Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik – 3000 m Hindernis (Männer)

Der 3000-Meter-Hindernislauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde am 15. und 17. Oktober 1964 im Olympiastadion Tokio ausgetragen. 29 Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 3000-Meter-Hindernislauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 29 Athleten aus 19 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Tokio
Wettkampfphase 15. Oktober 1964 (Vorläufe)
17. Oktober 1964 (Finale)
Medaillengewinner
Gaston Roelants (Belgien BEL)
Maurice Herriott (Vereinigtes Konigreich GBR)
Iwan Bjeljajew (Sowjetunion 1955 URS)
Luftaufnahme des Olympiastadions im Jahr 1963

Olympiasieger wurde der Belgier Gaston Roelants. Er gewann vor dem Briten Maurice Herriott und Iwan Bjeljajew aus der Sowjetunion.

Drei Deutsche gingen an den Start: Dieter Hartmann, Alfred Döring und Rainer Dörner scheiterten in den Vorläufen. Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 8:29,6 min Gaston Roelants (Belgien  Belgien) Löwen, Belgien 7. September 1963[1]
Olympischer Rekord 8:34,2 min Zdzisław Krzyszkowiak (Polen 1944  Polen) Finale OS Rom, Italien 3. September 1960

Rekordverbesserungen

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Der bestehende olympische Rekord wurde dreimal verbessert:

Durchführung des Wettbewerbs

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29 Athleten traten am 15. Oktober zu insgesamt drei Vorläufen an. Die jeweils besten drei Starter – hellblau unterlegt – sowie der nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale am 17. Oktober.

Zeitplan

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15. Oktober, 15:50 Uhr: Vorläufe
17. Oktober, 16:50 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Tokio (UTC + 9) angegeben.

Vorläufe

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Datum: 15. Oktober 1964, ab 15:50 Uhr[3]

Wetterbedingungen: heiter, 21–22 °C, Luftfeuchtigkeit 51–58 %

Vorlauf 1

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Platz Name Nation Zeit
1 Manuel de Oliveira Portugal  Portugal 8:40,8 min
2 Iwan Bjeljajew Sowjetunion 1955  Sowjetunion 8:42,0 min
3 Ben Assou El Ghazi Marokko  Marokko 8:42,8 min
4 Vic Zwolak Vereinigte Staaten  USA 8:43,6 min
5 Zenji Okuzawa Japan 1870  Japan 8:50,0 min
6 Slavko Špan Jugoslawien  Jugoslawien 8:57,6 min
7 József Mácsár Ungarn 1957  Ungarn 9:08,8 min
8 Dieter Hartmann Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Deutschland 9:09,2 min
9 Jean Toffey Ekonian Elfenbeinküste  Elfenbeinküste 9:47,4 min
DNS Bengt Persson Schweden  Schweden

Vorlauf 2

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Alfred Döring – ausgeschieden als Sechster des zweiten Vorlaufs
Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Maurice Herriott Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 8:33,0 min OR
2 Lars-Erik Gustafsson Schweden  Schweden 8:34,2 min
3 George Young Vereinigte Staaten  USA 8:34,2 min
4 Guy Texereau Frankreich  Frankreich 8:34,6 min
5 Lazar Narodizki Sowjetunion 1955  Sowjetunion 8:43,0 min
6 Alfred Döring Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Deutschland 8:43,2 min
7 Taketsugu Saruwatari Japan 1870  Japan 8:46,6 min
8 Edward Szklarczyk Polen 1944  Polen 8:48,0 min
9 Labidi Ayachi Tunesien  Tunesien 9:02,0 min
10 Cahit Önel Turkei  Türkei 9:15,6 min

Vorlauf 3

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Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Adolfas Aleksejūnas Sowjetunion 1955  Sowjetunion 8:31,8 min OR
2 Gaston Roelants Belgien  Belgien 8:33,8 min
3 Ernie Pomfret Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 8:45,2 min
4 Jeff Fishback Vereinigte Staaten  USA 8:50,2 min
5 Benjamin Kogo Kenia  Kenia 8:51,0 min
6 Rainer Dörner Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch  Deutschland 8:55,0 min
7 Attila Simon Ungarn 1957  Ungarn 8:57,8 min
8 Trevor Vincent Australien  Australien 8:58,8 min
9 Saburo Yokomizo Japan 1870  Japan 9:04,6 min
10 Dilbagh Singh Kler Malaysia  Malaysia 9:18,8 min
 
Olympiasieger Gaston Roelants

Datum: 17. Oktober 1964, 16:50 Uhr[4]

Wetterbedingungen: heiter, ca. 20 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 69 %

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Gaston Roelants Belgien  Belgien 8:30,8 min OR
2 Maurice Herriott Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 8:32,4 min
3 Iwan Bjeljajew Sowjetunion 1955  Sowjetunion 8:33,8 min
4 Manuel de Oliveira Portugal  Portugal 8:36,2 min
5 George Young Vereinigte Staaten  USA 8:38,2 min
6 Guy Texereau Frankreich  Frankreich 8:38,6 min
7 Adolfas Aleksejūnas Sowjetunion 1955  Sowjetunion 8:39,0 min
8 Lars-Erik Gustafsson Schweden  Schweden 8:41,8 min
9 Ben Assou El Ghazi Marokko  Marokko 8:43,6 min
10 Ernie Pomfret Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 8:43,8 min

Favorit war der Belgier Gaston Roelants, Weltrekordhalter und Europameister von 1962. Seit dem 5. August 1961 war er in 25 Rennen vor diesen Spielen ungeschlagen geblieben. Das Niveau in dieser Disziplin war schon in den Vorläufen sehr hoch. Gleich zweimal wurde der olympische Rekord verbessert und der neue Rekordinhaber Adolfas Aleksejūnas aus der UdSSR hatte im dritten Vorlauf sogar Roelants besiegt. Der Finalausgang war nach den Vorläufen offener als zuvor erwartet.

Zwei Tage darauf setzte Roelants im Finale von Beginn an voll auf die Tempokarte. 1960 in Rom hatte er Platz vier belegt, nun wollte er die Goldmedaille. Nach einem Kilometer hatte Roelants sich zwar einen kleinen Vorsprung von ca. fünf Metern erarbeitet, aber Aleksejūnas, der Franzose Guy Texereau und völlig überraschend auch der Portugiese Manuel de Oliveira hielten zunächst noch einigermaßen Tuchfühlung. Dann verschärfte der führende Belgier noch einmal erheblich. Jetzt konnte niemand mehr folgen und Roelants vergrößerte den Abstand auf zwischenzeitlich fünfzig Meter. In der letzten Runde musste er nicht mehr alles geben, sein Olympiasieg war sicher und er gewann das Rennen mit neuem Olympiarekord. Hinter ihm kämpften die Verfolger nun um die weiteren Medaillen. Der Brite Maurice Herriott übernahm als erster die Initiative und sicherte sich mit einem langgezogenen Spurt die Silbermedaille. Dritter wurde Iwan Bjeljajew aus der UdSSR und auf dem vierten Rang lief der portugiesische Außenseiter Manuel de Oliveira ein, der zum zweiten Mal nach dem Vorlauf den Rekord seines Landes verbesserte.[5]

Gaston Roelants lief zum ersten belgischen Olympiasieg in dieser Disziplin.

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Literatur

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  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 269f
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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 3.000 m steeplechase - Men, sport-record.de, abgerufen am 6. September 2021
  2. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 17, digital.la84.org, abgerufen am 6. September 2021
  3. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 38, digital.la84.org, abgerufen am 6. September 2021
  4. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 39, digital.la84.org, abgerufen am 6. September 2021
  5. Athletics at the 1964 Tokyo Summer Games: Men's 3000 metres steeplechase, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 6. September 2021