Loi-Huno (Loihuno, Loi Hunu, Loihunu) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Ossu (Gemeinde Viqueque).

Loi-Huno
Wasserfall in Loi-Huno
Daten
Fläche 41,35 km²[1]
Einwohnerzahl 2.027 (2022)[2]
Chefe de Suco Miguel da Costa Melo
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Latu Lale 222
Lia Uai Oli 212
Samaliu 314
Uai-Heda 186
Uala Uau 338
Der Suco Loi-Huno.
Loi-Huno (Osttimor)
Loi-Huno (Osttimor)
Loi-Huno
Koordinaten: 8° 47′ S, 126° 23′ O

Geographie

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Loi-Huno
Orte Position[3] Höhe
Buanurac 8° 47′ 25″ S, 126° 22′ 42″ O 190 m
Kailatulale 8° 46′ 54″ S, 126° 22′ 41″ O 326 m
Loi-Huno 8° 46′ 58″ S, 126° 22′ 39″ O 326 m
Kaitulai 8° 47′ 2″ S, 126° 22′ 32″ O 326 m
Uala Uau 8° 49′ 51″ S, 126° 22′ 24″ O 190 m
Samaliu 8° 47′ 25″ S, 126° 22′ 42″ O 282 m
Uai-Heda 8° 47′ 3″ S, 126° 22′ 41″ O 326 m
Wailakurini 8° 46′ 42″ S, 126° 22′ 47″ O ?
 
Ein Timor-Flugdrache (Draco timoriensis) nahe Wailakurini

Der Suco liegt im Süden des Verwaltungsamts Ossu. Im Nordwesten grenzt Loi-Huno an den Suco Ossu de Cima, im Nordosten an Ossorua und im Süden an das Verwaltungsamt Viqueque mit den Sucos Uai-Mori im Südwesten und Caraubalo im Süden. Entlang der Nordgrenze fließt der Cuha. Der Metaquena bildet einen Teil der Grenze zu Ossu de Cima. Nach der Einmündung des Metaquena durchquert der Cuha Loi-Huno von Nord nach Süd.[4][5] Vor der Gebietsreform 2015 hatte Loi-Huno eine Fläche von 73,44 km².[6] Nun sind es 41,35 km².[1] Loi-Huno gab Gebiete im Nordosten an Ossorua und im Westen an Ossu de Cima ab.[5] Die Region gehört zur Important Bird Area des benachbarten Monte Mundo Perdido.[7]

Der Ort Loi-Huno liegt an der Nordgrenze des Sucos zum Suco Ossu de Cima, auf einer Meereshöhe von 326 m. In unmittelbarer Nachbarschaft liegen die Ortsteile Kailatulale, Kaitulai, Uai-Heda (Uaiheda, Wai-Heda) und Samaliu (Sama Liu, Sama Lio, Samaleo). Bei Sama Lio befindet sich die Grundschule von Loi-Huno. Sie hat in Australien mit der Geelong College Prep Newtown eine Partnerschule.[8] Über den Fluss Cuha, der hier die Nordgrenze des Sucos bildet, führt in den Ort eine Brücke.

Eine der größeren Straßen, die in Nord-Süd-Richtung die Städte Baucau und Viqueque verbindet, durchquert den Suco und verbindet dessen beiden Hauptsiedlungszentren. Dies sind an der Nordgrenze der Ort Loi-Huno und seine Nachbarorte und an der Südgrenze die Dörfer Buanurac (Buanurak) und Uala Uau (Wala Wau, Walawau). Nordöstlich vom Ort Loi-Huno liegt an einer Seitenstraße, am Ufer des Cuha der Ort Wailakurini. Eine Brücke führt die Überlandstraße an der Grenze über den Fluss. In Buanurac/Uala Uau befindet sich die zweite Grundschule des Sucos.[9]

Im Suco befinden sich die fünf Aldeias Latu Lale, Lia Uai Oli, Samaliu, Uai-Heda und Uala Uau.[10]

Einwohner

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Kinder in Tracht und Schuluniform (2017)

In Loi-Huno leben 2.027 Einwohner (2022), davon sind 1.035 Männer und 992 Frauen. Im Suco gibt es 446 Haushalte.[2] 98 % der Einwohner geben Makasae als ihre Muttersprache an. Eine kleine Minderheit spricht Tetum Terik.[11]

Geschichte

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Wasa Diga

Ende 1979 gab es im Ort Loi-Huno ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten. Weitere sogenannte Transit Camps gab es in Buanurac.[12]

Als Gedenkstätte dient seit 2017 Wasa Diga, ein Zufluchtsort von Kämpfern der Forças Armadas de Libertação Nacional de Timor-Leste (FALINTIL), die gegen die Indonesier kämpften. Zwischen 1989 und 1996 wurde es von der Guerilla für ihre Taktik „Konzentrieren und Zerstreuen“ verwendet. Unter anderem versteckten sich hier Taur Matan Ruak, Francisco Guterres und Falur Rate Laek. Die Guerillagruppe Caixa Bua Malos war für den Erhalt und die Verfügbarkeit des Unterschlupfs verantwortlich.[13]

Der Ort Loi-Huno war 2009 ein Etappenziel und -start bei der ersten Tour de Timor, einem jährlichen Mountainbikerennen.[14]

Wirtschaft und Tourismus

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Als Gemeindeprojekt wurde ein Hoteldorf für Ökotourismus gebaut (Pousada de Loi-Huno), das die lokale Wirtschaft stärken soll. In der Umgebung des Ortes gibt es Wasserfälle, Wasserlöcher und ein Netzwerk von Kalksteinhöhlen.[14] Ein Biogas-Kraftwerk versorgt 120 Familien, sowie die Kapelle und das Amtsgebäude mit Strom. Es wird von einer Kooperative des Dorfes betrieben.[15]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Francisco D.C.G zum Chefe de Suco gewählt.[16] Bei den Wahlen 2009 gewann Miguel da Costa Melo[17] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[18]

Persönlichkeiten

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Commons: Loi-Huno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. a b Ministerium für Staatsverwaltung und Territorialmanagement: Karte des Verwaltungsamts Ossu (Memento vom 4. Februar 2016 im Internet Archive), abgerufen am 21. Juli 2017.
  6. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  7. A lost world in Timor-Leste. Mount Mundo Perdido. A profile of its biodiversity and conservation (Memento vom 30. November 2010 im Internet Archive)
  8. Viqueque-Geelong Partner Schools (Memento vom 14. Mai 2013 im Internet Archive)
  9. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 509 kB)
  10. Jornal da República: Diploma Ministerial n.° 16/2017, mit Korrekturen vom 9. Mai 2017, abgerufen am 12. März 2019.
  11. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Loi-Huno (tetum; PDF; 8,4 MB)
  12. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  13. Regierung Osttimors: Government inaugurates historic Wasa-Diga shelter, 13. Juli 2017, abgerufen am 21. Juli 2017.
  14. a b Sydney Morning Herald, 29. August 2009, East Timor's lost opportunity
  15. Government of Timor-Leste, 3. April 2010, Almost 150 families of Ponilala Village are beneficiaries and shareholders of biogas energy
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  17. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  18. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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