Liste der Geotope im Landkreis Miesbach

Wikimedia-Liste

Diese Liste enthält die Geotope des Oberbayerischen Landkreises Miesbach in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.

Name Bild Geotop ID Gemeinde / Lage Geologische Raumeinheit Beschreibung Fläche m² / Ausdehnung m Geologie Aufschlussart Wert Schutzstatus Bemerkung
Molasse-Aufschlüsse im Leitzach Tal 182A002 Fischbachau
Position
Paar-Isar-Region Aufgeschlossen ist ein Profil durch den Südflügel der Haushamer Mulde mit der Flözgruppe, Bausteinschichten und Tonmergelschichten. 3000
500 × 6
Typ: Schichtfolge, Tierische Fossilien, Pflanzliche Fossilien
Art: Sandstein, Mergelstein, Braunkohle
Böschung wertvoll FFH-Gebiet
Molasse-Aufschlüsse im Sulzgraben 182A003 Miesbach
Position
Paar-Isar-Region Aufgeschlossen ist ein Profil durch den N-Flügel der Haushamer Mulde. Der Aufschluss ist teilweise verstürzt. 18000
1200 × 15
Typ: Schichtfolge, Tierische Fossilien, Pflanzliche Fossilien
Art: Sandstein, Mergelstein, Braunkohle
Prallhang/Flussbett/Bachprofil besonders wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Helvetikum-Aufschlüsse in der Breitenbach-Schlucht 182A004 Schliersee
Position
Mangfallgebirge Das Profil zeigt Schrattenkalk, Gault-Sandstein und Seewer-Kalk. Auf der Westseite des Breitenbaches sind in der Sattelstruktur Drusbergschichten zu finden. 2000
200 × 10
Typ: Schichtfolge, Tierische Fossilien
Art: Kalkstein, Sandstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Ehem. Steinbruch Kalkgraben 182A005 Schliersee
Position
Paar-Isar-Region Hier liegt die Typlokalität der Kalkgraben-Formation im Flysch. Diese entspricht der früher Zementmergelserie genannten Gesteinsabfolge. Der ehemalige Steinbruch ist Privatgelände und bebaut. 800
40 × 20
Typ: Typlokalität, Sedimentstrukturen
Art: Kalkstein
Steinbruch wertvoll kein Schutzgebiet
Molasse-Aufschluss im Schmerold-Graben 182A007 Gmund am Tegernsee
Position
Paar-Isar-Region Im schlecht aufgeschlossenen Profil ist v. a. Untere Süßwassermolasse zu erkennen (Tieferes Chatt und Rupel der Haushammer Mulde). 6500
650 × 10
Typ: Schichtfolge
Art: Sandstein, Mergelstein, Braunkohle
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll FFH-Gebiet
Aufgelassener Steinbruch Schärfen 182A009 Kreuth
Position
Mangfallgebirge Im ehemaligen Steinbruch steht eine steilstehende Abfolge von Kalksteinen des alpinen Muschelkalks zu Partnachschichten und -mergeln an. Im Alpinen Muschelkalk sind deutliche Sedimentstrukturen (Wurstelbänke) zu erkennen, die in Ausprägung und Ausdehnung im bayerischen Alpenraum einmalig sind. Ebenso aufgeschlossen sind dünne Lagen von Pietra Verde. Die Partnachschichten sind durch eine Störung abgegrenzt. Das Gelände wird als Lagerplatz für Baumaterial und Maschinen genutzt. 7200
180 × 40
Typ: Sedimentstrukturen, Schichtfolge
Art: Kalkstein, Tonstein
Steinbruch besonders wertvoll Naturdenkmal
Pechkohlenaufschluss am Gschwendtner Bach 182A011 Hausham
Position
Paar-Isar-Region Am Prallhang und im Bachbett des Gschwendtner Baches ist ein ca. 0,5 m mächtiges Kohleflöz aufgeschlossen. 50
10 × 5
Typ: Schichtfolge, Pflanzliche Fossilien, Tierische Fossilien
Art: Braunkohle, Sandstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Ehem. Kalktuffbrüche Maxlmühle NW von Weyarn 182A012 Valley
Position
Paar-Isar-Region Die Kalktufflager im Mangfalltal bei der Maxlmühle wurden bereits von Flurl (1792) erwähnt. 200
20 × 10
Typ: Tierische Fossilien, Pflanzliche Fossilien, Gesteinsart
Art: Kalktuff
Steinbruch bedeutend FFH-Gebiet
Flysch-Aufschluss N von Bad Wiessee 182A013 Bad Wiessee
Position
Isar-Loisach-Jungmoränenregion Am Straßenaufschluss am nördlichen Ortsausgang von Bad Wiessee ist der Reiselsberger Sandstein besonders gut zugänglich. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein Parkplatz. Vorsicht: Stark befahrene Straße, der Aufschluss liegt in einer Kurve. Der Aufschluss ist vom Gehweg durch eine Betonabsperrung und einen Maschendrahtzaun getrennt. 200
40 × 5
Typ: Gesteinsart
Art: Sandstein
Böschung wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Aufgelassener Steinbruch Schönet 182A014 Kreuth
Position
Mangfallgebirge Im Steinbruch Schönet wurde früher (bis 1954) Tegernseer Marmor abgebaut. Der Bruch ist noch gut erhalten, aber stark zugewachsen. 5000
100 × 50
Typ: Gesteinsart
Art: Kalkstein
Steinbruch bedeutend Landschaftsschutzgebiet
Trias/Jura-Grenze im Steinbruch Ankerstube SE von Rottach-Egern 182A015 Rottach-Egern
Position
Mangfallgebirge Grenze Trias-Lias (Oberrhätkalk – Adneter Kalk) und unterste Bänke der Rotkalke. Das Profil wurde von der Jura-Subkommission als Standardprofil zur Grenzziehung Trias-Jura erwogen. 7800
130 × 60
Typ: Standard-/Referenzprofil, Tierische Fossilien
Art: Kalkstein
Steinbruch besonders wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Rotwand mit Rotwandkalken 182A016 Bayrischzell
Position
Mangfallgebirge Beispielhaft aufgeschlossene und gut einsehbare Schichtfolge am Rotwand-Südhang. Typlokalität der Rotwandschichten, Chiemgau-Formation mit steil aufgestellten Kieselkalken der Rotwandköpfe. 350000
1000 × 350
Typ: Typlokalität
Art: Kalkstein
Felshang/Felskuppe wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Präwürmzeitliche Nagelfluh am Söllbach SW von Bad Wiessee 182A017 Bad Wiessee
Position
Mangfallgebirge Sedimente älterer Eiszeiten sind innerhalb des Verbreitungsgebiets der würmzeitlichen Vergletscherung selten, da sie meist von den jüngeren Gletschern mitgenommen und aufgearbeitet wurden. Im Söllbachtal unterhalb der Scheibenaualm werden die beiderseitigen Hänge von mächtigen Nagelfluhen aufgebaut. Besonders eindrucksvoll sind die Sedimente gegenüber dem Wasserwerk aufgeschlossen. Typ: Schichtfolge, Gesteinsart
Art: Konglomerat
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Felsturm und Fossilien des Blankensteins SSE von Rottach-Egern 182A018 Rottach-Egern
Position
Mangfallgebirge Die markanten (Kletter-)Felsen des Blankensteins werden aus Oberrhätkalk aufgebaut. Die Schichtfolge ist hier senkrecht (saiger) aufgerichtet. Im liegenden Teil – zu der mergeligen und tonig-rutschig verwitternden Kössen-Formation am Blankensteinsattel hin – finden sich im Fels und in Lesesteinen reichlich Korallen. Der Blankenstein liegt auf der Etappe Sutten – Kreuth des Wanderwegs Via Alpina. Mit den geringsten Höhenunterschieden (zu Fuß) ist er von der Bergstation der Wallbergbahn auf dem Alpenlehrpfad zu erreichen. 80000
500 × 160
Typ: Tierische Fossilien, Felsturm/-nadel
Art: Kalkstein, Mergelstein
Hanganriss/Felswand wertvoll FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Schaubergwerk (in Erschließung) Deisenrieder Wetterstollen 182G002 Fischbachau
Position
Inn-Chiemsee-Jungmoränenregion Der Deisenrieder Wetterstollen wurde 1953 zur Bewetterung der Haushamer Kohlegrube in Angriff genommen. 1956 erfolgte der Durchschlag vom Deisenrieder Stollen zur 3. Sohle der Grube Hausham und im darauffolgenden Jahr wurde der Ventilator in Betrieb genommen. Er führte die Luft aus dem Stollen ab und saugte dadurch Frischluft über den 12 km entfernten Fahrschacht bei Hausham durch das Grubengebäude. Mit Einstellung des Haushamer Kohlebergbaus und nach Demontagearbeiten fuhr die letzte Schicht im Oktober 1966 über den Stollen aus. Er wurde bis 1977 teilverfüllt und verschlossen. Seit 2006 wird er wiederaufgewältigt, um der Öffentlichkeit zukünftig in einem Schaubergwerk den Zugang zu ermöglichen. Der Stollen durchquert 44 m Quartär, dann 21 m marine Baustein-Schichten des Oligozän aus Sandsteinen und Konglomeraten. Danach folgen limnische, brackische und marine Ablagerungen von Sandsteinen und Tonmergeln. Bei 290 m Stollenlänge ist das 80 cm dicke Flöz Kleinkohl aufgeschlossen. 2400
800 × 3
Typ: Stollen
Art: Braunkohle
Tunnel/Stollen/Schacht wertvoll kein Schutzgebiet
Schwefelwasserquelle des Stinkergrabens SW von Bad Wiessee 182Q001 Bad Wiessee
Position
Mangfallgebirge Der Stinkergraben hat seinen Namen von dem Geruch nach Schwefelwasserstoff, der auf dem Wanderweg durch das Tal immer wieder in die Nase sticht. Folgt man dem Bachlauf aufwärts auf der Suche nach der Quelle, dann fällt auf, dass Schwefelwasserstoff offenbar immer dort freigesetzt wird, wo das Bachwasser über Gefällstufen sprudelt und hellweißliche Biofilme Steine oder Astwerk überziehen. Die auffälligen Biofilme sind Lebensgemeinschaften verschiedener Mikroorganismen. Sie bilden teils lange Fäden (Filamente, Streamer) aus und dürften – wie andernorts – überwiegend aus Schwefelwasserstoff oxidierenden Bakterien bestehen. Das Quellwasser hat hohe Sulfat-, Schwefelwasserstoff- und Strontiumgehalte. Der Schwefelwasserstoffgehalt des Quellwassers entstammt der anaeroben bakteriellen Reduktion von Sulfat. Das Sulfat kommt aus dem Gips der Raibl-Formation, den Gümbel (1861) nahe der Quelle entdeckt hatte und in einem Versuchsbau unter mächtigem Hangschutt aufschürfen ließ. Die Schwefelwasserquelle mit einer verfallenen Holzfassung findet sich auf 1.100 m dort unterhalb des Wanderwegs, wo im Weg ein steingefüllter Kasten liegt. 400
200× 2
Typ: Mineralquelle
Art: Gips, Mergelstein, Rauhwacke
sonstiger Aufschluss besonders wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Mäander der Roten Valepp
182R001 Schliersee
Position
Mangfallgebirge Schön ausgebildete Mäeander in den postglazialen Schottern der Talsohle zeigen den ungestörten Flusslauf der Roten Valepp. 100000
500 × 200
Typ: Mäander
Art: Kies
kein Aufschluss bedeutend Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Rottachfall 182R002 Rottach-Egern
Position
Mangfallgebirge Über fünf eng beieinander liegenden Steilstufen mit Wasserfällen im Plattenkalkzug fällt die Rottach gen Rottach-Egern östlich des Wallbergs. 480
80 × 6
Typ: Wasserfall
Art: Kalkstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil bedeutend Landschaftsschutzgebiet
Aiplspitz mit Karen
182R003 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Im Osten und Norden der Aiplspitz liegen mehrere Kare mit Almen. 3000000
3000 × 1000
Typ: Karling, Kar
Art: Kalkstein
Hanganriss/Felswand wertvoll Landschaftsbestandteil, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Findling Fuchsstein 182R004 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Der 5 bis 6 m hohe Kalkfindling ist auf der höchsten Seitenmoräne des Leitzach-Gletschers gelagert. 25
5 × 5
Typ: Findling
Art: Kalkstein
Block bedeutend Naturdenkmal
Felstor Breitensteiner Fensterl
182R005 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Die einzelne Klippe im Wettersteinkalk trägt ein Gipfelkreuz. 225
15 × 15
Typ: Felsturm/-nadel, Karst-Halbh./Naturbrücke
Art: Kalkstein
Hanganriss/Felswand bedeutend Naturdenkmal
Gletscherschliff am Hammer Felsriegel 182R007 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Der Gletscherschliff wurde durch den Kiesabbau freigelegt. 6
6 × 1
Typ: Gletscherschliff, Gesteinsart
Art: Kalkstein
Hanganriss/Felswand wertvoll kein Schutzgebiet
Schmelzwassertal Teufelsgraben SW von Holzkirchen
182R010 Holzkirchen
Position
Paar-Isar-Region Der Teufelsgraben ist eine eindrucksvolle wümglaziale Schmelzwasserrinne des Tölzer Gletscherlobus. An den Hängen findet man vielfältige Aufschlüsse, z. B. von Mindel-eiszeitlicher Schotternagelfluh. 1200000
4000 × 300
Typ: Schmelzwassertal
Art: Schotter, Konglomerat
kein Aufschluss wertvoll kein Schutzgebiet
Röthensteinkar mit Karsee 182R011 Rottach-Egern
Position
Mangfallgebirge Für die Region typisches kleines Kar mit See, dessen Anlage durch die Ausräumung der weicheren Kössener Schichten erleichtert wurde. 200000
1000 × 200
Typ: Kar
Art: Mergelstein
Hanganriss/Felswand bedeutend FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Buckelwiesen im Kloo-Ascher-Tal 182R012 Bayrischzell
Position
Mangfallgebirge Buckelwiesen stellen eine geomorphologische Besonderheit des Alpenraumes dar: die Oberfläche von wasserdurchlässigen Kalksteinböden mit geringmächtiger, nährstoffarmer Humusauflage wurde durch Frostpressung und Lösungsverwitterung wellig (buckelig) geformt. Die Wiesen sind heute teilweise melioriert. Die gesamte Fläche wird durch das Bayer. Vertragsnaturschutzprogramm gefördert. 24000
300 × 80
Typ: Buckelwiese
Art: Schotter
kein Aufschluss wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Rutschung Schneid W von Bayrischzell 182R013 Bayrischzell
Position
Mangfallgebirge Nördlich der Schneid liegt eine sehr ausgeprägte und tief eingeschnittene Erosionsscharte. Der unterhalb anschließende Sturzkegel reicht bis ins Leitzachtal. 300000
1000× 300
Typ: Rutschung
Art: Dolomitstein
Hanganriss/Felswand wertvoll Landschaftsschutzgebiet, Vogelschutzgebiet
Donnerlöcher am Stümpfling 182R014 Schliersee
Position
Mangfallgebirge Eine große Platte aus Rätkalken ist hier aufgrund von Kriechbewegungen in den unterlagernden Kössener Schichten zerbrochen. Dabei sind teilweise hausgroße Blöcke entstanden. Eine Vielzahl schrägstehender und umgefallener Bäume zeigt an, dass die Bewegungen andauern. 125000
500× 250
Typ: Rutschung
Art: Kalkstein
Block wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Bergsturzablagerung Märchenwald bei Aurach
182R015 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Der so genannte Märchenwald ist das Ablagerungsgebiet eines postglazialen, aber wohl prähistorischen Bergsturzes von Auracher Köpferl. Ein Großteil der Sturzmassen wird von einem Wall umgrenzt. Innerhalb des Walls findet man eine reizvolle Blocklandschaft mit bis zu 15 m hohen Sturzhügeln und moorigen Senken. Die Hügel bestehen überwiegend aus Raibler Kalken. 500000
1000 × 500
Typ: Bergsturz
Art: Dolomitstein
Block wertvoll kein Schutzgebiet
Taubenstein 182R016 Schliersee
Position
Mangfallgebirge Karbonat-Riff in den Kössener Schichten. Riffbildner in Lebensstellung. Massige Fazies mit Übergang zu gebankter Fazies. 25000
250 × 100
Typ: Felskuppe, Gesteinsart, Tierische Fossilien, Sedimentstrukturen
Art: Kalkstein
Felshang/Felskuppe wertvoll Vogelschutzgebiet
Ruchenköpfe
182R017 Bayrischzell
Position
Mangfallgebirge Massiger Oberrhätkalk mit Roten Lias-Basiskalken (Adneter Kalk). Verschuppung/Aufschiebung und extreme Faltung zu einer Mulde ist beispielhaft zu sehen. 400000
800 × 500
Typ: Felswand/-hang, Schichtfolge, Falte/Mulde/Sattel, Störung
Art: Kalkstein
Felshang/Felskuppe wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Moränen im Schinderkar 182R018 Rottach-Egern
Position
Mangfallgebirge Kar des spätglazialen Schinder-Gletschers mit hervorragend ausgebildeten Seiten- und Endmoränen eines Rückzugstadiums. 400000
1000 × 400
Typ: End-(Wall-)Moräne
Art: Schotter
kein Aufschluss bedeutend FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Hochmiesing mit Bergzerreissung 182R019 Bayrischzell
Position
Mangfallgebirge Gleitmasse am Südhang des Hochmiesing. Im Gratbereich deutliche Nackentälchen. An der Bergflanke schichtparalleles Ausbauchen und Knicken der bewegten Bänke. 120000
400 × 300
Typ: Rutschung
Art: Kalkstein
Hanganriss/Felswand wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Schöne Gumpen des Pfanngrabens 182R020 Schliersee
Position
Mangfallgebirge In die teilweise tief eingeschnittene Schlucht des Pfanngrabens wurden durch das fließende Wasser große Kolke eingehöhlt. 25000
500 × 50
Typ: Kolk, Schlucht, Bach-/Flusslauf
Art: Dolomitstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil bedeutend Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Mure an der Grundalm 182R021 Bayrischzell
Position
Mangfallgebirge Murkanal, Murkegel mit vier verschiedenen Teilfächern (historisch – rezent) in beispielhafter Ausbildung. 12000
200 × 60
Typ: Schwemmfächer, Rutschung
Art: Schotter
sonstiger Aufschluss wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Mangfallknie NW von Westerham 182R022 Valley
Position
Paar-Isar-Region Das Mangfallknie mit dem Unteren Teufelsgraben im Westen und dem Beginn des Grub-Harthausener Trockentals im Norden erschließt in eindrucksvoller Weise die spätglaziale Flussgeschichte im Randbereich des Inngletschers. Zunächst erfolgte die Entwässerung nach Norden durch das heute trockene Grub-Harthausener Schmelzwassertal (Ur-Mangfall). Nach dem Zurückschmelzen der Gletscher wurde die Mangfall nach Südosten in Richtung des stärkeren Gefälles abgelenkt. In der Folge schnitt sie sich schluchtartig ein. Der Teufelsgraben mündet im Mangfallknie in diese Schlucht. Er stellt die ehemalige Entwässerungsrinne des Tölzer Lobus des Isar-Gletschers dar. Die beste Aussicht über die Situation des Mangfallknies bietet sich vom Bahnübergang unterhalb von Grub. Weitere markante Objekte sind die Rohrbrücke der alten Münchner Wasserversorgung und ein Aufschluss am Ufer der Mangfall östlich der Brücke bei Grubmühle, der zeigt, dass sich die Mangfall bis zu den Molassesedimenten unterhalb der quartären Schotter eingeschnitten hat. 4860000
2700 × 1800
Typ: Schmelzwassertal, Bach-/Flusslauf, Terrasse, End-(Wall-)Moräne
Art: Moräne, Kies, Schotter
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll FFH-Gebiet
Marienstollen und ehem. Steinbruch des Zementwerkes Marienstein 182A001 Waakirchen
Position
Isar-Loisach-Jungmoränenregion 1835 wurden beim heutigen Marienstein Zementmergel aufgefunden und 1850 wurde ein Zementwerk eröffnet. Aus dem Barbarastollen wurde Pechkohle zum Eigenbedarf des Werks gefördert. 1885 wurde der Marienstollen angefahren, aus dem Zementstein gefördert wurde. Es handelte sich um sog. Stinksteine, bituminöse Mergel- und Kalkmergelsteine aus der Molasse. Später wurden aus dem schließlich 2.000 m langen Stollen Zementmergel – Mergelsteine des Helvetikums – gewonnen. Zuletzt gewann das Zementwerk seinen Rohstoff aus einem großen Steinbruch an der Bacheralm – 700 m südlich des Eingangs des Marienstollens. Dort wurden Mergelsteine der ultrahelvetischen Buntmergel-Serie abgebaut. Südlich des alten Werksgeländes ist heute noch das verschlossene und angewitterte Eingangsportal des Marienstollens zu finden. Das geologische Profil des Stollens ist als Beilage den Erläuterungen zur Geologischen Karte beigegeben. Oben im rekultivierten Steinbruch sind nur noch an einer Stelle die Mergelsteine der Buntmergel-Serie aufgeschlossen. 6000
2000 × 3
Typ: Gesteinsart, Stollen
Art: Mergelstein
Tunnel/Stollen/Schacht bedeutend Landschaftsschutzgebiet
Kössener Kalke nördlich der Kothalm ESE von Fischbachau 182A008 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Der Wanderweg von der Kesselalm zur Kothalm verläuft am Westhang des Schweinsbergs in fossilreichen Kössener Kalken. In einem Graben – direkt dort, wo der Weg in den Wald eintritt – finden sich oberhalb und unterhalb des Wegs Kalke und Mergelkalke mit Resten von Muscheln, Austern, Korallen und Seelilien. Die hellen Felswände weiter oberhalb bestehen aus Oberrhätkalk, der schüsselförmig den Top des Schweinsbergs bildet. 30
15 × 2
Typ: Tierische Fossilien, Schichtfolge
Art: Kalkstein, Kalkmergelstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll kein Schutzgebiet
Mindelzeitliche Nagelfluh E von Pelletsmühl 182A010 Holzkirchen
Position
Isar-Loisach-Jungmoränenregion An der Straße, die von der B13 hinunter nach Pelletsmühl führt, steht Nagelfluh an. Sie wird als mindelzeitlich eingestuft. In der Nagelfluh sind durch Auswitterung der Geröllkomponente Halbhöhlen entstanden. 3600
120 × 30
Typ: Gesteinsart
Art: Konglomerat
Hanganriss/Felswand bedeutend kein Schutzgebiet
Tonmergel-Schichten an der Leitzach S von Drachenthal 182A019 Fischbachau
Position
Paar-Isar-Region Etwa 80 m östlich der neuen Brücke über die Leitzach und von ihr aus sichtbar stehen am Prallhang der Leitzach und im Flussbett unteroligozäne Tonmergel-Schichten an. Sie enthalten große und dickschalige Mollusken, die aber beim Austrocknen schnell zerfallen. Wo im Sommer 2018 am Ufer die anstehenden Tonmergel-Schichten freigespült waren (Abb. 2), befand sich ein Jahr später eine wilde Rutschung (Abb. 4) – vermutlich nicht durch Fossiliensammler ausgelöst, wie zuerst befürchtet wurde, sondern durch das Frühjahrshochwasser. Unmittelbar südöstlich davon liegt der, im unteren Teil heute völlig überwachsene Hangbereich, aus dem Pflaumann & Stephan an der frischen Rutschung noch eine reiche Fauna geborgen haben. Der Abrutsch wird schon von Gümbel (1875) erwähnt. Die Abrisskante oben am Hang zeigt Nagelfluh und Schottermoräne über Tonmergel-Schichten. 3500
70 × 50
Typ: Tierische Fossilien
Art: Moräne, Konglomerat, Tonmergelstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll FFH-Gebiet
Pechkohleflöze am Leitzachtalhang SSE von Drachenthal 182A020 Fischbachau
Position
Paar-Isar-Region An einem neuen Forstweg am Talhang der Leitzach sind derzeit (2018) überkippt gelagert mehrere Pechkohleflöze der Brackwassermolasse hervorragend aufgeschlossen. Die Kohle ist Sand- und Mergelsteinen mit Muschelschill zwischengelagert. Gümbel hat hier in seiner Karte von 1875 das Flötz No. 2 eingezeichnet. Weiter wegauf stehen Kalktuffe und würmzeitliche Nagelfluh und Schottermoräne an. 240
120 × 2
Typ: Gesteinsart, Schichtfolge
Art: Braunkohle, Sandstein, Mergelstein
Hanganriss/Felswand wertvoll FFH-Gebiet
Aufschlüsse im Rohnbachtal WSW von Wörnsmühl 182A021 Fischbachau
Position
Paar-Isar-Region Im Rohnbachtal sind die kohleführenden Formationen des Oligozäns im Südflügel der Haushamer Mulde gut zugänglich aufgeschlossen. Die Schichten sind überkippt gelagert. Den Rohnbach aufwärts werden Schichten vom Jüngeren zum Älteren durchquert. In den Erläuterungen zur Geologische Karte sind die Aufschlüsse im Rohnbachtal beschrieben (S. 253). Von der Mündung des Rohnbachs in die Leitzach aufwärts folgen auf Sandstein- und Kalkmergelsteinbänke im Wechsel fossilführende brackische und limnische Horizonte mit Pechkohleflözen. Die Flöze sind nicht augenfällig, Pechkohlestückchen finden sich aber im Bach. Etwa 500 m vom Talanfang sind am südlichen Talhang schöne bemooste Kalktuffkaskaden ausgebildet. Hinter einem Gebäude am Weg ist ein alter Zementsteinbruch. Am Objektpunkt zeigt sich ein ca. 20 cm starkes Pechkohleflöz direkt am Bach. 90 m am Bach aufwärts stehen nordseitig Staubeckensedimente – feingeschichtete Schluffe – an. Weitere 300 m aufwärts nahe der dritten Furt der Karte soll das Flöz Großkohl im Bach und in einem Seitengraben anstehen. Es finden sich aber auch hier nur Pechkohlestückchen im Bachbett. 40000
2000 × 20
Typ: Schichtfolge, Gesteinsart
Art: Braunkohle, Kalkmergelstein, Sandstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll kein Schutzgebiet
Nagelfluh über Molasse am Moosbach SE von Valley 182A022 Weyarn
Position
Inn-Chiemsee-Jungmoränenregion Nur weglos über Rutschgelände erreichbar sind östlich der Mündung des Moosbachs in die Mangfall sandige Mergel der Oberen Süßwassermolasse unter mindelzeitlicher Nagelfluh aufgeschlossen. Die Nagelfluh bildet beeindruckend hohe Wände, aus denen die Kiese herauswittern und Schutthänge am Wandfuß bilden. Nur ganz im Osten haben die Kiese die unterlagernden Mergel der OSM noch nicht überdeckt bzw. hält der Prallhang des Moosbachs den Aufschluss frei. Die wasserstauenden und weich verwitternden Mergel sind auch der Anlass für das Abrutschen von Blöcken der auflagernden Nagelfluh entlang der gesamten Wand in Richtung Westen. In einer derart freigelegten Wand oberhalb von großen Sturzblöcken sind in der Nagelfluh freigelegte Verwitterungsschlotten, ähnlich geologischen Orgeln, zu erkennen. Vorsicht, von den steilen und überhängenden Wänden fernbleiben – Steinschlaggefahr! 3000
150 × 20
Typ: Schichtfolge
Art: Konglomerat, Tonmergel
Hanganriss/Felswand bedeutend FFH-Gebiet
Molasse des Köcker Grabens W von Au b. Bad Aibling 182A023 Irschenberg
Position
Inn-Chiemsee-Jungmoränenregion Im Köcker Graben ist ein Profil durch die Haupt-Cyrenen-Schichten der Unteren Brackwassermolasse aufgeschlossen. Die Wechselfolge von Mergelsteinen mit Sandsteinen enthält Pechkohleflöze. 10000
500 × 20
Typ: Schichtfolge
Art: Mergelstein, Sandstein, Braunkohle
Prallhang/Flussbett/Bachprofil bedeutend kein Schutzgebiet
Molasse des Kaltenbachgrabens ENE von Miesbach 182A024 Irschenberg
Position
Inn-Chiemsee-Jungmoränenregion Gümbel schreibt 1875 von dem ungemein unwegsamen Kaltenbach, der den bei weitem besten und ergiebigsten Aufschluss in diesen Schichten bietet – gemeint ist die Obere Meeresmolasse. So unwegsam ist der Kaltenbachgraben nicht (mehr) – eher seine Nebengräben –, aber seine Bedeutung als wichtiger Aufschluss in der Oberen Meeresmolasse hat er durch weitere Bearbeitungen – vor allem durch Hölzl 1958 – behalten. Die Obere Meeresmolasse beginnt etwa 200 m bachab vom Objektpunkt als eine Wechselfolge von Mergeln und Sanden mit reichhaltiger Fauna. Nicht weit den nach SW abzweigenden Graben von Objektpunkt aus hoch finden sich auch Fossilien (Abb. 1). Diese entstammen aber den Haupt-Cyrenen-Schichten der Unteren Brackwassermolasse jenseits einer Überschiebung. Und bachauf vom Objektpunkt stehen graue Mergel der Unteren Meeresmolasse an (Abb. 2), aus denen auch ein fossilreiches Geröll (Abb. 3) im Bach stammen könnte. Kalkabscheidende Quellwässer haben hier in der Nähe schöne Blattabdrücke im Kalktuff hinterlassen (Abb. 4). 60000
2000 × 30
Typ: Schichtfolge, Tierische Fossilien, Pflanzliche Fossilien
Art: Kalktuff, Mergel, Sand
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll kein Schutzgebiet
Schurfstollen am Klammstein SE von Spitzingsee 182G003 Schliersee
Position
Mangfallgebirge Unter der Felsmauer des Klammsteins befindet sich im Nordwesten ein nur wenige Meter tiefer Schürfstollen in dunkelroten Knollenkalksteinen der Adnet-Formation. An den Stollenwänden finden sich Schrämmspuren. Was der Anlass für den vermutlichen Bergbauversuch war, ist heute unbekannt. Vielleicht hat die rote Gesteinsfarbe Eisenerz erwarten lassen. 10
5 × 2
Typ: Stollen
Art: Kalkstein
Tunnel/Stollen/Schacht wertvoll Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Quelle des Quirinus-Öls in Bad Wiessee 182G004 Bad Wiessee
Position
Mangfallgebirge Im Jahre 1441 wurde auf dem Tegernsee ein Streifen von schwimmenden Erdöl entdeckt. Er ließ sich zu einer Quelle oberhalb des Hofs Rohbogen verfolgen. Dort trat ein Erdöl aus, das in der Folge über Jahrhunderte vom Kloster Tegernsee in Flaschen abgefüllt und als heilsames Quirinusöl vertrieben wurde. An der Stelle des Quellaustritts wurde die Quirinskapelle errichtet. Aus anderen Quelllöchern wurde das Öl von Einheimischen abgeschöpft und als Heizöl und Schmieröl genutzt. Heute tritt hier kein Öl mehr aus, denn 1838-1840 versuchte der bayerische Staat in Schächten und Stollen das Erdöl zu gewinnen und ab 1882 wurde hier erstmals in Bayern nach Erdöl gebohrt. Die zahlreich niedergebrachten Bohrungen des ersten Erdölbooms in Bayern ließen die Quelle versiegen. Im Graben unterhalb der Kapelle sind zwar glänzende Filme auf Quellwasser zu finden, aber von Eisen und nicht von Erdöl. Lediglich auf dem Tegernsee unterhalb finden sich gelegentlich kleine Ölfilme, die von austretendem Erdöl stammen. Nach den Bohrergebnissen kommt das Erdöl aus dem Überschiebungsbereich Flysch/Helvetikum, das Muttergestein könnte aber auch in der überschobenen Molasse liegen. 25
5 × 5
Typ: Schacht
Art: ohne Angabe
kein Aufschluss bedeutend Landschaftsschutzgebiet
Förderturm des Klenzeschachts der Kohlegrube Hausham 182G005 Hausham
Position
Paar-Isar-Region Der Kohlebergbau im Revier Hausham begann um 1860 und endete mit der Stilllegung 1966. Der 1934/35 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Förderturm über dem ehemaligen Klenzeschacht ist ein Relikt der 105-jährigen Bergbaugeschichte. 900
30 × 30
Typ: Schacht
Art: Braunkohle
Tunnel/Stollen/Schacht wertvoll Denkmalschutz, Landschaftsschutzgebiet
Quelltöpfe an der Leitzach S von Osterhofen 182Q002 Bayrischzell
Position
Mangfallgebirge Am Fuße des Seebergs tritt in Anschluss an Hangschuttkegel Grundwasser aus. Die geologische Karte weist hier ein anmooriges Gebiet mit spätwürmzeitlichen bis holozänen Beckenschluffen und -tonen aus. Die Quellsituation ist vielleicht am ehesten so zu erklären, dass Grundwasser vom Seeberg hier nicht wie andernorts vom Hangschutt direkt in die Talschotter übertreten kann, sondern auf den Beckenschluffen gestaut und zum Austritt gezwungen wird. Das Grundwasser tritt teilweise in Quellen, schön aber auch aufsteigend in Quelltümpeln aus. Die Fläche ist wertvolles Biotop mit seltenen Pflanzenarten. 43750
250 × 175
Typ: Schuttquelle
Art: Torf, Ton, Schluff
kein Aufschluss bedeutend Landschaftsschutzgebiet
Kalktuffquellen im Mangfalltal SSE von Valley 182Q003 Valley
Position
Paar-Isar-Region Südsüdöstlich von Valley treten am westlichen Mangfalltalhang zahlreiche Quellen aus. Kalkreiches Wasser aus pleistozänen Schottern tritt auf stauenden Mergeln der Oberen Süßwassermolasse aus. Die Quellsituation hat zu weitflächigen Rutschungen geführt. Ausgefällter Kalk des Quellwassers hat Tuffterrassen aufgebaut und einen Quelltümpel aufgestaut. Durch das Quellgebiet führt die alte Münchener Wasserleitung. Die empfindlichen Tuffterrassen bitte nicht betreten! 500
50 × 10
Typ: Schichtquelle
Art: Kalktuff
Felshang/Felskuppe bedeutend FFH-Gebiet
Dolinen und Ponore auf dem Breitenstein E von Fischbachau 182R023 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Im Almgelände oben auf dem Breitenstein liegen etliche Dolinen, eine davon kreisrund und wassergefüllt. Der Almbauer erzählt davon, wie er vor Jahren bei der Arbeit ein ungewohntes Geräusch hört und dann feststellt, dass sich die Doline geleert hat. In der Öffnung am Dolinenboden soll in der Tiefe Wasser wie von einem Fluss gerauscht haben und von hineingeworfenen Steinen war kein Aufschlag zu hören. Das Loch wurde mit einem Stein verschlossen und abgedichtet, so dass sich wieder ein Teich zur Viehtränke aufstauen konnte. Die geologische Karte zeigt hier im steilstehenden Wettersteinkalk einen teils verschuppten Streifen von Raibl-Formation mit Sandsteinen, Kalken und Rauhwacken. Er erstreckt sich als Senke von W nach E bis hinter die Hubertushütte. Dort gibt es weitere kleine Dolinen und Schlucklöcher (Ponore). Ob Gipslösung in der Raibl-Formation bei der Hohlformbildung hier mitbeteiligt war oder ob sie rein auf Verkarstung von Kalkstein (in Raibl-Formation und Wettersteinkalk) zurückzuführen ist, kann nicht entschieden werden. W-E-Störungen werden aber die Wasserwegsamkeit vorbereitet haben. 5600
280 × 20
Typ: Dolinenfeld
Art: Sandstein, Kalkstein
Doline/Erdfall bedeutend kein Schutzgebiet
Jenbach-Wasserfälle im Flysch S von Bad Feilnbach 182R024 Fischbachau
Position
Mangfallgebirge Vom Wanderparkplatz Oberes Jenbachtal kann der Wasserfallsteig abwärts begangen werden (Rückweg aufwärts auf der Asphaltstraße). Die Begehung erfordert Trittsicherheit. Vorsicht – der Steig ist steinschlaggefährlich! Der Steig entlang des Jenbachs durchquert eine Wechselfolge von Kalkmergelsteinen und Kalksteinen der Kalkgraben-Formation. An einer harten Bank fällt der Jenbach-Wasserfall in die Tiefe. 16000
400 × 40
Typ: Wasserfall, Schichtfolge
Art: Kalkmergelstein, Kalkstein
Prallhang/Flussbett/Bachprofil wertvoll kein Schutzgebiet
Großdoline am Lahnenkopf SW von Schliersee 182R025 Schliersee
Position
Mangfallgebirge Am Lahnenkopf und weiter westlich an der Baumgartenschneid liegen die tiefsten Dolinen des bayerischen Alpenraums. Die Doline am Lahnenkopf ist weglos hangauf über die Almwiesen der Oberen Krainsberger Alm zu erreichen. Sie hat einen Durchmesser von 90 m und ist zur Talseite gemessen 20 m und zur Hangseite hin 80 m tief. Der Abstieg zum Dolinentiefsten den steilen Innenhang hinunter verlangt Trittsicherheit. In der Doline stehen steil Hauptdolomit und Plattenkalk an. Nach den Erläuterungen zur geologischen Karte ist in der Doline auch die Basis der Kössen-Formation mit schwarzen Mergeln aufgeschlossen. Dolinenbildung in diesem Ausmaß kann eigentlich nur auf Gipslösung in der Raibl-Formation zurückgeführt werden. Die tektonische Muldensituation am Lahnenkopf macht es plausibel, dass die weiter nördlich ausstreichende Raibl-Formation hier im tieferen Untergrund ansteht. 9000
100 × 90
Typ: Doline
Art: Mergelstein, Kalkstein, Dolomitstein
Doline/Erdfall wertvoll kein Schutzgebiet
Wasserfall in Raibler Kalken am Lohbach SW von Rottach-Egern 182R026 Kreuth
Position
Mangfallgebirge Nachdem wir … die Landstraße wieder gewonnen hatten, erreichten wir bald die mit einer besonderen Tafel bezeichnete Stelle, wo ein eigener Spazierpfad, von der Landstraße rechts ab, zu dem Wasserfall am Lohbache leitet, welchen wir nach einer Viertelstunde erreichten. Obgleich mehr Wasserarm als die übrigen Katarakte der Gegend gehört der Wasserfall am Lohbache dennoch unter die interessantesten und pittoreskesten, und jeder für hehre Naturschönheiten empfänglliche Fremde würde unrecht thun, ihn unbesucht zu lassen. So heißt es in einer Schrift aus dem Jahre 1832. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch Touristenziel und in der bayerischen Uraufnahme mit Zuweg eingezeichnet, ist der Wasserfall heute in Vergessenheit geraten, der Weg überwachsen. Nordseitig entlang des Lohbachs kann der Wasserfall aber noch erreicht werden. Das wenige Wasser des Lohbachs stürzt aus dem Kern einer senkrecht aufgestellten Falte von Raibler Kalk in die Tiefe. 300
20 × 15
Typ: Wasserfall, Gesteinsart, Lagerungsverhältnisse
Art: Kalkstein
Hanganriss/Felswand wertvoll Landschaftsschutzgebiet
Klippe von Nagelfluh SE von Valley 182R027 Weyarn
Position
Paar-Isar-Region Ein Loch im Digitalen Geländemodell machte auf diesen Nagelfluhblock aufmerksam. Er ist baumbestanden und wird mit den Wurzeln des Baumes noch am Hauptfels festgehalten. Er hat sich aber schon auf Meterbreite vom Hauptfels entfernt. Dieser Einschnitt ist das Loch im DGM. Sinter auf der Trennfläche zeigt, dass sich die Spalte schon vor langer Zeit geöffnet hatte. Eine moosfreie Randfläche unten am Grund der Spalte scheint dagegen ein Hinweis auf jüngere Öffnungsbewegungen zu sein, genauso wie es die gespannten Wurzeln oben sind. Früher oder später wird sich der Block ganz ablösen und zu Tal stürzen. Vorsicht an der Geländekante – Absturzgefahr! 25
5 × 5
Typ: Felsblock
Art: Konglomerat
Felshang/Felskuppe bedeutend FFH-Gebiet
Rückzugsmoränenkranz NW von Irschenberg 182R028 Irschenberg
Position
Inn-Chiemsee-Jungmoränenregion Nordwestlich von Irschenberg liegen Moränenkränze der Rückzugsstadien am Westrand des Inngletschers. Die Landschaft zeigt Eiszerfallsformen. Am Schmalzberg ist im Digitalen Geländemodell (Abb. 4) ein temporäres Schmelzwassertal vor dem Moränenwall zu erkennen. 3000000
2000 × 1500
Typ: End-(Wall-)Moräne, Schmelzwassertal
Art: Moräne
kein Aufschluss bedeutend kein Schutzgebiet
Eiszerfallslandschaft an der Allgaukapelle E von Piesenkam 182R029 Waakirchen
Position
Isar-Loisach-Jungmoränenregion Die Allgaukapelle steht auf einer Rückzugsmoräne des würmzeitlichen Isargletschers. Sein Tölzer Lobus erstreckte sich mit seiner Maximalausdehnung noch 3 km weiter nach Osten bis an den Taubenberg. Hier, östlich von Piesenkam, zeigt das Digitale Geländemodell mehrere aufeinanderfolgende Moränenkränze. Bei größeren Reliefunterschieden, wie östlich der Kapelle, sind sie mit Wald bestanden. Westlich der Kapelle sind sie etwas aufgelöster als Grundmoränenlandschaft mit Eiszerfallsformen und können dann für die Landwirtschaft genutzt werden. 700000
1000 × 700
Typ: Eiszerfallslandschaft
Art: Moräne
kein Aufschluss bedeutend Landschaftsschutzgebiet
Endmoränenwall des Isar-Loisach-Gletschers bei Großhartpenning 182R030 Holzkirchen
Position
Paar-Isar-Region Bei Großhartpenning erstreckt sich der äußerste Endmoränenwall des Isar-Loisach-Gletschers (Tölzer Lobus) von WSW nach ENE. Von der Schotterebene davor aus gesehen ragt er fast 40 m empor. 3150000
4500 × 700
Typ: End-(Wall-)Moräne
Art: Moräne
kein Aufschluss wertvoll kein Schutzgebiet

Siehe auch

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)
Bearbeiten
Commons: Geotope im Landkreis Miesbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien