Landthurm (Iphofen)
Landthurm (auch Zollhaus) ist ein Weiler auf der Gemarkung der Stadt Iphofen im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Landthurm Stadt Iphofen
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Koordinaten: | 49° 41′ N, 10° 17′ O |
Höhe: | 291 m |
Eingemeindet nach: | Iphofen |
Postleitzahl: | 97346 |
Vorwahl: | 09323 |
Lage von Landthurm (fett) im Iphöfer Gemeindegebiet
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Geografische Lage
BearbeitenLandthurm liegt zwischen den Gemarkungen von Iphofen und Markt Einersheim und schließt unmittelbar im Westen an das bebaute Gebiet von Einersheim an. Nördlich, auf Iphöfer Gemarkung, ist ein ausgedehntes Industriegebiet zu finden. Östlich liegt Einersheim, während im Süden die Bundesstraße 8 am Landthurm vorbeiführt. Im Westen findet sich landwirtschaftlich genutzte Fläche, in einiger Entfernung beginnt Willanzheim. Der Nordwesten wird von Iphofen eingenommen.
Geschichte
BearbeitenDer Ortsname des Ortsteils verweist auf die wehrtechnische Bedeutung des Turms. Während des Mittelalters existierten in ganz Franken viele dieser Wehr-Maut-Türme an den Ausfallstraßen wichtiger Handelsplätze. Heute haben sich noch drei als Ortsteile erhalten. Der Landturm in Richtung Markt Einersheim war nur einer von drei auf Iphöfer Gebiet. Der Turm nahe Mainbernheim wurde ebenso wie der Rödelseer Turm 1818 abgerissen. Die Endung -turm verweist auf das mittelhochdeutsche Wort „turn“, was Turm bedeutet.[1]
Erstmals erwähnt wurde der Turm im Jahr 1596. Damals wandte sich die Stadt Iphofen an Markt Einersheim, weil eine Neuversteinung der Grundstücksflächen anstand. Die Grenz markierte bereits zu diesem Zeitpunkt der „Landtwherthurn“. Im Jahr 1608 wurden die Markungsgrenzen neuerlich festgelegt. Ein Stein lag bei dem „Enerßhaimer Lant Thurn“. 1706 kam es zum Streit zwischen den beiden Gemeinden, weil das Hochstift Würzburg, Stadtherr von Iphofen, eine Zolltafel „bey dem Landthurn diß seits des Landgrabens“ aufgestellt hatte.
Noch im 18. Jahrhundert war der Name des Turms großen Veränderungen unterworfen. So redete man um 1723 vom „Wachtthuren“, 1738 tauchte der „Ennersheimer Landthurn“ in den Quellen auf. Für 1781 ist ein Acker „beym MEnnersheimer Landthurn“ bezeugt. 1805 nannte man die Landmarke dann auch Zollhaus, zwischen 1808 und 1819 hieß die Anlage „Chausseehaus, der Landthurn genannt“. 1814 zog das Zollamt Markt Einersheim in die Räumlichkeiten ein.[2] Wahrscheinlich war der namensgebende Turm zu diesem Zeitpunkt bereits verschwunden.
Literatur
Bearbeiten- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 172.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929.