Meinheim
Meinheim ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung und der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Altmühltal, dessen Mitglied die Gemeinde ist.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 2′ N, 10° 49′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Weißenburg-Gunzenhausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Altmühltal | |
Höhe: | 433 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,35 km2 | |
Einwohner: | 857 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91802 | |
Vorwahl: | 09146 | |
Kfz-Kennzeichen: | WUG, GUN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 77 150 | |
LOCODE: | DE MHI | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 37 91802 Meinheim | |
Website: | www.vgem-altmuehltal.de | |
Erster Bürgermeister: | Wilfried Cramer | |
Lage der Gemeinde Meinheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Altmühltal in der Region Westmittelfranken am Fuße des Hahnenkamms, einem Höhenzug der Fränkischen Alb. Die Ostgrenze des Ortes bildet die Altmühl. Den Ort Meinheim durchfließt der Meinheimer Mühlbach, der am Fuß des drei Kilometer westlich gelegenen Dürrenbergs entspringt. Am westlichen Ortsende wird er vom Wolfsbronner Mühlbach gespeist. Durch die Gemeinde führt die Staatsstraße 2230. Die Gemeinde liegt größtenteils in einer von Wiesen und Feldern geprägten Offenlandschaft, nur die gebirgigen Randlagen sind von Wäldern bewachsen. Auf Gemeindegebiet liegen Ausläufer des Gelben Bergs sowie des Gemeindebergs und des Geißbergs. Südwestlich liegt das Naturschutzgebiet Steinerne Rinne bei Wolfsbronn, das wie die Steinerne Rinne von Oberweiler und der Bachlauf mit Sinterbecken südwestlich Wolfsbronn als Geotop ausgewiesen ist.
Die Nachbargemeinden sind:
Dittenheim | ||
Heidenheim | Alesheim | |
Markt Berolzheim |
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde hat 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Baierleinsmühle (Einöde)
- Blosenmühle (obere) (Einöde)
- Blosenmühle (untere) (Einöde)
- Kurzenaltheim (Pfarrdorf)
- Meinheim (Pfarrdorf)
- Oberweiler (Weiler)
- Papiermühle (Einöde)
- Sägmühle (Einöde)
- Wolfsbronn (Dorf)
Auf dem Gemeindegebiet gibt es die Gemarkungen Kurzenaltheim und Meinheim. Die Gemarkung Meinheim hat eine Fläche von 12,489 km². Sie ist in 1197 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 10433,94 m² haben.[4] In ihr liegen sämtliche Gemeindeteile Meinheims mit Ausnahme von Kurzenaltheim.[5]
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenFunde aus der Bronze- und Hallstattzeit deuten auf eine vorgeschichtliche Besiedlung hin. Im Jahre 1154 wurde Meinheim erstmals urkundlich erwähnt. Die Ansbacher Markgrafen erwarben im 14. und 15. Jahrhundert die Besitzungen der Herren von Treuchtlingen und Holzingen. Der Ort im heutigen Mittelfranken gehörte zum 1792 von Preußen erworbenen Fürstentum Ansbach, ab 1500 Teil des Fränkischen Reichskreises. Als Teil Ansbachs kam es mit dem Vertrag von Paris im Februar 1806 zum Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die politische Gemeinde.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Oktober 1972 die Gemeinde Wolfsbronn mit ihren Gemeindeteilen eingegliedert.[6] Kurzenaltheim kam am 1. Mai 1978 hinzu.[7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenMeinheim ist gemäß seiner Einwohnerzahl die zweitkleinste Gemeinde des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Rot aus dem unteren Schildrand aufwachsend der silberne Kirchturm von Meinheim, beseitet von je einem goldenen Lindenblatt.“[8] | |
Wappenführung seit 1959 |
Persönlichkeiten, die im Ort gewirkt haben
Bearbeiten- Georg Bickel (1862–1924), Malerpfarrer
- Robert (* 1949) und Manuel Westphal (* 1974), Politiker
- Janne Uhl (* 2005), Volleyball- und Beachvolleyballspielerin, hier geboren
Bau- und Bodendenkmäler
BearbeitenGeotope
BearbeitenIm Gemeindegebiet befinden sich drei ausgewiesene Geotope:
- Die Steinerne Rinne bei Wolfsbronn (577R002), ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet
- Die Steinerne Rinne südöstlich von Oberweiler (577R006)
- Der Bachlauf mit Sinterbecken südwestlich Wolfsbronn (577R017)
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe sowie im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 49 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 282. Im verarbeitenden Gewerbe gab es sieben Betriebe, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 57 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 988 Hektar, davon waren 765 Hektar Ackerfläche und 223 Hektar Dauergrünfläche.
Bildung
BearbeitenIm Jahr 1999 gab es folgende Einrichtungen:
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 48 Kindern
- Grundschule: 1. und 2. Klassen des Schulverbandes Markt Berolzheim-Dittenheim-Meinheim
Verkehr
BearbeitenIm Nordosten läuft die Staatsstraße 2230 von Gunzenhausen nach Treuchtlingen an Meinheim vorbei, die Kreisstraße WUG 34 führt nach Wolfsbronn. 1,5 km im Osten verläuft die Bahnstrecke Würzburg-Treuchtlingen.
Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
BearbeitenMeinheim wurde zweimal im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet, einmal mit einem ersten Preis, einmal mit einem zweiten. Der Bürgermeister Wilfried Cramer führt das im Interview auf ein reiches Vereins- und Sportleben und viele Selbstständige zurück. Bei 600 Einwohnern gebe es 131 Gewerbeanmeldungen.[9]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Meinheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 484–485 (Digitalisat).
- Karl Gröber, Felix Mader: Bezirksamt Gunzenhausen (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 6). R. Oldenbourg, München 1937, DNB 366496220, S. 215–217.
- Gottfried Stieber: Meinheim. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 584–585 (Digitalisat).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Meinheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Dezember 2019.
- ↑ Gemeinde Meinheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Gemarkung Meinheim (093634). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Meinheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ "Richtige Probleme haben wir nicht" Untertitel "In Meinheim leben gerade mal 600 Leute und das in bester Eintracht. Dafür erhält das Dorf einen Preis - schon wieder. Der Erste Bürgermeister erklärt, wieso es dort keine Probleme gibt und auch niemanden, der ins Pflegeheim muss", Interview mit Wilfried Cramer, Interviewer: Max Weinhold, in: Süddeutsche Zeitung, 5. Juli 2023, Seite R9 (Teil Bayern)