Waldeck (Thüringen)
Waldeck (Gemeinde im Osten des Saale-Holzland-Kreises. Erfüllende Gemeinde ist Bad Klosterlausnitz.
) ist eineWappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 55′ N, 11° 47′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Holzland-Kreis | |
Erfüllende Gemeinde: | Bad Klosterlausnitz | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,01 km2 | |
Einwohner: | 218 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07646 | |
Vorwahl: | 036692 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHK, EIS, SRO | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 74 105 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Markt 3 07639 Bad Klosterlausnitz | |
Website: | www.bad-klosterlausnitz.de | |
Bürgermeisterin: | Susann Bernold | |
Lage der Gemeinde Waldeck im Saale-Holzland-Kreis | ||
Lage
BearbeitenWaldeck ist ein Dorf des Holzlandes um Hermsdorf. Es liegt auf einer von Wald umgebenen Fläche mit Albersdorf und Bobeck. Die Kreisstraße 108 verbindet das Dorf mit der Landesstraße 1075 zur östlich nahe liegenden Bundesautobahn 9. Angrenzende Gemeinden sind im Uhrzeigersinn die Stadt Bürgel im Westen und Norden, Serba und die Stadt Schkölen im Nordosten, Bad Klosterlausnitz im Osten sowie Bobeck und Albersdorf im Süden.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde am 15. August 1145 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Der Ort gehörte zum Besitz des Klosters Bürgel und kam nach dessen Auflösung im Zuge der Reformation im Jahr 1526 zum ernestinischen Amt Bürgel.[3] Dieses gehörte aufgrund mehrerer Teilungen zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtümern. Ab 1815 war der Ort Teil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach,[4] welches ihn 1850 dem Verwaltungsbezirk Weimar II (Verwaltungsbezirk Apolda) angliederte.[5] 1920 kam Waldeck zum Land Thüringen.
Der Ort gilt bis heute als begehrtes Ausflugsziel, landschaftlich geprägt von den „Waldecker Buchen“ und dem Naturschutzgebiet „Waldecker Schloßgrund“. Auf der in der Gemarkung liegenden alten Wallanlage „Altes Schloss“ befand sich eine Burg.[6]
Topografie
BearbeitenDer Ort Waldeck liegt auf einer Höhe von ca. 340 m ü. NHN. Der höchste Punkt in der Umgebung ist die direkt südlich an den Ort grenzende „Harth“, ein Berg mit einer Höhe von rund 376,5 m ü. NHN. Dieser bildet gleichzeitig den höchsten Punkt der Höhenlage, auf der sich Waldeck und die beiden Nachbarorte befinden. Das Gelände fällt von hier in alle Richtungen ab: Im Norden schließt sich der Waldecker Schlossgrund mit seinen „tief eingekerbten steilwandigen Tälern“[7] und Bächen an, sowie das Lange Tal, durch welches ebenfalls ein Bach fließt. Im Süden wird die Höhenlage durch den Zeitzgrund mit dem ihn durchfließenden Zeitzbach begrenzt. Im Osten fällt das Gelände nach Hermsdorf/Bad Klosterlausnitz ab, im Westen in Richtung Scheiditz, wo sich die bei Albersdorf/Ascherhütte entspringende Gleise durch das Tal zieht.[8]
Geologie
BearbeitenDie Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) ordnet das Gebiet den Buntsandstein-Hügelländern und hierin wiederum der Saale-Sandsteinplatte zu.[9]
Laut geologischer Karte besteht die Hochebene aus Gesteinen des oberen Buntsandsteins: im nördlichen Ortsgebiet aus Chirotheriensandstein, im südlichen Ortsgebiet aus Unterem Rötmergel. In den Tälern schließen sich Bausandsteine des mittleren Buntsandsteins an.[10] Im Osten der Ortschaft, in der Nähe des Friedhofes, befindet sich ein stillgelegter Steinbruch.
Im größten Teil der Hochebene nördlich von Waldeck sowie auch auf den Feldern in östlicher Richtung befindet sich ein Tertiärquarzit-Vorkommen. Im Norden der Ortschaft, im Gebiet des Hausberges nördlich des Arbeitsdienstweges, wurde das Gestein früher abgebaut. Heute ist das Gebiet als Flächen-Naturdenkmal unter Schutz gestellt. Der durch Verkieselung von abgelagerten Sanden entstandene Quarzit hat eine sehr hohe Härte und wurde daher unter anderem zu Pflastersteinen verarbeitet. Die in vielen Vorgärten zu findenden Schmucksteine stammen dagegen wahrscheinlich von den umliegenden Feldern, wo sie jedes Jahr herausgeackert und entfernt werden.[11]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Caroline Bertuch (* 1751 in Waldeck; † 1810) war eine Unternehmerin der Weimarer Klassik
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDer im Wald stehende Menhir von Waldeck ist wohl eine Landschaftsgestaltung der Goethezeit, Höhe 3,00 m, Breite 2,80 m.[12]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 301.
- ↑ Johann Ernst Fabri: Geographie für alle Stände. Theil 1, Band 4: Welcher die Fortsetzung und den Beschluß vom Obersächsischen Kreise enthält. Schwickert, Leipzig 1793, S. 43 f.
- ↑ Staats-Handbuch des Großherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach. 1827, ZDB-ID 514527-2, S. 121 f. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Orte des Verwaltungsbezirks Apolda im Gemeindeverzeichnis 1900.
- ↑ Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 90.
- ↑ Europäischen Gemeinschaft (2006): Standard-Datenbogen für besondere Schutzgebiete (BSG). Gebiete, die als Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung in Frage kommen (GGB) und besondere Erhaltungsgebiete (BEG). ( vom 21. Mai 2014 im Internet Archive)
- ↑ Elke Eisenschmidt: Das geologische Naturdenkmal „Tertiärquarzitblöcke“ im Waldecker Forst. Belegaufgabe im Fach Geologie für Bauingenieure, TU Dresden 2013
- ↑ TLUG Jena (2010): „Saale-Holzland-Kreis: Geographie“. Siehe auch Karte „Naturräumliche Gliederung“.
- ↑ Geologische Karte der Deutschen Demokratischen Republik. Blatt 5036: Bürgel. 2. Auflage. 1:25 000. 46 × 44,5 cm. Zentrales Geologisches Institut der Staatlichen Geologischen Kommission der DDR, Berlin 1961.
- ↑ Georg Bocklisch: Die Geschichte von Waldeck 1190–1994. Festschrift zur 800-Jahr-Feier. Eigenverlag, Hermsdorf 1994.
- ↑ Sven Ostritz (Hrsg.): Saale-Holzland-Kreis, Ost (= Archäologischer Wanderführer Thüringen. H. 9). Beier & Beran, Langenweißbach 2007, ISBN 978-3-937517-51-3, S. 89.