Langenaltheim
Langenaltheim ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und deren Hauptort. Es ist die südlichste Gemeinde Mittelfrankens und somit ganz Frankens. Im Dreiländereck gelegen, grenzt die Gemeinde an Oberbayern und Schwaben.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 54′ N, 10° 56′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Höhe: | 555 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,06 km2 | |
Einwohner: | 2315 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 91799, 91788 | |
Vorwahl: | 09145 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 148 | |
LOCODE: | DE LNT | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Hauptstr. 15 91799 Langenaltheim | |
Website: | www.langenaltheim.eu | |
Erster Bürgermeister: | Alfred Maderer (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Langenaltheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDer Ort Langenaltheim liegt im Süden des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen auf etwa 556 m ü. NHN im Hochland der Weißenburger Alb, einem Teilgebirge der Fränkischen Alb. Dieser liegt etwa acht Kilometer südlich der Stadt Treuchtlingen und etwa vier Kilometer westlich der Altmühl in der Region Westmittelfranken und inmitten des Naturparks Altmühltal. Auf dem Gemeindegebiet liegen mehrere ausgedehnte Wälder, darunter südlich von Langenaltheim das Waldgebiet Oberholz. Im südlichsten Punkt der Gemeinde liegt das Röglinger Tal, worin sich das mit einer Stele markierte Dreiländereck, der südlichste Punkt Frankens und der westlichste Punkt Oberbayerns befindet. Andere Täler in der Gemeinde Langenaltheim sind das Rehlinger Tal und das Pappenheimer Tal. Durch Langenaltheim führt die Staatsstraße 2217, westlich des Kernortes durchquert die Bundesstraße 2 das Gemeindegebiet. In den Wäldern von Langenaltheim befinden sich mehrere Werke, in denen Treuchtlinger Marmor und Solnhofener Plattenkalk abgebaut wird. Der ehemalige Steinbruch südöstlich der Langenaltheimer Haardt ist als Geotop ausgewiesen und hat den Platz 71 der der schönsten Geotope Bayerns. Das Gelände ist gebirgig, auf dem Gemeindegebiet liegen unter anderem der Steinbass (571,7 m ü. NHN), der Kühberg (556,5 m ü. NHN) und der Schrandelberg (568 m ü. NHN).
Die Nachbargemeinden sind:
Treuchtlingen | Treuchtlingen | Pappenheim |
Monheim | Solnhofen | |
Monheim | Monheim, Rögling, Mörnsheim | Mörnsheim |
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Altheimersberg (Weiler)
- Büttelbronn (Pfarrdorf)
- Höfen (Weiler)
- Langenaltheim (Pfarrdorf)
- Langenaltheimer Haardt (Dorf)
- Lohhof (Weiler)
- Mauthaus (Einöde)
- Neuherberg (Einöde)
- Rehlingen (Pfarrdorf)
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Büttelbronn, Langenaltheim, Oberholz und Rehlingen. Die Gemarkung Langenaltheim hat eine Fläche von 19,871 km². Sie ist in 2795 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7109,39 m² haben.[5] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Altheimersberg und Langenaltheimer Haardt.[6]
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenIns Licht der Geschichte tritt „Altheim in pago Sualafelden“ durch einen Eintrag im Urkundenbuch des Klosters Fulda, der auf 750–802 datiert ist (Regnum Francorum online FUB 328). Zum zweiten Mal erscheint Langenaltheim dann 914 in einer Urkunde König Konrads I. (MGH DD Ko.I. 21). Ab 1541 gehörte der Ort zur Grafschaft Pappenheim, die ein Teil des Fränkischen Ritterkreises war. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort, wie andere Orte Frankens auch, zum Königreich Bayern. 1818 entstand mit dem Gemeindeedikt im Rahmen der Verwaltungsreform die politische Gemeinde Langenaltheim.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Rehlingen eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Höfen, Lohhof und Neuherberg als Teile der aufgelösten Gemeinde Haag bei Treuchtlingen dazu.[7] Büttelbronn folgte am 1. Mai 1978.[8]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1961[8] | 1970[8] | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | |||||
Einwohner | 2447 | 2383 | 2224 | 2356 | 2562 | 2523 | 2434 | 2334 | 2227 |
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDie Gemeinderatswahl 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung:[9]
Partei/Liste | % | Sitze |
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CSU/Parteilose Wählergruppe | 37,9 | 5 |
SPD | 18,8 | 3 |
Freie Wähler Langenaltheim | 43,2 | 6 |
Gesamt | 100 | 14 |
Wahlbeteiligung | 65,0 % |
Bürgermeister
BearbeitenDer Erste Bürgermeister Alfred Maderer (Freie Wähler) erhielt 2020 einen Stimmenanteil von 89,8 % der abgegebenen Stimmen.[10]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Unter Schildhaupt mit Eisenhutfeh von Silber und Blau in Rot ein silberner Zweispitzhammer mit goldenem Stiel, begleitet von drei, zwei zu eins gestellten, fünfstrahligen silbernen Sternen.“[11] | |
Wappenbegründung: Das Wappen erinnert an drei bedeutende adlige bzw. geistliche Herrschaftsinhaber in Langenheim. Das Eisenhutfeh ist dem Wappen der Grafen von Pappenheim entnommen, die von 1541 bis 1806 die Herrschaft in Langenaltheim innehatten. Die Sterne sind aus dem Wappen der Herren von Mörnsheim, die Farben Silber und Rot weisen auf das Hochstift Eichstätt hin. Beide waren im Gemeindegebiet begütert.
Dieses Wappen wird seit 1971 geführt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIn Langenaltheim befinden sich die Willibaldskirche und die Johanniskirche (beide evangelisch). Direkt an den Ort grenzt die Langenaltheimer Haardt, die zu den schönsten Geotopen Bayerns gehört.
Zudem wurden in Langenaltheim 3 Exemplare des Urvogels Archaeopteryx gefunden.
Das private Heimatmuseum Langenaltheim von Friedrich Schwegler das aus dem eigenen Steinbruch Schrandl mit zahlreichen, teils spektakulären Fossilien (u. a. Aegirosaurus leptospondylus) und altem Werkzeug zur Steinbearbeitung ausgestattet war, besteht seit 2005 nicht mehr.[12][13]
Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahr 1998 gab es am Arbeitsort nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 197 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 123 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 814. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwölf Betriebe, im Bauhauptgewerbe drei. Zudem bestanden im Jahr 1999 45 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1482 Hektar, davon waren 793 Hektar Ackerfläche.
Bildung
Bearbeiten2013 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergarten: 100 Kindergartenplätze mit 89 Kindern
- Grundschule: eine mit neun Lehrern und 140 Schülern
Sonstige Einrichtungen
Bearbeiten- Freibad mit großer Liegewiese
- Offroard Park Langenaltheim
Verkehr
BearbeitenAn Langenaltheim vorbei führt die Staatsstraße 2217, die von Solnhofen kommend etwa zwei Kilometer nordwestlich des Ortes in die Bundesstraße 2 mündet.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Heinrich Forster (1897–1955), SS-Hauptsturmführer und Lagerführer in Konzentrationslagern
- Herbert Ohly (1901–1972), Jurist und Bürgermeister von Erlangen
- Hanns Zischler (* 1947), Schauspieler, Dramaturg, Literat, Übersetzer, Fotograf, Historiker; wuchs in Langenaltheim auf
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Langenaltheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 265 (Digitalisat).
- Felix Mader, Karl Gröber: Stadt und Bezirksamt Weißenburg i. B. (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 5). R. Oldenbourg, München 1932, DNB 366496190, S. 296–301.
- Leonhard Schauer: Der Juraort Langenaltheim mit seinen Ortsteilen Büttelbronn, Rehlingen und dem Steinbruchgebiet Langenaltheimer Haardt. Solnhofen 2002, DNB 969343310.
- Ludwig Stauffer: Langenaltheim, Büttelbronn und Rehlingen in alten Bildern. Geiger, Horb am Neckar 1998, DNB 960348581.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Dreiländereck im Röglinger Tal ( vom 22. August 2015 im Internet Archive): www.diesteinreichen5.de, abgerufen am 21. Januar 2014.
- ↑ Gemeinde Langenaltheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Gemeinde Langenaltheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Gemarkung Langenaltheim (093767). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 593.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gemeinderatswahl Langenaltheim 15. März 2020, Amtliches Endergebnis,. 23. März 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ Bürgermeisterwahl Langenaltheim 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 17. März 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Langenaltheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Karl Zecherle: Fossilien der Altmühlalb. 1994, S. 26/27 (sw Abb.) und 70/71
- ↑ [1] Berichte Plattenkalk, 2. Teil: Ein wiederentdecktes Reisetagebuch aus dem Sommer 1988 von Guido M. Berndt in Steinkern.de