Olympische Sommerspiele 2020/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

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Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio fand vom 30. Juli 2021 bis 3. August 2021 im neuerbauten Nationalstadion statt.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 36 Athleten aus 26 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion
Wettkampfphase 30. Juli bis 3. August 2021
Siegerzeit 45,94 s
Medaillengewinner
Norwegen Karsten Warholm (NOR)
Vereinigte Staaten Rai Benjamin (USA)
Brasilien Alison dos Santos (BRA)
2016 2024
Leichtathletikwettbewerbe bei den
Olympischen Spielen 2020
Qualifikation
Laufdisziplinen
100 m Frauen Männer
200 m Frauen Männer
400 m Frauen Männer
800 m Frauen Männer
1500 m Frauen Männer
5000 m Frauen Männer
10.000 m Frauen Männer
Marathon Frauen Männer
100 m Hürden Frauen
110 m Hürden Männer
400 m Hürden Frauen Männer
3000 m Hindernis Frauen Männer
4 × 100 m Staffel Frauen Männer
4 × 400 m Staffel Frauen Männer Mixed
Gehen
20 km Gehen Frauen Männer
50 km Gehen Männer
Sprungdisziplinen
Hochsprung Frauen Männer
Stabhochsprung Frauen Männer
Weitsprung Frauen Männer
Dreisprung Frauen Männer
Wurfdisziplinen
Kugelstoßen Frauen Männer
Diskuswurf Frauen Männer
Hammerwurf Frauen Männer
Speerwurf Frauen Männer
Mehrkampf
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer

Olympiasieger wurde der Norweger Karsten Warholm, der im Finale in 45,94 s als erster Läufer unter 46 Sekunden blieb und damit einen neuen Weltrekord aufstellte. Silber gewann der US-Amerikaner Rai Benjamin. Ihm gelang mit 46,17 s die Verbesserung des Kontinentalrekords für Amerika. Bronze ging an den Brasilianer Alison dos Santos. Auch er lief mit 46,72 s einen neuen Kontinentalrekord, und zwar für Südamerika.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger Kerron Clement (Vereinigte Staaten  USA) 47,73 s Rio de Janeiro 2016
Weltmeister Karsten Warholm (Norwegen  Norwegen) 47,42 s Doha 2019
Europameister Karsten Warholm (Norwegen  Norwegen) 47,64 s Berlin 2018
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Kyron McMaster (Jungferninseln Britische  Britische Jungferninseln) 48,18 s Toronto 2018
Südamerika-Meister Alison dos Santos (Brasilien  Brasilien) 49,88 s Lima 2019
Asienmeister Abderrahman Samba (Katar  Katar) 47,51 s Doha 2019
Afrikameister Abdelmalik Lahoulou (Algerien  Algerien) 48,47 s Asaba 2018
Ozeanienmeister Ian Dewhurst (Australien  Australien) 50,79 s Townsville 2019

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Karsten Warholm (Norwegen  Norwegen) 46,70 s Oslo, Norwegen 1. Juli 2021[1]
Olympischer Rekord Kevin Young (Vereinigte Staaten  USA) 46,78 s Finale OS Barcelona, Spanien 6. August 1992

Rekordverbesserungen

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Dieser Wettbewerb war von ausgesprochen hoher Qualität, alleine sechs der acht Finalisten stellten einen Welt-, Kontinental- oder Landesrekord auf. Darüber hinaus gab es noch einen Kontinental- und einen Landesrekord.

Vorrunde

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Die Vorrunde wurde in fünf Läufen durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

 
Chen Chieh – ausgeschieden als Siebter des ersten Vorlaufs

30. Juli 2021, 11:25 Uhr (04:25 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Abderrahman Samba Katar  Katar 48,38
2 Alison dos Santos Brasilien  Brasilien 48,42
3 Abdelmalik Lahoulou Algerien  Algerien 48,83 SB
4 Kemar Mowatt Jamaika  Jamaika 49,06
5 Ludvy Vaillant Frankreich  Frankreich 49,23
6 Máté Koroknai Ungarn  Ungarn 49,80
7 Chen Chieh Chinesisch Taipeh  Chinesisch Taipeh 50,96 SB
 
Ned Azemia – ausgeschieden als Achter des zweiten Vorlaufs

30. Juli 2021, 11:33 Uhr (04:33 Uhr MESZ)

Platz Namegbl Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Jaheel Hyde Jamaika  Jamaika 48,54
2 Kenny Selmon Vereinigte Staaten  USA 48,61
3 Hiromu Yamauchi Japan  Japan 49,21
4 Constantin Preis Deutschland  Deutschland 49,73
5 Creve Armando Machava Mosambik  Mosambik 50,37 SB
6 Mohamed Amine Touati Tunesien  Tunesien 50,58
7 Sergio Fernández Spanien  Spanien 51,51
8 Ned Azemia Seychellen  Seychellen 51,67

30. Juli 2021, 11:41 Uhr (04:41 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Karsten Warholm Norwegen  Norwegen 48,65
2 Thomas Barr Irland  Irland 49,02
3 Alessandro Sibilio Italien  Italien 49,11
4 Luke Campbell Deutschland  Deutschland 49,19 SB
5 Wilfried Happio Frankreich  Frankreich 49,39
6 Márcio Teles Brasilien  Brasilien 49,70 SB
7 Gerald Drummond Costa Rica  Costa Rica 49,92

30. Juli 2021, 11:49 Uhr (04:49 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Kyron McMaster Jungferninseln Britische  Britische Jungferninseln 48,79
2 Yasmani Copello Turkei  Türkei 49,00
3 Shawn Rowe Jamaika  Jamaika 49,18 SB
4 David Kendziera Vereinigte Staaten  USA 49,23
5 Joshua Abuaku Deutschland  Deutschland 49,50 SB
6 Kazuki Kurokawa Japan  Japan 50,30
7 Jordin Andrade Kap Verde  Kap Verde 50,64 SB
 
Jabir Madari Pillyalil – ausgeschieden als Siebter des fünften Vorlaufs

30. Juli 2021, 11:57 Uhr (04:57 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Rai Benjamin Vereinigte Staaten  USA 48,60
2 Rasmus Mägi Estland  Estland 48,73
3 Sokwakhana Zazini Sudafrika  Südafrika 49,51 SB
4 Nick Smidt Niederlande  Niederlande 49,55
5 Vít Müller Tschechien  Tschechien 49,59
6 Takatoshi Abe Japan  Japan 49,98
7 Jabir Madari Pillyalil Indien  Indien 50,77

Halbfinale

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Das Halbfinale umfasste drei Läufe. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten beiden Athleten (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

1. August 2021, 21:05 Uhr (14:05 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Karsten Warholm Norwegen  Norwegen 47,30
2 Rai Benjamin Vereinigte Staaten  USA 47,37
3 Yasmani Copello Turkei  Türkei 47,88 SB
4 Thomas Barr Irland  Irland 48,26 SB
5 Kemar Mowatt Jamaika  Jamaika 48,95
6 Sokwakhana Zazini Sudafrika  Südafrika 48,99 SB
7 Ludvy Vaillant Frankreich  Frankreich 49,02 SB
8 Joshua Abuaku Deutschland  Deutschland 49,93
 
Zweites Semifinale (v. l. n. r.):
:Shawn Rowe, Luke Campbell, Alison dos Santos, Kenny Selmo, Abderrahman Samba, Alessandro Sibilio

1. August 2021, 21:15 Uhr (14:15 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Alison dos Santos Brasilien  Brasilien 47,31 SR
2 Abderrahman Samba Katar  Katar 47,47 SB
3 Alessandro Sibilio Italien  Italien 47,93 PB
4 Kenny Selmon Vereinigte Staaten  USA 48,58
5 Luke Campbell Deutschland  Deutschland 48,62 PB
6 Shawn Rowe Jamaika  Jamaika 48,83 PB
7 Nick Smidt Niederlande  Niederlande 49,35 SB
8 Vít Müller Tschechien  Tschechien 49,69

Im zweiten Halbfinale ausgeschiedene Hürdenläufer:

1. August 2021, 21:25 Uhr (14:25 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Kyron McMaster Jungferninseln Britische  Britische Jungferninseln 48,26 s
2 Rasmus Mägi Estland  Estland 48,36 s NR
3 David Kendziera Vereinigte Staaten  USA 48,67 s
4 Constantin Preis Deutschland  Deutschland 49,10 s
5 Abdelmalik Lahoulou Algerien  Algerien 49,14 s
6 Hiromu Yamauchi Japan  Japan 49,35 s
7 Wilfried Happio Frankreich  Frankreich 49,49 s
8 Jaheel Hyde Jamaika  Jamaika 1:27,38 min
 
In einem Rennen der Superlative wurde Karsten Warholm Olympiasieger in Weltrekordzeit

3. August 2021, 12:20 Uhr (05:20 Uhr MESZ)

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Karsten Warholm Norwegen  Norwegen 45,94 WR
2 Rai Benjamin Vereinigte Staaten  USA 46,17 NA
3 Alison dos Santos Brasilien  Brasilien 46,72 SR
4 Kyron McMaster Jungferninseln Britische  Britische Jungferninseln 47,08 NR
5 Abderrahman Samba Katar  Katar 47,12 SB
6 Yasmani Copello Turkei  Türkei 47,81 NR
7 Rasmus Mägi Estland  Estland 48,11 NR
8 Alessandro Sibilio Italien  Italien 48,77

Als Topfavorit ging der Norweger Karsten Warholm auf Bahn sechs ins Rennen, sein Hauptgegner, der US-Amerikaner Rai Benjamin, lief neben ihm auf Bahn fünf. Beide starteten mit aggressiven Tempo und hatten bereits bei der zweiten Hürde einen deutlichen Vorsprung auf den Rest des Feldes. Bis zur dritten Hürde setzte sich der Norweger auch von Benjamin ab und ging als klar Führender in die Zielkurve. Auf der Zielgeraden kam Benjamin wieder näher an Warholm heran, doch auf dem Schlussteil nach der zehnten und letzten Hürde setzte sich der Norweger wieder ab und lief als Olympiasieger ins Ziel.

Angesichts seiner hohen Qualität gingen den Fachleuten für diesen Wettbewerb die Superlative aus. Fast drei Jahrzehnte waren vergangen, bevor es Karsten Warholm einen guten Monat vor den Spielen in Tokio gelungen war, den Weltrekord des US-Amerikaners Kevin Young, aufgestellt bei den Olympischen Spielen 1992, zu unterbieten. Nun war der Norweger noch einmal um 76 Hundertstelsekunden schneller und blieb mit seinen 45,94 s als erster Läufer unter 46 Sekunden. Rai Benjamin hatte die Ziellinie in 46,17 s überquert, das war Amerikarekord. Mit dieser Zeit hätte er zuvor den bisherigen Weltrekord des Norwegers unterboten. Der drittplatzierte Brasilianer Alison dos Santos stellte mit 46,72 s einen neuen Südamerikarekord auf. Bis vor etwas mehr als einem Monat wäre das Weltrekord gewesen.

Auch hinter den drei Medaillengewinnern gab es weitere Rekorde. Der viertplatzierte Kyron McMaster stellte mit 47,08 s einen neuen Landesrekord für die Britischen Jungferninseln auf. Abderrahman Samba aus Katar kam in 47,12 s auf den fünften Platz. Yasmani Copello lief als Sechster mit 47,81 s neuen türkischen Landesrekord, der Este Rasmus Magi stellte als Siebter mit 48,11 s ebenfalls einen neuen Landesrekord auf.

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 21. Mai 2022