Kenianische Rugby-Union-Nationalmannschaft

Die kenianische Rugby-Union-Nationalmannschaft (englisch Kenya national rugby union team; Swahili Timu ya raga ya Kenya) ist die Nationalmannschaft Kenias in der Sportart Rugby Union und repräsentiert das Land bei allen Länderspielen (Test Matches) der Männer. Sie trägt den Spitznamen Simbas (Swahili: „die Löwen“). Die organisatorische Verantwortung trägt der 1970 gegründete Verband Kenya Rugby Union (KRU). Kenia wird vom Weltverband World Rugby in die dritte Stärkeklasse (third tier) eingeteilt und gilt, zusammen mit der Elfenbeinküste und Simbabwe, traditionellerweise als eine der stärksten Nationalmannschaften Afrikas nach den Springboks aus Südafrika und den Welwitschias aus Namibia.

Kenia
Spitzname(n) Simbas
Verband Kenya Rugby Union (KRU)
Nationalstadion RFUEA Ground, Nairobi
Trainer Sudafrika Jerome Paarwater (seit 2023)
Kapitän Daniel Sikuta
WR-Kürzel KEN
WR-Rang 37. (49,03 Punkte)
(Stand: 2. Oktober 2024)
[1]
Heim
Auswärts
Meiste Länderspiele
Darwin Mukidza (30)[2]
Meiste erzielte Punkte
Darwin Kinyangi (302)[3]
Meiste erzielte Versuche
Darwin Kinyangi (13)[4]
Erstes Länderspiel
Kenia gewinnt gegen Tanganjika[5]
(1954)
Höchster Sieg
Nigeria Nigeria 3:96 Kenia Kenia
(10. August 1987)
Höchste Niederlage
Portugal Portugal 85:0 Kenia Kenia
(12. November 2022)
Weltmeisterschaften
Teilnahmen: 0/10

Heimstadion ist der RFUEA Ground in Nairobi, der 1955 mit einem Spiel einer ostafrikanischen Mannschaft gegen die British and Irish Lions eingeweiht wurde. Kenia gelang es noch nicht, sich für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren.[6] Die Mannschaft errang bisher zwei Titel bei Afrikameisterschaften und klassierte sich viermal auf dem dritten sowie fünfmal auf dem vierten Platz. Traditionell spielt Kenia in roten Trikots mit schwarzen Hosen und grünen Socken. Bisher wurde ein kenianischer Nationalspieler in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen.

Organisation

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Verantwortlich für die Organisation von Rugby Union in Kenia ist die Kenya Rugby Union (KRU). Der Verband wurde 1970 gegründet und 1990 Vollmitglied des International Rugby Football Board (IRFB, heute World Rugby).[7] Die Kenya Rugby Union ist außerdem Gründungsmitglied der Confédération Africaine de Rugby (Confederation of African Rugby, heute Rugby Africa), die 1986 in Tunis von acht afrikanischen Verbänden gegründet wurde.[8]

Die höchste Rugbyliga in Kenia ist der Kenya Cup mit elf Mannschaften. Spieler mit größeren Ambitionen gehören der Auswahlmannschaft Simbas an, die am südafrikanischen Wettbewerb Currie Cup teilnimmt und ihre Heimspiele zu diesem Zweck in Kapstadt austrägt. Ein Großteil der Spieler, die für die Nationalmannschaft antritt, gehört entweder dieser Auswahl an oder spielt für andere südafrikanische Teams.[9] Weitere Spieler stehen bei europäischen Vereinen unter Vertrag.

Neben der eigentlichen Nationalmannschaft ruft die KRU weitere Auswahlmannschaften zusammen. Wie andere Rugbynationen verfügt Kenia über eine U-20-Nationalmannschaft, die an den entsprechenden Weltmeisterschaften teilnimmt.[10] Hinzu kommt Kenya Sevens, die Nationalmannschaft für Siebener-Rugby. Kinder und Jugendliche werden in Schulen an den Rugbysport herangeführt und je nach Interesse und Talent beginnt dann die Ausbildung.

Geschichte

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Einführung und Verbreitung von Rugby

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Der Rugbysport gelangte Anfang des 20. Jahrhunderts mit britischen Siedlern nach Kenia; 1909 wurde das erste dokumentierte Rugbyspiel in Kenia gespielt.[11] Anfangs war es nur „weißen“ Siedlern erlaubt, Rugby zu spielen.[12]

Die ursprüngliche Rugby Football Union of Kenia (RFUK) wurde im August 1921 gegründet und nahm 1923 ihre Arbeit auf, nachdem der der erste Rugbyklub Kenias, District Nairobi, wegen seiner übermächtigen Stellung in Nondescripts RFC und Harlequins (nicht zu verwechseln mit dem Kenia Harlequin FC) aufgeteilt worden war.[11] In den 1950er Jahren wurden die ersten Länderspiele ausgetragen.[13] Frühe Turniere waren die Nairobi District Championships seit 1925, der Enterprise Cup seit 1930 und ein Turnier der Royal Armed Forces seit 1937.[11] Zwischen den 1920er und 1950er Jahren empfing Kenia mehrere nennenswerte Teams wie die Universität Kapstadt, Universität Stellenbosch und 1951 eine gemeinsame Universitätsmannschaft (Oxford und Cambridge) im Mitchell Park Stadium. Ein Jahr später wurde der RFUEA Ground in Nairobi errichtet.[11]

Im Jahr 1953 traten die Verbände von Tanganjika und Uganda der RFUK bei, wodurch die Rugby Football Union of East Africa (RFUEA) entstand, die die Kolonie Britisch-Ostafrika vertrat.[14] 1954 traf eine kenianische Mannschaft in Arusha erstmals auf eine Mannschaft Tanganjikas und gewann die Begegnung. Dieses Spiel diente als Auswahlverfahren für die Tour der ostafrikanischen Tuskers in den Copperbelt noch im selben Jahr.[5] Die Tuskers waren eine Auswahlmannschaft bestehend aus kenianischen, tansanischen und ugandischen Spielern, vergleichbar mit den British and Irish Lions.[12] Ein Jahr später wurde diese Partie abermals ausgetragen, wobei Tanganjika mit 11:3 gewann. 1956 fand das dritte Spiel zwischen beiden Teams in Arusha statt und wurde von Kenia mit 13:0 gewonnen.[5] 1958 schlug eine kenianische Mannschaft Ugandas Auswahl mit 21:11. Auf ihrer Südafrikatour 1955 besuchten die British and Irish Lions auch Nairobi. 1956 löste sich die RFUK auf, da die meisten Regionalverbände bereits Mitglied der RFUEA waren.[11] Für die kenianische Mannschaft wurden oft auch Spieler anderer ostafrikanischer Länder berufen und auch Spieler europäischer Herkunft wurden nominiert. Obschon die Ergebnisse meist einseitig waren, halfen die Spiele dabei, das Rugby in Kenia beliebt zu machen. 1961 besuchten die südafrikanischen Springboks Kenia.[11]

Unabhängigkeit und Integration

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Nach seiner Unabhängigkeit 1963 bestritt Kenia sein erstes Test Match gegen Tanganjika und besiegte den Nachbarn. Nach der Unabhängigkeit durfte die einheimische Bevölkerung nach dem Ende der Rassentrennung im kenianischen Schulsystem Eliteschulen wie Duke of York und Prince of Wales besuchen. Spieler wie Chris Onsotti, John Gichinga, Dennis Awori, George Kariuki und Jim Owino gehörten zur ersten Generation einheimischer kenianischer Rugbyspieler. Diese erste Spielergeneration leistete die entscheidende Vorarbeit für die folgenden Spieler, unter denen das kenianische Rugby weiter aufblühte. Die zweite Generation etablierte Kenia in den 1970er, 1980er und frühen 1990er Jahren als angesehene Rugbynation.[12]

Die Kenya Rugby Union (KRU; Swahili Shirikisho la Raga Kenya) wurde 1970 in Nairobi gegründet und im selben Jahr wurde der erste Kenya Cup vom Impala RFC gewonnen.[11] 1972 wurde Ted Kabetu der erste kenianische Spieler, der in einem Spiel für die ostafrikanischen Tuskers gegen Richmond RFC spielte. Im selben Jahr besuchte die ostafrikanische Auswahl Irland und traf dort auf irische Rugbyklubs; sie erzielten gemischte Resultate und gewannen drei ihrer acht Spiele; Chris Onsotti war der erste Kenianer im Sturm der Ostafrikaner, als er für die vierte Tour der Ostafrikaner 1972 als Pfeiler berufen wurde; Jackson “Jacko” Omaido, Schüler der Lenana School (ehemals Duke of York) spielte 1975 für die Ostafrikaner als Verbinder gegen Sambia.

Ein Zustrom an Spielern aus Tanganjika gab der kenianischen Mannschaft Auftrieb. In den 1970er Jahren besuchten mehrere englische Klubs Kenia für inoffizielle Länderspiele gegen die Ostafrikaner. Darunter war ein Beinahesieg gegen die Harlequins, nachdem das Spiel mit 15:20 verloren ging. Auf Einladung in örtlichen Tageszeitungen an afrikanische Rugbyspieler wurde der Miro RFC als Auswahlmannschaft, analog zum Barbarian FC bzw. dem lokalen Scorpions RFC gegründet. Miro war überwiegend eine Mannschaft für „schwarze“ Spieler und hatte zwei „weiße“ Spieler in seinen Reihen (Doug Hamilton und Pat Orr); dem Team kam eine wichtige Rolle bei der Etablierung des Rugby unter Afrikanern in Kenia zugute. 1976 spielte die Mannschaft gegen Rugby Roma Olimpic und gewann mit 20:12. Nach Uneinigkeiten über die ethnische Auswahl der Spieler wurde die Mannschaft jedoch wieder aufgelöst. Die ostafrikanische Auswahlmannschaft, die Mitte der 1970er Jahre aus „schwarzen“ und „weißen“ Spielern bestand, traf auf Sambia; ihnen gelangen vier Siege in fünf Test Matches. Etwa zu dem Zeitpunkt begann für einige Klubs aufgrund der Auswanderung „weißer“ Spielern eine Schwächephase. Trotz des Wachstums des kenianischen Rugby entwickelte sich zwischen den kenianischen Spielern und den Klubs, die von Einwanderern geleitet wurden, ein Konflikt; der Miro RFC nahm 1979 den Betrieb wieder auf und erzielte einen Sieg gegen den Blackheath FC mit 32:19, was den „schwarzen“ Rugbyspielern neue Hoffnung gab.

1977 gründeten sich Mean Machine RFC und Mwamba RFC unabhängig voneinander als Klubs für einheimische Spieler.[11] Mean Machine, die Mannschaft der University of Nairobi mit Spielern wie Absalom “Bimbo” Mutere, Tom Oketch und Joe “JJ” Masiga, gewann die kenianische Meisterschaft in der ersten Saison. Dies erwies sich als durchschlagenden Erfolg, da das Rugby in Kenia damals immer noch von „weißen“ Klubs wie Kenya Harlequins, Nondescripts, Impala und Western Kenya/Oribis dominiert wurde.[12] Dem Historiker Michael Mundia Kamau zufolge begann mit der Gründung von Mean Machine an der University of Nairobi der Transformationsprozess im kenianischen Rugby. Seitdem spielen in Kenia vor allem einheimische Studenten Rugby.[15] Black Blad RFC, das Team der Kenyatta University, gewann im Jahr darauf den Pokal. Es waren vor allem Spieler der zweiten Generation, die bei den Gründungen sowohl des Mean Machine RFC als auch des Black Blad RFC führend waren.[12] 1982 wurde der Mean Machine RFC nach der vorübergehenden Schließung der University of Nairobi nach dem gescheiterten Putschversuch gegen Präsident Daniel arap Moi vorläufig aufgelöst.

Miro RFC setzte den Spielbetrieb fort, unterlag jedoch dem Metropolitan Police Club Londons, einer als „behelfsmäßig“ geltenden Mannschaft, mit 9:40. 1982 unternahm die ostafrikanische Auswahl ihre letzte Tour und schlug Simbabwe und Sambia. In den 1980ern etablierte sich das Siebener-Rugby. In dem Jahrzehnt ging es jedoch mit der Nationalmannschaft bergab; so verlor Kenia in der entscheidenden Runde alle Spiele gegen Simbabwe; Ende der 1980er Jahre unterlag Kenia Simbabwe mit 56:9.

Im Januar 1986 war Kenia in Tunis eines der Gründungsmitglieder der Confédération Africaine de Rugby (Confederation of African Rugby, heute Rugby Africa). Die anderen Gründungsmitglieder waren die Verbände aus der Elfenbeinküste, Madagaskar, Marokko, Senegal, den Seychellen, Tansania und Tunesien.[16] Mit der Etablierung Simbabwes 1980 und nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 wurden diese beiden Nationalmannschaften ernsthafte Konkurrenten Kenias in der Afrikameisterschaft und der Weltmeisterschaftsqualifikation. Im Jahr 1985 beschloss der International Rugby Football Board (IRFB, heute World Rugby), der damals noch sehr exklusiv war und nur acht Mitglieder zählte, die Einführung der Weltmeisterschaft. Für die erste Austragung 1987 vergab der IRFB neun Startplätze durch Einladungen, wobei Kenia unberücksichtigt blieb.[17] Ebenso nahmen die Kenianer nicht an der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1991 teil.[18]

1990 erfolgte die Aufnahme des kenianischen Verbandes in den International Rugby Football Board und im selben Jahr wurde Rugby Union als Schulsport an weiterführenden Schulen eingeführt.[11] 1993 hatte eine Tourmannschaft mit 26 Spielern lediglich zwei „schwarze“ Spieler in ihren Reihen, was die anhaltende Dominanz „weißer“ Spieler im kenianischen Rugby zeigte.[15] In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1995 unterlag Kenia Simbabwe und Namibia, während gegen Arabien ein knapper Sieg resultierte, womit es die Endrunde verpasste.[19] In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1999 erzielten die Kenianer einen Sieg gegen Arabien, während sie Tunesien unterlagen, womit sie aufgrund ihrer Punktedifferenz abermals ausschieden.[20]

Im neuen Millennium

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Kenia gegen die Army National Guard, 2009

Allmählich ging es mit dem kenianischen Rugby bergauf, nachdem der Sport in der Bevölkerung beliebter wurde und sich eine Rugbyliga gegründet hatte. In den 2000er Jahren gelangen Kenia internationale Erfolge mit Siegen gegen Simbabwe und Uganda. 2000 wurde die erste Afrikameisterschaft ausgetragen, jedoch ohne Beteiligung Kenias.[21] Ein Jahr später erreichten die Kenianer in der Finalrunde der zweiten Division den zweiten Platz hinter Madagaskar.[22] In der zweiten Division der Afrikameisterschaft 2002, die als Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2003 diente, folgte auf einen knappen Sieg über Kamerun eine ebenso knappe Niederlage gegen Uganda, was nicht für das Erreichen der nächsten Runde ausreichend war.[23]

Ab der Afrikameisterschaft 2003 war das Team in der ersten Division eingeteilt, in der es hinter Namibia den zweiten Gruppenplatz errang.[24] Dies wiederholte sich ein Jahr später.[25] Die Gruppenphase der Afrikameisterschaft 2005 beendeten die Kenianer abermals auf dem zweiten Gruppenplatz, diesmal hinter Marokko.[26] Die Afrikameisterschaft 2006 war zeitgleich Teil der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2007 und der Mannschaft gelangen Heimsiege gegen Tunesien und Namibia, während sie lediglich Auswärtsniederlagen kassierte; aufgrund ihrer schlechteren Punktedifferenz schieden die Kenianer wieder aus.[27]

Bei der Afrikameisterschaft 2007 erreichten die Kenianer erstmals das Spiel um den dritten Platz und gewannen gegen die Elfenbeinküste mit 20:17.[28] Die Afrikameisterschaft 2008/09 diente als Afrikaqualifikation zur Weltmeisterschaft 2011, Kenia verpasste nach einer Niederlage gegen Tunesien und einem Sieg gegen Kamerun jedoch die Endrunde.[29]

Allmähliche Etablierung

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2011 gewann der Gastgeber Kenia erstmals die Afrikameisterschaft mit einem Finalsieg gegen Tunesien mit 16:7; Marokko und Namibia hatten sich aus finanziellen Gründen zurückgezogen;[30] in der darauf folgenden Saison tat sich Kenia schwer und ging gegen Uganda und Simbabwe unter, nur ein Sieg gegen Tunesien bewahrte die Mannschaft vor dem Abstieg.[31] 2013 war ein durchschlagender Erfolg für das kenianische Rugby, nachdem die Nationalmannschaft Uganda und Simbabwe schlug und die Afrikameisterschaft zum zweiten Mal gewonnen hatte, diesmal in einer Gruppe mit vier Teams.[32] 2014 nahm die kenianische Mannschaft unter dem Namen „Simba XV“ am südafrikanischen Vodacom Cup teil. Die „Simba XV“ spielten ihre Heimspiele Kapstadt und gewannen ihr erstes Spiel gegen die Mighty Elephants mit 17:10.[33] Kenia verlor jedoch seine anderen sechs Spiele und schloss die südliche Division auf dem siebenten Platz ab. Die Turnierteilnahme erwies sich als gute Vorbereitung auf die darauf folgende Afrikameisterschaft, die zusammen mit dem Vorjahresturnier als Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2015 zählte. Den Kenianern gelang ein Auftaktsieg über Namibia sowie ein deutlicher Sieg über Madagaskar, nachdem sie jedoch Simbabwe unterlegen waren, schieden sie punktgleich mit Namibia und Simbabwe aus der Qualifikation aus.[34]

 
Kenia gegen Kanada während der WM-Qualifikation in Marseille (2018)

Im Mai 2015 traf Kenia erstmals seit der Tour der ostafrikanischen Mannschaft in den 1970er und 1980er Jahren wieder auf europäische Mannschaften und schlug Portugal im Test Match auf dem RFUEA Ground mit 41:15.[35] Die anschließende Afrikameisterschaft beendete das Team nach Niederlagen gegen Simbabwe und Namibia sowie einem Sieg über Tunesien auf dem dritten Platz.[36] Ein Jahr später erreichte Kenia in der Afrikameisterschaft hinter Namibia den zweiten Platz.[37] Im selben Jahr unterzeichnete die Kenya Rugby Union einen Sponsorenvertrag mit dem Wettbüro Sportpesa im Wert von 607 Millionen Kenia-Schilling, womit es der lukrativste Sponsorenvertrag in der Geschichte des kenianischen Rugby ist, und nicht nur den Siebener- und Rugby-Union-Nationalmannschaften zugutekommen wird, sondern auch den Frauen- und Jugendmannschaften.[38] Im September desselben Jahres bat die Kenya Rugby Union um Teilnahme am südafrikanischen Currie Cup.[39] Die Afrikameisterschaften der Jahre 2017 und 2018 zählten gemeinsam als Afrikaqualifikation zur Weltmeisterschaft 2019 und Kenia klassierte sich jeweils hinter Namibia auf dem zweiten Platz.[40][41] Damit erreichte es die Repechage, unterlag dort jedoch Kanada, Hongkong und Deutschland.[42]

Nachdem das Turnier zweimal wegen der COVID-19-Pandemie ausgefallen war, nahmen die Kenianer an der Afrikameisterschaft 2021/22 teil, die sich ausnahmsweise über zwei Jahre erstreckte. Die 2021 in Nairobi ausgetragene Vorrunde begann mit einer knappen Niederlage gegen Senegal und einem deutlichen Sieg über Sambia, womit die Kenianer in die K.-o.-Phase einzogen. Aus epidemiologischen Gründen fand diese im Juli 2022 in den französischen Städten Marseille und Aix-en-Provence statt. Nach dem Viertelfinalsieg über Uganda und dem knappen Halbfinalsieg über Algerien unterlag die Mannschaft jedoch im Finale Namibia deutlich.[43] Damit erreichten sie die interkontinentale Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023, unterlagen diesmal jedoch den Vereinigten Staaten, Portugal und Hongkong.[44]

Bei der Afrikameisterschaft 2024 erlitten die Kenianer im Halbfinale gegen Algerien eine überraschende Niederlande mit 12:20, woraufhin sie das Spiel um den dritten Platz gegen Namibia mit 27:38 verloren.[45]

Trikot, Logo und Spitzname

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Kenia spielt traditionell in roten Trikots mit schwarz-rot-grünen Ärmeln, schwarzen Hosen und grün-roten Socken. Das Auswärtstrikot ist grün mit schwarz-rot-grünen Ärmeln, schwarzen Hosen und grün-roten Socken.

Aktueller Trikotausrüster der kenianischen Nationalmannschaft ist der britische Sportartikelhersteller Umbro[46] und Trikotsponsor ist das kenianische Wettbüro SportPesa.[47] Auf den Trikots erscheint das Verbandslogo auf der rechten Seite, das Ausrüsterlogo links und das Sponsorenlogo in der Mitte.

Das Logo der Kenya Rugby Union zeigt einen schreitenden Löwen, dem Wappentier Kenias, und den Schriftzug KENYA RUGBY. Der Spitzname der Nationalmannschaft lautet dementsprechend Simbas („die Löwen“).

Heimstadion

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Der RFUEA Ground in Nairobi, Heimstadion Kenias

Das Heimstadion der kenianischen Nationalmannschaft ist der RFUEA Ground in der Hauptstadt Nairobi mit einer Kapazität von 6.000 Zuschauern. Es ist Eigentum der Kenya Rugby Union und wird für fast alle Heimspiele der Nationalmannschaft verwendet.

Test Matches

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Kenia hat 70 seiner bisher 133 Test Matches gewonnen, was einer Gewinnquote von 53,07 % entspricht. Die Statistik der Test Matches Kenias gegen alle Nationen, alphabetisch geordnet, ist wie folgt (Stand Ende Juli 2024):[48]

Land Spiele Gewonnen Unent-
schieden
Verloren % Siege
Algerien  Algerien 2 1 1 0 50,00
  Arabien 4 2 0 2 50,00
Brasilien  Brasilien 3 3 0 0 100,00
Botswana  Botswana 1 1 0 0 100,00
Chile  Chile 1 0 0 1 0,00
Deutschland  Deutschland 2 0 0 2 0,00
Elfenbeinküste  Elfenbeinküste 1 1 0 0 100,00
Hongkong  Hongkong 7 1 1 5 14,29
Kamerun  Kamerun 4 4 0 0 100,00
Kanada  Kanada 1 0 0 1 0,00
Madagaskar  Madagaskar 4 1 1 2 25,00
Marokko  Marokko 4 2 0 2 50,00
Namibia  Namibia 14 2 0 12 14,29
Nigeria  Nigeria 1 1 0 0 100,00
Portugal  Portugal 2 1 0 1 50,00
Russland  Russland 1 0 0 1 0,00
Sambia  Sambia 7 6 0 1 85,71
Simbabwe  Simbabwe 22 9 0 13 40,90
Senegal  Senegal 4 3 0 1 75,00
Spanien  Spanien 1 1 0 0 100,00
Tunesien  Tunesien 10 7 0 3 70,00
Uganda  Uganda 35 23 2 10 65,71
Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate 1 1 0 0 100,00
Gesamt 133 70 4 56 53,07

Weltmeisterschaften

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Kenia gelang bisher keine Qualifikation für eine Weltmeisterschaft.

Afrikameisterschaft

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Kenia nimmt seit 2000 an der jährlich ausgetragenen Afrikameisterschaft teil und entschied in diesem Zeitraum zwei Austragungen für sich.

Weitere Test Matches

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Der Elgon Cup

Aufgrund der späten Etablierung im Jahr 1981 unternahm Kenia während der Amateurära kaum Touren nach alter Tradition, da sie um das Jahr 2000 zum Erliegen kamen. Heute stehen für Test Matches gegen Teams der nördlichen Hemisphäre jedes Jahr zwei Zeitfenster zur Verfügung: Bei den Mid-year Internationals im Juni kommen Teams aus Europa nach Kenia, bei den End-of-year Internationals im November reisen die Kenianer nach Europa. Dabei spielt Kenia seit 2004 gegen Uganda um den Elgon Cup (benannt nach dem Mount Elgon auf der Grenze zwischen Kenia und Uganda).[49] Außer an Afrikameisterschaften nimmt das Team auch am sporadisch durchgeführten Victoria Cup teil, zusammen mit den ostafrikanischen Ländern Uganda, Sambia und Simbabwe. Spiele gegen außerafrikanische Mannschaften sind selten.

Aktueller Kader

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Die folgenden Spieler bildeten den Kader für die Repechage der WM-Qualifikation 2023:

Hintermannschaft (backs)
Spieler Position Verein
Samuel Asati Gedrängehalb Kenya Commercial Bank SC
Brian Tanga Gedrängehalb Kabras Sugar RC
Samson Onsumu Gedrängehalb Menengai Oilers RC
Amon Wamalwa Verbinder Homeboyz RC
Geoffrey Ominde Verbinder Menengai Oilers RC
Bryceson Adaka Innendreiviertel Kabras Sugar RC
John Okoth Innendreiviertel Menengai Oilers RC
Peter Kilonzo Innendreiviertel Kenya Commercial Bank SC
Timothy Omela Außendreiviertel Menengai Oilers RC
Beldad Peter Ogeta Obia Außendreiviertel Menengai Oilers RC
Jacob Ojee Außendreiviertel Kenya Commercial Bank SC
Geoffrey Okwach Außendreiviertel Kenya Commercial Bank SC
Darwin Mukidza Schlussmann Kenya Commercial Bank SC
Stürmer (forwards)
Spieler Position Verein
Teddy Akala Hakler Kabras Sugar RC
Eugene Sifuna Hakler Kabras Sugar RC
Brian Waraba Hakler Kenya Harlequins
Edward Mwaura Pfeiler Menengai Oilers RC
Joseph Odero Pfeiler Kabras Sugar RC
Ephraim Oduor Pfeiler Kabras Sugar RC
Patrick Ouko Pfeiler Kenya Commercial Bank RFC
Andrew Simiyu Pfeiler Universität Johannesburg
Ian Masheti Pfeiler Impala Saracens
Brian Juma Otieno Zweite-Reihe-Stürmer Kabras Sugar RC
Thomas Okeyo Ongera Zweite-Reihe-Stürmer Universität Johannesburg
Malcolm Onsando Zweite-Reihe-Stürmer CS Dinamo București
Clinton Odhiambo Zweite-Reihe-Stürmer Menengai Oilers RC
Daniel Sikuta (C)  Flügelstürmer Kabras Sugar RC
Joshua Weru Flügelstürmer Northampton Saints
Martin Owilah Flügelstürmer Kenya Commercial Bank RFC
Bethwel Anami Nummer Acht Strathmore University RFC

Bekannte Spieler

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Ein ehemaliger kenianischer Spieler wurde aufgrund seiner herausragenden Leistungen in die World Rugby Hall of Fame aufgenommen:[50]

Spieler Position Aufnahme
Humphrey Kayange Innendreiviertel 2011

Spielerstatistiken

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Nachfolgend sind die wichtigsten Statistiken aufgelistet, die Spieler Kenias betreffen. Die mit * markierten Spieler sind noch aktiv und können sich weiter verbessern.

(Stand: Mai 2020)

Meiste Spiele im Nationalteam[51]
Rang Name Zeitraum Spiele
01 Darwin Mukidza 2015–2021 30
02 Moses Amusala 2014–2018 27
03 Samson Onsomu 2016–2021 25
04 Peter Karia 2015–2018 24
05 Oliver Kizito 2014–2018 24
06 Tony Opondo 2014–2018 24
07 Isaac Adimo 2011–2018 21
08 Davis Chenge 2014–2021 21
09 Curtis Lilako 2011–2018 20
10 Martin Owila 2014–2018 19
Meiste erzielte Punkte[52]
Rang Name Zeitraum Punkte
01 Darwin Kinyangi 2015–2021 302
02 Tony Opondo 2014–2018 055
03 Davis Chenge 2014–2021 050
04 Jacob Ojee 2015–2018 042
05 Samson Onsomu 2016–2021 035
06 David Ambunya 2011–2017 032
07 Fabian Ogutu 2015–2016 028
08 Samuel Oliech 2015–2018 025
09 Martin Owila 2014–2018 025
10 Oliver Kizito 2014–2018 022
Meiste erzielte Versuche[53]
Rang Name Zeitraum Versuche
01 Darwin Kinyangi 2015–2021 13
02 Tony Opondo 2014–2018 11
03 Davis Chenge 2014–2021 10
04 Jacob Ojee 2015–2018 08
05 Samson Onsomu 2016–2021 07
06 David Ambunya 2011–2017 06
07 Martin Owila 2014–2018 05
08 William Ndayara 2018–2018 04
09 Moses Amusala 2014–2018 04
10 Oliver Kizito 2014–2018 04

Folgende Personen waren Trainer der kenianischen Nationalmannschaft:

Name Jahre
Kenia  Ken Thimba 2001–2003
Kenia  Benjamin Ayimba (interim) 2003
Kenia  Thomas Odundo 2004–2006
Kenia  Manuel Okoth 2006
Kenia  Michael Otieno 2007–2012
Sudafrika  Jerome Paarwater 2013–2017
Neuseeland  Ian Snook 2018–2019
Kenia  Paul Odera 2019–2022
Sudafrika  Jerome Paarwater seit 2023

Literatur

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  • Richard Bath: The Complete Book of Rugby. Seven Oaks, 1997, ISBN 1-86200-013-1.
  • Huw Richards: A Game for Hooligans: The History of Rugby Union. Mainstream Publishing, Edinburgh 2007, ISBN 978-1-84596-255-5.
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Commons: Kenianische Rugby-Union-Nationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. World Rugby Rankings. world.rugby, 1. Oktober 2024, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  2. Most matches. ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  3. Most points. ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  4. Most tries. ESPN, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  5. a b c M. Campbell; E.J. Cohen: Rugby Football in East Africa 1909–1959. Hrsg.: Rugby Football Union of East Africa. 1960, S. 41.
  6. About Us – Kenya Rugby Union. Kenya Rugby Union, archiviert vom Original am 5. September 2015; abgerufen am 5. September 2015 (englisch).
  7. Kenya. World Rugby, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  8. Rugby Africa Unions. Rugby Africa, 2020, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  9. Kenya's rugby 15s squad unveiled ahead of Currie Cup. Pulselive Kenya, 6. April 2022, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  10. World Rugby U20 Championship. World Rugby, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  11. a b c d e f g h i Kenya Rugby Historical Highlights. Kenya Rugby Union, archiviert vom Original am 4. Februar 2012; abgerufen am 4. Februar 2012 (englisch).
  12. a b c d e Michael Mundia Kamau: A Review of Kenyan Rugby. Wesclark, archiviert vom Original am 22. Februar 2012; abgerufen am 22. Februar 2012 (englisch).
  13. The Early Days of Kenya Rugby. KenyaPage.Net, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  14. John Nauright: Sports around the World: History, Culture, and Practice [4 volumes]: History, Culture, and Practice. Hrsg.: ABC-CLIO. 2012, ISBN 978-1-59884-301-9, S. 146– (Online).
  15. a b Richards: A Game for Hooligans: The History of Rugby Union. S. 278.
  16. History of the CAR. Rugby Africa, abgerufen am 24. Juni 2009 (englisch).
  17. 1987 Rugby World Cup: The long road to the cup. New Zealand History, 2021, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  18. 1991 Rugby World Cup – Asia/Oceania qualifiers. rugbyarchive.net, 2022, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  19. 1995 Rugby World Cup – African qualifiers. rugbyarchive.net, 2022, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  20. 1999 Rugby World Cup – African qualifiers. rugbyarchive.net, 2022, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  21. 2000 Rugby Africa Cup. rugbyarchive.net, 2022, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  22. 2001 Rugby Africa Cup. rugbyarchive.net, 2022, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
  23. 2002 Rugby Africa Cup. rugbyarchive.net, 2022, abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
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