Hofermühle Süd
Hofermühle Süd ist ein etwa 17 Hektar großes Gebiet, das im Jahr 1984 unter der Schlüsselnummer ME-009 unter Naturschutz gestellt wurde. Es liegt südlich der Kernstadt von Heiligenhaus, südöstlich angrenzend an die im Angertal gelegene Hofermühle. Weitere 387 ha wurden durch die Ausweisung des Naturschutzgebietes Angertal unter Schutz gestellt.[1][2]
Hofermühle Süd
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Lage | Heiligenhaus, Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Fläche | 16,57 km² | |
Kennung | ME-009 | |
WDPA-ID | 163728 | |
Geographische Lage | 51° 18′ N, 6° 57′ O | |
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Meereshöhe | von 104 m bis 145 m (ø 124 m) | |
Einrichtungsdatum | 1984 | |
Rahmenplan | Landschaftsplan 2012 | |
Verwaltung | Untere Landschaftsbehörde des Kreises Mettmann |
Beschreibung
BearbeitenBei dem Gebiet handelt es sich um einen seit etwa 1945 aufgegebenen Kalksteinbruch mit steilen Felswänden, in dessen Muschelkalk aus dem Mitteldevon viele Versteinerungen gefunden wurden. Der Kalksteinbruch ist mittlerweile in Teilen verbuscht und besitzt in der Sohle einen Teich, der ein wichtiges Amphibienlaichgebiet darstellt. Der gesamte ehemalige Steinbruch ist vollständig abgezäunt und somit für Menschen unzugänglich, zudem besteht ein Betretungsverbot. Er ist ein wichtiges, weitgehend ungestörtes Refugium für Insekten, Vögel, Amphibien und Reptilien. Die Flora des Steinbruches ist als Magerstandort für kalkliebende Blütenpflanzen bemerkenswert, in dem einige Orchideenarten und weitere seltene Pflanzenarten entdeckt wurden.
Den westlichen Teil des Naturschutzgebietes durchfließt die Anger auf einem 400 m langen Abschnitt naturnah und stark mäandrierend. Der Teich im Nordwesten des Gebietes ist ein ehemaliges Angelgewässer, das seit Jahren ausschließlich dem Naturschutz zur Verfügung steht. Auch dieser Teich hat eine hohe Bedeutung als Amphibienschutzgewässer.
Der Angerbachabschnitt, der insgesamt eine hohe Wertigkeit für den Erhalt auentypischer Biotope und Arten hat, ist Teil eines regionalen Biotopverbundes. Der Steinbruch mit seinem Weiher ist insbesondere für Amphibien und Libellen ein wichtiges Rückzugs- und Trittsteinbiotop.[3][4]
Tier- und Pflanzenwelt
BearbeitenZahlreiche laut Roter Liste NRW (in Klammern Gefährdungseinstufung) seltene und besonders schützenswerte Arten sind im Gebiet heimisch. Beispielhaft hervorgehoben seien:
Tierarten: Ringelnatter (RL 3), Geburtshelferkröte (RL 3), Kammmolch (RL 1), Waldschnepfe (RL 3), Kleinspecht (RL 3) und Steinkauz (RL 1).
Pflanzenarten: Echtes Tausendgüldenkraut (RL V), Gewöhnliche Natternzunge (RL 2), Großes Zweiblatt, Roter Zahntrost (RL V), Steifer Augentrost (RL 3), Übersehenes Knabenkraut (RL 3S) und Wiesen-Glockenblume (RL 3).[3][5]
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Gesetzlich geschützt: Echtes Tausendgüldenkraut
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Kleinspecht – benötigt besondere Lebensräume
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Bizarr und gefährdet: Gewöhnliche Natternzunge
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Geburtshelferkröte – heimisch im Steinbruch
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Leider immer seltener zu sehen: Wiesen-Glockenblumen
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Kammmolche – mittlerweile vom Aussterben bedroht
Schutzziele
BearbeitenSiehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Naturschutzgebiet „Hofermühle Süd“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- [2]| Landschaftsplan Kreis Mettmann (2012)
- Karte Naturschutzgebiet Hofermühle Süd auf openstreetmap.org
- Hofermühle Süd in der World Database on Protected Areas (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Karte Naturschutzgebiet Hofermühle Süd auf openstreetmap.org
- ↑ Hofermühle Süd in der World Database on Protected Areas (englisch)
- ↑ a b c Naturschutzgebiet „Hofermühle Süd“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
- ↑ a b [1]| Landschaftsplan Kreis Mettmann (2012): S. 149–151, B.2.2-2 NSG Hofermühle Süd
- ↑ Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, lanuv.nrw.de