Redingouinon

Ortsname im Osten der südlichen Germania magna

Redingouinon (altgriechisch Ῥεδιγγούινον; lateinisch Redinguinum) ist ein Ortsname, der in der Geographia des Claudius Ptolemaios[1] als einer der im Osten der südlichen Germania magna und in der Nähe der Donau liegenden Orte (πόλεις) mit 38° 30′ Länge und 50°, 30' Breite angegeben wird. Redingouinon liegt damit nach Ptolemaios zwischen Maroboudon und Nomisterion. Wegen des Alters der Quelle kann eine Existenz des Ortes um 150 nach Christus angenommen werden.[2]

Redingouinon
Griech. Name Ῥεδιγγούινον
Lat. Name Redinguinum
Polis 63. Polis in der Germania magna
ptol. Klima ptolemäisches Klima III, Binnenzone Süd
ptol. Karte Germania magna
Datierung um 150 n. Chr.
ptol. Länge 38° 30′ Länge
ptol. Breite 50° 30′ Breite
Polis vorher Maroboudon
Polis danach Nomisterion

Lokalisation

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Bislang konnte der Ort nicht sicher lokalisiert werden. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die Angaben von Ptolemäus neu untersuchte, spricht sich gegen eine Lokalisierung in Böhmen (in Marbods Markomannenreich) aus und verortet Redingouinon nach den transformierten antiken Koordinaten bei der heutigen Stadt Louny (deutsch: Laun) am Ufer der Eger in der nordböhmischen Region Ústecký in Tschechien.[3]

Archäologische Grabungen im östlichen Gebiet der Stadt erwiesen dort eine keltische Ansiedlung. Ausgrabungen sowie Fundstücke belegen auch, dass sich später Markomannen in dem Gebiet der heutigen Stadt ansiedelten. Die ersten Nachweise einer slawischen Besiedlung stammen hingegen aus dem 6. Jahrhundert. Die Siedlung befand sich am Handelsweg von Prag nach Dresden und Nürnberg nach Dresden an einer Furt durch die Eger, die bis auf die Hochwasserzeiten benutzbar war.

Anmerkungen

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  1. Ptolemaios, Geographia 2,11,14 (online).
  2. Vgl. Hermann ReichertRedingouinon. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 24, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017575-4, S. 303 f. (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
  3. Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios’ „Atlas der Oikumene“. Wissenschaftl. Buchgesell., Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3, S. 55.

Literatur

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