Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 15., 16. und 18. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 48 Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 400-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 48 Athleten aus 33 Ländern
Wettkampfort Estádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase 15. August 2016 (Vorläufe)
16. August 2016 (Halbfinale)
18. August 2016 (Finale)
Siegerzeit 47,73 s
Medaillengewinner
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kerron Clement (USA)
Kenia Boniface Tumuti (KEN)
Turkei Yasmani Copello (TUR)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Kerron Clement. Silber gewann der Kenianer Boniface Tumuti, Bronze ging an den Türken Yasmani Copello.

Der Schweizer Kariem Hussein schied in der Vorrunde aus.
Athleten aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger Félix Sánchez (Dominikanische Republik  Dominikanische Republik) 47,63 s London 2012
Weltmeister Nicholas Bett (Kenia  Kenia) 47,79 s Peking 2015
Europameister Yasmani Copello (Turkei  Türkei) 48,98 s Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Javier Culson (Puerto Rico  Puerto Rico) 48,70 s San José 2015
Südamerika-Meister Andrés Silva (Uruguay  Uruguay) 49,43 s Lima 2015
Asienmeister Yūta Konishi (Japan  Japan) 49,58 s Wuhan 2015
Afrikameister Boniface Tumuti (Kenia  Kenia) 49,21 s Durban 2016
Ozeanienmeister Michael Cochrane (Neuseeland  Neuseeland) 50,69 s Cairns 2015

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Kevin Young (Vereinigte Staaten  USA) 46,78 s Finale OS Barcelona, Spanien 6. August 1992[1]
Olympischer Rekord

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

Der bestehende Olympiarekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale am 18. August, verfehlte der US-amerikanische Olympiasieger Kerron Clement mit seinen 47,73 s diesen Rekord um 95 Hundertstelsekunden.

Rekordverbesserungen

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Es wurden zehn neue Landesrekorde aufgestellt:

Vorrunde

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Die Athleten traten zu insgesamt sechs Vorläufen an. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Läufer (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Vorlauf 1

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Zieleinlauf Vorlauf eins:
Abdelmalik Lahoulou (Pl. 1, grünes Shirt) / Boniface Tumut (Pl. 2, direkt dahinter) / Kerron Clement (Pl. 3, blaues Trikot) / Yūki Matsushita (Pl. 4, ganz links)

15. August 2016, 11:35 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Abdelmalik Lahoulou Algerien  Algerien 48,62 NR
2 Boniface Tumuti Kenia  Kenia 48,91
3 Kerron Clement Vereinigte Staaten  USA 49,17
4 Yūki Matsushita Japan  Japan 49,60
5 Miles Ukaoma Nigeria  Nigeria 49,84
6 Márcio Teles Brasilien  Brasilien 50,41
7 Jeffery Gibson Bahamas  Bahamas 52,77

Im ersten Vorlauf ausgeschiedene Hürdenläufer:

Vorlauf 2

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15. August 2016, 11,42 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Yasmani Copello Turkei  Türkei 49,52
2 Eric Alejandro Puerto Rico  Puerto Rico 49,54
3 Mahau Suguimati Brasilien  Brasilien 49,77
4 Jaak-Heinrich Jagor Estland  Estland 49,78
5 Kariem Hussein Schweiz  Schweiz 49,80
6 Amadou Ndiaye Senegal  Senegal 49,91
7 Martin Kučera Slowakei  Slowakei 51,47
8 Maoulida Darouèche Komoren  Komoren 52,32

Vorlauf 3

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Zieleinlauf Rennen drei:
Karsten Warholm siegte vor Javier Culson

15. August 2016, 11:49 Uhr

Platz Name Nation Zeit Anmerkung
1 Karsten Warholm Norwegen  Norwegen 48,49 NR
2 Javier Culson Puerto Rico  Puerto Rico 48,53
3 Rasmus Mägi Estland  Estland 48,55
4 Roxroy Cato Jamaika  Jamaika 48,56
5 Miloud Rahmani Algerien  Algerien 49,73
6 Dmitri Koblow Kasachstan  Kasachstan 49,87
7 José Luis Gaspar Kuba  Kuba 50,58
8 Ned Azemia Seychellen  Seychellen 50,74 NR

Vorlauf 4

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15. August 2016, 11:56 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Keisuke Nozawa Japan  Japan 48,62
2 Thomas Barr Irland  Irland 48,93
3 Eric Cray Philippinen  Philippinen 49,05
4 Jaheel Hyde Jamaika  Jamaika 49,24
5 Sergio Fernández Spanien  Spanien 49,31
6 Sebastian Rodger Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 49,54
7 Le Roux Hamman Sudafrika  Südafrika 49,72
8 Jehue Gordon Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 49,90

Vorlauf 5

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Nicholas Bett – im fünften Vorlauf disqualifiziert wegen fehlerhaftes Überquerens einer Hürde

15. August 2016, 12:03 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Annsert Whyte Jamaika  Jamaika 48,37
2 Jack Green Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 48,96
3 Byron Robinson Vereinigte Staaten  USA 48,98
4 Oskari Mörö Finnland  Finnland 49,04 NR
5 Michaël Bultheel Belgien  Belgien 49,37
6 Kurt Couto Mosambik  Mosambik 49,74
7 Lindsay Hanekom Sudafrika  Südafrika 50,22
DSQ Nicholas Bett Kenia  Kenia Weltleichtathletikverband Regel 168.7 – Fehlerhaftes Überqueren einer Hürde[2]

Vorlauf 6

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Mohamed Sghaier – ausgeschieden als Fünfter des sechsten Vorlaufs

15. August 2016, 12:10 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Aron Koech Kenia  Kenia 48,77
2 Louis Jacobus van Zyl Sudafrika  Südafrika 49,12
3 Andrés Silva Uruguay  Uruguay 49,21
4 Jordin Andrade Kap Verde  Kap Verde 49,35
5 Mohamed Sghaier Tunesien  Tunesien 50,09
6 Michael Tinsley Vereinigte Staaten  USA 50,18
7 Chen Chieh Chinesisch Taipeh  Chinesisch Taipeh 50,65
8 Patryk Dobek Polen  Polen 50,65

Weitere im sechsten Vorlauf ausgeschiedene Hürdenläufer:

Halbfinale

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In den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten zwei Athleten für das Finale (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

 
Abdelmalik Lahoulou – ausgeschieden als Vierter des ersten Halbfinals

16. August 2016, 21:35 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Kerron Clement Vereinigte Staaten  USA 48,26
2 Boniface Tumuti Kenia  Kenia 48,85
3 Sergio Fernández Spanien  Spanien 48,87 NR
4 Abdelmalik Lahoulou Algerien  Algerien 49,08
5 Jaheel Hyde Jamaika  Jamaika 49,17
6 Keisuke Nozawa Japan  Japan 49,20
7 Eric Cray Philippinen  Philippinen 49,37
8 Jack Green Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 49,54

Weitere im ersten Halbfinale ausgeschiedene Hürdenläufer:

16. August 2016, 21:42 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Annsert Whyte Jamaika  Jamaika 48,32
2 Javier Culson Puerto Rico  Puerto Rico 48,46
3 Yasmani Copello Turkei  Türkei 48,61
4 Rasmus Mägi Estland  Estland 48,64
5 Louis Jacobus van Zyl Sudafrika  Südafrika 49,00
6 Jordin Andrade Kap Verde  Kap Verde 49,32
7 Oskari Mörö Finnland  Finnland 49,75
8 Mahau Suguimati Brasilien  Brasilien 49,77
 
Byron Robinson (rechts) – ausgeschieden als Dritter des dritten Halbfinals

16. August 2016, 21:49 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Thomas Barr Irland  Irland 48,39 NR
2 Aron Koech Kenia  Kenia 48,49
3 Byron Robinson Vereinigte Staaten  USA 48,65
4 Karsten Warholm Norwegen  Norwegen 48,81
5 Michaël Bultheel Belgien  Belgien 49,46
6 Andrés Silva Uruguay  Uruguay 49,75
7 Eric Alejandro Puerto Rico  Puerto Rico 49,95
DSQ Roxroy Cato Jamaika  Jamaika Weltleichtathletikverband Regel 168.7 – Fehlerhaftes Überqueren einer Hürde[2]

Weitere im dritten Halbfinale ausgeschiedene Hürdenläufer:

 
Kerron Clement gewann über 400 Meter Hürden seine dritte Medaille nach Gold 2008 und Silber 2012

18. August 2016, 12.00 Uhr

Platz Name Nation Zeit (s) Anmerkung
1 Kerron Clement Vereinigte Staaten  USA 47,73
2 Boniface Tumuti Kenia  Kenia 47,78 NR
3 Yasmani Copello Turkei  Türkei 47,92 NR
4 Thomas Barr Irland  Irland 47,97 NR
5 Annsert Whyte Jamaika  Jamaika 48,07
6 Rasmus Mägi Estland  Estland 48,40 NR
7 Aron Koech Kenia  Kenia 49,09
DSQ Javier Culson Puerto Rico  Puerto Rico Weltleichtathletikverband Regel 162.7 – Fehlstart[3]

Für das Finale hatten sich zwei Kenianer sowie jeweils ein Teilnehmer aus Estland, Irland, Jamaika, Puerto Rico, der Türkei und den USA qualifiziert.

Der Wettkampf litt unter der Abwesenheit mehrerer Toppleute. So fehlte der Olympiasieger von 2004 und 2012 Félix Sánchez aus der Dominikanischen Republik ebenso wie der Führende der Weltjahresbestenliste Johnny Dutch, der in den US-Trials gescheitert war. Vizeweltmeister Denis Kudrjawzew aus Russland war aufgrund der Sperre für russische Leichtathleten durch die IAAF (heute World Athletics) nicht am Start. Der amtierende Weltmeister Nicholas Bett aus den USA war zudem im Vorlauf disqualifiziert worden. Auch der Silbermedaillengewinner der letzten Spiele, Betts Landsmann Michael Tinsley, hatte die Qualifikation für das Finale nicht überstanden. Die Favoritenrolle fiel nun vor allem dem Puertoricaner Javier Culson, Bronzemedaillengewinner der Spiele von 2012 in London, zu. Aber auch Kerron Clement, der US-amerikanische Olympiasieger von 2008, war stark einzuschätzen.

Culson produzierte einen Fehlstart und wurde daraufhin disqualifiziert. Der zweite Startversuch klappte, an der ersten Hürde lag der Türke Yasmani Copello in Front. Bis zur dritten Hürde hatten Clement, der Kenianer Boniface Tumuti und der Jamaikaner Annsert Whyte zu Copello aufgeschlossen. Clement schob sich nun an die Spitze, direkt gefolgt von Whyte, dahinter lag Tumuti. An der neunten Hürde zog Tumuti mit Whyte gleich und passierte ihn. Der führende Clement ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und verwies den zuletzt stark aufgekommenen Tumuti auf den zweiten Platz. Dritter wurde Copello, der den nachlassenden Whyte noch abfangen konnte.

Trotz des Fehlens hochkarätiger Athleten war das Niveau dieses Finales hoch, es wurden vier Landesrekorde aufgestellt.

Im 26. olympischen Finale dieser Disziplin lief Kerron Clement zum neunzehnten Sieg für die Vereinigten Staaten. Der Kenianer Boniface Tumuti und der Türke Yasmani Copello waren die ersten Medaillengewinner ihrer Länder über 400 Meter Hürden.

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m Hurdles – Men, sport-record.de, abgerufen am 20. Mai 2022
  2. a b Internationale Wettkampfregeln (Memento vom 25. September 2022 im Internet Archive) (PDF; 7143 KB), S. 113, leichtathletik.de, abgerufen am 29. April 2022
  3. Internationale Wettkampfregeln (Memento vom 25. September 2022 im Internet Archive) (PDF; 7143 KB), S. 84f, leichtathletik.de, abgerufen am 29. April 2022