Bilsen
Bilsen ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg im südlichen Schleswig-Holstein. Hohenhorst und Timmhoop liegen im Gemeindegebiet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 46′ N, 9° 53′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Pinneberg | |
Amt: | Rantzau | |
Höhe: | 28 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,2 km2 | |
Einwohner: | 817 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 132 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25485 | |
Vorwahl: | 04106 | |
Kfz-Kennzeichen: | PI | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 004 | |
LOCODE: | DE 5BK | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Chemnitzstraße 30 25355 Barmstedt | |
Website: | www.bilsen.de | |
Bürgermeister: | Jens Külsen (BFB) | |
Lage der Gemeinde Bilsen im Kreis Pinneberg | ||
Geografie
BearbeitenDer Ort liegt etwa 14 Kilometer nördlich von Hamburg, unmittelbar an der Bundesstraße 4. Durch den Ort fließt die Bilsener Bek.
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenBei den letzten Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein am 14. Mai 2023 stimmten im Wahlbezirk Bilsen 01 – von insgesamt 667 Wahlberechtigten – 488 Personen mit davon 486 gültigen Stimmen wie folgt ab: Freie Wählergemeinschaft – BFB: 1541 Stimmen (55,2 %), CDU: 1249 Stimmen (44,8 %).
Die Wahlbeteiligung lag bei 73,2 %.
Die Gemeindevertretung Bilsen setzt sich aktuell wie folgt zusammen:
Sechs Mitglieder von der Freien Wählergemeinschaft – BFB und fünf Mitglieder von der CDU.[3]
Die CDU wurde nach über 70 Jahren in Bilsen abgewählt. Die Freie Wählergemeinschaft – BFB hat die Mehrheit gewonnen und wird den Bürgermeister stellen. Die Kandidaten des BFB wurden alle direkt gewählt, die fünf CDU-Gemeindevertreter folgten über die Listenplätze.
Bürgermeister
BearbeitenAm 12. Juni 2023 wurde, mit der Mehrheit der freien Wählergemeinschaft – BFB, Jens Külsen (BFB) zum neuen Bürgermeister gewählt. Er folgte dem erst am 2. November 2022 durch die Gemeindevertretung in das Amt gewählte Achim Bestmann (CDU), der nun nur über einen Listenplatz in die Gemeindevertretung eingezogen ist. Dieser war dem Vizepräsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtags Peter Lehnert (CDU) gefolgt, der nach zehn Jahren sein Bürgermeisteramt überraschend niedergelegt hatte. Sein Vorgänger wiederum, Rainer Ute Harms (CDU), führte die Gemeinde Bilsen über 38 Jahre seit 1974.
Geschichte
BearbeitenVon 1385 bis 1803 gehörte das Dorf Bilsen mit sämtlichen Gütern und Rechten vor allem an wertvollen Holzungen zum Besitz des Hamburger Zisterzienserinnen-Klosters Harvestehude.[4]
Am Bilsener Wohld unterzeichnete die deutsche Delegation unter Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg am 4. Mai 1945 in Anwesenheit britischer Offiziere die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande.[5][6]
Wappen
BearbeitenNach einem Entwurf des Bargteheider Grafikers und Malers Herbert Kaulbarsch trägt Bilsen seit 31. August 1978 ein Wappen. Die genehmigte Flaggenführung folgte Anfang 1998.[7] Blasonierung: „In Silber ein roter Schräglinksbalken; oben ein blaues Lilienkreuz, unten ein schräglinkes grünes Eichenblatt.“[8] Das Lilienkreuz repräsentiert Maria als Patronin des Klosters Harvestehude. Der rote Balken symbolisiert die Bundesstraße 4. Diese mitten durch Bilsen führende Straße ist die Nachfolgerin der ersten in Schleswig-Holstein gebauten Kunststraße. Das Eichenblatt steht für den Bilsener Wohld. Die Eiche gilt als der typische Baum des früheren Waldes, in den die Schweine zur Eichelmast getrieben wurden.
Partnergemeinden
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn der Liste der Bodendenkmale in Bilsen wurden zwei Grabhügel der Vor- und/oder Frühgeschichte vom Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein (ALSH) als archäologische Bodendenkmale anerkannt und stehen unter Denkmalschutz. Das in der Gemeinde Bilsen gelegene Hünengrab Dreebargen gilt als größte Schleswig-Holsteins.[9] Zu einer weiteren Sehenswürdigkeit von Bilsen gehört das 1902 für den Hamburg-Harburger Fabrikanten der Metall-, Stahl- und Eisenwerke Georg Niemeyer errichtete Jagd- und Wohnhaus an der Kieler Straße, das nach 1945 zu einem Hotel umgewandelt wurde.[10]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Berend Harms (* 1939), Politiker (SPD)
- Rainer Ute Harms (* 1940), Politiker (CDU)
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Bilsen
- Gerhard Hoch: Bilsen 1940–1945. Ein Dorf und seine Zwangsarbeiter. In: Jahrbuch für den Kreis Pinneberg 1989, Seite 87–102, kz-kaltenkirchen.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Aasbüttel - Bordesholm. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie: Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 311.
- ↑ Bilsen - Gemeindevertretung - Mitglieder. Ehemals im ; abgerufen am 5. November 2022. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Silke Urbanski: Geschichte des Klosters Harvestehude „In valle virginum“. Wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung eines Nonnenklosters bei Hamburg 1245–1530, Münster 1996, S. 25 f.
- ↑ Kunststrasse Chaussee Altona-Kiel - Bilsen. Abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ Zusammentreffen der deutschen Delegation unter Generaladmiral Hans Georg von Friedeburg mit englischen Offizieren am 4. Mai 1945 am Bilsener Wohld nördlich von Quickborn zur Unterzeichnung der Teilkapitulation auf dem Timeloberg | Spurensuche Kreis Pinneberg und Umgebung. Abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ Wappenrolle Schleswig-Holstein. Abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Bilsen - Die Geschichte von Bilsen. Abgerufen am 5. November 2022.
- ↑ 700 Jahre Quickborn A-Z. Abgerufen am 5. November 2022 (deutsch).