Seenotrettungsstation Hörnum

Stützpunkt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Süden der Insel Sylt in Schleswig-Holstein

Die Seenotrettungsstation Hörnum ist ein Stützpunkt der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Schleswig-Holstein im Süden der Insel Sylt. Für die Seenotrettung auf der Nordsee und dem Wattenmeer zwischen der Insel Föhr und dem Festland können die freiwilligen Seenotretter aus Hörnum auf das Seenotrettungsboot (SRB) Horst Heiner Kneten zurückgreifen. Das Boot entspricht der aktuellen Bauform der 3. Generation von Rettungsbooten, die für die Flachwassergebiete vor den Küsten entwickelt wurden. Die 10,1 Meter langen Boote erreichen mit ihrem 320-PS-Dieselmotor 18 Knoten Geschwindigkeit und können dank des starken Motors auch größere Schiffe in Schlepp nehmen. Im Revier müssen sie gestrandeten Sportbooten oder auch Fahrgastschiffen und Fischerbooten in Schwierigkeiten zu Hilfe kommen. Für größere Einsätze erfolgt die Zusammenarbeit mit den Nachbarstationen:[1]

Seenotrettungsstation Hörnum
Land Deutschland Deutschland
Stationsgebäude Am Kai
25997 Hörnum (SH)
Stationsgründung 1982
Träger Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
Seenotretter 10 Freiwillige
Vormann Michael Petersen
nächste SK-Station Amrum DGzRS
Rettungsboot
Bootstyp Seenotrettungsboot
Bootsname HORST HEINER KNETEN
Bootsklasse 10,1-Meter-Klasse
Rufzeichen DH 2306
Besatzung 2 Personen
Liegeplatz Ponton, Westkaje
25980 Hörnum
Koordinaten 54.759° N / 8.295° E
auf Station seit April 2006
vorige Station Neubau
Stand 2020

Bei einem Seenotfall erfolgt die Alarmierung durch die Zentrale der DGzRS in Bremen, wo die Seenotleitung Bremen (MRCC Bremen) ständig alle Alarmierungswege für die Seenotrettung überwacht.

Geschichte

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Zwischen 1936 und 1961 setzte die DGzRS von Hörnum aus verschiedene Motorrettungsboote der Vorkriegsgenerationen und zum Schluss den Versuchskreuzer Bremen (III) ein. Danach war die Station zehn Jahre nicht mehr besetzt und wurde 1971 wieder eingerichtet. Aus der Ende der 1960er Jahre neu entwickelten Serie der 7-Meter-Klasse erhielt die Station im Juli das SRB Kaatje. 1975 erfolgte die Verlegung des kleinen Bootes an die Flensburger Förde zur Seenotrettungsstation Langballigau.[1]

Ab Oktober 1977 lag mit der Hörnum ein Neubau aus der 9-Meter-Klasse im Hafen, die wie das Vorgängerboot der 1. Generation SRB angehörte. Nach 23 Jahren wechselte das Boot von Sylt nach Mecklenburg-Vorpommern zur Seenotrettungsstation Prerow/Wieck auf der Halbinsel Darß. Die DGzRS stationierte als Ersatz im Dezember 1999 die Hertha Jeep, den 5. Neubau der 9,5-Meter-Klasse aus der 3. Generation von SRB mit vollständig geschlossenem Steuerhaus. Schon im Mai 2006 musste dieses Boot die Station verlassen und wurde zur Seenotrettungsstation Stralsund verlegte, weil von der Fassmer-Werft der 60 cm längere Neubau Horst Heiner Kneten aus der gleichen Klasse eintraf.

Fotogalerie der Rettungsboote

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Historie der motorisierten Rettungseinheiten

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Stationierung von Motorrettungsbooten
Zeitraum Schiffsname Reg.-Nr. Länge
oder Klasse
Anz. Motoren
ges. Leistung
Geschw. vorige Station Verlegung nach
oder Verbleib
1936 → 1940 HAMBURG (I) KR D 414 11,85 Meter 1 → 50 PS 8,0 kn von Friedrichskoog Langeoog
1940 → 1942 GEHEIMRAT SARTORI (I) KR D 416 11,85 Meter 1 → 50 PS 8,0 kn von Wrementief ausgemustert
1942 → 1944 GEHEIMRAT SARTORI (II) * KR D 406 12,50 Meter 1 → 50 PS 8,0 kn von Amrum-Süd List
1944 → 1955 GEHEIMRAT SARTORI (III) ** KR B 205 13-m-Serie 1 → 150 PS 9,0 kn von Dorumertief Friedrichskoog
Erl.: * Die GEHEIMRAT SARTORI (II) trug in Amrum den Namen HERMANN FREESE (I)
** Die GEHEIMRAT SARTORI (III) trug in Dorumertief den Namen GEHEIMRAT HEINRICH GERLACH (II)
1955 → 1959 RICKMER BOCK KR B 208 13-m-Serie 1 → 150 PS 9,0 kn von List Büsum
1960 → 1961 BREMEN (III) KR D 424 17,5-m-Serie 2 → 250 PS 10,0 kn von Bremerhaven Amrum
1961 → 1971 Station nicht in Betrieb
Stationierung von Seenotrettungsbooten
1971 → 1975 KAATJE KRST 17 7-m-Klasse (I) 1 → 54 PS 10,0 kn Neubau → Langballigau
1977 → 1999 HÖRNUM KRST 27 9-m-Klasse 1 → 150 PS 15,0 kn Neubau Prerow/Wieck
1999 → 2006 HERTHA JEEP SRB 49 9,5-m-Klasse 1 → 320 PS 18,0 kn Neubau Stralsund
seit 2006 HORST HEINER KNETEN SRB 62 10,1-m-Klasse 1 → 320 PS 18,0 kn Neubau auf Station

Quellen: [2][3]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Station Hörnum der DGzRS. In: seenotretter.de. Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, abgerufen am 30. November 2020.
  2. Wilhelm Esmann: Die Rettungsboote der DGzRS von 1865–2004. Verlag H. M. Hauschild, Bremen 2004, ISBN 3-89757-233-8.
  3. Die Schiffe und Boote des Seenotdienstes der Luftwaffe und DGzRS auf luftwaffe-zur-see.de, abgerufen am 23. November 2021

Koordinaten: 54° 45′ 32,9″ N, 8° 17′ 40″ O