Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe 2017
Im Jahr 2017 fanden die im Folgenden in chronologischer Reihenfolge aufgeführten Neuaufnahmen in das UNESCO-Kultur- und -Naturerbe statt. Zusätzlich zu den Neuaufnahmen sind auch Änderungen und Streichungen aufgeführt.
Welterbestätten
BearbeitenFür die 41. Sitzung des Welterbekomitees vom 2. bis zum 12. Juli 2017 in Krakau waren 29 Stätten zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe nominiert, darunter 23 Kulturstätten, fünf Naturstätten und eine gemischte Stätte. Außerdem waren fünf Stätten für signifikante Änderungen ihrer Grenzen nominiert.[1] In die Welterbeliste neu eingetragen wurden 21 Stätten, darunter achtzehn Kulturerbestätten (K) und drei Naturerbestätten (N). Angola und Eritrea erhielten dabei ihre erste Welterbestätte. Vier bereits bestehende Welterbestätten wurden erweitert, eine verkleinert. Eine der neuen Welterbestätten wurde gleichzeitig auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.[2]
Welterbeliste
BearbeitenFolgende Stätten wurden neu in die Welterbeliste aufgenommen:
Bei folgenden Welterbestätten wurden signifikante Änderungen ihrer Grenzen beschlossen:
Vertragsstaat(en) | Bezeichnung | Typ | Ref. | Anmerkungen |
---|---|---|---|---|
Deutschland | Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau |
K | 729 | Erweiterung der Welterbestätte Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau um weitere Bauten in Dessau und Bernau |
Frankreich | Strasbourg, Grande-Île und Neustadt |
K | 495 | Erweiterung der Welterbestätte Straßburg: Grande-Île um die Straßburger Neustadt |
Georgien | Kloster Gelati |
K | 710 | Aus der Welterbestätte Bagrati-Kathedrale und Kloster Gelati in Kutaissi wurde die Bagrati-Kathedrale gestrichen, es verbleibt allein das Kloster Gelati. |
grenzüberschreitend: Benin, Burkina Faso, Niger |
Nationalparkkomplex W-Arly-Pendjari |
N | 749 | Erweiterung der Welterbestätte Nationalpark W in Niger um angrenzende Gebiete in Benin und Burkina Faso |
transnational: Albanien, Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Ukraine |
Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas |
N | 1133 | Erweiterung der Welterbestätte Buchenurwälder in den Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland (DE, SK, UA) um weitere Gebiete in der Ukraine und in neun weiteren Ländern. |
Folgende Nominierungen wurden nicht in die Welterbeliste aufgenommen:
- Historisches Zentrum von Sheki mit dem Khanspalast (K, Aserbaidschan), Referal
- Der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut (K, Deutschland), Referal
- Schutzgebiet Bhitarkanika (N, Indien), Ablehnung
- Eklektizistische Architektur von As-Salt (1865–1925), Ursprünge und Entwicklung einer Architektursprache in der Levante (K, Jordanien), Deferal
- Talayotische Kultur Menorcas (K, Spanien), Deferal
- Khor Dubai, ein traditioneller Handelshafen (K, Vereinigte Arabische Emirate), Referal
- Tal von Tehuacán-Cuicatlán: ursprünglicher Lebensraum von Mesoamerika (K/N, Mexiko), Referal
Folgende Nominierungen wurden vor der Sitzung zurückgezogen:
- Grabhügel von Dilmun (K, Bahrain)
- Mole-Nationalpark (N, Ghana)
- Nationalpark Sila (N, Italien)
- Archaeologische Landschaft von Orheiul Vechi (Moldawien)
- Stadtmauer von Seoul (K, Südkorea)
- Luthergedenkstätten in Mitteldeutschland (K, geplante Erweiterung, Deutschland)
- Buchenurwälder und Alte Buchenwälder (N, geplante Erweiterung, Anteil Polens)
Rote Liste
BearbeitenIn die Liste des gefährdeten Welterbes ("Rote Liste") aufgenommen wurden:
- Historisches Zentrum von Wien (Österreich, Welterbe seit 2001)
- Altstadt von Hebron/al-Chalil (Palästinensische Autonomiegebiete, Welterbe seit 2017)
Aus der Liste gestrichen wurden:
- Simien-Nationalpark (Äthiopien, Welterbe seit 1978, Rote Liste seit 1996)
- Nationalpark Comoé (Elfenbeinküste, Welterbe seit 1983, Rote Liste seit 2003)
- Kloster Gelati (Georgien, Welterbe seit 1994, Rote Liste seit 2010)
Weltdokumentenerbe
BearbeitenDas International Advisory Committee (IAC) des Weltdokumentenprogramms beschloss auf der 13. Sitzung, die vom 24. bis 27. Oktober in Paris stattfand, die Aufnahme von 78 neuen Nominierungen ins Weltdokumentenerbe. Zusätzlich schlug das IAC drei Erweiterungen für bestehende Einschreibungen vor und empfahl die vorläufige Einschreibung für zwei weitere Nominierungen, bei denen noch Nebenpunkte bestätigt werden müssen.[3]
Global Geoparks
BearbeitenAm 5. Mai 2017 hat der UNESCO-Exekutivrat acht geologische Stätten in Asien, Europa und Lateinamerika, die der UNESCO Global Geoparks Council auf seiner ersten Sitzung im September 2016 in Torquay ausgewählt hatte, zu UNESCO Global Geoparks ernannt und zwei bestehende Geoparks erweitert.[4]
Dies waren die ersten Neuaufnahmen seit der Schaffung der Bezeichnung UNESCO Global Geoparks im November 2015, als die damaligen Geoparks des Global Geoparks Network in das „International Geoscience and Geoparks Programme“ (IGGP) der UNESCO integriert wurden.
Neu ernannt wurden:
- Arxan (China)
- Causses du Quercy (Frankreich)
- Cheongsong (Südkorea)
- Comarca Minera (Mexico)
- Keketouhai (China)
- Las Loras (Spanien)
- Mixteca Alta (Mexico)
- Qeshm Island (Iran)
Erweitert wurden:
Biosphärenreservate
BearbeitenAm 14. Juni 2017 hat der Internationale Koordinationsrat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) 22 neue Biosphärenreservate und vier grenzüberschreitende Reservate anerkannt, zwanzig UNESCO-Biosphärenreservate scheiden aus dem Weltnetz aus.
Weblinks
Bearbeiten- New Inscribed Properties (2017) – UNESCO World Heritage Centre (englisch)
- Neueinschreibungen – Deutsche UNESCO-Kommission
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nominations to be examined at the 41st session of the World Heritage Committee (2017) ( vom 30. Juni 2017 im Internet Archive)
- ↑ 21 Stätten neu auf der UNESCO-Welterbeliste. In: www.unesco.de. Deutsche UNESCO-Kommission, 9. Juli 2017, abgerufen am 16. Juli 2017.
Close of World Heritage Committee session in Krakow, after inscription of 21 new sites on UNESCO’s World Heritage List. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 15. Juli 2017 (englisch). - ↑ International Advisory Committee recommends 78 new nominations on the UNESCO Memory of the World International Register, 30. Oktober 2017, abgerufen am 3. Juli 2019 (englisch).
- ↑ Eight Geological sites in Asia, Europe and Latin America become UNESCO Global Geoparks. News auf en.unesco.org, 5. Mai 2017, abgerufen am 9. Mai 2017 (englisch).
Acht neue UNESCO-Geoparks. In: www.unesco.de. 5. Mai 2017, abgerufen am 15. Mai 2017 (Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission).