Rotuto (Rotutu) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Same (Gemeinde Manufahi).

Rotuto
Daten
Fläche 12,70 km²[1]
Einwohnerzahl 997 (2022)[2]
Chefe de Suco José dos Santos
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Bere-Teni 168
Foe-Hei 313
Hatu-Hei 120
Leo-Fat 28
Sabou 219
Der Suco Rotuto
Rotuto (Osttimor)
Rotuto (Osttimor)
Rotuto
Koordinaten: 9° 0′ S, 125° 36′ O

Geographie

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Rotuto
Orte Position[3] Höhe
Rotuto 8° 59′ 41″ S, 125° 35′ 43″ O 951 m

Der Suco Rotuto liegt im Westen des Verwaltungsamts Same. Nordöstlich liegt der Suco Letefoho, südlich die Sucos Dai-Sua und Grotu. Im Westen grenzt Rotuto an die Gemeinde Ainaro mit ihren Sucos Mauchiga (Verwaltungsamt Hatu-Builico) und Leolima (Verwaltungsamt Hato-Udo). In Rotuto entspringt der Moussamau, ein Quellfluss des Caraulun, und fließt nach Süden ab.[4] Von Norden her reicht ein Ausläufer der Cablac-Berge nach Rotuto hinein bis zum Foho Mude (!491.0186825625.6048595Lage) und Hillire (!491.0165415625.6077455Lage).[5]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Rotuto eine Fläche von 2,34 km².[6] Nun sind es 12,70 km².[1] Von Letefoho erhielt Rotuto das Quellgebiet des Moussamau und die Siedlung Rotuto.[4] Der Suco Rotuto teilt sich in die fünf Aldeias Bere-Teni (Berteni), Foe-Hei (Foehei), Hatu-Hei (Hatuhei), Leo-Fat (Leofat) und Sabou.[7]

Es gibt eine Grundschule, die Escola Primaria Sabou.[8] Der Suco ist verkehrstechnisch schlecht an die Außenwelt angeschlossen. Für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 mussten die Wahlurnen mit Pferden und Trägern zum Wahllokal gebracht und wieder abgeholt werden.[8]

Einwohner

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Würdenträger von Rotuto (2019)

2004 lebten nur 33 Personen in Rotuto,[9] doch möglicherweise durch die Rückkehr von Flüchtlingen stieg die Einwohnerzahl in den folgenden Jahren deutlich an, so dass 2010 wieder 866 Menschen im Suco lebten.[10] 2022 zählte man 997 Einwohner, davon sind 502 Männer und 495 Frauen. Im Suco gibt es 208 Haushalte.[2] Knapp 59 % der Einwohner geben Mambai als ihre Muttersprache an. 40 % sprechen Tetum Prasa und eine kleine Minderheit Habun.[11]

Geschichte

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Am 20. August 1982 griffen FALINTIL-Kämpfer die die indonesische Hansip (Zivilverteidigung) in Rotuto an. Dies war Teil des Cabalaki-Aufstands, bei dem mehrere indonesische Stützpunkte in der Region gleichzeitig attackiert wurden. Die Indonesier schickten sofort Truppen in die Region. Häuser wurden niedergebrannt, Schulen geschlossen und Frauen und Kinder dazu gezwungen Wache in Militärposten zu halten. Außerdem kam es zu Zwangsumsiedlungen, Brandschatzung, Plünderungen und Vergewaltigungen. FALINTIL-Kämpfer und ein Großteil der Bevölkerung flohen aus dem Gebiet.[12][13][14]

Wirtschaft

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Die neue Stromleitung in Rotuto (2023)

2010 zerstörten Stürme und Erdrutsche in Rotuto die Felder. Ohnehin gelten die Böden der Region nicht als sehr ertragreich, weswegen es immer wieder zu Nahrungsmittelmangel kommt.[15]

Am 20. Dezember 2010 wurde bei einem Pilotprojekt durch den koreanischen YMCA eine Photovoltaikanlage eingeweiht, die den Suco mit Strom versorgen soll. Jede der 350 Familien im Suco erhielt zudem eine 6-Watt-Lampe und einen wiederaufladbaren Akku.[16] Erst am 27. April 2023 wurde die 20 Kilometer lange Stromleitung von der Stadt Same zum Dorf Rotuto eingeweiht. Neben Personal der staatlichen EDTL beteiligten sich auch Einwohner der Sucos Rotuto und Letefoho ehrenamtlich an den sechsmonatigen Bauarbeiten.[17]

 
José dos Santos (2022)

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Alarico dos Santos zum Chefe de Suco gewählt[18] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[19] Bei den Wahlen 2016 gewann José dos Santos.[20]

Persönlichkeiten

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Commons: Rotuto – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. a b Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Myra Keep: Deformation of the Cablac Mountain Range, East Timor: An overthrust stack derived from an Australian continental terrace, Juni 2009, Journal of Asian Earth Sciences 35(2):150-166.
  6. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  8. a b Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  9. Direcção Nacional de Estatística Census 2004 (Memento vom 20. Mai 2011 im Internet Archive)
  10. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 10. Oktober 2011 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
  11. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Rotuto (tetum; PDF; 8,0 MB)
  12. „Chapter 7.4: Arbitrary detention, torture and ill-treatment“ (PDF; 2,0 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  13. „Chapter 6: The Profile of Human Rights Violations in Timor-Leste, 1974 to 1999“ (PDF; 456 kB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
  14. Chapter 7.7: Sexual Violence (PDF; 1,2 MB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
  15. Radio Timor-Leste, 23. April 2010, Four villages Residents of Same sub district run short of food
  16. Government of Timor-Leste, 4. Januar 2011, Secretary of State for Energy Policy inaugurates photovoltaic central in Rotuto, Same
  17. Tatoli: Suku Rotuto hetan ona naroman, 27. April 2023, abgerufen am 28. April 2023.
  18. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  19. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  20. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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