Naturschutzgebiet Neandertal

Naturschutzgebiet im Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Das 223 ha große Naturschutzgebiet Neandertal (Kennung ME-002) liegt auf dem Gebiet der Städte Erkrath, Haan und Mettmann im Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen. Es wurde am 9. August 1921 als erstes Gebiet in Deutschland formal als Naturschutzgebiet ausgewiesen.[1]

Naturschutzgebiet Neandertal

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Naturschutzgebiet Neandertal

Naturschutzgebiet Neandertal

Lage Erkrath, Haan, Mettmann Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche 223 ha
Kennung ME-002
WDPA-ID 82220
Natura-2000-ID DE-4707-302
FFH-Gebiet 269 km²
Geographische Lage 51° 13′ N, 6° 59′ OKoordinaten: 51° 13′ 14″ N, 6° 58′ 30″ O
Naturschutzgebiet Neandertal (Nordrhein-Westfalen)
Naturschutzgebiet Neandertal (Nordrhein-Westfalen)
Meereshöhe von 88 m bis 148 m (ø 118 m)
Einrichtungsdatum 1921, Landschaftsplan 2012
Rahmenplan Landschaftsplan Kreis Mettmann
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde der Kreises Mettmann

Das Gebiet umfasst das Neandertal und Nebentäler im Mittellauf der Düssel, westlich des zur Stadt Haan gehörenden Ortsteils Gruiten bis zur Einmündung der L 403 auf die L 357 in der Nähe des Neandertalmuseums. Weiter westlich schließen sich die Naturschutzgebiete „Laubacher Steinbruch“ (ME-030), „Fraunhofer Steinbruch“ (ME-036) und „Westliches Neandertal“ (ME-045) an.[2][3]

Beschreibung

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„Das Naturschutzgebiet befindet sich vollständig innerhalb des FFH-Gebietes „Neandertal“ (DE-4707-302). Es ist geprägt durch den naturnahen Bachmittellauf der Düssel mit den für den Naturraum typischen bachbegleitenden Erlen-Eschenauenwäldern und ausgedehnten Buchenwäldern auf den Talhängen. Kleinflächig tritt hier ein im Naturraum sehr seltener Schluchtwald auf. Geologisch-morphologisch ist das Gebiet landesweit bedeutsam aufgrund der Reliefvielfalt und Karsterscheinungen. Eine herausragende internationale Bedeutung ergibt sich aus den besonderen paläontologischen Funden (Neandertal-Mensch – Homo sapiens neanderthaliensis). (...) Bei den überregional bedeutsam FFH-Gebieten, die in das Natura 2000 Biotopnetz einbezogen werden, handelt es sich im vorliegenden Gebiet um folgende Lebensräume und Arten:

prioritärer Lebensraum

  • Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
  • Kammmolch (Der Kammmolch wurde in benachbarten Flächen nachgewiesen; eine Besiedlung des Naturschutzgebietes erscheint wahrscheinlich).“
Landschaftsplan des Kreises Mettmann (2012)[4]

„Neben der Düssel als prägendes Gewässer existieren im Gebiet mehrere Quellen und Quellbäche und Siefentälchen, die Lebensraum des Feuersalamanders sind. (...) Die im Gebiet vorhandenen Stauteiche und Tümpel weisen eine hohe Bedeutung als Amphibienlaichgewässer und für die Ringelnatter auf.“

Fachinformatiossystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW[5]

An seltenen, gefährdeten bzw. besonders zu schützenden Pflanzenarten sind u. a. hervorzuheben: Dorniger Schildfarn (Polystichum aculeatum), Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea), Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium), Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), Rippenfarn (Blechnum spicant), Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis).[6]

Siehe auch

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Commons: Naturschutzgebiet Neandertal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Naturschutzgebiete. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 6. November 2024.
  2. Naturschutzgebiet Neandertal in der World Database on Protected Areas (englisch)
  3. Karte Naturschutzgebiet Neandertal auf openstreetmap.org
  4. [1]| Landschaftsplan des Kreises Mettmann (2012): A 2.2-3 NSG „Neandertal“, S. 93–100
  5. Naturschutzgebiet „Neandertal“ (ME-002) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  6. Naturschutzgebiet „Neandertal“ (ME-002) im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen