Olympische Sommerspiele 2016/Leichtathletik – 5000 m (Männer)

Der 5000-Meter-Lauf der Männer bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde am 17. und 20. August 2016 im Estádio Olímpico João Havelange ausgetragen. 51 Athleten nahmen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 5000-Meter-Lauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 51 Athleten aus 28 Ländern
Wettkampfort Estádio Olímpico João Havelange
Wettkampfphase 17. August 2016 (Vorläufe)
20. August 2016 (Finale)
Siegerzeit 13:03,30 min
Medaillengewinner
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mo Farah (GBR)
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Paul Chelimo (USA)
Athiopien Hagos Gebrhiwet (ETH)
2012 2020
Innenraum des Estádio Olímpico João Havelange während der Spiele von Rio

Olympiasieger wurde Mo Farah aus Großbritannien. Er gewann vor dem US-Amerikaner Paul Chelimo und dem Äthiopier Hagos Gebrhiwet.

Für Deutschland starteten Florian Orth und Richard Ringer, die beide im Vorlauf ausschieden.
Athleten aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

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Olympiasieger Mo Farah (Vereinigtes Konigreich  Großbritannien) 13:41,66 min London 2012
Weltmeister 13:50,38 min Peking 2015
Europameister Ilias Fifa (Spanien  Spanien) 13:40,85 min Amsterdam 2016
Nord-/Zentralamerika-/Karibik-Meister Lopez Lomong (Vereinigte Staaten  USA) 13:57,53 min San José 2015
Südamerika-Meister Víctor Aravena (Chile  Chile) 14:06,14 min Lima 2015
Asienmeister Mohamad al-Garni (Katar  Katar) 13;34,47 min Wuhan 2015
Afrikameister Douglas Kipserem (Kenia  Kenia) 13:13,35 min Durban 2016
Ozeanienmeister Joshua Torley (Australien  Australien) 15:34,31 min Cairns 2015

Bestehende Rekorde

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Weltrekord Kenenisa Bekele (Athiopien  Äthiopien) 12:37,35 min Hengelo, Niederlande 31. Mai 2004[1]
Olympischer Rekord 12:57,82 min Finale OS Peking, Volksrepublik China 23. August 2008

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Die beste Zeit erzielte im Finale am 20. August der britische Olympiasieger Mo Farah mit 13:03,30 min. Den Rekord verfehlte er damit um 5,48 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm 25,95 Sekunden.

Rekordverbesserung

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Es wurde ein Landesrekord aufgestellt:
13:23,20 min – David Torrence (Peru), zweiter Vorlauf am 17. August

Anmerkung:
Alle Zeitangaben sind auf die Ortszeit Rio (UTC-3) bezogen.

In diesem Wettbewerb gab es einen nachträglich geahndeten Dopingfall:
Der im Vorlauf ausgeschiedene Mukhlid al-Otaibi aus Saudi-Arabien war kur vor Beginn der Spiele von Rio positiv auf CERA, einem Erythropoetin (EPO)-Derivat, getestet worden. 2020 wurde er vom Weltleichtathletikverband offiziell disqualifiziert.[2]

Vorrunde

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Die Athleten traten zu insgesamt zwei Vorläufen an. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Läufer (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die fünf Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Vorlauf 1

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17. August 2016, 10:05 Uhr

Während des Rennens kam es zu einem Zwischenfall in der letzten Runde, bei dem der US-Läufer Hassan Mead und der Brite Mo Farah nach einem Kontakt ins Stolpern kamen. Farah konnte sich halten, während Mead zu Boden stürzte. Beide setzten das Rennen fort. Nach einem Protest der US-Vertreter wurde Mead wegen der entstandenen Benachteiligung für das Finale zugelassen.[3]

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Hagos Gebrhiwet Athiopien  Äthiopien 13:24,65
2 Albert Rop Bahrain  Bahrain 13:24,95
3 Mo Farah Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 13:25,25
4 Joshua Cheptegei Uganda  Uganda 13:25,70
5 Bernard Lagat Vereinigte Staaten  USA 13:26,02
6 Caleb Ndiku Kenia  Kenia 13:26,63
7 Hayle İbrahimov Aserbaidschan  Aserbaidschan 13:27,11
8 Aron Kifle Eritrea  Eritrea 13:29,45
9 Ilias Fifa Spanien  Spanien 13:30,23
10 Kemoy Campbell Jamaika  Jamaika 13:30,32
11 Jacob Kiplimo Uganda  Uganda 13:30,40
12 Charles Muneria Kenia  Kenia 13:30,95
13 Hassan Mead Vereinigte Staaten  USA 13:34,27 für das Finale zugelassen
14 Younès Essalhi Marokko  Marokko 13:41,41
15 Namakoe Nkhasi Lesotho  Lesotho 13:41,92
16 Bashir Abdi Belgien  Belgien 13:42,83
17 Olivier Irabaruta Burundi  Burundi 13:44,08
18 Sam McEntee Australien  Australien 13:50,55
19 Lucas Bruchet Kanada  Kanada 14:02,02
20 Richard Ringer Deutschland  Deutschland 14:05,01
21 Kōta Murayama Japan  Japan 14:26,72
22 Hari Kumar Rimal Nepal  Nepal 14:54,42
23 Mohamed Daud Mohamed Somalia  Somalia 14:57,84
23 Rosefelo Siosi Salomonen  Salomonen 15:47,76
DOP Mukhlid al-Otaibi Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 14:18,48 [2]

Weitere im ersten Vorlauf ausgeschiedene Läufer:

Vorlauf 2

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Szene aus dem zweiten Vorlauf:
Muktar Edris vor Isiah Koech, Hiskel Tewelde, Paul Chelimo, Andrew Butchart, Suguru Ōsako und Adel Mechaal

17. August 2016, 10:27 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Paul Chelimo Vereinigte Staaten  USA 13:19,54
2 Muktar Edris Athiopien  Äthiopien 13:19,65
3 Dejen Gebremeskel Athiopien  Äthiopien 13:19,67
4 Birhanu Balew Bahrain  Bahrain 13:19,83
5 Andrew Butchart Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 13:20,08
6 Mohammed Ahmed Kanada  Kanada 13:21,00
7 Elroy Gelant Sudafrika  Südafrika 13:22,00
8 Abrar Osman Eritrea  Eritrea 13:22,56
9 Brett Robinson Australien  Australien 13:22,81
10 David Torrence Peru  Peru 13:23,20 NR
11 Phillip Kipyeko Uganda  Uganda 13:24,66
12 Isiah Koech Kenia  Kenia 13:25,15
13 Patrick Tiernan Australien  Australien 13:28,48
14 Florian Orth Deutschland  Deutschland 13:28,88
15 Hiskel Tewelde Eritrea  Eritrea 13:30,23
16 Suguru Ōsako Japan  Japan 13:31,45
17 Adel Mechaal Spanien  Spanien 13:34,42
18 Soufiane Bouqantar Marokko  Marokko 13:56,55
19 Ali Kaya Turkei  Türkei 14:05,34
20 Tom Farrell Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 14:11,65
21 Tariq Ahmed al-Amri Saudi-Arabien  Saudi-Arabien 14:26,90
22 Antonio Abadía Spanien  Spanien 14:33,20
23 Kefasi Chitsala Malawi  Malawi 14:52,89
24 San Naing Myanmar  Myanmar 15:51,05
25 Romário Leitão Sao Tome und Principe  São Tomé und Príncipe 15:53,32
DNF Zouhaïr Awad Bahrain  Bahrain

Im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läufer:

 
Szene aus dem Finale:
vorne: Hagos Gebremeskel und Mohammed Gebrhiwet, dahinter: Albert Rop, Paul Chelimo, Andrew Butchart und Joshua Cheptegei, "es folgten:" Bernard Lagat, Elroy Gelant, Muktar Edris und Birhanu Balew
 
Zieleinlauf:
Mo Farah vor Paul Chelimo, der Drittplatzierte Hagos Gebrhiwet (von Chelimo verdeckt), dahinter: Muktar Edris, Mohammed Ahmed und Bernard Lagat

20. August 2016, 21:30 Uhr

Zwischenzeiten
Zwischenzeit-
Marke
Zwischenzeit Führender 1000-m-Zeit
1000 m 2:37,40 min Dejen Gebremeskel 2:37,40 min
2000 m 5:15,96 min Hagos Gebrhiwet 2:38,56 min
3000 m 7:57,15 min Dejen Gebremeskel 2:41,19 min
4000 m 10:39,38 min Mo Farah 2:42,23 min
5000 m 13:03,30 min Mo Farah 2:23,92 min
Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Mo Farah Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 13:03,30
2 Paul Chelimo Vereinigte Staaten  USA 13:03,90
3 Hagos Gebrhiwet Athiopien  Äthiopien 13:04,35
4 Mohammed Ahmed Kanada  Kanada 13:05,94
5 Bernard Lagat Vereinigte Staaten  USA 13:06,78
6 Andrew Butchart Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 13:08,61
7 Albert Rop Bahrain  Bahrain 13:08,79
8 Joshua Cheptegei Uganda  Uganda 13:09,17
9 Birhanu Balew Bahrain  Bahrain 13:09,26
10 Abrar Osman Eritrea  Eritrea 13:09,56
11 Hassan Mead Vereinigte Staaten  USA 13:09,81
12 Dejen Gebremeskel Athiopien  Äthiopien 13:15,91
13 Elroy Gelant Sudafrika  Südafrika 13:17,47
14 Brett Robinson Australien  Australien 13:32,30
15 David Torrence Peru  Peru 13:43,12
DSQ Muktar Edris Athiopien  Äthiopien Weltleichtathletikverband Regel 163.3b – Bahnübertreten[4]

Qualifiziert hatten sich jeweils alle drei US-Amerikaner und Äthiopier. Hinzu kamen je zwei Teilnehmer aus Großbritannien und Bahrain. Komplettiert wurde das Finalfeld durch je einen Athleten aus Australien, Eritrea, Kanada, Peru, Südafrika und Uganda.

Der britische Olympiasieger von 2012 Mo Farah war der Favorit. Der amtierende Weltmeister, Doppelolympiasieger 2012 von über 5000 und 10.000 Meter, hier in Rio bereits Olympiasieger über 10.000 Meter, hatte die Chance, es dem Finnen Lasse Virén gleichzutun und dessen Doppelsieg von 1972 in München und 1976 in Montreal zu wiederholen. Starke Gegner hatte Farah in den Äthiopiern, allen voran dem Silbermedaillengewinner von 2012, Dejen Gebremeskel. Erstmals seit 1980 war Kenia im Endlauf nicht vertreten. Allerdings nahmen drei gebürtige Kenianer teil, die für andere Nationen starteten: Paul Chelimo und Bernard Lagat für die USA sowie Albert Rop für Bahrain.

Im Finalrennen übernahmen anfangs Gebremeskel und Hagos Gebrhiwet, ein weiterer Äthiopier, die Spitze, während sich Farah wie gewohnt im hinteren Teil des Feldes aufhielt. Das Tempo war von Beginn an hoch, die ersten beiden 1000-Meter-Abschnitte wurden jeweils deutlich unter 2:40 min zurückgelegt. Entsprechend auseinandergezogen war das Läuferfeld, aber es blieb noch über eine längere Zeit eine größere Führungsgruppe zusammen. Der dritte und vierte Kilometer waren mit Zeiten von jeweils knapp über 2:40 min nicht mehr ganz so schnell. Fünfeinhalb Runden vor Schluss übernahm Chelimo die Führung und versuchte, die Gruppe zu sprengen. Gebrhiwet fiel zurück, Farah löste den US-Amerikaner an der Spitze ab. Mit Farah, Chelimo, dem Kanadier Mohammed Ahmed, Gebrhiwet, dem US-Amerikaner Bernard Lagat, Joshua Cheptegei aus Uganda und Albert Rop aus Bahrain waren in der vorletzten Runde noch sieben Läufer zusammen. Hinter ihnen hatte sich der Äthiopier Muktar Edris platziert.

Anderthalb Runden vor Schluss startete Cheptegei einen Angriff, das Rennen wurde jetzt richtig schnell. In der Spitzengruppe gab es kurz vor Beginn der letzten Runde eine Kollision zwischen den Äthiopiern Edris und Gebrhiwet, ohne dass jedoch jemand zu Fall kam. Gebrhiwet hielt Anschluss an die Gruppe, während Edris abreißen lassen musste. Gebrhiwet ging als Führender in die letzte Runde, Farah lief direkt neben ihm. Dicht dahinter folgten Chelimo und Cheptegei, der allerdings nun Schwierigkeiten bekam. Auf der Gegengeraden attackierte Gebrhiwet den Briten und versuchte, außen an ihm vorbeizuziehen. Doch Farah konterte und ging als Führender auf die Zielgerade und löste sich von seinen Konkurrenten. Gebrhiwet musste nun auch Chelimo passieren lassen. Mohamed Farah war wie so oft der Läufer mit dem besten Schlussspurt und machte seinen zweiten Doppelerfolg über die beiden Bahn-Langstrecken nach 2012 perfekt. Paul Chelimo gewann die Silbermedaille vor Hagos Gebrhiwet. Dahinter platzierten sich Mohammed Ahmed, Bernard Lagat und der Brite Andrew Butchart. Muktar Edris kam als Vierter ins Ziel, wurde jedoch später wegen Übertretens der Bahninnenkante disqualifiziert.

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 5.000 m – Men, sport-record.de, abgerufen am 28. April 2022
  2. a b Moukheld Al-Outaibi, Biographical information, olympedia.org (englisch), abgerufen am 28. April 2022
  3. Olympics: After review, Hassan Mead advances to 5K final. TwinCities Pioneer Press 17. August 2016 (englisch), twincities.com, abgerufen am 28. April 2022
  4. Internationale Wettkampfregeln (Memento vom 25. September 2022 im Internet Archive) (PDF; 7143 KB), S. 88, leichtathletik.de, abgerufen am 28. April 2022