Stockau (Weidenberg)
Stockau ist ein Gemeindeteil des Marktes Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.[2]
Stockau Markt Weidenberg
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Koordinaten: | 49° 55′ N, 11° 40′ O |
Höhe: | 396 m ü. NHN |
Einwohner: | 259 (Apr. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09209 |
Stockau mit der Matthäuskirche
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Lage
BearbeitenDas Kirchdorf liegt an dem zur Ölschnitz fließenden Mühlbach zwischen 376 und 411 m ü. NHN.[3]
Geschichte
BearbeitenDie erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Stohka“ erfolgte am 26. Mai 1129. Bereits damals hatte Stockau eine eigene Kapelle, die später zur Kirche erweitert wurde.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Stockau aus 15 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (2 Höfe, 7 Halbhöfe, 1 Söldengut mit Schmiede, 1 Mühle) und die Superintendentur Bayreuth (2 Halbhöfe, 2 Viertelhöfe).[4]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Stockau dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Neunkirchen am Main zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Stockau. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung nach Lessau.[5]
Am 1. Dezember 1863 wurde die die Ortschaft tangierende Bahnstrecke Weiden–Bayreuth eröffnet, die Stockau in den alten Dorfkern und ein westlich der Bahn entstandenes Neubaugebiet teilt. 1874 wurde zwischen Stockau und dem nahen Glotzdorf eine Bahnstation angelegt, die nach einem Ausbau zum Bahnhof 1936 von Glotzdorf in Stockau umbenannt wurde.[6] 1875 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Am 1. Januar 1972 wurde Stockau im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Weidenberg eingegliedert.
Baudenkmäler
Bearbeiten- Evangelische Filialkirche St. Matthäus
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2016 | 2020 |
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Einwohner | 131 | 141 | 154 | 158 | 172 | 160 | 108 | 195 | 141 | 127 | 190 | 275 * | 259 * |
Häuser[7] | 16 | 22 | 24 | 19 | 22 | 26 | 50 | ||||||
Quelle | [8] | [5] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [1] |
Religion
BearbeitenStockau ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Laurentius (Neunkirchen am Main) gepfarrt.[4][15]
Verkehr
BearbeitenStockau ist durch den Bahnhof im Ortskern über die Bahnstrecke Weiden–Bayreuth an den Schienenverkehr angeschlossen. Bedient wird der zweigleisige Kreuzungsbahnhof durch die VGN-Linie RB24.
Stockau liegt an der Straße von Neunkirchen am Main nach Lessau, über die – und die abzweigende Straße nach Letten – man die nahe Bundesstraße 22 in die Richtungen Bayreuth und Weiden wie auch die Staatsstraße 2463 nach Weidenberg erreicht.
Öffentliche Einrichtungen
BearbeitenDer Brandschutz ist durch die im Ort ansässige Freiwillige Feuerwehr Stockau, welche sich 1875 gründete, gewährleistet. Im Ort befindet sich ein Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde.
Literatur
Bearbeiten- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 6). Deutscher Kunstverlag, München 1959, DNB 451450914, S. 137.
- Georg Paul Hönn: Stockau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 296 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
Bearbeiten- Stockau. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- Stockau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. Dezember 2022.
- Stockau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. Dezember 2022.
- Stockau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. Dezember 2022.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b c Stockau. In: markt-weidenberg.de. Abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Gemeinde Weidenberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 391f.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 476.
- ↑ Chronik bei glotzdorf.de, abgerufen am 15. März 2020
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als „Wohngebäude“ bezeichnet.
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 119 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 845, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1017, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 963 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1008 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1030 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 891 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 656 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).