Schlöben

Gemeinde in Thüringen, Deutschland

Schlöben ist eine Gemeinde im thüringischen Saale-Holzland-Kreis. Erfüllende Gemeinde ist Bad Klosterlausnitz.

Wappen Deutschlandkarte
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Schlöben
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schlöben hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 54′ N, 11° 41′ OKoordinaten: 50° 54′ N, 11° 41′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Erfüllende Gemeinde: Bad Klosterlausnitz
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 15,86 km2
Einwohner: 912 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07646
Vorwahl: 036428
Kfz-Kennzeichen: SHK, EIS, SRO
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 085
Adresse der Verbandsverwaltung: Markt 3
07639 Bad Klosterlausnitz
Website: bioenergiedorf.schloeben.eu
Bürgermeister: Hans-Peter Perschke
Lage der Gemeinde Schlöben im Saale-Holzland-Kreis
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Karte

Geografie

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Schlöben und die Gemarkung des Ortes liegen am südlichen Fuß des geschichtsträchtigen Bergstockes Wöllmisse und nördlich der Bundesautobahn 4, die hier im Tal der Roda von Eisenach zum Hermsdorfer Kreuz führt. Durch den Ort verlaufen die Landesstraße 1095 und die Kreisstraße 119. Sie waren früher ein Handelsweg in Richtung Bürgel, um dort die Gleisefurt Quere in Richtung Leipzig und Altenburg zu queren.

Gemeindegliederung

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In der Gemeinde gibt es sechs Dörfer: Gröben, Rabis, Trockhausen, Mennewitz, Schlöben, Zöttnitz.

Geschichte

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Einer der ältesten Hohlwulst-Funde aus der Bronzezeit stammt von 1856 aus Schlöben. Urkundlich wurde Schlöben am 18. Februar 1190 erstmals erwähnt.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Dorfkirche Schlöben
 
Dorfstraße Schlöben

In der Ortslage findet man eine Niederungsburg im Tal neben der Straße. Der Innenbereich, der von einem Wassergraben geschützt wird, nennt man „Herrenhaus“ – also Gutshaus. Der noch heute sichtbare Rest der Bausubstanz geht auf die Erneuerung der Familie von Hardenberg nach dem Großbrand von 1736 zurück. Die Hardenbergs waren lange Besitzer der damaligen Anlage und der Dichter Novalis verbrachte hier mehrere Kindheitsjahre. Ein Heinrich von Schlöben wurde bei den Lobdeburgern erwähnt.[3]

An der Landstraße nordöstlich von Schlöben in Richtung Schöngleina steht ein Steinkreuz. Nach der Überlieferung soll hier ein Fleischer zu Tode gekommen sein.

Westlich des Wasserspeichers Podelsatz am geneigten Hang befindet sich die wüste Dorfstelle Ladnitz. Die dazugehörende Wasserburg wurde beim Bau des Wasserspeichers ausgegraben. Man fand hochmittelalterliche Gefäße. Dieses Anwesen war ab 1216 urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert verlor die Burg als Adelssitz Bedeutung und wurde Vorwerk bis ins 15. Jahrhundert.

Über der Scheermühle bei Podelsatz liegt eine gut erhaltene, die natürlichen Voraussetzungen nutzende Wallanlage. In der Anlage befinden sich weitere Gräben und Hügel. Es könnte eine Fliehburg gewesen sein. In der Nähe befand sich aber auch die Wüstung Ladenitz.[4]

Der Fundplatz eines früheisenzeitlichen Hortes befindet sich am Südrand der Wöllmisse auf einem Bergsporn über dem Dorf Rabis. Dort wurden Bronze- und Eisengegenstände gefunden.[5]

Eine Höhenburg befand sich etwa einen Kilometer südlich des Dorfes Gröben an der Westflanke des Forstberges.[6]

Wirtschaft

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Die 2009 gegründete Bioenergiedorf Schlöben eG verfolgt das Ziel, die Wärme- und Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen (Biomasse) zu realisieren.[7] Die Biogasanlage besteht aus mehreren Silos, einem Blockheizkraftwerk in Mennewitz und zwei Blockheizkraftwerken in Schlöben selbst, die die Grundlastversorgung übernehmen. Bei weiterem Energiebedarf kann unterstützend eine Hackschnitzel-Heizanlage zugeschaltet werden. Die Energiequelle in Mennewitz wird via Pipeline über Zöttnitz nach Schlöben geleitet. Von hier aus verteilt sich das Nahwärmenetz und versorgt 86 Abnehmer (Stand 02/2012).

Persönlichkeiten

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Commons: Schlöben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer bis 1300. Ein Handbuch. 2. verbesserte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2001, ISBN 3-934748-58-9, S. 54.
  3. Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 94.
  4. Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 93, 95, 96, 99.
  5. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 253.
  6. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 116.
  7. Bioenergiedorf Schlöben