen Wortstamm zurück und bedeutet „sumpfige, ebene Fläche“. Damals trat ein Dominus Hartmannus de Herslo, also Herr Hartmann von Herslo als Zeuge auf. Im 16. Jahrhundert gehörte Hasloh dem Amtsregister des Amtmanns Clamer Heine zur Waldvogtei, zusammen mit Lokstedt, Niendorf, Garstedt, Quickborn, Renzel, Winzeldorf, Bönningstedt, Schnelsen und Hummelsbüttel.
Am 6. September 1971 musste unmittelbar nach dem Start vom Flughafen Hamburg eine Maschine der Paninternational mit 121 Menschen an Bord bei Hasloh auf der Bundesautobahn 7 notlanden. Die BAC One-Eleven kollidierte mit einer Autobahnbrücke und zerbrach in mehrere Teile, wobei 22 Personen getötet wurden. In die Tanks für die Wassereinspritzung zur Steigerung der Startleistung der Triebwerke war anstelle von reinem demineralisiertem Wasser versehentlich zusätzlich Kerosin gefüllt worden (siehe Paninternational-Flug 112).
Religion
BearbeitenHasloh hat eine evangelisch-lutherische Kirche, die der Kirchengemeinde Quickborn-Hasloh angehört. Fünf Kilometer von Haslohs Zentrum befindet sich die katholische Kirche St. Marien, Quickborn.
Politik
BearbeitenZum 1. Januar 2013 verließ Hasloh das Amt Pinnau, hat jetzt den Status einer amtsfreien Gemeinde und wird seither im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft durch die Stadt Quickborn verwaltet.[3]
Gemeindevertretung
BearbeitenBei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 17 Sitze vergeben. Von diesen erhielten Hasloh gestalten e.V. und die CDU je fünf Sitze, die SPD erhielt vier Sitze und die Grünen erhielten drei Sitze.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Von Gold und Blau schräglinks geteilt. Oben eine rot geaderte schwarze Rose mit goldenem Kelch und grünen Blattspitzen, unten an abgeschnittenem goldenen Zweig ein aufrecht stehendes goldenes Eichenblatt, darunter am gleichen Zweig ein Stengel mit einer goldenen, aufrecht stehenden Eichel und einer nach unten zeigenden Eichelschale.“[5]
Der Ortsname Hasloh deutet an, dass der Ort in einer „sumpfigen Waldgegend“ (Loh) gegründet worden ist, in welcher der Hirsch (Has = Ableitung von Hertes oder Hartes = Hirsch) heimisch war. Die verwaltungsrechtliche Zugehörigkeit der Gemeinde zur späteren Waldvogtei der Herrschaft Pinneberg bestätigt diese auf den Ortsnamen gestützte Annahme. Die charakteristischen Eichenwälder hatten lange Bestand. Noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde hier Eichenrinde zum Gerben von Fellen und Häuten gewonnen. Eichenblatt und Eichel im Wappen von Hasloh erinnern an die Bedeutung der Eichenwälder für den Ort. Eine schwarze Rose züchtete erstmals Anfang der 1930er-Jahre der Hasloher Rosenzüchter Max Krause. Sie wurde unter dem Namen „Nigrette“ weltbekannt. An dieses floristische Verdienst eines Hasloher Bürgers erinnert die Figur der Rose im Wappen.[5]
Städtepartnerschaft
BearbeitenDie Stadt Liebenwalde in Brandenburg ist Partnerstadt von Hasloh.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenParks
BearbeitenEinen eigentlichen Park hat Hasloh nicht, es gibt jedoch mehrere Flächen die einem Park in ihrem Sinne ähnlich kommen. So gibt es, zentral gelegen, nördlich der Peter-Lunding-Schule den Robinson-Spielplatz. Der Robinson-Spielplatz hat eine große Grünfläche, einen Rodelberg, diverse Spielgeräte und einen Basketballplatz. Im Westen von Hasloh befindet sich das „Lütte Pütt“, eine Regenrückhalteanlage an der ein Pfad entlang führt. An diesem Pfad sind Bäume des Jahres verschiedener Jahre gepflanzt und beschildert, zudem gibt es dort eine kleine Grünfläche mit Sitzbänken. Zwischen der Peter-Luding-Schule und dem Garstedter Weg befindet sich auch eine kleine Grünfläche mit Sitzbänken daneben. Folgt man dem Weg der dort entlang führt, findet man auch noch ein Denkmal für die Gefallenen im ersten und Zweiten Weltkrieg auf einer kleinen Grünfläche. An der Straße nach Tangstedt befindet sich der Pfingstwald. Dort gibt es seit 2013 einen Hochseilgarten. Zudem veranstaltet der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Hasloh auf der Waldbühne alljährlich ein Konzert zum Pfingstsonntag.
Sport
BearbeitenGrößter Sportverein ist der TuS Hasloh von 1928. Der Verein hat 846 Mitglieder, davon rund 400 Jugendliche und bietet Sport in mehr als 20 Sparten an. Darunter Fußball, Leichtathletik, Karate und Volleyball. Zwei Rasen-Sportplätze und eine große Sporthalle werden vom TuS genutzt. 1998 wurde das Sportlerheim mit Umkleideräumen, Sporträumen, Büros und einem Klubraum fertiggestellt.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenDie Volksspielbühne Hasloh führt regelmäßig Stücke im Saal vom Landhaus Schadendorf an der Kieler Straße auf. Das Gemeindebüro „Dörphus“ im Garstedter Weg dient, neben dem Rathaus in Quickborn, als Anlaufstelle vor Ort für Verwaltungsdienstleistungen.
Bildung
BearbeitenDie Peter-Lunding-Schule, eine Grundschule, ist seit 1952 die einzige Bildungseinrichtung in Hasloh. Im Jahr 1969 kam eine kleine Sporthalle hinzu, welche in den 1980er Jahren zu einer Mehrzweckhalle vergrößert wurde. Ein weiterer Klassenraum wurde zudem 1992 angebaut. Der Plan für einen weiteren Ausbau musste jedoch 2015, nach einer Kostenexplosion während Sanierungsarbeiten, verworfen werden.[6] Weiterführende Schulen befinden sich in den Nachbarorten Bönningstedt und in Quickborn.
Infrastruktur
BearbeitenNachdem 2011 über 60 % der Bürger ihr Interesse mit einem Vertrag zugesichert hatten, begann die azv Südholstein Breitband GmbH mit der Verlegung eines Glasfasernetzes, welches 2013 in Betrieb ging. Die zu Grunde liegende Technik basiert auf Fibre to the Home und überträgt daher sowohl Internet, als auch Telefon und Fernsehen. Im April 2016 verkaufte die azv Südholstein Breitband GmbH das Glasfasernetz in Hasloh und weiteren Orten an den Zweckverband Breitband Marsch und Geest (ZBMG).[7] Seitdem hat die wilhelm.tel GmbH das Netz per Nutzungsvertrag mit den Kunden übernommen und dies zudem im Zuge des Neubaugebietes „Neue Mitte“ erweitert.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Kurt Lütjohann (* 1918; † nach 2000), Lehrer und niederdeutscher Autor, war von 1946 bis 1958 Lehrer in Hasloh
- Willy Fresch (* 1. April 1927 in Hamburg; † 18. Januar 2010 ebenda) lebte seit 1976 in Hasloh und gründete die ortsansässige Volksspielbühne
- Jobst Hirscht (* 1948), Polizeibeamter und Leichtathlet, wohnt in Hasloh
Literatur
Bearbeiten- Hasloh – Unsere Dorfgeschichte. von Liselotte Groppel, Gemeinde Hasloh 1989
- Hasloh – 1948. von Kurt Lütjohann, Prüfungsarbeit des Lehrers Kurt Lütjohann zur 2. Lehrerprüfung 1950. Herausgegeben als Reproduktion von der Geschichtswerkstatt Hasloh e. V. 2006
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 153 (dnb.de [abgerufen am 2. Mai 2020]).
- ↑ Pinneberger Tageblatt, 14. September 2012
- ↑ wahlen-sh.de
- ↑ a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Alexandra Wulf: Peter-Lunding-Schule: Kostenstopp. 29. Juli 2015, abgerufen am 21. August 2022 (deutsch).
- ↑ Alexandra Wulf: Glasfasernetz für Hasloh. 2. Juni 2016, abgerufen am 21. August 2022 (deutsch).