Die Ethnologie (altgriechisch éthnos „fremdes Volk“: Völkerkunde) arbeitet heute eher theorieerprobend und -erzeugend als theorieprüfend: Während die meisten anderen Wissenschaften Theorien entwickeln und diese auf die empirische Realität anwenden, geht die Ethnologie den entgegengesetzten Weg und entwickelt ihre Theorien aus dem empirischen Material heraus. Bedeutende Theorien in der Fachgeschichte: Analytische Ethnologie, Evolutionismus, Diffusionismus, Funktionalismus, Strukturfunktionalismus, Strukturalismus, Neoevolutionismus, Kulturmaterialismus, Kognitive Ethnologie, Kulturökologie und Interpretative Ethnologie.
Kulturbegriff (Klärung) · Kulturmodell (Beschreibungsansatz) · Ethnokulturalismus (Kulturen als Lebensweisen) · Kulturdimension (Klassifizierungsmethode) · Kulturrelativismus (kulturspezifisch) · Enkulturation (Hereinwachsen in die eigene Kultur) · kalte und heiße Kulturen (Veränderungsbereitschaft) · Inkulturation (Einbringen von Kulturelementen in eine andere Kultur) · Transkulturation (Einflussnahme einer Kultur auf andere) · Interkulturalität (Interaktion zwischen Kulturarealen) · Diffusionismus (Ausbreitung kultureller Neuerungen nur durch Kulturkontakt) · Kognitive Ethnologie (Vorstellungswelten) · Funktionalismus (Sozialwissenschaften) · Strukturfunktionalismus (Handlungstheorie) · Strukturalismus nach Claude Lévi-Strauss (Klassiker) · Sozialkonstruktivismus (erzeugte Realität) · Manchester School of Anthropology (betont Verwandtschaft) · Gesellschaft (ethnologische Entwicklungsmodelle) · soziokulturelle Evolution (kulturelle und soziale Entwicklung) · multilineare Evolution (soziologische Theorie) · Evolutionismus (Höherentwicklung) · Neoevolutionismus (Entwicklungsmuster) · analoge vs. homologe Entwicklung (Anpassung an gleiche Umweltbedingungen, oder aus gemeinsamer Wurzel) · Traditionsbegriff (Klärung) · ursprüngliche Bindung (Primordialität) · Polychronismus vs. Monochronismus (Grade der Zeiteinteilung als Kulturdimension) · Multilokalität (mehrörtige Lebensführung) · ethnologische Theorien zur Gewalt (Übersicht)
Feldforschung (vor Ort) · teilnehmende Beobachtung · Ethnographie + Kategorie (Völkerbeschreibung) · Ethnographie des Sprechens · ethnographisches Interview · reflexive Fotografie (Interviewmethode der visuellen Soziologie) · ethnographische Fotografie · ethnologischer Film · Visuelle Anthropologie (Medieneinsatz) · Cyberanthropologie (Internet-Ethnographie) · kulturvergleichende Sozialforschung (Kulturvergleiche) · Dichte Beschreibung (Verständniskonzept) · Analytische Ethnologie ↔ Interpretative Ethnologie · Aktionsethnologie (eingreifend) · Forschungstourismus (ethische Aspekte)
Kategorien: Ethnologischer Kategorienbaum (Schaubild) · Ethnologie · Ethnologe · Ethnien · Ethnische Gruppe als Thema · Indigene Völker · Thema nach Kulturraum · Kunst und Kultur (Oberkategorie) · Gesellschaft (Oberkategorie)
Interdisziplinäre Kategorien: Anthropologie · Philosophische Anthropologie · Regionalwissenschaften · Soziologische Forschungsrichtung
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Ethnien & Völker: siehe „Weltgebiete“
Die Ethnosoziologie (von altgriechisch ethnos „Volk“, lateinisch socius „Gefährte“, und -logie) untersucht als ethnologisches Fachgebiet das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen bei ethnischen Gruppen und indigenen Völkern weltweit, vor allem ihre Verwandtschaftsbeziehungen, Heiratsregeln und soziale Organisation. Sie entspricht der britischen social anthropology (Sozialanthropologie) und der US-amerikanischen cultural anthropology – als „Kulturanthropologie“ wird allerdings im deutschen Sprachraum die Europäische Ethnologie bezeichnet (Volkskunde). Die Benennung als Ethnosoziologie wurde 1931 vom österreichischen Ethnologen Richard Thurnwald eingeführt, um Ethnologie und Soziologie enger miteinander zu verbinden. Unter den deutschen Ethnosoziologen sind etwa Wilhelm Emil Mühlmann und Georg Elwert hervorgetreten …weiterlesen
Kategorie: Ethnosoziologie · Commons: social anthropology + cultural anthropology · en:Category: Social anthropology + Cultural anthropology
Konzepte: Verwandtschaftsethnologie · Sozialanthropologie · Ethnomethodologie (soziologische Forschungsrichtung) · Soziale Organisation (Sozialstruktur) · Verwandtschaftsbeziehung · Generationsbezeichnungen · Verwandtschaftsterminologie · Verwandtschaftssystem · Lineare und kollaterale Verwandtschaft · Patrilaterale und matrilaterale Verwandtschaft · Kreuz- und Parallelverwandtschaft · Milchverwandtschaft (durch gemeinsames Gestilltwerden) · Scherzverwandtschaft (joking relationship) · Genealogie (Familiengeschichtsforschung)
Soziale Einheiten: Entitativität sozialer Gruppen (Wahrnehmung als eigenständige Gruppe) · Horde, Hordengesellschaft (Wildbeuter) · Moiety (gesamtgesellschaftliche Erblinie) · Clan (große Familiengruppe mit gemeinsamer Herkunft) · Phratrie (indianischer Verband aus mehreren Clans) · Marga (Clan-Verbände auf Sumatra) · Lineage (Abstammungsgruppe) · Banjar (balinesische Großgruppen) · Kindred (persönliches Verwandtschaftsnetzwerk)
Soziale Geschlechter: Amarete (bolivianischer Ort mit 10 verschiedenen) · eingeschworene Jungfrau (Burrnesha: albanische Mannfrau als Familienleiterin) · Two-Spirit (auch Berdache: drittes Geschlecht in Nordamerika) · Muxe (drittes Geschlecht in Südmexiko) · Hijra (drittes Geschlecht in Indien und Pakistan) · Kathoey (Ladyman, Ladyboy oder Shemale in Thailand) · Faʻafafine (Cross-Gender-Männer in Samoa) · Fakaleiti (Cross-Gender-Männer in Tonga) · Bakla (Cross-Gender-Männer in den Phillipinnen) · Māhū (Cross-Gender-Männer in Hawaii und Französisch-Polynesien)
Abstammung: Deszendenzregeln (Abstammung): kognatisch-bilateral ↔ unilinear: ♀ matrilinear ↔ ♂ patrilinear; bilinear, ambilinear, parallel
Ehe: Gesamtübersicht: Ehe • Heiratsregeln → Endogamie (Innenheirat): isogam (gleiche Schicht/Kaste) ↔ Exogamie (Außenheirat): anisogam (unterschiedliche Schicht/Kaste): hypergam/hypogam (Mann/Frau mit höherem Status) · Residenzregeln (eheliche Wohnsitzwahl): ♀ matrilokal, uxorilokal, avunkulokal ↔ ♂ patrilokal, virilokal; ambilokal; bilokal; natolokal; neolokal · Verlobung (Heiratsversprechen) · Kinderverlobung · Hochzeitsbräuche · Hochzeitsfeier · Brautpreis (Brautgeld) · Morgengabe (an die Ehefrau) · Mitgift (Aussteuer von Brauteltern an Braut), Mitgiftmord (Indien) · Frauentausch (Verbindung zweier Gruppen durch Überkreuz-Heirat; türkisch: Berdel, usbekisch: Qarch Quda) · Brautraub (Raubehe) · Avunkulat (soziale Vaterschaft des Mutterbruders, Onkels)
Eheformen:
- Halbheirat (Brautdienst) – Besuchsehe (Mann besucht Ehefrau über Nacht) – wilde Ehe, Schrägstrichehe (eheähnliche Gemeinschaften) – informelle Ehe (common-law marriage) – offene Ehe (gemischte Beziehungen) – gleichgeschlechtliche Ehe, Verpartnerung (homosexuelle Verbindungen)
Ehearten:
- Monogamie (Einehe) → Bigamie (Doppelehe) → Polygamie (Vielehe): Polygynie (Vielweiberei) ↔ Polyandrie (Vielmännerei): Cicisbeismus (nigerianische Polyandrie) – Punalua-Ehe (hawaiianische Gruppenehe)
- Liebesheirat ↔ arrangierte Heirat (Heiratsvermittlung), Katalogehe (durch Agenturen) – Konvenienzehe (zusammenpassende Herkunft)
- Cousinen ⚭ Cousins: Parallelcousinenheirat ↔ Kreuzcousinenheirat – Geschwisterehe – Verwandtenheirat
- Kinderheirat – Brautraub (Raubehe) – Kaufehe (Ehefrau als Magd des Mannes) – Zwangsheirat
- nach Tod des Ehepartners: Levirat (Heirat des Schwagers) ↔ Sororat (Heirat der Schwägerin)
- Josefsehe (enthaltsam) – Mutʿa-Ehe (islamische Zeitehe) – mystische Ehe: geweihte Jungfrauen (Anverlobung an Christus) – Geistehe (ghost marriage bei südsudanischen Nuer)
Die Wirtschaftsethnologie oder ökonomische Anthropologie untersucht als ethnologisches Fachgebiet die wirtschaftliche Organisation von ethnischen Gruppen und indigenen Völkern und ihre Versorgung mit Gütern und Leistungen. Sie versucht, das wirtschaftliche Verhalten der Menschen mithilfe volkswirtschaftlicher sowie anthropologischer Methoden und Theorien zu erklären… Einigen Theorien zufolge ist das jeweilige Wirtschaftssystem grundsätzlich in kulturelle Rahmenbedingungen eingebettet (englisch embeddedness), was vor allem bei den traditionellen Wirtschaftsformen nicht-industrialisierter Gesellschaften noch der Fall sei …weiterlesen
Kategorie: Wirtschaftsethnologie · Commons: economic anthropology · en:Category: Economic anthropology
Konzepte: Wirtschaftssoziologie (Analyse ökonomischer Phänomene im gesellschaftlichen Zusammenhang) · traditionelle Wirtschaftsform · traditionelle Nachhaltigkeit · Jäger und Sammler · Nomadismus · Hirtenvolk (Viehzucht als Lebensgrundlage) · Halbnomadismus · Halbsesshaftigkeit · Sesshaftigkeit · Wanderfeldbau (Brandrodungswirtschaft) · Subsistenzwirtschaft (Bedarfswirtschaft) · Optimalitätsmodell (optimal foraging: Entscheidungsfindung bei Nahrungssuche und -auswahl) · materielle Kultur (materialisierte Kultur, Handwerk, Konsum) · traditionelle Zahlungsmittel (vormünzliches „Primitivgeld“) · interkulturelles Management (Arbeitsalltag multinationaler Unternehmen) · Gewaltmärkte (wirtschaftlich-politische Interessendurchsetzung) · Kultur der Armut (milieuspezifische Denk- und Handlungsmuster) · Schulden: Die ersten 5000 Jahre (David Graeber, 2011) · Die falsche Münze unserer Träume (Toward an anthropological theory of value. David Graeber, 2001)
Soziale Einheiten: Dorfgemeinschaft (Ethnologie) · Subak (balinesische Bewässerungsgemeinschaft)
Themen: ethnische Medien (Ethnomedien: von und für Ethnien und in ihrem Besitz) · Kategorie: Nomaden · Landnutzung in den Tropen · Milpa (Landwirtschaftssystem der Maya) · Hxaro (gegenseitiges Tauschsystem der südafrikanischen ǃKung-San) · Kula-Ritual (Muschel-Gabentausch-System der pazifischen Trobriand-Inseln) · Kaurigeld (Schneckengeld weltweit) · Muschelgeld (weltweit) · Tabu-Muschelgeld (Papua-Neuguinea) · Commons: primitive money · Wampum (indianische Muschelketten als Tauschmittel) · Kuhblasen, Kalbspuppe (Milchoptimierung)
Die Politikethnologie – Fachgebiet der Ethnologie (Völkerkunde) sowie Teilgebiet der Vergleichenden Politikwissenschaft – untersucht politische Verhältnisse und Einrichtungen bei den Ethnien und indigenen Völkern weltweit. Sie entspricht weitgehend der angelsächsischen political anthropology, kann aber abgegrenzt werden von der deutschsprachigen Politischen Anthropologie, die ihrerseits in der Politikwissenschaft eher zur Politischen Theorie und Ideengeschichte als zur Vergleichenden Politikwissenschaft gehört …weiterlesen
Kategorie: Politikethnologie · Commons: keine
Konzepte: Vergleichende Politikwissenschaft · Politische Anthropologie · Entwicklungsanthropologie („Internationale Entwicklung“) · politisches System (Gesamtheit) · Gesellschaft (ethnologische Konzepte) · Liste: Herrschaftsformen · Ethnogenese (Entstehung eines Volkes) · Akephalie (Herrschaftsfreiheit) · segmentäre Gesellschaft (gleichartige und gleichrangige Gesellschaftsgruppen) · Hordengesellschaft (Wildbeuter) · Stammesgesellschaft (früh auftretende Sozialstruktur) · Häuptlingstum (politische Führung) · Staatsentstehung (Übergang von vorstaatlichen Gesellschaften) · Unterwerfungstheorie (Staatsentstehung durch ethnische Überlagerung) · Ethnonationalismus (Streben einer Ethnie nach Staatlichkeit) · Titularnation (Name des Staates vom Volksnamen abgeleitet) · Nativismus (politische-kulturelle Bewegungen) · Ethnomanagement (Konstruktion einer Identität) · ethnische Säuberung (Entfernen einer Ethnie aus einem Gebiet) · Linguizid (Sprachmord) · Ethnozid (kultureller Völkermord) · Postsozialismusforschung (Entwicklung nach dem Zusammenbruch der UdSSR)
Themen: Dorfgemeinschaft (Ethnologie) · Häuptling (politischer Leiter) · Sachem (indianischer Häuptling) · Big Man (informeller Führer bei melanesischen Stämmen) · Lineage (Abstammungsgruppe) · Clan (Familiengruppe) · Clan Chief (Schottland) · Clanmutter (Irokesen) · Clansystem der Somali (Afrika) · Marga (Clansystem in Indonesien) · Phratrie (indianischer Clan-Verband) · Moiety (gesellschaftliche Erblinie) · Sippe (historische Bezeichnung) · Kaste (Indien) · Stamm (in den Gesellschaftswissenschaften) · Volk (Begrifflichkeiten) · Volksgruppe (ethnische Gruppen innerhalb eines Staates) · ethnische Minderheit (im Gebiet eines Staates) · nationale Minderheit (in Europa anerkannt) · African Political Systems (Fortes & Evans-Pritchard 1940)
Die Rechtsethnologie (siehe auch Rechtssoziologie) wird als eine Wissenschaft verstanden, die sich mit „Werden, Wandel und Gestaltung des Rechtes“ beschäftigt, so der österreichischer Ethnologe Richard Thurnwald 1934. Thurnwald gilt als Begründer der Rechtsethnologie, da er als erster Ethnologe ethnographische Feldforschungen betrieben hat und dabei das Recht als eine „Funktion der Lebensbedingungen und der gesamten Kultur eines Volkes“ gesehen hat. Die Vorläufer, insbesondere Henry Sumner Maine (Ancient Law, 1861), der als Begründer der vergleichenden Rechtswissenschaft gilt, und Johann Jakob Bachofen (Das Mutterrecht, 1861), untersuchten als gelernte Juristen und mit rechtswissenschaftlichen Methoden das Recht anderer Völker …weiterlesen
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Konzepte: Rechtsanthropologie · Vergleichende Rechtswissenschaft · Rechtspluralismus · Stammesgesetz · Matriarchat (Mutterrecht) · Patriarchat (Vaterrecht)
Themen: Adat (indonesisches Gewohnheitsrecht) · „Auge für Auge“ (jüdischer Rechtssatz)
Die Religionsethnologie (lateinisch religio „gewissenhafte Berücksichtigung“, altgriechisch ethnos „Volk“, und -logie) untersucht als ethnologisches Fachgebiet die ethnischen Religionen der Ethnien und indigenen Völker weltweit, in Abgrenzung zur Religionssoziologie vor allem bei (ehemals) schriftlosen Kulturen. Religionsethnologie ist somit auch ein Teilbereich der Religionswissenschaft. Sie beschäftigt sich vor allem mit folgenden Fragen: Wie ist Religion in unterschiedlichen Gesellschaften in den Gesamtzusammenhang der Kultur eingebettet? Und wie lässt sich Religion untersuchen? In der Forschung wird eher die gelebte Religion beobachtet, statt die dozierte Religion auszulegen… Forschungsgegenstand der Religionsethnologie sind beispielsweise Mythen, Riten und Rituale, Opfer, Denkweisen, Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsform, Sozialorganisation und Religion, sakrale Gegenstände, Umgang mit den Ahnen und Gottesvorstellungen …weiterlesen
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Konzepte: Religionswissenschaft (Vergleichende Religionswissenschaften) · Religionsanthropologie · ethnische Religionen · archaische Spiritualität in systematisierten Religionen · Naturreligion (veraltete Bezeichnung) · Animismus (Religion: beseelte Umwelt) · Muttergöttin · Chthonismus (Erdmutter, Mutter Erde) · Totemismus · Fetischismus (Religion) · Animalismus (religiöse Bindung an beseelte Tiere) · Animatismus (sieht unbelebte Dinge der Natur als lebendig an) • Schamanismus (spirituelle Praktiken), Schamane („Medizinman, Geisterbeschwörer“), Schamanismusforschung, Schamanistische Kosmologie (sibirische Weltauffassung), Schamanismus in Korea, Schamanismus in Japan, Mongolischer Schamanismus • Dualismus (Zweiteilung) · Geist in den Religionen · Atemseele (Sitz der Lebenskraft) · Freiseele (vom Körper trennbar) · Reinkarnation (Seelenwanderung) · Magie in der Kulturanthropologie · Tabu (Respektgebot) · Mana (transzendente Kraft) · Übergangsritus (Passagerituale) · Krisenkult (Problemlösungsversuche) · Cargo-Kult (symbolische Ersatzhandlungen) · African Worlds: Studies in the Cosmological Ideas and Social Values of African peoples (Grundwerk 1954)
Themenkategorien: · Mythologie nach Kulturareal · Gottheit nach Kulturareal · Kult · Passageritus (Übergangsriten) · Entheogen (spirituelle Drogen) · Schamanismus
Themen: Baum des Lebens (Weltenbaum) · Voodoo (kreolische Religion) · Santería (kubanische Religion) · Ahnenkult (Ahnenverehrung), Ahnenverehrung in Afrika, Ahnenverehrung in China · Nagualismus (Schutzgeistglaube) · Sanguma (Schadenzauber auf Papua-Neuguinea) · Mischwesen (fiktive Lebewesen) · Gottebenbildlichkeit (religiöse Überlieferung) · religiöse Speisevorschriften (Regeln) · Entheogene (spirituelle Drogen) · Initiation (Übergangsriten) · Visionssuche (Traumfasten, Schutzgeistsuche) · Walkabout (Übergangsriten) · Muschelgeld (spirituelle Bedeutung) · Marga (kultorientiertes Clansystem der Batak in Indonesien) · Jagdmagie (Theorie) · Tierrollenspiel (kultisch) · heilige Kuh (Tabu) · Zombie (Untoter)
Die Ethnomedizin strebt als interdisziplinärer Bereich zwischen Ethnologie und Medizin nach kulturwissenschaftlichem Verständnis und nach einer kulturwissenschaftlich informierten Praxis von Medizin. Vorwiegend befasst sie sich mit der vergleichenden Untersuchung traditioneller Medizinsysteme …weiterlesen
Die Medizinethnologie oder Medizinanthropologie (englisch medical anthropology) untersucht Medizinphänomene wie Gesundheit, Krankheit und Heilung als soziale Phänomene in der jeweiligen Kultur …weiterlesen
Kategorie: Ethnomedizin · Commons: ethnomedicine · en:Category: Medical anthropology
Konzepte: traditionelle Medizin (volksmedizinische Methoden weltweit) · Volksmedizin (Volksheilkunde: überliefertes Wissen in der Bevölkerung) · Schamanismus #Ganzheitliche Heilkunde • Psychologische Anthropologie • Psychogenetisches Grundgesetz (menschliche Entwicklung anhand der kollektiven Geschichte) • kulturgebundenes Syndrom (Krankheitsbilder)
- Ethno-Zahnmedizin
- Ethnopsychiatrie · transkulturelle Psychiatrie · Vergleichende Psychiatrie · Peripherisierung #Ethnopsychiatrie
- Ethnopsychoanalyse · Ajase-Komplex (an Japan ausgerichtetes psychoanalytisches Konzept)
- Ethnobotanik (Pflanzenkunde, Ethnopharmakologie)
- Ethnopharmazie · Ethnopharmakognosie (Wirkstoffkunde)
- Medizinmann / Schamane (Heilkundige)
Völker: Liste: Ethnien mit traditionellen Körpermodifikationen · Ethnologie-Projekt des Portal:Body Modification: Ethnien-Artikel
Themen: Medizinbünde der Irokesen (Indianer) · Schwitzhütte (traditionelle Sauna)
Die Ethnoökologie untersucht als ethnologisches Fachgebiet Systeme der Umweltkenntnis, Umweltbewertung und Umweltnutzung bei ethnischen Gruppen und indigenen Völkern (indigenous knowledge systems) …weiterlesen
Kategorie: keine · Commons: keine · en:Category: Ethnobiology & Environmental humanities
Konzepte: Humanökologie (Mensch vs. Umwelt) · Ethnobotanik (Nutzpflanzen, Ethnopharmakologie) · Indigene Gruppen in Wildnisgebieten · Kulturökologie (Umwelt vs. Kulturformen) · analoge vs. homologe Entwicklung (aus Anpassung an gleiche Umweltbedingungen oder aus gemeinsamer Wurzel) · Kategorie: Ökologische Disziplin · Umweltsoziologie (Gesellschaft vs. Umwelt)
Die Musikethnologie oder Ethnomusikologie, früher Vergleichende Musikwissenschaft, untersucht als ethnologisches Fachgebiet und Nachbardisziplin der Historischen Musikwissenschaft die klanglichen, kulturellen und sozialen Aspekte von Musik und Tanz weltweit. Die englische Bezeichnung ethnomusicology wurde 1950 vom niederländischen Musikethnologen Jaap Kunst eingeführt, um die Betrachtung der jeweiligen kulturellen Zusammenhänge im Untersuchungsgebiet einzubeziehen …weiterlesen
Kategorie: Musikethnologe · Commons: ethnomusicology · en:Category: Ethnomusicology
Musik: · Musikanthropologie · Musiksoziologie · Musikpsychologie · Universalien der Musikwahrnehmung (angeboren & kulturunabhängig) · Society for Ethnomusicology (vgl. Wikidata)
Weltweit: Portal:Musik-Übersicht: Ethnologische Stilrichtungen der Musik · Liste von Musikinstrumenten, Liste traditioneller chinesischer Musikinstrumente • Kategorie: Musik nach Kulturraum + Kategorie: Musik nach räumlicher Zuordnung + Kategorie: Musikinstrument • Afroamerikanische Musik · Arabische Musik · Balinesische Musik · Berbermusik · Kurdische Musik · Lateinamerikanische Musik · Māori-Musik · Musik Neuguineas · Musik von Tuvalu · Traditionelle afrikanische Musik · Musik der Türkei
Ethnomathematik bezeichnet eine jüngere Fachrichtung der Mathematik, die interdisziplinär mit anderen Fächern wie Ethnologie (Völkerkunde) und Anthropologie (Menschenkunde) mathematische oder protomathematische Konzepte und Operationen in ihrem kulturellen Kontext erforscht …weiterlesen
Kategorie: Ethnomathematik · Commons: mathematics by culture · en:Category: Mathematics and culture
Themen: Geschichte der Mathematik + Kategorie · Indische Mathematik + Kategorie · Sona (geometrische Muster der südafrikanischen Bantu) · Wasan + Kategorie (traditionelle japanische Form der Mathematik) · Yupana (Rechenwerkzeug der südamerikanischen Inka)
Weitere Fachgebiete
BearbeitenVerschiedene weitere Fachgebiete bilden sich inter- und transdisziplinär mit anderen Wissenschaften:
Ethnolinguistik (Sprachen)
Als materielle Kultur wird die Gesamtheit der von einer Kultur oder Gesellschaft hervorgebrachten Gerätschaften, Werkzeuge, Waffen, Bauten, Kleidungs- und Schmuckstücke und anderes Materielles bezeichnet. Die Forschung zur materiellen Kultur beschäftigt sich mit der Rolle dieser Gegenstände für die sie herstellenden und nutzenden Menschen und fragt danach, welche Bedeutung den Gegenständen zugesprochen wird und auf welche Weise die Gegenstände wiederum die Wahrnehmung beeinflussen. Demgegenüber stellt die immaterielle Kultur das zugrundeliegende Wissen um die materielle Kultur und die Umwelt dar und umfasst die mündlich überlieferten Traditionen. Materielle und immaterielle Kultur wirken identitätsstiftend auf die sie nutzende Gesellschaft …weiterlesen
Kategorie: Archäologischer Fachbegriff · Commons: ethnographic objects · en:Category: Archaeology of material culture
Konzepte: Kulturtechnik (Problembewältigung) · Kulturmaterialismus (prägende Umwelt) · material turn (Bedeutungszunahme materieller Kultur in Kulturwissenschaften) · Kulturhistorische Archäologie (Geschichte schriftloser archäologischer Kulturen anhand ihrer Wanderbewegungen) · Architektursoziologie (gesellschaftliche Bedeutung gebauter Umwelt)
Museen: Liste: Museen für Völkerkunde (inkl. ethnographischen Museen) · Kategorien: Völkerkundemuseum & Völkerkundemuseum als Thema · Commons: ethnology museums & ethnographic museums · en:Categorie: Ethnographic museums & Anthropology museums
Wohnen: Kategorien: Lokale Siedlungsform · Lokale Bauform · Wohnzelt
Boote: Einbaum · Auslegerkanu · Baidarka (Aleuten-Inseln) · Lagatoi (Handelsboot in Papua-Neuguinea)
Waffen: Liste von historischen Waffen nach Herkunftsregion und Ethnien • Blasrohr (Amerika, Asien) · Bumerang (Australien) · Haida-Seehundkeule (Kanada) · Wurfholz (schon bei Affen)
Auf dieser Seite werden grundlegende Artikel zu den Fachgebieten der Ethnologie (Völkerkunde) gesammelt, systematisch geordnet und möglichst mit einer kurzen Erläuterung in Klammern (in kleinerer Schrift). Neu eingefügte Artikel sollten auf jeden Fall auch in die Gesamtliste „Artikel.A–Z“ eingepflegt werden, vielleicht auch in „Weltgebiete“.
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