Plaus
Plaus (italienisch ebenfalls Plaus) ist eine italienische Gemeinde mit 740 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in Südtirol, gelegen im Vinschgau an der Etsch westlich von Meran.
Plaus | |
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(ital.: Plaus) | |
Wappen
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Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Burggrafenamt |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2022) |
694/740 |
Sprachgruppen: | 95,27 % deutsch 4,57 % italienisch 0,15 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 39′ N, 11° 3′ O |
Meereshöhe: | 519 m s.l.m. |
Fläche: | 4,87 km² |
Dauersiedlungsraum: | 1,7 km² |
Fraktionen: | Birchberg |
Nachbargemeinden: | Algund, Naturns, Partschins |
Partnerschaft mit: | Weisenheim am Berg |
Postleitzahl: | 39025 |
Vorwahl: | 0473 |
ISTAT-Nummer: | 021064 |
Steuernummer: | 82003210216 |
Bürgermeister (2020): | Jürgen Klotz (SVP) |
Geographie
BearbeitenPlaus befindet sich im unteren Vinschgau. Aufgrund ihrer Nähe zu Meran ist die Gemeinde jedoch nicht der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, sondern der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt zugeordnet. Das kleine Dorfzentrum liegt auf 519 m Höhe auf der orographisch rechten Seite im breiten Talboden des Etschtals. Nur ein schmaler Gebietsstreifen reicht auf die gegenüberliegende Seite der Etsch hinüber. Südlich des Talbodens steigt das Gemeindegebiet über die Hänge des Nördersbergs zum Bergrücken des Vigiljochs empor, dem nordöstlichsten Ausläufer des Zufrittkamms der Ortler-Alpen. Dort erreicht Plaus am Rauhen Bichl auf 2018 m seinen höchsten Punkt.
Geschichte
BearbeitenPlaus wird erstmals um 1170 als „de Palude“ und sodann 1227 als „Palus“ (lateinisch: Sumpf) erwähnt.[1] 1391 erscheint die deutschsprachige Form „pharr ze Pallaus“ (Pfarre Plaus).[2] Die Gemeinde gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Gerichtsbezirk Meran und war Teil des Bezirks Meran.
Politik
BearbeitenBürgermeister seit 1952:[3]
- Franz Gerstgrasser: 1952–1956
- Mario Menapace: 1956–1960
- Matthias Kuppelwieser: 1960–1964
- Alois Zwischenbrugger: 1964–1975
- Alois Kuppelwieser: 1975–1980
- Luis Kuppelwieser: 1980–1980
- Alois Zwischenbrugger: 1980–1981
- Herbert Mantinger: 1982–1985
- Arnold Schuler: 1985–2008
- Jürgen Klotz: seit 2009
Bevölkerung
BearbeitenPlaus ist gemäß den erhobenen Sprachgruppenzugehörigkeitserklärungen bzw. Sprachgruppenzuordnungserklärungen eine weitgehend deutschsprachige Gemeinde. Als Berechnungsgrundlage der folgenden Prozentwerte wurden die gültigen Erklärungen von Personen mit italienischer Staatsbürgerschaft herangezogen.
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Bildung
BearbeitenIn Plaus gibt es eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe.
Verkehr
BearbeitenPlaus ist über eine kleine Zufahrtsstraße mit der SS 38 verbunden. Die Vinschgaubahn bietet am Bahnhof Plaus eine Zugangsstelle. Für den regionalen Radverkehr ist Plaus durch die Radroute 2 „Vinschgau–Bozen“ erschlossen.
Sehenswertes
BearbeitenLuis Stefan Stecher gestaltete in den Nischen der Friedhofsmauer der Pfarrkirche einen vielbeachteten Totentanz-Zyklus.
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Dorfkirche in Plaus
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Bahnstation in Plaus
Literatur
Bearbeiten- Raiffeisenkasse Naturns (Hrsg.): Naturns, Plaus und ihre Raiffeisenkasse, 1993 (online).
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Plaus
- Landschaftsplan der Gemeinde Plaus. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Band 1. Bozen: Athesia 1991, ISBN 88-7014-634-0, S. 327.
- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 414, Nr. 878.
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. (PDF; 15 MB) In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindenverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159, abgerufen am 16. November 2015.
- ↑ Volkszählung 1981 – Die amtliche Bürgerzahl und die Sprachgruppen in Südtirol nach Gemeinde und Bezirk. Landesinstitut für Statistik der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, März 1983, abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ a b Volkszählung 2001 – Berechnung des Bestandes der drei Sprachgruppen in der Provinz Bozen-Südtirol. Landesinstitut für Statistik der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, August 2002, abgerufen am 9. Dezember 2024.
- ↑ a b Ergebnisse Sprachgruppenzählung 2024 – Berechnung des Bestandes der drei Sprachgruppen in der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol. Landesinstitut für Statistik der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, Dezember 1924, abgerufen am 9. Dezember 2024.