Wikipedia

Romy Bär

deutsche Basketballnationalspielerin

Romy Bär (* 17. Mai 1987 in Karl-Marx-Stadt) ist eine deutsche Basketballspielerin. Als nahezu positionsloser und vielseitiger Spielertyp[1][2] verkörpert sie den modernen Basketball, ganz im Sinne eines Point Forward und entlang der Grenzen konventioneller Statistik.[3]

Basketballspieler
Basketballspieler
Romy Bär

Romy Bär (links)

Informationen über die Spielerin
Geburtstag 17. Mai 1987 (37 Jahre)
Geburtsort Karl-Marx-Stadt, DDR
Größe 187 cm
Gewicht 75 kg
Position Flügelspielerin
Trikotnummer 46
Vereine als Aktive
bis 200500 Deutschland Chemnitzer Basketgirls
2005–2007 Deutschland ChemCats Chemnitz
2007–2010 Deutschland TV Saarlouis Royals
2010–2012 FrankreichFrankreich Challes-les-Eaux
2012–2014 FrankreichFrankreich Lyon Basket Féminin
2014–2015 Slowakei Good Angels Košice
2015–2017 FrankreichFrankreich Cavigal Nice
2017–2018 FrankreichFrankreich Lattes Montpellier
2018 0 000 AustralienAustralien Southern Districts Spartans
2018–2019 FrankreichFrankreich Villeneuve d’Ascq
2020–2023 Deutschland Rheinland Lions
2023 0 000 Deutschland BBZ Opladen
seit 2024 0 Deutschland Mitteldeutscher BC
Nationalmannschaft1
2002–2008 Deutschland Deutschland bis U20 >57 Spiele
seit 2008 Deutschland Deutschland 87 Spiele
1Stand: 27. Juli 2024

Karriere

Bearbeiten

Die 1,87 Meter große, überwiegend als Power-Forward eingesetzte Spielerin begann bei den Basketgirls in Chemnitz mit dem Basketballspielen und gewann 2002 mit der U16 der Basketgirls in Berlin die deutsche Meisterschaft. Im Endspiel war sie beim 76:72-Erfolg gegen Nördlingen mit 24 Punkten erfolgreichste Korbschützin.

Mit 15 Jahren spielte sie bereits in den Reihen Chemnitz’ in der 2. Damen-Basketball-Bundesliga und stieg mit den Chemcats Chemnitz 2006 in die 1. Damen-Basketball-Bundesliga auf. Zur Saison 2007/08 wechselte Bär zum Ligakonkurrenten TV 1872 Saarlouis und wurde mit den Saarländerinnen Pokalsiegerin und Vizemeisterin. In der Saison 2008/09 bekleidete sie das Amt der Spielführerin und errang erneut den Pokalsieg sowie die deutsche Meisterschaft. Für ihre Leistung während der Saison wurde sie zu Beginn der Saison 2009/10 als Spielerin des Jahres der Liga geehrt.[4] In der Saison 2009/10 konnte sie mit den Saarlouis Royals den Pokalsieg und die Meisterschaft wiederholen. Nach der Beendigung ihres Studiums im Sommer 2010 und dem Gewinn von fünf Titeln in drei Jahren mit den Royals wechselte Bär nach Frankreich zu Challes-les-Eaux.[5] Zur Saison 2014/15 wechselte sie zusammen mit Nationalmannschaftskollegin Katharina Fikiel in die Slowakei zum Erstligisten Good Angels Košice.[6]

Nach einer Saison in der Slowakei wechselte sie wieder nach Frankreich und wurde im August 2015 vom Erstligisten Cavigal Nice Basket 06 verpflichtet.[7] Sie blieb zwei Jahre dort und wechselte zur Saison 2017/18 innerhalb der französischen Liga zu Lattes Montpellier Agglomeration Basket[8] und trat mit dem Verein auch in der Euroleague an.[9] Bär ging ins australische Brisbane und spielte dort in der Sommersaison 2018 für die Southern District Spartans in der Queensland Basketball League (QBL)[10] und gewann den Meistertitel.[11] In der Saison 2018/19 spielte sie bei Villeneuve D’Asq ESB Lille Metropole in Frankreich.[12]

Im Sommer 2020 wechselte sie nach Deutschland zurück und nahm ein Angebot des Zweitligisten RheinLand Lions an.[13] Mit dem Verein aus Bergisch Gladbach stieg sie in die Bundesliga auf und wurde 2022 deutsche Vizemeisterin. Im Januar 2023 meldete der Verein Zahlungsunfähigkeit an, Bär wechselte zum Zweitligisten BBZ Opladen.[14]

Bär wurde Mutter und pausierte im Spieljahr 2023/24, der Bundesligist Mitteldeutscher BC vermeldete im Mai 2024 ihre Verpflichtung.[15]

Nationalmannschaft

Bearbeiten

Romy Bär durchlief sämtliche Jugendnationalmannschaften und wurde 2008 in den Kader der A-Nationalmannschaft berufen. Im Vorbereitungsspiel zur zusätzlichen Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft bestritt sie gegen Belgien ihr erstes Länderspiel. Bei ihrem ersten Punktspieleinsatz war sie am 7. Januar 2009 in Kiew bei der 47:73-Niederlage gegen die Ukraine mit 21 Punkten die erfolgreichste deutsche Werferin.[16]

2024 nahm sie an den Olympischen Sommerspielen in Paris teil.[17]

Erfolge

Bearbeiten

Nationalmannschaft

Bearbeiten

Vereine

Bearbeiten
Deutschland
International

Auszeichnungen und Rekorde

Bearbeiten

Persönliches

Bearbeiten

Statistiken

Bearbeiten

Bestleistungen (Karrierebestwerte)

Bearbeiten
Juniorinnen
Kategorie Wert Spiel (Datum, Gegner, Ergebnis)
Punkte 27 EM-Gruppenspiel (08.07.2006, Lettland, W 81-52)[30]
Rebounds 18 EM-Gruppenspiel (10.07.2004, Ungarn, W 63-57)[31]
Assists 9 EM-Platzierungsspiel (26.07.2003, Italien, W 66-57)[32]
Steals 9 EM-Qualifikation (26.04.2003, England, W 64-56)[33]
Profis
Kategorie Wert Spiel (Datum, Gegner, Ergebnis)
Punkte 27 EM-Qualifikation (15.06.2014, Ukraine, L 72-81)[34]
Rebounds 11 mehrfach, zuletzt Extraliga (14.02.2015, Piešťanské Čajky, W 79-50)[35]
Assists 12 LFB-Saisonspiele (2) (zuletzt 03.02.2018, Tarbes, W 93-88)[36][37]
Steals 9 LFB-Saisonspiel (04.12.2010, Saint-Amand, L 50-62)[38]
„Annähernde Triple-Doubles“
Nr. Spiel (Datum) Gegner Ergebnis Punkte Rebounds Assists Steals
1 QBL-Endspiel am 25.08.2018[39] Townsville Flames W 90-78 10 10 9
2 QBL-Saisonspiel am 30.06.2018[40] USC Rip City W 94-73 16 9 10
3 LFB-Saisonspiel am 14.01.2017[41] Saint-Amand L 75-77 16 9 11
4 LFB-Saisonspiel am 04.12.2010[42] Saint-Amand L 50-62 8 10 9

Saisonleistungen (Mittelwerte)

Bearbeiten

Legende zur Spielerstatistik:
(GP = Spiele insgesamt; W-L = Siege-Niederlagen; MPG = gespielte Minuten pro Spiel; FG% = Wurfquote aus dem Feld (inkl. 3P); 3P% = Wurfquote aus dem 3-Punktebereich; FT% = Freiwurfquote; RPG = Rebounds pro Spiel; APG = erzielte Assists pro Spiel; SPG = erzielte Steals pro Spiel; BPG = erzielte Blocks pro Spiel; PPG = erzielte Punkte pro Spiel)

Junioren-Nationalmannschaft
Wettbewerb Teams GP W-L MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
Junioren-EM Qualifikation (2) U16 (2002/03), U18 (2003/04) 19 13-6 42.0 23.6 63.8 5.7 2.4 4.0 0.8 10.3
Junioren-EM (5) U16 (2003), U18 (2004–05), U20 (2006–07) 38 16-22 32.0 35.1 27.9 74.8 7.6 3.2 3.2 1.1 12.4

Austragungsort (FIBA European Championship ...): 2003 Türkei (for Cadettes „B“), 2004 Slowakei (for Women U18 „A“), 2005 Ungarn (U18 Women Division A), 2006 Ungarn und 2007 Bulgarien (U20 Women Division A)

Frankreich
Saisonphase Teams GP W-L MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
Hauptrunde (8) Challes-les-Eaux, Lyon, Nizza, ... (5) 195 119-76 27.6 40.3 29.8 80.6 4.1 3.4 1.8 0.4 8.2
Playoffs (7) Challes-les-Eaux, Lyon, Nizza, ... (5) 32 15-17 28.4 46.2 41.1 94.7 4.3 2.8 1.7 0.5 10.0

LFB 2010–2019 (ohne Saison 2014/15), meiste reguläre Saisonspiele für Challes-les-Eaux, Lyon (je 52), Nizza (48), meiste Playoffspiele für Nizza (12)

Europa
Wettbewerb Teams GP W-L MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
EuroLeague (3) Košice[43], Montpellier[44], Villeneuve d’Ascq[45] 44 9-35 23.5 40.3 34.9 76.1 3.2 1.7 1.3 0.4 6.3
EuroCup (2) Saarlouis[46], Nizza[47] 22 13-9 30.7 43.0 27.1 76.1 5.2 3.8 2.0 0.8 11.8

FIBA Europe Vereinswettbewerbe: 2009/10 mit Saarlouis (14 Spiele), 2014/15 mit Košice (12), 2016/17 mit Nizza (8), 2017/18 mit Montpellier (16), 2018/19 mit Villeneuve d’Ascq (16), Qualifikationsspiele berücksichtigt

Slowakei und Australien
Wettbewerb Team GP W-L MPG FG % 3P % FT % RPG APG SPG BPG PPG
Extraliga 2014/15 Good Angels Košice 19 19-0 24.3 47.2 34.2 74.4 5.1 3.2 2.6 0.7 9.3
QBL 2018 Southern Districts Spartans 18 15-3 26.0 48.8 29.3 87.1 5.7 5.9 2.6 1.1 11.5
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. ↑ LFB - Transferts : Romy BÄR en direction de Villeneuve d'Ascq. In: Parlons Basket. 6. Juni 2018, abgerufen am 6. Januar 2023 (französisch).
  2. ↑ Nächstes Aushängeschild für den Standort Rheinland! In: Damen Basketball Bundesliga. 20. August 2020, abgerufen am 6. Januar 2023 (deutsch).
  3. ↑ The Year of the Triple-Double in the WNBA. In: WNBA. Abgerufen am 31. Dezember 2022 (englisch).
  4. ↑ Infos zu Romy Bär. informationen-marburg.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Januar 2015; abgerufen am 23. Januar 2015.
  5. ↑ SR-Online (Memento vom 19. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  6. ↑ Webseite Deutscher Basketball Bund (Memento vom 25. Januar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 6. Januar 2015.
  7. ↑ Cavigal Nice Basket 06 – Club de Basket Professionnel Féminine LFB. In: www.cnb06.com. Abgerufen am 19. Januar 2017.
  8. ↑ Romane Bernies et Romy Baer vers Lattes Montpellier (Memento vom 3. Mai 2017 im Internet Archive)
  9. ↑ Lattes Montpellier chute lourdement en Russie (Memento vom 24. April 2018 im Internet Archive)
  10. ↑ Couriermail.com.au | Subscribe to The Courier Mail for exclusive stories. Abgerufen am 21. August 2020.
  11. ↑ QBL State Champions & Award Winners | QBL – Basketball QLD. In: Basketball QLD: QBL. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2020; abgerufen am 21. August 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/qbl.basketballqld.com.au
  12. ↑ LFB – Transferts : Romy BÄR en direction de Villeneuve d'Ascq. In: Parlons Basket. 6. Juni 2018, abgerufen am 21. August 2020 (französisch).
  13. ↑ Nächstes Aushängeschild für den Standort Rheinland! In: Damen Basketball Bundesliga. 20. August 2020, abgerufen am 21. August 2020.
  14. ↑ Grit Schneider: Lea Wolff kehrt zurück nach Opladen, Romy Bär ab sofort ein Hawk. In: BBZ Opladen. Abgerufen am 21. Februar 2023.
  15. ↑ Romy Bär verstärkt den Gisa Lions MBC. In: Damen-Basketball-Bundesliga. 15. Mai 2024, abgerufen am 15. Mai 2024.
  16. ↑ Matchstatistiken des Deutschen Basketball Bundes
  17. ↑ Paris 2024. In: Romy Bär. Abgerufen am 16. Oktober 2024.
  18. ↑ Sportlerehrung des RBK / KSB Rheinisch-Bergischer-Kreis e. V. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
  19. ↑ FFBB: Fiche de présentation de Romy Bar. Abgerufen am 31. Dezember 2022 (französisch).
  20. ↑ Deutscher Volleyball-Verband - Rekordnationalspieler. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
  21. ↑ Bilanz: Spielerinnen. Abgerufen am 1. Januar 2023.
  22. ↑ Basketball der DDR bei WM, EM usw. In: tt-basketball-halle. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
  23. ↑ F.Graf: Comeback und Debüt – BBZ Hawks deklassieren Chemnitz. Abgerufen am 15. Januar 2023 (deutsch).
  24. ↑ Denis de Haas (Protokoll): Meine Woche - mit Basketballerin Romy Bär. In: DIE WELT. 12. Oktober 2022 (welt.de [abgerufen am 4. Januar 2023]).
  25. ↑ Die Heimkehr einer großen Basketballerin nach Chemnitz | Freie Presse - Chemnitz. Abgerufen am 5. Januar 2023.
  26. ↑ Romy Bär (br0739) - Profile. Abgerufen am 5. Januar 2023.
  27. ↑ Rheinland Lions. Abgerufen am 4. Januar 2023.
  28. ↑ Romy Baer..reloaded... Abgerufen am 5. Januar 2023.
  29. ↑ Romy BAR at the EuroLeague Women 2017-18. Abgerufen am 5. Januar 2023 (englisch).
  30. ↑ archive.fiba.com: 2006 U20 European Championship Women. Abgerufen am 4. Januar 2023.
  31. ↑ archive.fiba.com: 2004 European Championship for Women U18. Abgerufen am 4. Januar 2023.
  32. ↑ archive.fiba.com: 2003 European Championship for Cadettes. Abgerufen am 4. Januar 2023.
  33. ↑ archive.fiba.com: 2003 European Championship for Cadettes. Abgerufen am 4. Januar 2023.
  34. ↑ archive.fiba.com: 2015 EuroBasket Women. Abgerufen am 4. Januar 2023.
  35. ↑ DANNAX, spol s r.o: exz.sk - Slovenská extraliga v basketbale žien. Abgerufen am 4. Januar 2023 (slowakisch).
  36. ↑ Proballers: Tarbes vs. Lattes Montpellier - Feb 3, 2018 - Game recap. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).
  37. ↑ Proballers: Toulouse vs. Nice - Apr 3, 2016 - Game recap. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).
  38. ↑ Proballers: Saint-Amand vs. Challes-les-Eaux - Dec 4, 2010 - Game recap. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).
  39. ↑ Queensland Basketball League Match Centre. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).
  40. ↑ Queensland Basketball League Match Centre. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).
  41. ↑ Proballers: Nice vs. Saint-Amand - Jan 14, 2017 - Game recap. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).
  42. ↑ Proballers: Saint-Amand vs. Challes-les-Eaux - Dec 4, 2010 - Game recap. Abgerufen am 4. Januar 2023 (englisch).
  43. ↑ Romy Bar profile, EuroLeague Women 2015. Abgerufen am 2. Januar 2023.
  44. ↑ Romy BAR at the EuroLeague Women 2017-18. Abgerufen am 2. Januar 2023 (englisch).
  45. ↑ Romy BAR at the EuroLeague Women 2018-19. Abgerufen am 2. Januar 2023 (englisch).
  46. ↑ Romy Bar profile, EuroCup Women 2010. Abgerufen am 2. Januar 2023.
  47. ↑ Romy BAR at the EuroCup Women 2017. Abgerufen am 2. Januar 2023 (englisch).
Personendaten
NAME Bär, Romy
KURZBESCHREIBUNG deutsche Basketballnationalspielerin
GEBURTSDATUM 17. Mai 1987
GEBURTSORT Karl-Marx-Stadt
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Romy_Bär&oldid=249470546“