Kuens
Kuens ([italienisch Caines) ist eine italienische Gemeinde und ein Dorf in Südtirol in Passeier nahe Meran mit 388 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).
];Kuens | |
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(ital.: Caines) | |
Wappen | Karte |
Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Burggrafenamt |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2022) |
413/388 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
96,28 % deutsch 3,47 % italienisch 0,25 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 42′ N, 11° 10′ O |
Meereshöhe: | 560 m s.l.m. |
Fläche: | 1,66 km² |
Dauersiedlungsraum: | 0,8 km² |
Nachbargemeinden: | Riffian, Schenna, Tirol |
Postleitzahl: | 39010 |
Vorwahl: | 0473 |
ISTAT-Nummer: | 021014 |
Steuernummer: | 82009510213 |
Bürgermeister (2020): | Manfred Raffl (SVP) |
Geographie
BearbeitenKuens – mit einer Fläche von nur 1,66 km² die kleinste Gemeinde Südtirols – befindet sich im Burggrafenamt in Vorderpasseier bzw. im unteren Passeiertal. Das Gemeindegebiet liegt auf der orographisch rechten, westlichen Talseite über dem Ausgang des Spronser Tals. Die Passer und der Spronser Bach bilden die südliche und westliche Gemeindegrenze. Das kleine Dorfzentrum befindet sich auf einer Geländeterrasse in rund 560 m Höhe in unmittelbarer Nachbarschaft zu Riffian. Darüber erreicht das Gemeindegebiet am Osthang der Texelgruppe, die zu den Ötztaler Alpen gerechnet wird, eine Höhe von knapp über 1200 m.
Geschichte
BearbeitenDie heutige Pfarrkirche in Kuens reicht in die romanische Zeit zurück und ist dem Hl. Mauritius und dem Hl. Korbinian geweiht. Das Wappen zeigt Korbinian, der bei Kuens ein Kloster gründete. Ein Korbiniansbär begleitet ihn, da Bischof Korbinian der Sage nach mit einem Bären nach Rom gepilgert sein soll.
Die Klostergründung Korbinians in Kuens ist in einer Schenkungsurkunde aus der Zeit zwischen 718 und 725 festgehalten, in der der bajuwarische Graf Grimoald dem Hochstift Freising die Flur locus Cainina (so hieß Kuens damals) schenkungshalber überträgt.[1] Der Name kann rätisch sein, darauf weisen das Suffix -ina und der Vergleich mit dem Volksnamen der rätischen Genaunen (damals Caenaunes) hin. Aus dem Jahr 1394 ist die urkundliche Form Chains überliefert, auch in diesem Zusammenhang war das Freisinger Kollegiatstift St. Andreas in Kuens begütert.[2]
Kuens gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.
Politik
BearbeitenKuens ist die einzige Gemeinde Südtirols ohne eigenes Rathaus. Die politischen Organe und die Verwaltung benützen das in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Rathaus von Riffian mit.
Bürgermeister seit 1952:[3]
- Josef Öttl: 1952–1960
- Peter Höllrigl: 1960–1985
- Alois Kleon: 1985–2005
- Alois Kuen: 2005–2015
- Manfred Raffl: seit 2015
Bildung
BearbeitenIn der Gemeinde gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pfarrkirche St. Mauritius und Korbinian
Literatur
Bearbeiten- Raiffeisenkasse Riffian-Kuens (Hrsg.): Kuens – Geschichte und Kultur. 1996 (online).
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Kuens
- Geschichte-Tirol: Kuens
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
- Landschaftsplan der Gemeinde Kuens. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Arbeo von Freising: Vita Corbiniani, Abschnitt 23 (Monumenta Germaniae Historica. Scriptores rer. Gerem. 13, ed. Bruno Krusch, 1920, S. 214).
- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 227–228, Nr. 394.
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindenverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.