Untererlbach (fränkisch: (Unda)ärlba[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Spalt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3] Untererlbach liegt in der Gemarkung Wernfels.[4]

Untererlbach
Stadt Spalt
Koordinaten: 49° 12′ N, 10° 51′ OKoordinaten: 49° 11′ 33″ N, 10° 51′ 17″ O
Höhe: 380 m ü. NHN
Einwohner: 68 (31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl: 91174
Vorwahl: 09837

Geographie

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Das Dorf liegt etwa fünf Kilometer nordwestlich von Spalt im Tal des Erlbachs, eines rechten Zuflusses der Fränkischen Rezat, der Untererlbach und eine Kette angrenzender Weiher durchfließt. 0,75 km nördlich erhebt sich der Geiersberg (513 m ü. NHN) im Eichwald. Im Südwesten liegt die Kaltleite und im Nordwesten das Flurgebiet Kessel und im Osten das Waldgebiet Dirnenholz.

Die Staatsstraße 2723 führt nach Obererlbach zur Bundesstraße 466 (1,5 km westlich) bzw. nach Hohenrad zur Staatsstraße 2223 (2,2 km östlich).[5]

Geschichte

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Aufgrund der günstigen Lage ist von einer Gründung im 7. bis 9. Jahrhundert auszugehen. Darauf verweisen auch der unregelmäßige Ortsgrundriss und die Blockgemengeflur. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Urbar der Herren von Pappenheim von 1214 als „Nidernerlebach“.[6] Der zugrunde liegende Gewässername bezeichnet einen mit Erlen bestandenen Bach.[7] In der Folgezeit kam er zum Kloster Roggenburg, das 1412 seinen Besitz in „Nydern Erlbach“ an Graf Ludwig XI. von Oettingen verkaufte (zwei Höfe, zwei Güter, eine Mühle und Pfarrpfründe). Im Jahre 1437 gelangte der Ort in den Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Rieter von Kornburg. Nach deren Aussterben im Jahre 1753 kam er zur Rieter’schen Stiftungsverwaltung.[6] Um 1661 erwarb der österreichische Glaubensflüchtling Baron Händel das Schlösslein, das 1681 Wolfgang von Leubelfing durch Einheiratung erwarb. Ab 1788 war es im Besitz des Forstrats Christian Ludwig von Brandis.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Untererlbach elf Anwesen. Das Hochgericht übte das eichstättische Pflegamt Wernfels-Spalt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Untererlbach der Herren von Brandis. Grundherren waren die Rieter’schen Stiftungsverwaltung Kornburg der Reichsstadt Nürnberg (2 Ganzhöfe, 1 Halbhof, 1 Köblergut, 1 Gastwirtschaftsgut, 1 Mahlmühle) und das Rittergut Untererlbach (1 Rittergut mit Brauerei und Schenke, 2 Gütlein, 2 Leerhäuser). Neben den Anwesen gab es das Schlösschen als herrschaftliches und das Hirtenhaus als kommunales Gebäude.[9]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Untererlbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Wernfels und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Wernfels zugeordnet. Am 1. Mai 1978 wurde Untererlbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern in Spalt eingegliedert.[10]

Baudenkmäler

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Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002015 002023
Einwohner 80 86 107 123 99 100 103 108 84 75 56 59 68
Häuser[11] 18 17 20 22 21 19 18 20
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [1] [1]

Religion

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Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Wenzeslaus (Theilenberg) gepfarrt.[23] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Marien und Christophorus (Kalbensteinberg) gepfarrt.[9][20]

Literatur

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Fußnoten

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  1. a b c Einwohnerzahlen. Abgerufen am 26. September 2024.
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 17. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „(undɒ)ęɘlbɒ“.
  3. Gemeinde Spalt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 18. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b F. Eigler, S. 306 f.
  7. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 17.
  8. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 642.
  9. a b F. Eigler: Schwabach, S. 426.
  10. F. Eigler: Schwabach, S. 488.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 94 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 220 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1192 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1304 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 181 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
  23. Pfarrverband Großweingarten-Abenberg-Spalt-Theilenberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 29. Mai 2023.