Volksabstimmung im Saargebiet 1935
Die Volksabstimmung im Saargebiet fand am 13. Januar 1935 statt. Das Plebiszit hatte die Frage zum Gegenstand, ob das 1920 vom Deutschen Reich abgetrennte Saargebiet weiterhin ein Mandatsgebiet des Völkerbundes bleiben, mit Frankreich vereinigt oder an Deutschland zurückgegliedert werden sollte. Eine sehr deutliche Mehrheit von 90,7 % sprach sich für eine Anschluss an Deutschland aus, etwa 8,9 % stimmten für die Beibehaltung des Status quo und nur 0,4 % der Abstimmenden wünschten den Anschluss an Frankreich.
Diese fünfte und letzte gemäß Versailler Vertrag durchzuführende Volksabstimmung fiel in eine Zeit steigender diplomatischer Spannungen in Europa. Die 1933 an die Macht gelangten Nationalsozialisten verfolgten eine ausdrücklich revanchistische Politik. Sie engagierten sich daher umfänglich im Abstimmungskampf, der von der nationalsozialistischen Propaganda zum „Saarkampf“ stilisiert wurde.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Volksabstimmungen nach Versailler Vertrag, kam dem Rundfunk als neuem Massenmedium eine herausragende Bedeutung für den Abstimmungskampf zu. Dies gilt in besonderem Maße für die deutsche Propaganda, da die Regierung Hitler die Saarabstimmung als „Testlauf für die nationalsozialistische Rundfunkpropaganda“ verstand und entsprechend intensiv auf den Rundfunk setzte.[1]
Hintergrund
BearbeitenDas Saargebiet (französisch: Territoire du bassin de la Sarre, englisch: Territory of the Saar Basin) war kein historisch gewachsenes Territorium. Das knapp 2000 km² große Gebiet wurde am 30. September 1920 aus Teilen des preußischen Regierungsbezirks Trier sowie Teilen der zum Freistaat Bayern gehörenden Bezirksämter St. Ingbert, Homburg und Zweibrücken gebildet. Im Saargebiet lagen zu diesem Zeitpunkt bedeutende Teile der deutschen Kohleindustrie, seinerzeit das drittgrößte Revier Europas, sowie wichtige Betriebe der Metall-, Glas- und Keramikherstellung. Seit der Erschöpfung der lokalen Eisenerzvorkommen im frühen 19. Jahrhundert, war die Industrie an der Saar von den Eisenvorkommen in Lothringen abhängig.
Das Territorium wurde geschichtlich die weitaus meiste Zeit zum Römisch-deutschen Reich gerechnet. Zwischen dem Westfälischen Frieden (1648) und dem Frieden von Rijswijk (1697) gehörte es erstmals zu Frankreich. In diese Periode fällt auch die Gründung von Saarlouis, das bis 1815 als eine wichtige Festungsstadt durchgängig zu Frankreich zählte. Nach der Französischen Revolution fiel das Gebiet ab 1793 erneut unter französische Herrschaft. Mit dem Ersten Pariser Frieden verlor Frankreich 1814 den Großteil des Saargebiets, mit dem Zweiten Pariser Frieden 1815 dann auch Saarlouis. Der weitaus größere Teil ging 1816 in der preußischen Provinz Großherzogtum Niederrhein, ab 1822 dann als Teil der Rheinprovinz auf. Der kleinere Teil gehörte ab 1818 zum bayerischen Rheinkreis, ab 1837 als Pfalz bezeichnet. Gemäß des preußischen Zensus von 1910, gaben über 99 % der Bewohner des Regierungsbezirks Trier „Deutsch“ als Muttersprache an.[2]
Der Weg zur Volksabstimmung
BearbeitenDas Gebiet an der Saar im Ersten Weltkrieg
BearbeitenDas spätere Saargebiet blieb im Ersten Weltkrieg von den unmittelbaren Kampfhandlungen weitgehend unberührt. Als eines der bedeutendsten deutschen Industriereviere, unweit der Grenze zu Frankreich gelegen und eng mit der Montanindustrie im von Frankreich beanspruchten Lothringen verbunden, kam der Region jedoch eine kriegswichtige Bedeutung zu. Dies verschärfte sich noch dadurch, dass sich die Westfront ab Herbst 1914 mitten durch das bedeutsame nordfranzösische Kohlerevier zog. Durch die mehrjährigen Kampfhandlungen musste die Förderung dort eingestellt werden und viele Anlagen wurden erheblich beschädigt. Hinzu kamen Demontagen und gezielte Zerstörungen in dem vom Deutschen Reich kontrollierten Teil. Dies führte auf französischer Seite zum Wunsch nach Ausgleich für den erlittenen Verlust an Industrie.
Im November 1917 veröffentlichten die russischen Bolschewiki, die kurz zuvor in der Oktoberrevolution die Macht in Russland übernommen hatten, die Korrespondenz zwischen der französischen Regierung Briand und der Regierung des russischen Zaren Nikolaus II. Dadurch wurde bekannt, dass Frankreich und Russland am 12. Februar 1917 ein geheimes Abkommen geschlossen hatten, in dem unter anderem Frankreich das Territorium an der Saar nach einem Sieg für sich beanspruchte. Der wesentliche Grund hierfür lag in der Abhängigkeit der Industrie in Lothringen von der Kohle aus dem Saargebiet, was sich aufgrund des schwer beschädigten nordfranzösischen Kohlereviers auf Jahre hinaus nicht ändern würde. Die Rückangliederung Elsaß-Lothringens gehörte bereits offiziell zu den Kriegszielen Frankreichs. Damit hierdurch Frankreich nicht in eine erneute Abhängigkeit von Deutschland geriete, sei, so das mit der Untersuchung der Frage beauftragte Comité d’études, auch die Annexion des Kohlereviers an der Saar unumgänglich.[3]
Nachdem die militärische Lage für das Deutsche Reich im Verlauf des Jahres 1918 aussichtslos geworden war, stimmte die Reichsregierung schließlich Waffenstillstandsverhandlungen zu. Am 11. November 1918 wurde eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet und der Erste Weltkrieg endete. Gemäß der vereinbarten Bedingungen demobilisierte das Deutsche Reich weite Teile seiner Truppen und zog diese auf das rechte Rheinufer zurück. Die linksrheinischen Gebieten, und damit auch das spätere Saargebiet, wurden von den Alliierten besetzt. Am 9. November wurde ein Arbeiter- und Soldatenrat in Saarbrücken gebildet. Dieser wurde am 24. November von französischen Truppen aufgelöst, zwei Tage nachdem die Besatzung des Saargebiets (und des gesamten Gebietes links des Rheins) durch französische Streitkräfte vollzogen worden war und eine Militärverwaltung installiert wurde. Im Dezember versuchten Bergleute in den saarländischen Gruben den Achtstundentag herbeizustreiken, was aber durch französische Repression scheiterte.[4] Im Februar 1919 begann die Pariser Friedenskonferenz, in der die Siegermächte und ihre Verbündeten unter Ausschluss der besiegten Staaten die Friedensbedingungen aushandelten.
Das Saargebiet in den Pariser Friedensverhandlungen
BearbeitenIn diesen Pariser Verhandlungen brachte am 17. März 1919 der französische Ministerpräsident Georges Clemenceau erstmals den Vorschlag einer Annexion des Saargebiets durch Frankreich ein. Die Angelegenheit wurde im Rat der Vier am 28. März 1919 erneut diskutiert und führte zu einer ernsten Krise. Sowohl Großbritannien als auch die USA lehnten den Anschluss des Saargebiets an Frankreich entschieden ab. Insbesondere US-Präsident Woodrow Wilson wandte sich gegen den Umstand, dass 300.000 deutschsprachige Einwohner im Saargebiet, ohne selbst gefragt zu werden, unter französische Herrschaft kommen sollten. Er sah darin das von ihm nachdrücklich vertretene Selbstbestimmungsrecht der Völker verletzt. Was die Kontrolle der Kohlezechen an der Saar anging, zeigten sich beide aufgeschlossener. Der britische Premier Lloyd George konnte sich ihre Abtretung Frankreich vorstellen, Wilson brachte hingegen den Vorschlag einer zeitlich befristeten Kontrolle ins Spiel.[5]
Die Verhandlungen wurden am Folgetag fortgesetzt, wobei Frankreich einen veränderten Vorschlag einbrachte. Das Saargebiet würde dem Völkerbund unterstellt, der es dann Frankreich als Mandatsgebiet zur Verwaltung übergebe. Die Kohlezechen würden in französischen Besitz übergehen, über die staatliche Zugehörigkeit des Saargebiets würde jedoch erst nach Ablauf einer Frist von 15 Jahren entschieden. Die Bewohner des Saargebiets würden bis dahin ihre deutsche Staatsbürgerschaft behalten, wären jedoch nicht wahlberechtigt für den Reichstag. Alle Bewohner hätten das Recht, zu jedem Zeitpunkt die Annahme der französischen Staatsbürgerschaft zu fordern. Gemeinden, in denen eine Mehrheit der Einwohner Franzosen sei oder in denen der Gemeinderat dies mit Mehrheit beschließe, würden unmittelbar an Frankreich angeschlossen. Nach Ablauf der 15-Jahres-Frist hätten sich alle deutschen Einwohner des Saargebiets verbindlich zur Frage der Staatsbürgerschaft zu entscheiden. Auch dieser Vorschlag wurde von Großbritannien und der USA abgelehnt. Jedoch einigte man sich am 31. März 1919, die Übertragung der Kohlezechen im Saargebiet an Frankreich in den Vertragsentwurf aufzunehmen, unter der Bedingung, dass der freie Verkehr von Waren und Personen zwischen dem Saargebiet und dem Deutschen Reich nicht unterbrochen werden dürfe. Zugleich wurde eine Commission on the Saar ‚Sonderkommission für die Saar‘ eingesetzt, die die Frage weiter behandeln sollte.[6]
Die Kommission für die Saar trat erstmals am 4. April 1919 zusammen, ihre Mitglieder waren der französische Politiker André Tardieu (Vorsitz), der britische Historiker James Headlam-Morley sowie der US-amerikanische Mediävist Charles Homer Haskins. Nach nur wenigen Tagen legte die Kommission einen Kompromissvorschlag vor. Ausgehend von dem Gedanken, dass Frankreich die Kohlezechen kontrollieren, das Saargebiet jedoch nicht von Deutschland abgespalten werden sollte, wurde hierzu passende ökonomische Regelungen entworfen. Bei der Ausarbeitung kamen die Kommissionsmitglieder zum Ergebnis, dass ein solches Regelungswerk nur funktionieren können, wenn dies durch ein unabhängiges Kontrollgremium beaufsichtigt werde. Sie schlugen die Einsetzung einer fünfköpfigen Schlichtungskommission vor, in der neben Deutschland und Frankreich mit je einem Mitglied, der Völkerbund mit drei weiteren Mitgliedern vertreten sein solle. Nach 15 Jahren solle unter Aufsicht des Völkerbundes eine Volksbefragung über die weitere Gebietszugehörigkeit im Saargebiet durchgeführt werden, dass der Völkerbund bei der letztlichen Entscheidung der Frage berücksichtigen solle. Sollten sich Gebietsabtretungen an Frankreich daraus ergeben, habe Deutschland dies zu akzeptieren.[7]
Der Vorschlag wurde am 8. April im Rat der Vier diskutiert. Clemenceau machte deutlich, dass Frankreich einen Verbleib des Saargebiets als Teil des Deutschen Reiches nicht hinnehmen werde, mit allen anderen Bedingungen aber einverstanden sei. Am 9. April brachte Wilson einen abgeänderten Vorschlag ein, der die Aussetzung der deutschen Souveränität über das Saargebiet für 15 Jahre vorsah. In dieser Zeit solle ein unabhängiges Gremium unter Aufsicht des Völkerbundes die volle Regierungsgewalt im Gebiet ausüben. Am Ende der Frist sei ein Plebiszit zu abschließenden Klärung der Gebietszugehörigkeit durchzuführen. Unter der Bedingung, dass die Bewohner des Saargebiets kein Wahlrecht zum deutschen Reichstag haben würden und dass die einzusetzende Regierungskommission ausdrücklich auch das Recht zur Neubesetzung der Verwaltungsspitzen habe, stimmte Clemenceau am 10. April 1919 schließlich zu. Für das Plebiszit wurde zunächst nur die Abstimmung zwischen „Frankreich“ und „Deutschland“ vorgesehen, einvernehmlich einigte man sich jedoch in den folgenden Wochen, auch den „Status quo“, also den Verbleib als Mandatsgebiet des Völkerbundes, zur Abstimmung zu stellen.[8]
Das Saargebiet im Versailler Vertrag
BearbeitenAm 7. Mai 1919 wurde der Reichsregierung der Entwurf des Versailler Vertrags übermittelt. In Kapitel 3, Abschnitt 4 unter der Überschrift „Saarbecken“ waren dort die grundsätzlichen Regelungen zum späteren Saargebiet in den Artikeln 45–50 enthalten. Hinzu kam eine wiederum in drei Kapitel gegliederte Anlage, die detaillierte Ausführungen zur „Abtretung und Ausbeutung der Kohlegruben“ (Kapitel 1), der „Regierung des Gebietes des Saarbeckens“ (Kapitel 2) sowie zur „Volksabstimmung“ (Kapitel 3) machte.[9]
Der Entwurf sah vor, dass Deutschland an Frankreich den Besitz aller Kohleminen im Gebiet abtritt. Weiterhin hatte Deutschland die Regierungsgewalt in dem Gebiet an den Völkerbund zu übertragen, der diese als Treuhänder für eine Frist von 15 Jahren nach Inkrafttreten des Vertrags ausüben werden. Am Ende dieser Zeitspanne solle die Bevölkerung einer Volksabstimmung mitteilen, unter welche Staatshoheit sie zu treten wünsche.
Um die Kohleminen ausbeuten zu können, würde Frankreich das Recht zustehen, Arbeitskräfte von außerhalb in das Gebiet bringen zu dürfen und zur Ausbildung der Arbeitskräfte und ihrer Kinder französischsprachige Schulen zu gründen. Weiterhin solle das Gebiet nach einer Übergangsfrist von fünf Jahren vollständig unter die französische Zollhoheit fallen und die Nutzung der französischen Währung war zulässig. Jedoch dürfte auf alle Güter der Montanindustrie, die aus und nach Deutschland gingen, keine Zölle erhoben werden. Alle sonstigen im Saargebiet erhobenen Zolleinnahmen hätten dem dortigen Haushalt zuzufließen.
Die Regierungsgewalt solle durch eine internationale Kommission ausgeübt werden, der ein Franzose, eine im Saargebiet gebürtige Person ohne französische Staatsbürgerschaft, sowie drei Personen die weder Deutsche noch Franzosen seien, angehören würden. Der Völkerbundsrat würde festlegen, welches Mitglied als Vorsitz fungieren sollte. Die Kommission selbst sollte nach einfacher Mehrheit ihre Entscheiungen treffen. Alle Mitglieder würden jeweils auf ein Jahr vom Völkerbund ernannt und würden ein von diesem festgelegtes Gehalt bekommen, dass aus den Einkünften des Saargebiets zu bestreiten war. Die Kommission würde alle Staatsgewalt übertragen, die bislang dem Deutschen Reich, Preußen oder Bayern zukam. Sie wäre ausdrücklich befugt, jegliches Leitungspersonal in den Verwaltungen des Saargebiets nach ihrem Ermessen zu benennen oder zu entlassen und gegebenenfalls neue Behörden einzurichten. Im Saargebiet dürfe jedoch kein Militär aufgestellt oder Befestigungsanlagen errichtet werden. Einzig die Aufstellung einer Gendarmerie würde zulässig ein. In Streitfällen über die Auslegung der Vertragsbestimmungen käme der Kommission das Letztentscheidungsrecht zu.
Die bestehenden Gerichte blieben erhalten, jedoch würde die Kommission eine eigene übergeordnete Gerichtsbarkeit einsetzen, die für Berufungen und Rechtsfragen außerhalb der Kompetenz der lokalen Gerichte zuständig war. Für alle Bewohner des Saargebiets wurde die Unverletzlichkeit der Person und des Eigentums garantiert, sie waren von jedem Militärdienst befreit. Weiterhin würde die Religions- und Sprachfreiheit garantiert. Sowohl die gewählten Vertretungen als auch die Schulen würden fortbestehen. Falls die Kommission Steuern oder Gesetze einführen oder ändern würde, hätte sie die lokalen Vertretungen zu konsultieren.
Beim Plebiszit würde über drei Möglichkeiten (Status quo, Frankreich oder Deutschland) abzustimmen sein. Teilnahmeberechtigt wären alle Männer und Frauen, die am Tag der Abstimmung das 20. Lebensjahr vollendet hatten und bereits am Tag der Unterzeichnung des Vertrags ihren Wohnsitz im Saargebiet hatten. Alle weiteren Bedingungen des Plebiszits habe der Völkerbund festzulegen, der auch abschließend über die Frage entscheide, unter welche Oberhoheit das Saargebiet dann fallen solle.
Sollte das Gebiet letztlich Deutschland zugeschlagen werden, hätte dieses die Kohleminen des Saargebiets von Frankreich in Gold abzukaufen. Der konkrete Kaufpreis sei von einem dreiköpfigen Expertengremium festzulegen, wobei Deutschland und Frankreich je ein Mitglied bestimmen würden, und das dritte Mitglied vom Völkerbund auszusuchen sei, dieses jedoch weder Deutscher noch Franzose sein dürfe. Falls Deutschland nicht in der Lage sei, diesen Kaufpreis innerhalb von sechs Monaten aufzubringen, würde das Saargebiet an Frankreich fallen.[10]
In ihrer Antwort vom 13. und 16. Mai 1919 protestierte die Reichsregierung nachdrücklich gegen die vorgebrachten Regelungen. Sie wandte sich einerseits gegen die Besitzübertragung der Kohleminen an Frankreich, zeigte sich jedoch bereit, die im Saargebiet gewonnene Kohle als Reparationen an Frankreich zu liefern. Sie lehnte die Einsetzung der internationalen Regierungskommission ab, die den Bewohnern des Gebiets in keiner Form verantwortlich sei und nicht einmal ihren Sitz im Saargebiet nehmen musste. Zuletzt lehnte sie das Plebiszit rundheraus ab, da angesichts einer Einwohnerschaft, die zu 99 % muttersprachlich deutsch war, keinerlei Rechtfertigung für eine Übertragung des Gebiets an Frankreich bestehe.
In ihrer Antwort vom 16. Juni 1919 wies der Rat der Vier die Anschuldigungen weitgehend zurück. Die Internationale Kommission könne nicht willkürlich handeln, sondern sei dem Völkerbund verantwortlich. Die Reichsregierung übersehe den Umstand, dass das gesamte Arrangement auf 15 Jahre befristet sei. Danach stünde es den Bewohner frei, ihre Wünsche für die Zukunft frei zu äußern. Als einziges Zugeständnis wurde die Klausel geändert, nach der das Gebiet bei ausbleibender Zahlung des Rückkaufbetrags für die Kohleminen nach sechs Monaten automatisch an Frankreich fiele. Die finale Vertragsfassung sah nun vor, dass Deutschland nun ein Jahr zeit habe, den Kaufbetrag aufzubringen. Falls dies nicht geschehe, habe der Völkerbund das Recht, den ausstehenden Betrag auf anderen Wegen, beispielsweise durch eine Beschlagnahmung von Eigentum des Deutschen Reichs, einzutreiben.[11]
Der Versailler Vertrag, und damit alle Vereinbarungen zum Saargebiet, wurde am 28. Juni 1919 unterzeichnet. Tatsächlich in Kraft trat er jedoch erst nach der Ratifizierung durch alle unterzeichnenden Staaten am 10. Januar 1920. Mit diesem Tag wurde auch der Völkerbund ins Leben gerufen, der unmittelbar die Regierungshoheit im Saargebiet von den bis dahin eingesetzten französischen Militärbehörden übernahm.
Übergabe des Saargebiets an den Völkerbund
BearbeitenDie Übergabe des Saargebietes vom Deutschen Reich an den Völkerbund wurde am 2. Oktober 1919 eingeleitet. An diesem Tag wurde der bisherige Landrat und Polizeidirektor in Saarbrücken Carl von Halfern vom preußischen Innenminister Wolfgang Heine als Verwaltungspräsident für die aus dem Regierungsbezirk Trier ausgegliederten, von Frankreich besetzten „Saarkreise“ eingesetzt. Haltern wurde am 8. Dezember 1919 aus dem Saargebiet ausgewiesen. Damit endete faktisch die deutsche Regierungshoheit im Saargebiet.[12] Seither war das Saargebiet vom Deutschen Reich abgetrennt und auf fünfzehn Jahre dem Völkerbund als Treuhänder unterstellt. Danach sollte die Saarbevölkerung über die Frage ihrer künftigen territorialen Zugehörigkeit entscheiden. Die Bewohner des Saargebiets lehnten ihre Zugehörigkeit zum Völkerbundskonstrukt ab: Sie ließen „partei- und milieuübergreifend, keine Gelegenheit aus, ihr „Deutschtum“ zu dokumentieren und gegen jene „Fremdherrschaft“ zu protestieren, die in der mächtigen Grubenverwaltung sowie den französischen Schulen und Besatzungstruppen ihren tatsächlich oder vermeintlich stärksten Ausdruck fand.“[13]
Rein völkerrechtlich blieb das Saargebiet auch nach 1920 Teil des Deutschen Reiches, wodurch die Saarländer auch die deutsche Staatsbürgerschaft behielten.[14]
Der Abstimmungskampf
BearbeitenDer Abstimmungstag
BearbeitenUm eine reguläre Abstimmung unter internationaler Kontrolle zu garantieren, entsandte der Völkerbund im Winter 1934/1935 rund 4000 britische, niederländische, italienische und schwedische Soldaten an die Saar; dies gilt als erster „Blauhelm“-Einsatz in der Geschichte der Völkergemeinschaft. Die Blauhelme vermieden jeden Anschein von Besatzern. Das korrekte Verhalten der ausländischen Soldaten wurde von der Saarbevölkerung respektiert, gegenseitige Einladungen wurden ausgesprochen und sogar „internationale“ Fußballturniere veranstaltet.[15][16]
Der Tag der Saarabstimmung wurde von deutscher Seite zum „Großkampftag für den Rundfunk“ ausgerufen. Für die Sondersendung von der Saar war im Reichsgebiet Gemeinschaftsempfang angeordnet worden. Auch im Saarland wurden Empfangsgemeinschaften gebildet, Nachbarn ohne Gerät waren zum Mithören eingeladen.
Die Verkündigung des Wahlergebnisses am Morgen des 15. Januar 1935 gilt als das erste politische Ereignis in Europa, dessen Dramaturgie von elektronischen Medien geprägt wurde: Der schwedische Präsident der Wahlkommission verkündete das Abstimmungsergebnis erst, als alle Leitungen für die weltweite Live-Übertragung standen.[17] Auch Hitler selbst erfuhr das Ergebnis erst auf diesem Wege: Um Informationslecks auszuschalten waren zuvor alle aus dem Saarland herausführenden Telefonleitungen gekappt worden.[18]
Die daraufhin angesetzte, knapp einstündige reichsweit übertragene Hörfunkinszenierung des reichsdeutschen Rundfunks, begann wie folgt: „Die Welt steht am Radio. Es schlägt 8 Uhr. Alles gespannt, fieberhaft gespannt!“ Um 8:15 Uhr verlas der Präsident der Abstimmungskommission aus Saarbrücken das Ergebnis im Rundfunk: 90,7 Prozent der Abstimmungsberechtigten hatten sich für die Vereinigung mit dem Reich ausgesprochen, nur 8,9 Prozent für den Status quo und 0,4 Prozent für eine Vereinigung mit Frankreich. In einer Schaltung aus dem Funkhaus in Frankfurt meldete Gauleiter Bürckel das Ergebnis an Hitler: „Mein Führer! In tiefster Ergriffenheit darf ich die Deutschen an der Saar an den Altar unserer Einheit und Schicksalsgemeinschaft führen“.[19] Hitler, vom Obersalzberg bei Berchtesgaden aus zugeschaltet, bedankte sich bei den Saarländern. Dann intonierte ein Chor das Saarlandlied und stimmte den Choral Großer Gott, wir loben dich an. Die Schlussansprache hielt Goebbels aus dem Reichspropagandaministerium. Mit über vierminütigem Glockengeläut und der damals üblichen Kombination aus Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied klang die Übertragung aus.[20]
Propaganda für den Anschluss an Deutschland
BearbeitenFür den Anschluss an Deutschland agitierte die Deutsche Front, ein Zusammenschluss verschiedener bürgerlicher und konservativer Parteien[21] mit der nationalsozialistischen Bewegung. Die „Deutsche Front“ gab sich den Anschein einer überparteilichen Bewegung. Faktisch stand sie jedoch unter der Kontrolle der NSDAP. Bürgerliche Aushängeschilder waren einheimische Politiker wie Hermann Röchling (DSVP), Gustav Schmoll (Wirtschaftspartei), Peter Kiefer, Franz Levacher und Peter Wilhelm (alle Mitglieder der Zentrumspartei des Saargebietes).[22] Die Deutsche Front veranstaltete über 1500 Wahlkampf- und Kulturveranstaltungen, versah Häusergiebel mit ihren Parolen, brachte Briefverschlussmarken heraus und ließ über achtzigtausend Plakate drucken. Auch die deutschsprachigen Tageszeitungen im Saargebiet sahen sich überwiegend als „Trägerin des deutschen Widerstandes“ gegen Völkerbund und Regierungskommission.
Rundfunkpropaganda von Deutschland aus
BearbeitenDas immer populärer werdende Medium Rundfunk erlangte im Abstimmungswahlkampf eine wichtige Bedeutung. Dafür sorgte der seit 1933 gleichgeschaltete Reichsrundfunk, auf dessen propagandistische Bedeutung die Nationalsozialisten setzten.
„Wir machen gar keinen Hehl daraus: Der Rundfunk gehört uns und niemandem sonst. Den Rundfunk werden wir in den Dienst unserer Idee stellen und keine andere Idee soll hier zu Worte kommen!“
Mehr Radiohörer
BearbeitenGoebbels ging es zunächst darum, das Radiohören im Saarland populärer zu machen. Das Saargebiet lag Anfang 1933 mit 27 Rundfunkteilnehmenden je 1000 Einwohnern deutlich unter der Vergleichszahl im Reich, wo fast jeder Zehnte Radiohörer war. Der Erwerb von Volksempfängern im Saarland wurde durch finanzielle Anreize gefördert. Reichsdeutsche Gerätefabrikanten und einheimische Radiohändler erklärten sich bereit, einen Anteil an den Zollgebühren für importierte Geräte aus dem Reich zu übernehmen. Dadurch kamen Radioempfänger um ein Drittel billiger auf den Markt und erwiesen sich damit als konkurrenzfähig zu den nicht zollpflichtigen Radiogeräten aus französischer Produktion. Im Rahmen von Spendenaktionen verteilte die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes in Absprache mit Gauleiter Josef Bürckel einige tausend Rundfunkgeräte zum Teil kostenlos an Privatpersonen. Im Ergebnis verdoppelte sich die Zahl der angemeldeten Radiohörer im Saarland von Anfang 1933 zum Jahresbeginn 1935 nahezu.
Reichssender hörbar machen
BearbeitenDie bis 1933 bestehende, zu geringe Reichweite der deutschen Sender wurde systematisch erhöht, so dass Radiostationen aus Straßburg und Luxemburg im Saargebiet nicht länger dominierten.
Nachrichten bündeln
BearbeitenDie saarbezogene Rundfunkpropaganda, zuvor auf mehrere Reichssender verteilt, bündelte Goebbels an einer Stelle und stattete sie mit umfassenden Kompetenzen aus. Dazu wurde im Februar 1934 der „Westdeutsche Gemeinschaftsdienst (WGD)“ als Sonderredaktion installiert, die als rundfunkpropagandistische „Saarkampfzentrale“ fungierte. Zunächst beim Frankfurter Sender angesiedelt, zog sie im September 1934 nach Stuttgart um. Zum Leiter des WGD wurde Adolf Raskin bestimmt.[24] Aufgabe der „Saarkampfzentrale“ war, sämtliche Nachrichten mit Saarlandbezug, die über die reichsdeutschen Sender gingen, zu kontrollieren, zu koordinieren und medial aufzuwerten, um „Saaratmosphäre“ im Rundfunk zu erzeugen. Inhaltlich bestand das Programm aus politischen Botschaften gegen die „Gefährlichkeit der Straßburger Tendenzsendungen“.
Verbandsgründung
BearbeitenZum Jahresende 1933 wurde ein saarbezogener, nationalsozialistisch geprägter Verband unter dem Dach des „Reichsverbands Deutscher Rundfunkteilnehmer (RDR)“ gegründet. Dessen Werbebotschaft lautete: „Willst Du etwa nicht Rundfunkhörer sein, wenn unser Führer zu allen Deutschen spricht?“ Dies sollte die Saarbevölkerung bereit machen zum Eintritt in die „große Rundfunkarmee Adolf Hitlers“.[25] Der Verband wurde rasch zum herausragenden Werbeträger für die im NS-Staat beliebten sogenannten Gemeinschaftsempfänge. Wie in Deutschland waren auch im Saargebiet die Belegschaften von Betrieben regelmäßig zum gemeinschaftlichen Rundfunkhören aufgefordert. Bis zum Frühjahr 1934 nahmen an 50 Gemeinschaftsempfängen bei Saarsendungen aus dem Reich rund eine halbe Million Saarbewohner teil.[26]
Inhalte der Sendungen
BearbeitenÖffentlich-organisierte Veranstaltungen, die im Rundfunk übertragen wurden, waren ein wichtiger Baustein der NS-Propagandastrategie. Mit emotionalen Botschaften wie „Höre durch den Rundfunk, was Dir die deutsche Heimat zu sagen hat“[27] hat, versuchte man über die politische Grenze hinweg an das Nationalgefühl der Saardeutschen zu appellieren. Von Herbst 1933 bis Anfang 1935 nahmen rund 180 Tausend Besucher an mehr als dreihundert dieser Veranstaltungen teil. Unter dem vermeintlich unpolitischen Thema eines „Bunten Abends“ produzierte der RDR zahllose Unterhaltungssendungen mit Radioprominenz, die deutschfreundliche Stimmung erzeugten.Ein ausgedehntes Propagandaprogramm des reichsdeutschen Rundfunks mit saarbezogenen Inhalten sowie zahllosen Live-Übertragungen warben in den letzten Monaten des Abstimmungskampfs für die Wiederangliederung an Deutschland.[28] Als Sendeformate dienten Hörspiele, Live-Reportagen, leichte Unterhaltungsprogramme, kulturpolitische Magazine, politische Gespräche und Glossen zum Tage. Emotion und nationales Pathos wurden anschaulich über den Rundfunk transportiert.
- Ab 21. Oktober 1933 strahlte der Südwestdeutsche Rundfunk aus Frankfurt die Sendung „Stimmen der Saar“ aus: Hörende sollte Einblick in den „lebendigen Arbeitsprozess an der Saar“ und in die „Geschäftigkeit des Industrielandes“ erhalten.
- Das Hörspiel „Des Saarbunds letzter Atemzug“ schilderte ironisch das vergebliche Bemühen Frankreichs, auch nur einen Bruchteil der vermeintlich 150 Tausend Saarfranzosen zu aktivieren.
- In der Sendung „Ich suche die 150 000! Ein Märchen von der Saar“ wurde die Behauptung der französischen Politiker André Tardieu und Georges Clemenceau[29] propagandistisch in Frage gestellt, im Saarland lebe eine bedeutende französische Minderheit. „Kein Mensch im Saarland ist französisch“, ließ man verlauten.
- Im Rundfunk übertragene Gottesdienste aus Saarbrücken betonten die „Verbundenheit des gesamten deutschen Volkes mit seinen Brüdern und Schwestern an der Saar“.[30]
Ein weiteres tragendes Element der deutschen Saarpropaganda im Rundfunk stellten Übertragungen von Großveranstaltungen dar, die in der Nähe des Saargebiets abgehalten wurden. Dazu zählten die seit 1920 üblichen Saarkundgebungen des Bundes der Saarvereine. Sie waren seit 1933 nationalsozialistisch geprägt. Bei der Kundgebung am 6. Mai 1934 in Zweibrücken wurde der „erste große Saartag des deutschen Rundfunks“ mit Reden von Goebbels und Bürckel inszeniert. Am 26. August 1934 wohnten hunderttausende Menschen einer als Reichssendung verbreiteten Massenkundgebung mit Hitler auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz bei.
Einordnung der NS-Rundfunkwerbung
BearbeitenDie Sendungen des deutschen Rundfunks für den „Saarkampf“ waren eine „Mischung aus opportunistischer Information und agitatorischer Propaganda“.[31] Für den Anschluss an Deutschland werbende Inhalte wurden offen oder unterschwellig mit nationalsozialistischem Gedankengut gleichgesetzt.
Dramaturgie vor dem Tag der Abstimmung
BearbeitenKurz vor der Wahl intensivierte die deutsche Seite den Wahlkampf. Die deutschnational ausgerichtete Saarbrücker Zeitung forderte alle Saarländer auf, sich durch Beflaggung ihrer Häuser öffentlich zu Deutschland zu bekennen. Falschmeldungen über Schwarze Listen, auf denen die Namen von „Vaterlandsverrätern“ notiert waren, kursierten. Die Wahl-Kommission des Völkerbundes reagierte darauf mit Aufforderungen zu mehr Fairness: „Die Propaganda, zu welcher jede Partei berechtigt ist, soll positiv sein, also vor allem die Gründe betonen, die zugunsten des eigenen Standpunktes sprechen, nicht aber darauf hinzielen, die anderen Parteien anzugreifen. Jedenfalls soll es unterlassen werden, die anderen Parteien in verächtlichem Tone zu behandeln und herabzusetzen. Ausdrücke wie ‚Landesverräter, Mordbande, Gesindel’ und dergl. können nicht geduldet werden“.[32]
Die Propaganda-Inszenierungen der Nationalsozialisten kurz vor der Abstimmung sowie die Bekanntgabe des Ergebnisses waren mit Blick auf den Wahltag als Kulminationspunkt wie ein Drehbuch durchgetaktet. Auf vielfältige Weise wurde im ganzen Reich die Bevölkerung mobilisiert. In Berlin eröffnete Goebbels am 6.Januar 1935 die Saarausstellung. Am selben Tag fand eine Saarkundgebung im Berliner Sportpalast statt, bei der Hitlers Stellvertreter, Rudolf Heß verkündete: „Saardeutsche aus dem Blut und Boden ur- und erzdeutscher Heimat, Ihr werdet an diesem Tage Mann für Mann, Frau um Frau Eure Pflicht tun. Der Führer will es. Die Welt erwartet es. Deutschland weiß es. Deutsch ist die Saar!“[33] Sonderbriefmarken wurden herausgegeben, Propagandakarten gedruckt. Für abstimmungsberechtigte Saarländer wurden Sonderzüge in Bewegung gesetzt; aus München fuhren zwei Züge ins Saargebiet. Lokalzeitungen im Reich druckten patriotische Gedichte ab. Vielerorts wurden Aufmärsche veranstaltet. Selbst in den kleinsten Ortschaften wurden „Saarlandkundgebungen“ veranstaltet, meist Aufmärsche mit allen militärischen und politischen Gruppierungen, die vor Ort existierten. Belegt ist, dass die kirchlichen Oberbehörden in Oberbayern ein „kirchliches Festgeläute“ anordneten, das für den 15. Januar 1935 von 12 bis 13 Uhr festgelegt war.[34]
Über den Reichsrundfunk wurde eine Serie von Sendungen mit Saarbezug ausgestrahlt:[35]
- Zum Jahreswechsel 1934/35 wurde die Reichssendung „1935. Noch 13 Tage - die Saar kehrt heim“ ausgestrahlt.
- 6. Januar 1935: Ganztägiges Saarsonderprogramm (eine Mischung aus Politik, Musik und Unterhaltung).
- 9. Januar 1935: Ansprache des Gauleiters Bürckel (dessen Kernbotschaft lautete: An der Saar gibt es „nur einen starken deutschen Volkscharakter.“)
- 11. Januar 1935: Die an diesem Tag geplante Rundfunkkundgebung aus Saarbrücken wurde von der Regierungskommission verboten. Bürckel musste für diesen letzten reichsweiten Wahlkampfauftritt ins nahe Kaiserslautern ausweichen.
- Am Vorabend des Abstimmungstages verbreiteten reichsdeutsche Sender eine Abfolge falscher Rundfunkmeldungen, um Verwirrung zu stiften. Zunächst: Der saarländische SPD-Vorsitzende Max Braun sei nach Frankreich geflüchtet.[36] Kurz darauf: Braun sei bei einem Bombenanschlag umgekommen, gefolgt von der Meldung, Braun sei in eine Nervenheilanstalt gebracht worden. Dann war zu hören, Braun habe den Saar-Kommunistenführer Friedrich Pfordt erschossen. Von Flucht, Selbstmord und Emigration nach Amerika waren später am Tag im Rundfunk ein Thema. Um solchen Lügen den Boden zu entziehen, fuhren Braun und Pfordt am Wahltag demonstrativ im offenen Wagen gemeinsam durch Saarbrücken.
Gegenmaßnahmen der saarländischen Regierungskommission
BearbeitenDas Saarstatut in den Artikeln 45 bis 50 des Versailler Vertrages hatte bestimmt, dass die Exekutive für das Saarland bei einer seit 1920 bestehenden, international besetzten Regierungskommission des Saargebietes lag, die bis zur Volksabstimmung die Geschicke des provisorischen Staatswesens lenkte. Diese erwies sich gegenüber der nationalsozialistischen Beeinflussungsstrategie als nicht gewachsen.
Ein Empfangsverbot für den Rundfunk wurde von ihr erwogen, aber als nicht durchsetzbar verworfen; man befürchtete Proteste der deutschen Bevölkerung im Saargebiet. Saarländischen Beamten waren seit März 1933 persönliche Meinungsäußerungen im Rundfunk verboten.
Wiederholt beklagte sich die Regierungskommission beim Völkerbund über unzulässige Einmischungen deutscher Rundfunksender und Angriffe gegen Verwaltung und Regierung des Saargebietes, ohne dass dies Folgen gehabt hätte.[37]
Propaganda für das Weiterbestehen des Status quo
BearbeitenFür die Beibehaltung des Status quo plädierte eine Einheitsfront aus SPD, KPD und einzelnen katholisch geprägten Akteuren. Infolge radikal eingeschränkter Bürgerrechte in Deutschland nach der NS-Machtübernahme wurde sie von zahlreichen politischen Flüchtlingen unterstützt, die aus dem diktatorisch regierten Deutschland an die Saar gelangt waren und eine aktive Rolle im Abstimmungskampf auf Seiten der dortigen Anschluss-Gegner einnahmen.[38]
Die Saar-SPD unter ihrem Vorsitzenden Max Braun war vor 1933 eine Anhängerin des Anschlusses ans Deutsche Reich gewesen. Infolge der NS-Machtübernahme überdachte sie ihren Standpunkt und vollzog nach dem Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund am 14. Oktober 1933[39] den endgültigen Schwenk und plädierte seither für den Fortbestand der Mandatsverwaltung (Status quo-Option). Die Saar-SPD benannte sich am 12. November 1933 um in Sozialdemokratische Landespartei.[40] Nach ihren Vorstellungen sollte das Saargebiet eine Brückenfunktion beim Aufbau der deutsch-französischen Freundschaft einnehmen, um so der Verständigung zwischen beiden Nationen sowie der Friedenssicherung in Europa zu dienen. Ihr Versuch scheiterte, beim Völkerbund eine Verschiebung der Saarabstimmung um fünf oder zehn Jahre zu erwirken.[41][42]
In der Endphase des Abstimmungskampfs, am 14. November 1934 ließ Braun in der Saarbrücker Zeitung Deutsche Freiheit verlauten: „Jede Schlacht, die an der Saar verloren wird, ist ein Verlust der europäischen Demokratie. Jeder Sieg an der Saar ist ein Triumph Europas.“[43]
Die KPD war bis Juli 1934 eine Gegnerin der Mandatsverwaltung und diskreditierte die SPD bis dahin als Sozialfaschisten und Vaterlandsfeinde, die das deutsche Volk an Frankreich verrieten. Erst sechs Monate vor der Abstimmung entschied sich die KPD um und agierte fortan mit den Sozialdemokraten, um eine Fortsetzung des Völkerbundmandats zu erreichen.[44]
Zu den Befürwortern einer Beibehaltung des Status quo zählte ferner eine Gruppe um Johannes Hoffmann, Chefredakteur der größten katholischen Tageszeitung der Saar, der Saarbrücker Landeszeitung. Hoffmann, der der Zentrumspartei nahestand, war vor 1933 ein Befürworter des Anschlusses an Deutschland gewesen, schwenkte dann aber ebenfalls um.[45][46]
Zahlreiche Intellektuelle, die aus Nazi-Deutschland geflohen waren, wie Thomas Mann, Heinrich Mann, Gustav Regler und andere, erklärten sich als Gegner des Wiederanschlusses an Deutschland[47]. Der Lyriker Bertolt Brecht schrieb zu diesem Zweck sein Saarlied. Die Musik hatte Hanns Eisler komponiert.[48]
Propaganda für den Anschluss an Frankreich
BearbeitenRundfunkpropaganda von Frankreich aus
BearbeitenSeit 1930 strahlte Radio Strasbourg-PTT ein täglich zehneinhalbstündiges Programm auf Französisch und Deutsch aus, das sich an die deutsche Minderheit in Elsass-Lothringen richtete. Zuständig für die inhaltliche Gestaltung war die Straßburger „Regionalredaktion“. Technisch und organisatorisch unterstand Strasbourg dem französischen Postministerium. Dieses auch im Saargebiet gut empfangbare Radioprogramm wurde nun für die Abstimmungspropaganda genutzt.[49]
Für seine Sendungen bediente sich Radio Strasbourg des Mittelwellensenders Brumath auf 349,2 m, der eine Sendeleistung zwischen 12 und 100 kW hatte. Dieser war in großen Teilen West- und Südwestdeutschlands einschließlich des Saargebietes besser zu empfangen als jede deutsche Station. Durch informative und professionell produzierte Nachrichten- und Informationssendungen warb Radio Strasbourg gegen die deutsche Anschlusspropaganda.
Sachlichen journalistischen Standards gehorchend, bildete er nach der Machtübernahme der NSDAP einen Gegenpol zum Programm der reichsdeutschen Sender. Seine politische Sendebotschaft war nicht anti-deutsch, aber er thematisierte die Willkürherrschaft in Deutschland und warnte vor dem „Abgrund von Mord und Blut, Armut, Not und Verzweiflung“, der durch die Wiederangliederung an Deutschland auch im Saargebiet zutreffen würde.
Die Straßburger Redaktion, in der deutschsprachige Franzosen tätig waren, produzierte im Vorfeld der Saarabstimmung ein Programm, in dem Live-Kundgebungen der Saar-SPD und Saar-KPD übertragen wurden und Anhänger des Völkerbundmandats zu Wort kamen. Fester Bestandteil des Programms waren die „Saarnachrichten“, die ab 1934 als tägliche Informationssendungen von der Regionalredaktion in enger Abstimmung mit dem Straßburger „Office Regional d'Informations“ und dem Pariser Außenministerium produziert wurden. Die ein- bis mehrmals wöchentlich ausgestrahlte „Saar-Chronik“ ergänzte das Programm. Sie bestand aus Kommentaren, Presseschauen und Sendefolgen, in denen über Kultur und Politik berichtet, der Alltag im nationalsozialistischen Deutschland dargestellt und der NS-Propaganda widersprochen wurde. „So dumm wie sich der Frankfurter Sender vorstellt, sind die Leute an der Saar nun doch nicht, dass sie all den Blödsinn so ohne weiteres glauben“[50]. In den Wochen vor der Abstimmung verstärkte Radio Strasbourg seine Gegenpropaganda, indem der Sender zuletzt bis zu drei „Saar-Chroniken“ täglich ausstrahlte.
Die Ergebnisse der Volksabstimmung
BearbeitenDie Volksabstimmung fand am Sonntag, den 13. Januar 1935 statt. Mit über 528.000 Abstimmenden nahm ein sehr hoher Anteil der Stimmberechtigten (fast 97,9 %) daran teil. Die ganz überwiegende Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen (90,7 %) sprach sich für die „Vereinigung mit Deutschland“ aus. Für die „Beibehaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung (Status quo)“ stimmte eine deutliche Minderheit (8,9 %), während die „Vereinigung mit Frankreich“ keine nennenswerte Unterstützung (0,4 %) im Stimmvolk fand.
Stimmverteilung Volksabstimmung[51] | |||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Gebiet | Stimmberechtigte (a) |
abgegebene Stimmen (b) |
ungültige Stimmen |
gültige Stimmen (c) | |||||||
Beibehaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung (Status quo) | Vereinigung mit Frankreich | Vereinigung mit Deutschland | |||||||||
Anzahl | Anzahl | Anteil (an a) |
Anzahl | Anteil (an b) |
Anzahl | Anteil (an c) |
Anzahl | Anteil (an c) |
Anzahl | Anteil (an c) | |
Saarbrücken (Stadt) | 88.596 | 84.850 | 95,77 % | 381 | 0,45 % | 10.413 | 12,33 % | 286 | 0,34 % | 73.761 | 87,33 % |
Saarbrücken (Land) | 138.158 | 135.116 | 97,80 % | 500 | 0,37 % | 12.303 | 9,14 % | 657 | 0,49 % | 121.632 | 90,37 % |
Saarlouis | 95.598 | 93.955 | 98,28 % | 414 | 0,44 % | 7.541 | 8,06 % | 768 | 0,82 % | 85.230 | 91,12 % |
Ottweiler | 100.770 | 99.200 | 98,44 % | 376 | 0,38 % | 8.792 | 8,90 % | 152 | 0,15 % | 89.875 | 90,95 % |
Merzig | 25.047 | 24.744 | 98,79 % | 134 | 0,54 % | 1.180 | 4,80 % | 66 | 0,27 % | 23.362 | 94,94 % |
St. Wendel | 22.176 | 21.882 | 98,67 % | 95 | 0,43 % | 1.130 | 5,19 % | 27 | 0,12 % | 20.599 | 94,68 % |
St. Ingbert | 37.748 | 37.271 | 98,74 % | 212 | 0,57 % | 3.058 | 8,25 % | 126 | 0,34 % | 33.867 | 91,41 % |
Homburg | 31.448 | 31.087 | 98,85 % | 85 | 0,27 % | 2.196 | 7,08 % | 42 | 0,14 % | 28.763 | 92,78 % |
Saargebiet | 539.541 | 528.105 | 97,88 % | 2.197 | 0,42 % | 46.613 | 8,86 % | 2.124 | 0,40 % | 477.089[52] | 90,73 % |
Unmittelbare Folgen der Abstimmung
BearbeitenAuf den Straßen im Saargebiet versammelten sich Menschen zu spontanen Jubelfeiern. Jugendliche auf dem Land verbrannten Strohpuppen, die mit „Matz Braun“ und „Status quo“ beschriftet waren. Rufe, wie „Ri, ra, ratsch – weg mit Statuts Quatsch!“ erklangen. Die Regierungskommission teilte Max Braun und Johannes Hoffmann mit, dass sie für deren Sicherheit nicht mehr garantieren könne. Daraufhin flohen beide nach Frankreich.
Mit Wirkung vom 18. Januar 1935 wurde das Saargebiet auf Beschluss des Völkerbundrates wieder in das Deutsche Reich eingegliedert. Am 1. März 1935 wurde der neue Gau Saarland von den Nationalsozialisten etabliert.[53]
Die deutsche Reichsregierung ordnete an, dass in den deutschen Städten „Saarlandstraßen“ bzw. „Saarstraßen“ zu benennen waren – viele heißen noch heute so.[54] Allein im Gebiet Westfalen und Lippe wurden zwischen 1933 und 1939 insgesamt 22 Neu- bzw. Umbenennungen von Straßen in Saar- oder Saarlandstraße vorgenommen, davon sind elf heute noch gültig.[55]
Dokumentiert sind die Schlagzeilen auf den Titelseiten des „Allgäuer Beobachters“ nach der Abstimmung[56]:
- 14. Januar 1935: Eiserne Disziplin der Saarbevölkerung. Trotz Provokationen und Lügen der Status-quo-ler bis zum letzten Augenblick verläuft der Wahltag in größter Ruhe – 95% Wahlbeteiligung – Frankreich sperrt die fliehenden Saaremigranten in Konzentrationslager.
- 15. Januar 1935: Ein unermeßlicher Triumph deutscher Treue. 90,5% für das deutsche Vaterland.
- 16. Januar 1935: Die Welt blickt mit Staunen auf Deutschland. Nach gewonnener Schlacht.
- 17. Januar 1935: Der Führer über das politische Ergebnis der Saarabstimmung. Wir wollen friedlich sein, aber nicht ehrlos.
- 18. Januar 1935: Rückgliederung des Saargebietes am 1. März. Einigung in Genf.
- 19. Januar 1935: Deutschlands tiefster Wunsch ist Frieden. Will Laval die dargebotene Hand des Führers annehmen?
- 20. Februar 1935: Der 1. März: Tag der Rückkehr. Vorbereitungen zum großen Tag.
- 28. Februar 1935: Das Saargebiet rüstet zur Heimkehr. Das Dritte Reich zieht ein. Auf einen Schlag wird ganz Deutschland flaggen.
- 1. März 1935: Daheim! Wir ersingen uns die Freiheit. Deutsch ist die Saar, deutsch immerdar.
- 2. März 1935: Der Führer an der deutschen Saar. Erhebender Verlauf der Rückgliederungsfeierlichkeiten – Riesenkundgebung vor dem Saarbrücker Rathaus.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Martin Gutschireiter: Hörverhalten im Dritten Reich. Eine erste Analyse über Verhalten und Stimmung der RadiohörerInnen. Untersucht anhand der geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS. Saarbrücken 2014, DNB 1052342310.
- Christoph Heinzle: Großeinsatz im »Saarkampf«. Testlauf für die nationalsozialistische Rundfunkpropaganda. In: Studienkreis Rundfunk und Geschichte (Hrsg.): Rundfunk und Geschichte. Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte. 21. Jahrgang, Nr. 2, April 1995, ZDB-ID 558691-4, S. 117–131 (rundfunkundgeschichte.de [PDF] zugleich Heft 3, Juli 1995).
- Dieter Marc Schneider: Saarpolitik und Exil 1933–1955. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte. Band 25, Nr. 4, 1977, ZDB-ID 200371-5 (ifz-muenchen.de [PDF]).
- Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war with a collection of official documents. Band 1. Carnegie Endowment for International Peace, Washington 1933, OCLC 257812582 (englisch, handle.net).
Quellen:
- Der Friedensvertrag von Versailles nebst Schlußprotokoll und Rheinlandstatut sowie Mantelnote und deutsche Ausführungsbestimmungen. Mit Inhaltsübersicht und Sachverzeichnis nebst einer Übersichtskarte über die heutigen politischen Grenzen Deutschlands. Hobbing, Berlin 1925, DNB 573913587 (uni-koeln.de).
- Regierungskommission des Saargebietes: Plebiscite. Votes counting and election results. Correspondence with the Plebiscite Commission and the Supreme Court of Plebiscite. Genf 1935, R3736/2C/15710/5425 (englisch, französisch, ungeneva.org – Akte im Archiv des Völkerbundes).
- Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war with a collection of official documents. Band 2 – Documents. Carnegie Endowment for International Peace, Washington 1933, OCLC 257812582 (handle.net).
Weblinks
Bearbeiten- Saargebiet, 13. Januar 1935 : Status. In: Datenbank und Suchmaschine für direkte Demokratie. Beat Müller, 1. November 2018, abgerufen am 28. Januar 2025.
- Claudia Prinz: Die Saarabstimmung 1935. In: Lebendiges Museum Online. Stiftung Deutsches Historisches Museum, 9. Oktober 2015, abgerufen am 28. Januar 2025.
- Niklas Venema: Medien und Propaganda 1933. .
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Björn Hoffmann: Die Tagespresse und der Rundfunk im Nationalsozialismus und im italienischen Faschismus im Vergleich. In: Humboldt-Universität zu Berlin. 2000, abgerufen am 23. Januar 2025.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 411–413.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 413–414.
- ↑ https://www.gonschior.de/weimar/Saargebiet/Uebersicht_Jahre.html. Abgerufen am 31. Januar 2025.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 414–415.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 416.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 416.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 416–417.
- ↑ Versailler Vertrag, S. 35–47.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 417–420.
- ↑ Sarah Wambaugh: Plebiscites since the world war, Band 1, S. 420–422.
- ↑ Jochen Lilla: Deutsche Dienststellen für das Saargebiet (1919–1935). In: Portal Rheinische Geschichte. LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, 17. August 2020, abgerufen am 29. Januar 2025.
- ↑ "Saarhundert". Das Saargebiet - ein Kind der internationalen Völkergemeinschaft. In: Google Arts and Culture. Staatskanzlei des Saarlandes, 2025, abgerufen am 28. Januar 2025.
- ↑ Christian Bur: Ein verhängnisvolles Bekenntnis zu Deutschland. Die Saarabstimmung von 1935. Unterrichtsmaterialien für die Sekundarsteufe. In: https://www.friedrich-verlag.de. Friedrich Verlag, 2021, abgerufen am 31. Januar 2025.
- ↑ Zippo: 12. Der 13. Januar: Der Tag als die Saarländer ziemlich dumm waren. In: sarrelibre.de. 10. Juli 2006, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Völkerbund und Saargebiet. Abgerufen am 16. Januar 2025 (englisch).
- ↑ https://www.rias1.de/sound4/timeline_nachrichten/1935/19350113_uebertragung_aus_saarbruecken_stimmenauszaehlung_in_der_saar_.mp3. Abgerufen am 9. Januar 2025.
- ↑ Zippo: 12. Der 13. Januar: Der Tag als die Saarländer ziemlich dumm waren. In: sarrelibre.de. 10. Juli 2006, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Arbeitskreises Rundfunk und Geschichte Nr. 21 (1995), 2-3, S. 127. Rundfunk und Geschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Chrisoph Heinzle: »Saarkampf« und NS-Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Studienkreises Rundfunk und Geschichte, 21. Jahrgang, Nr. 2/3, S. 127 f. Studienkreis Rundfunk und Geschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Andreas Gonschior: Das Saargebiet in Wahlen 1919 bis 1932. In: Private Webseite. 2001, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Der Kampf um die Saarabstimmung 1932 bis 1935. In: landtag-saar.de. Landtag des Saarlandes, 2025, abgerufen am 27. Januar 2025.
- ↑ Joseph Goebbels: "Der Rundfunk gehört uns!" In: SWR2 Archivradio. SWR Kultur, 2025, abgerufen am 26. Januar 2025.
- ↑ https://www.sr.de/sr/home/der_sr/so_wurden_wir_was_wir_sind/geschichte/fundstucke/20190101_fundstueck_januar2019_raskin100.html. Abgerufen am 9. Januar 2025.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Arbeitskreises Rundfunkgeschichte, 21. Jahrgang, Nr. 2/3, S. 120. Arbeitskreis Rundfunkgeschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Arbeitskreises Rundfunkgeschichte, 21. Jahrgang, Nr. 2/3, S. 121. Arbeitskreis Rundfunkgeschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Arbeitskreises Rundfunkgeschichte, 21. Jahrgang, Nr. 2/3, S. 120. Arbeitskreis Rundfunkgeschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ https://www.sr.de/sr/home/der_sr/so_wurden_wir_was_wir_sind/geschichte/fundstucke/reichssender_goebbels100.html. Abgerufen am 26. Januar 2025.
- ↑ Günter Scholdt: Die Saarabstimmung 1935 aus der Sicht von Schriftstellern und Publizisten, In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, Nr. XLV 1997. Hrsg. Historischer Verein für die Saargegend, S. 173. https://www.scholdt.de/app/download/174086/Saarabstimmung+1935.pdf. Abgerufen am 9. Januar 2025.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Arbeitskreises Rundfunkgeschichte, 21. Jahrgang, Nr. 2/3, S. 123. Arbeitskreis Rundfunkgeschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Ansgar Diller: Das deutsche Radio wirkt mächtig. Nationalsozialistischer Rundfunk als Propagandawaffe. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Das Parlament Nr. 49. Nr. 49. Bonn 1984, S. 17.
- ↑ Zippo: Der 13. Januar: Der Tag als die Saarländer ziemlich dumm waren. In: sarrelibre.de. Geschichte & Geschichten vom Land dazwischen. 10. Juli 2006, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ https://www.ottobeuren-macht-geschichte.de/items/show/662. Abgerufen am 28. Januar 2025.
- ↑ https://www.ottobeuren-macht-geschichte.de/items/show/662. Abgerufen am 28. Januar 2025.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Arbeitskreises Rundfunkgeschichte, 21. Jahrgang, Nr. 2/3, S. 123. Arbeitskreis Rundfunkgeschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Deutsche Nationalbibliothek: Pariser Tagblatt, 10. Januar 1935 [Sammlung Exilpresse Digital] Pariser Tageblatt, Bd. 3, Nr. 394 https://portal.dnb.de/bookviewer/view/1026573025#page/1/mode/1up. Abgerufen am 9. Januar 2025.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen Studienkreis Rundfunk und Geschichte, 21. Jahrgang, S. 124. Studienkreis Rundfunk und Geschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Dieter Marc Schneider: SAARPOLITIK UND EXIL 1933-1955. (PDF) In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte Heft 4, 1977, S. 467 ff. Institut für Zeitgeschichte München Berlin, 1977, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Hans-Ulrich Thamer: Nationalsozialismus: Der Weg in den Krieg. In: bpb.de. Bundeszentrale für politische Bildung, 6. April 2005, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Thomas Gonschior: Das Saargebiet Ereignisse 1918–1935. In: Private Webseite Thomas Gonschior. 2001, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Michael Kipp: Als Hitler das Saargebiet verwirrte. In: PressReader.com. Sarrbrücker Zeitung, 31. Dezember 2019, abgerufen am 13. Januar 2015.
- ↑ Stadtgeschichte: Ehrenbürger Max Braun. In: saarbruecken.de. Landeshauptstadt Saarbrücken, 2025, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Gerhard Paul: Max Braun - Vorkämpfer der deutsch-französischen Verständigung und früher Europäer. In: Revue d'Allemagne et des pays de langue allemande, Année 1988, S. 297 bis 310. www.persee.fr, 1988, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ 1200 Jahre Völklingen. Die Saarabstimmung. In: https://www.voelklingen-im-wandel.de/. Stadt Völklingen, 13. Januar 2022, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Rainer Freyer, Stefan Haas: Johannes Hoffmann. In: www.saar-nostalgie.de. Private Webseite Rainer Freyer, 2008, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Völkerbund und Saargebiet. In: https://artsandculture.google.com/. Staatskanzlei des Saarlandes, abgerufen am 13. Januar 2025.
- ↑ Tilla Fuchs: Kulturschaffende im Kampf um die Saarabstimmung. In: sr.de. Saarländischer Rundfunk, 13. Januar 2025, abgerufen am 27. Januar 2025.
- ↑ Caroline Uhl: 1935 -Erinnerungsstücke: Das Saarlied. In: sr.de. Saarländischer Rundfunk, 9. November 2020, abgerufen am 27. Januar 2025.
- ↑ https://www.rias1.de/timeline_nachrichten.htm#index. Abgerufen am 9. Januar 2024.
- ↑ Christoph Heinzle: Saarkampf und Rundfunkpropaganda. In: Mitteilungen des Arbeitskreises Rundfunkgeschichte, 21. Jahrgang, Nr. 2/3, S. 125. Arbeitskreis Rundfunkgeschichte, April 1995, abgerufen am 16. Januar 2025.
- ↑ Die Ergebnisse sind entnommen aus League of Nations: Saar Territory. Result of the Plebiscite, in: Akte R3736/2C/15710/5425 des Völkerbundarchivs, S. 65–70.
- ↑ Im Original ist die Gesamtzahl der Stimmen fehlerhaft mit 477.119 angegeben.
- ↑ Die Saarabstimmung 13.01.1935. In: zeitklicks.de. 2025, abgerufen am 28. Januar 2025.
- ↑ Zippo: 12. Der 13. Januar: Der Tag als die Saarländer ziemlich dumm waren. In: sarrelibre.de. Abgerufen am 28. Januar 2025.
- ↑ Hans Sachs: Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933 bis 1945. In: lwl.de. 11. April 2019, abgerufen am 28. Januar 2025.
- ↑ Helmut Scharpf: 01.03.1935 - die Ottobeurer Luitpoldstraße wird in Saarlandstraße umbenannt. In: ottobeuren-macht-geschichte.de. 2025, abgerufen am 16. Januar 2025.