Bayern und Preußen
- Süddeutschlandtreffen 2019 -
Drei Tage Süddeutschlandtreffen, vollgepackt mit Kultur und Geschichte, ein Highlight nach dem anderen, – mittendrin das Geschlecht der Zollern, die einstmals vereint mit Brandenburg zu den Hohenzollern wurden. Würzburg, Hohenzollern, Preußen, Bayern, dem Kollegen Mikmaq sei Dank, nun wissen wir, wie verschlungen die hegemonialen Pfade kurfürstlich-markgräflicher Verflechtungen über viele Generationen hinweg verlaufen. Was uns aber dann schon überraschte: Die Ansbacher Bevölkerung fühlte sich wohl bei den Preußen und war keineswegs begeistert, als man sie im Jahre 1806 wieder nach Bayern eingliederte.
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Markgräfliche Residenz Ansbach
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Würzburg – Hohenzollern – Preußen – Bayern
Lesespaß und Bücherschätze
„Herzlich willkommen in der Ansbacher Schlossbibliothek“ hatte uns Ute Kissling geschrieben. Sie leitet eine der zehn regionalen Staatlichen Bibliotheken in Bayern, die eng mit der Bayerischen Staatsbibliothek zusammenarbeiten. Ansbach ist die zweite dieser Regionalbibliotheken, die wir im Rahmen der vom WikiAlpenforum vor zwei Jahren initiierten Kooperation mit diesen Bibliotheken besuchten, diesmal als Auftakt zum Süddeutschlandtreffen 2019. Wie zuletzt in Augsburg war diesmal auch der Besuch in Ansbach geprägt von herzlicher Gastfreundschaft seitens der Bibliotheksleitung. 1720 von Markgraf Karl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach als erste „öffentliche Bibliothek“ der Stadt Ansbach gegründet, ist die Bibliothek seither wichtige Drehscheibe des Ansbacher Kulturlebens. Und Schatzkammer zahlreicher bibliophiler Werke, ein paar davon präsentierte uns Ute Kissling. Zum Schluss gab’s noch etliches an Quellenmaterial zum Ausbau des Artikels über die Bibliothek, als Geschenk von uns ein paar Bilder.
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Staatliche Bibliothek Ansbach
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Ute Kisslings Schatzkammer
Eine Stadt voller Kirchen
Ansbach ist eine protestantisch geprägte Stadt. Immerhin beherbergt sie sieben christliche Gemeinschaften und acht größere Kirchen. Die wohl beeindruckendste Kirche ist die protestantische Stadtpfarrkirche St. Gumbertus mit der größten Barock-Orgel Frankens. Wir ließen es uns nicht nehmen, die Ansbacher Markgrafengruft im unteren Teil der Kirche zu besuchen, und erstellten einiges an Fotomaterial, das inzwischen in Commons hochgeladen ist und der Bebilderung eines noch zu erstellenden Artikels harrt.
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Wikipedianer in St. Gumbertus
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Größte Barock-Orgel Frankens
Besuch in der Synagoge
Der letzte und wohl beeindruckendste Teil des Samstagprogramms mit Stadtführung, die die Kollegin Maimaid organisiert hatte, war der Besuch der Ansbacher Synagoge. Wir erfuhren dort einiges vom einstmals lebendigen jüdischen Leben in Ansbach. Erbaut Mitte des 18. Jahrhunderts ist die Synagoge heute ein museales und symbolisches Gotteshaus.
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Synagoge
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Toraschrein mit Parochet
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Gestühl
Markgräfliche Gartenkultur
Die Markgrafen hatten ganz offensichtlich ein Faible für Gärten und Pflanzen. Auf Schritt und Tritt begegneten uns Gärten, Blumen, Pflanzen aus vergangenen Epochen, Park- und Gartenelemente, in die die Stadt und die gesamte Residenz eingebettet sind, dominiert von der prächtigen Orangerie und dem weitläufigen Hofgarten. Für drei von uns, die wir stark in Gartenthemen involviert sind, Grund genug, zurückzukehren nach Ansbach, wenn alles grünt und blüht.
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Eingang zum Hofgarten
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Orangerie
Schön war’s und spannend, das Süddeutschlandtreffen 2019 in Ansbach. Schön wegen der frohen und munteren Stimmung an den drei Tagen. Spannend wegen der vielen Anekdoten und Geschichten aus der Vergangenheit der Menschen, die die Geschichte Ansbachs und der Region prägten. Mir schwirrt noch immer der Kopf angesichts der Namen, Daten, Zahlen und Geschehnisse, die uns der Kollege Mikmaq so lebendig und kurzweilig vermittelte, dass nun jedem klar ist, wie es Ansbach schaffte, dem zwölfmal so großen Nürnberg den Regierungssitz für die ganze Region Mittelfranken abzujagen. Das war ein Kulturwochenende vom Feinsten, weil viele zusammenhalfen und uns Menschen begegneten, die es verstehen, Kultur zu zelebrieren und so zu vermitteln, dass das Eintauchen in die Geschichte Freude macht. Danke Maimaid, Mikmaq, Kein Einstein, danke Buendia, Stefan, Designtheoretiker, Gustavf, Lexicon und Doc Taxon, und Dank an Sophie, die mit uns ihre Freude an ihrem neuen Ehrenamt in Wikipedia teilte. Pi, 26.11.
(Hier noch die gesamte Foto-Ausbeute vom Süddeutschlandtreffen 2019)
Bericht von der WikiIndaba 2019
Vom 8. bis 10. November 2019 fand die vierte WikiIndaba-Konferenz statt, das Treffen der Wikipedianerinnen und Wikipedianer des afrikanischen Kontinents. Veranstaltungsort war das Nicon Luxury Hotel in Abuja, der Hauptstadt Nigerias. Die Vorbereitung der Konferenz ging über mehr als ein Jahr und hatte mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Feedback der circa 80 Teilnehmenden war aber einhellig: Es war eine gelungene Konferenz. Bei der ersten WikiIndaba, die im Juni 2014 in Johannesburg stattfand, gab es in Afrika nur sehr wenige Wiki-Communitys – inzwischen gibt es aktive Gemeinschaften in vielen afrikanischen Ländern. Bei der zweiten WikiIndaba, im Januar 2017 in Accra, gab es noch viele afrikanische Staaten ohne einen einzigen Beitragenden – inzwischen gibt es in den meisten afrikanischen Ländern aktive User und Projekte.
Die Teilnehmer aus vielen afrikanischen Ländern können auf den WikiIndabas neue Projekte und Problemlösungen kennenlernen. Fotoaustellungen zu Wiki Loves Monuments, Wiki Loves Earth und Wiki Loves Africa finden sich nicht nur in der Elfenbeinküste und Kamerun, Radiosendungen über Wikipedia nicht nur in Nigeria und Frauen-Edit-A-Thons nicht nur in Ghana und Uganda. Das Programm der Konferenz zeigt die Vielseitigkeit der Themen.
Schön zu sehen war zum Beispiel, dass die schwierigsten Projekte erfolgreich sein können, wenn man nicht aufgibt, sondern viele Jahre damit verbringt, alle Hürden zu überwinden. So bei dem Benutzer Geugeor aus Kamerun. In Kamerun werden 230 Sprachen gesprochen. Etliche dieser Sprachen sind vom Aussterben bedroht, von vielen gibt es keine Dokumentationen. Schon 2015 hatte Geugeor geplant, die Sprachen für die Wikimedia-Projekte zu dokumentieren. Inzwischen hat Kamerun eine User Group, die Wikimedians of Cameroon User Group, die Partnerschaften zu anderen Nichtregierungsorganisationen unterhält. Mit Hilfe von Linguisten und Übersetzern werden inzwischen Audiodateien der Sprachen für Wiktionary und Lingua Libre hergestellt.
Es waren bei der WikiIndaba in Abuja im Vergleich zu den früheren Indabas viel weniger Europäer und US-Amerikaner anwesend, was vielleicht an der gleichzeitig stattfindenden WikiConference North America lag, sowie daran, dass der außerkontinentale Input gar nicht mehr so nötig ist wie früher, denn in Afrika gibt es inzwischen auch ein großes Know How: Afrikanerinnen und Afrikaner arbeiten bei der Wikimedia Foundation, sind Mitglieder der Strategie-Arbeitsgruppen und haben große Expertise in unseren Projekten.
Die WikiIndaba 2020 wird in Uganda stattfinden. G. K., 26. November 2019
Über 580 Ansichtskarten, gemalt von Erwin Spindler
Bis vor 3 Monaten kannte ich den tauben Künstler Erwin Spindler aus Leipzig noch nicht. Durch Zufall lernte ich Heidi Gaitzsch kennen, die zusammen mit ihrem Mann seit Jahren Ansichtskarten des Künstlers sammelte. Das vor 3 Jahren abgeschlossene Projekt Brück & Sohn mit seinen 30.000 Ansichtskarten war auch ihr bekannt und wieder mal ein Türöffner für Wikipedia.
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Arco
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Chemnitz
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Fürstenbrunn
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Pöstlingberg
Gestern konnte ich dann nach einiger Vorarbeit über 580 Ansichtskarten aus der Sammlung der Familie Gaitzsch nach Commons hochladen. Als Vorlagen für die Ansichtskarten dienten Aquarelle Erwin Spindlers. Seine Bilder zeichnen sich durch sehr große Detailtreue aus. Auf seinen Reisen kam er von Arco in Italien bis nach Züllichau/Sulechów in Polen (Siehe Karte). Wer mag, kann gerne ein Dankeschön auf der Kategorie-Diskussionsseite für die Spender hinterlassen. sk, 22.11.
WikiMUC ganz taff
Bereits zum zweiten Mal waren die Reporter von taff, dem Boulevardmagazin von ProSieben, zu Gast im WikiMUC, wo Wikipedia „ganz unglamourös“ in München zu Hause ist. Der Wikipedia-Tag 2019 wurde vom Kamerateam genutzt, um Wikipedianer und Leser zum Thema Fake News zu befragen. Dem Schnitt fiel leider so mancher Beitrag zum Opfer. So ist es halt, wenn die Sammlung von einem halben Tag auf vier Minuten gekürzt werden muss. taff-typisch wurde in der Reportage durch das Thema gejagt, mit Popmusik untermalt, mit Höhepunkten, wie dem elften Vornamen von Karl-Theodor zu Guttenberg und dem in letzter Zeit so beliebten Death Hoax. (Was? Noch Rotlink?) An die Zielgruppe angepasst, bunt und leicht verdaulich und die Botschaft kommt an: Wir Wikipedianer sind diejenigen, die gegen Fake News arbeiten.
Insgesamt ein sympathischer Beitrag. Für uns im WikiMUC spannend und für ein paar auch die Kamerataufe. Am Anfang vielleicht etwas stotternd, doch mit der Zeit gewöhnte man sich und schon gingen die Sätze fließend rüber. Nachdem auch nur ein paar wenige Sätze O-Ton unsererseits in der Reportage blieben, war da zum Glück auch kein (hoffentlich?) Blödsinn dabei. Und dass wir Wikipedianer im WikiMUC praktisch die einzige Möglichkeit in München haben, Artikel zu schreiben … Nein, auch woanders in Bayern gibt es Internetanschluss. Eigentlich ein Heidenspass und unserer Meinung nach gute Werbung für Wikipedia. Mit spürbarer Resonanz. Nach Ausstrahlung der Sendung am 19. November bekam ich auf einen Schlag vier neue Facebook-Freundschaftsanfragen, die von der Sendung begeistert waren. Zwei sprachen mich auch gleich wegen Artikel über sich und ihre Firmen an … Bei einem wurde schon mal gelöscht, wegen Qualitätsmängeln, da muss man echt mal gucken. Beim anderen habe ich auf die Wikipedianer in seiner Heimatstadt verwiesen zur persönlichen Beratung (also Jungs, wenn bei Euch im Hamburger Kontor einer wegen seiner Massage-Service-Firma anklopft, schönen Gruß!). Die anderen beiden Neukontakte sind begeisterte Fans der Wikipedia. Das hört man natürlich gerne. Genauso wie den Schlusssatz der Reportage, wofür ich der Reporterin besonders danken möchte: „Eigentlich könnnen wir doch froh sein, dass wir das größtenteils wahre und geballte Wissen überhaupt täglich abrufen können und dass die meisten Wikipedianer ja ausschließlich gute Absichten haben.“ Hier geht es zur Reportage JPF 20.11.
WikiAlpenforum (WAF) reloaded
Das WikiAlpenforum (WAF) gibt es nun seit vier Jahren. Von Anfang an war es als Kooperationsprojekt angelegt, entsprechend mannigfaltig ist sein Programm mit bisher 34 Veranstaltungen. Bei Treffen in Salzburg, Innsbruck, Schaan, München, Faistenau, auf der Amberger Hütte im Stubaigebirge sowie an diversen Stammtischen wurde deutlich, dass das Alpenforum seine Attraktivität zunehmend aus der Zusammenarbeit mit Partnern schöpft. Und Wikipedia davon profitiert, zum Beispiel durch eine permanente Themenbörse für neue Wikipedia-Artikel.
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Themenbörse am Hüttenabend
Bücher und Alpinpflanzen
„Natur und Kultur“ lautet das Motto von WAF. Die Bayerische Staatsbibliothek bedachte uns zum Start des WAF-Projekts mit mehreren Exemplaren eines Buches zum Thema Alpenüberquerung und lud uns zu einem Besuch der Stabi ein. Und wir machten eine Exkursion zu den Alpinpflanzen im Botanischen Garten in München, wo wir drei neue Wikipedia-Autorinnen aufs Gleis setzten. WAF wird dort unterstützt von Susanne Renner, der Leiterin des Gartens, die übrigens seit 2011 in Wikipedia Artikel betreut, die ihr am Herzen liegen.
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Buch über Alpenüberquerung
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Susanne Renner
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WAF im Alpinpflanzenhaus
Naturschutz in den Alpen
Ganz oben stehen bei uns in WAF die ökologischen Themen, Natur- und Klimaschutz, dementsprechend auch die Kooperation mit Einrichtungen und Verbänden, die diese Themen im Fokus haben. Unser erstes großes Event war der Besuch des Alpenpflanzengartens Vorderkaiserfelden im Kaisergebirge. Die Exkursion ging vom Stammtisch Innsbruck aus, organisiert hat die Tour die Biologin und WP-Neu-Autorin Sabine Rösler. Sie ist Vorsitzende des Vereins zum Schutz der Bergwelt e. V., eine der ältesten Naturschutzorganisationen im Alpenraum. Die WAF-Aktiven des Vereins wollen, wie sie in unserem Programm für 2020 gepostet haben, weiterhin mit dem WikiAlpenforum kooperieren und haben zum Thema „WAF und Naturschutz“ konkrete Vorschläge gemacht. Heinz Staudacher vom Verein zum Schutz der Bergwelt, der die Alpengartenexkursion mit organisierte, hat sein umfangreiches Foto-Archiv mit Alpinpflanzen und Gebirgsaufnahmen für Commons geöffnet, bereits zahlreiche Bilder hochgeladen und angeboten, Bilder zu liefern, wo sie für WP-Artikel gebraucht werden.
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WAF-Fotograf Heinz Staudacher
WAF-Partner Alpenvereine
Wir kooperieren auch mit den Alpenvereinen. Auf Einladung des Österreichischen, Südtiroler und Deutschen Alpenvereins waren wir Anfang September dieses Jahres unterwegs in Tirol zum Thema „Gletscher & Klimawandel“ in den Stubaier Alpen. Mehrere WAF-Events hatten wir im Alpinen Museum, wo uns die Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol ihr umfangreiches Historisches Alpenarchiv zur Verfügung stellen. Hinzu kommt: Etwa die Hälfte der als Aktive gelisteten WAF-ler sind Mitglieder in einem Alpenverein oder sonstigen alpinen Einrichtungen, zum Beispiel im GOC, der Sektion Gay Outdoor Club des Deutschen Alpenvereins (DAV). Treffpunkt auch für WAF-ler jeden vierten Donnerstag im Monat im SUB, dem schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum München in der Müllerstrasse 14. Nach wie vor steht dem WikiAlpenforum für gelegentliche Treffen das vom Kulturreferat der Stadt München finanzierte Vereinsheim in der Au zur Verfügung, wo inzwischen auch eine kleine Handbibliothek mit Alpenbüchern etabliert ist. Diese Vernetzungen des WikiAlpenforum sollen 2020 bei einem Treffen mit den Kooperationspartnern im Alpinen Museum in München gefestigt werden.
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Dahoam im Alpinen Museum
WAF-Themenschwerpunkte in Wikipedia
Etliche zentrale Themenbereiche bekamen im Rahmen der Aktivitäten des WikiAlpenforums einen kräftigen Schub nach vorne. Dazu gehören die Alpenpflanzengärten, insgesamt 33 in den fünf im Alpenforum vertretenen Alpenländern. Nur elf Alpingärten haben bisher in Wikipedia einen Artikel. Dank WAF gibt es inzwischen etliche davon in mehreren Sprachen, neben der deutschen und englischen hauptsächlich in der italienischen Wikipedia. Das wohl umfangreichste Artikel- und Kategorienprojekt im Rahmen von WAF hat der Kollege Seeler09 mit seinem Alpenvereinsprojekt auf die Beine gestellt. Es umfasst Alpenvereinshütten bzw. Schutzhütten, die Alpendachverbände und Alpenvereins-Sektionen, Personenartikel wie die Liste berühmter Alpinisten und Bergsteiger sowie alpine Einrichtungen wie Bergwege, Kletteranlagen und dazu in Wikipedia noch offene Themen, wie sie in unserer WAF-to-do-Liste stehen. Eine enormes Pensum, das sowohl in Wikipedia als auch von verantwortlichen Leuten in den großen Alpenvereinen große Anerkennung erfahren hat.
Zurück zur Ursprungsidee
Das WikiAlpenforum ist auf dem Weg zu seiner ursprüngliche Intention, zu einem nicht auf Wikipedia beschränkten Forum, in dem es um alpenaffine Themen geht. Einige inhaltlich interessante Events werden zunehmend von unseren Partnern in den Alpenvereinen organisiert, die größeren Exkursionen, wie wir sie bei uns im WAF hatten, sind besser in Projekten wie GLAM und den Wikipedianischen KulTouren aufgehoben, sodass es zwischen diesen Formaten und dem völlig anders strukturierten Fünfländerprojekt WikiAlpenforum keine Überschneidungen geben dürfte. Bei GLAM ist ein Unterformat „GLAM in den Alpen“ angedacht. Klassische alpenaffine WAF-Themen und WAF-Events, die bisher schon und auch in Zukunft zusammen mit unseren Kooperationspartnern und im Umfeld von Stammtischen liefen, haben bei GLAM und KulTouren nichts zu suchen und finden weiterhin im Rahmen des WikiAlpenforums statt. Im Fokus stehen für uns bei WAF die +WAFtreffs, wobei das Plus für die Kooperationspartner steht, sowie für den medialen Mehrwert in Bezug auf alpenaffine Themen, was sowohl Wikipedia zu Gute kommt als auch den zahlreichen mit dem Alpenforum vernetzten Einrichtungen und Vereinen. Alles in allem ein Kooperationsforum, dessen länderübergreifende Bedeutung auf der Zusammenarbeit zahlreicher alpenbegeister Menschen und Organisationen beruht. Wer das ist, wer für welche Themen im WikiAlpenforum Ansprechpartner ist, wollen wir demnächst auf unserer Koordinierungsseite transparenter machen. Pi, Xa 18.11.
Welchen Links folgen Leser?
Wer Wikipedia-Artikel schreibt, der verlinkt andere Wikipedia-Artikel, das ist uns Autorinnen und Autoren zur wenig hinterfragten Gewohnheit geworden. In der Qualitätssicherung wird das weitflächige Einstreuen von Blaulinks häufig mit der Bearbeitungszusammenfassung „wikifiziert“ versehen, ganz als ob ein Text ohne solche Links kein Wikipedia-Artikel wäre. Ist das so? Welchen Links folgen Leser? Wie verlinkt man, um Lesern zu helfen? Und was heißt überhaupt Hilfe, geht es beim Klick auf einen Link um das Nachschlagen eines unbekannten Begriffs, oder um einen angenehmen Zeitvertreib, das Verlieren in den Verästelungen des von uns geschaffenen Rhizoms? Um das sinnvoll zu diskutieren, bräuchten wir Daten über den jetzigen Gebrauch der Links durch Leser. Leider liefert die Wikipedia-Statistik keine leicht zugänglichen Referrer-Daten, weder für den Ausgangsartikel noch für das verlinkte Ziel.
Abhilfe versprechen Events, die zu einem stark erhöhten Aufruf eines einzelnen Artikels innerhalb eines kurzen Zeitraums führen. Diese erhöhten Aufrufzahlen des Ausgangs-Artikels strahlen dann auf Ziel-Artikel ab, die vom Ausgangs-Artikel aus verlinkt sind. Die zeitliche Korrelation der signifikant erhöhten Abrufzahlen von Ausgangs- und Zielartikeln erlaubt eine klare Zuordnung des Traffics, die auch ohne Referrer-Daten valide ist. Solche zeitlich eingegrenzten Events können externer Natur sein, zum Beispiel bei Todesfällen von Prominenten, auch wenn diese nicht extra auf der Hauptseite aufgeführt sind. Auch Fernsehsendungen über ein bestimmtes Thema sind Events externer Natur, so wie das Matthiasb in seiner Kurier-Serie „WTF is“ beleuchtet. Interne Events, die zu messbaren und validen Ergebnissen bei der Verlinkungs-Analyse führen, sind die Verlinkung auf der Hauptseite, ob nun als „Artikel des Tages“, bei „Was geschah am“ oder bei „Schon gewusst?“. Bei den Rubriken „In den Nachrichten“ und „Kürzlich Verstorbene“ sind interne und externe Aufmerksamkeit vermischt, auf der Zeitachse lässt sich daher die Korrelation schwerer nachweisen als bei internen Events, bei denen die Verlinkung auf der Hauptseite zeitscharf vorgenommen und auch wieder entfernt wird.
Aufgefallen ist mir dieser Abstrahleffekt in der Rubrik „Schon gewusst?“ beim von mir verfassten Artikel Meldegänger, der dort am 11.-12. November 2019 aufgeführt war. In der Rubrik „Schon gewusst?“ werden täglich zwei neue und möglichst interessante Artikel auf der Hauptseite präsentiert, die dort zwei Tage stehen bleiben. Interessante Teaser sollen die Neugier der Leser wecken. Wovon das Leserinteresse für Artikel in dieser Rubrik abhängt, habe ich 2012 untersucht, Redrobsche erstellt seit 2015 interessante Statistiken dazu. Demnach erzielten Artikel am ersten Tag der Hauptseiten-Listung im Median 13.000 Abrufe, bei den 5 % besonders nachgefragten Artikel waren es mehr als 32.000 Abrufe. Beide Werte stammen aus dem Zeitraum Januar bis Oktober 2019. Wieviel von dieser Aufmerksamkeit wird an verlinkte Artikel weitergegeben?
Der Ausgangs-Artikel Meldegänger wurde am ersten Tag der Hauptseiten-Listung etwa 35.000 mal abgerufen. Aus dem Artikel wurde auf 106 Ziel-Artikel verlinkt. Mit Massviews kann man eine Liste mit den Aufrufen aller Zielartikel an dem Tag erzeugen lassen. An der Spitze der Liste nach Anzahl der Aufrufe stehen Erster Weltkrieg, Adolf Hitler und Zweiter Weltkrieg. Doch diese Artikel werden auch an anderen Tagen häufig aufgerufen. Interessanter ist der Zielartikel SCR-536, mit knapp 2.900 Aufrufen auf dem vierten Platz. An Durchschnittstagen wird dieser Ziel-Artikel ganze vier Mal aufgerufen. Das ist signifikant.
Erst im Vergleich der Aufrufe der Ziel-Artikel zu „normalen“ Zeiten ohne Events zeigt sich also, wieviel Leseraufmerksamkeit durch den Ausgangs-Artikel erzeugt wurde. Am passendsten ist ein Vergleich der Abrufzahlen mit demselben Wochentag der Vorwoche, da die Abrufzahlen aller Artikel einem typischen Wochenmuster unterliegen. Beim Vergleich zwischen 11. November und 4. November zeigt sich eine Erhöhung der absoluten Abrufzahlen über alle Ziel-Artikel hinweg in Summe von etwa 27.000 Abrufen. Diese Zahl ändert sich nicht wesentlich, wenn man statt des Vormontags die letzten vier Wochen als Basis verwendet. Im Schnitt erzeugen fünf Besuche des Ausgangs-Artikels vier Abrufe eines Ziel-Artikels.
Bei Betrachtung der einzelnen Ziel-Artikel spielt nicht nur die Erhöhung der absoluten Abrufzahlen eine Rolle, auch die relative Erhöhung sollte betrachtet werden. Bei Artikeln wie Adolf Hitler und Zweiter Weltkrieg, die ohnehin jeden Tag ein paar Tausend mal abgerufen werden, sind Erhöhungen um ein paar hundert Abrufe nicht signifikant, denn dies könnte auch andere Ursachen haben. Ein Grenzfall ist der Ziel-Artikel Erster Weltkrieg. Die Erhöhung der Abrufzahl beträgt ca. 2.000, das ist eine Erhöhung um etwa 50% gegenüber den normalen Abrufen. Andererseits ist der 11. November Tag des Waffenstillstands, es gab in vielen Medien Berichte dazu. Unter allen Ziel-Artikeln, die eine Erhöhung der Abrufzahlen von mindestens 200 zu verzeichnen haben, waren diese drei Artikel die einzigen, deren Traffic sich gegenüber den normalen Werten nicht mindestens verdoppelte. Daher ist die Signifikanz der absoluten Erhöhung fraglich – schließen wir sie also aus der weiteren Analyse aus.
Die Reihenfolge der Zielartikel nach Erhöhung der Abrufzahlen (auf Hunderter gerundet, der Faktor bezieht sich auf die durchschnittlichen Abrufzahlen des jeweiligen Artikels) und nach Ausschluss der drei genannten Artikel ist dann:
- SCR-536 (2.900 absolut, Faktor 700)
- Kradmelder / Kraftradmelder (2.300 absolut, Faktor 90)
- Kabinettskrieg (1.400 absolut, Faktor 15)
- Pheidippides (1.100 absolut, Faktor 30)
- Brieftaube (1.100 absolut, Faktor 10)
- Igelstellung (1.000 absolut, Faktor 110)
Was kann man daraus ableiten:
- Sollten Wikipedia-Artikel Links auf andere Wikipedia-Artikel enthalten: Ja, natürlich. Diese werden rege genutzt, ein aufgerufener Ausgangs-Artikel führt meist (hier: 0,8 mal) zum Besuch eines weiteren Artikels.
- Welchen Links folgen Leser? Vor allem Links auf weniger bekannte und spezielle Begriffe. Vom Ersten wie Zweiten Weltkrieg haben unsere Leser schon gehört, das braucht man nicht nachschlagen. Was ist hingegen ein SCR-536?
- Wie verlinkt man, um Lesern zu helfen? Häufiger. Kradmelder und Kraftradmelder waren beide verlinkt, das eine ist nur eine Weiterleitung. Beide wurden ähnlich häufig angenommen. Die „Regel“, nur beim ersten Auftreten einen Link zu setzen, ist wenig lesefreundlich.
- Geht es beim Klick auf einen Link um das Nachschlagen eines unbekannten Begriffs, oder um einen angenehmen Zeitvertreib? Das gaben meine Zahlen nicht her.
Alles in allem wenig überraschende Erkenntnisse, aber im Detail der Ziel-Artikel doch interessant. Und zum Schluss: Der „Sieger“ unter den Zielartikeln, SCR-536, kommt erst im letzten Drittel des Ausgangsartikels vor. Viele Leser scheinen Artikel also bis zum Ende zu lesen. Schön! mibi, 15.11.2019
Bericht vom Edit-a-thon «Frauen für Wikipedia» in Zürich
Als Betreuerin für anstehende Fragen war ich am 7. November 2019 zum dritten «Frauen für Wikipedia» Edit-a-thon eingeladen. Vor Ort im SRF-Hochhaus in Zürich fanden sich 43 Teilnehmende ein, die von sieben erfahrenen Wikipedianer/innen begleitet wurden. Die Einführung in das Arbeiten auf Wikipedia wurde von Benutzer:Lantus (WMCH) übernommen, dem Community-Verantwortlichen von Wikimedia Schweiz. Organisatorisch verantwortlich dafür zeichneten Patrizia Laeri (SRF), Katia Murmann (Ringier) und Muriel Staub (WMCH). Was ich besonders beeindruckend fand, war die Effizienz, mit der die Veranstaltung organisiert war: neben einem straffen Zeitplan, der minutiös eingehalten wurde, gab es eine perfekte Anmoderation von Kolleginnen des SRF.
Per Skype wurden zu Beginn online teilnehmende Korrespondentinnen des SRF aus Washington, London und Berlin dazu interviewt, was sie zur Teilnahme bewogen hatte und welche Artikel sie bearbeiten würden, weitere Korrespondentinnen in Buenos Aires, Johannesburg, Ontario und Moskau waren parallel online am Event beteiligt. Dahinter steckte eine beeindruckende Logistik! Wir Betreuer/innen kamen während des Edit-a-thons gehörig ins Schwitzen, denn die Teilnehmenden waren zum Großteil Wikipedia-Neulinge, so dass wir quasi im Schnelldurchgang Grundprinzipien der Artikelanlage, Funktion des Benutzernamensraums, Kategorien usw. abspulten, während die teilnehmenden Journalistinnen im Rekordtempo Artikel über herausragende Schweizerinnen anlegten. Der (nicht ganz akkurate) Zähler vor Ort stand irgendwann bei 83 Neuanlagen, d. h. bei rund 2 Artikeln pro Person, die tatsächlichen Ergebnisse lassen sich hier nachlesen. Entstanden sind dabei Artikel auf deutsch, rätoromanisch, französisch und englisch.
Dass es dabei kaum noch möglich war, vor Ort jeden einzelnen Artikel auf formale Perfektion zu überprüfen, liegt auf der Hand – und das ist natürlich einer der Negativaspekte eines solch großen Edit-a-thons. An der Stelle gebührt definitiv allen Helferinnen und Helfern hinter den Kulissen großer Dank, die die mit hoher Geschwindigkeit neu ins System fluppenden Artikel sukzessive im Lauf der letzten Tage verbessert, mit Textbausteinen versehen oder auch in den Benutzernamensraum zurückverschoben haben, weil doch wieder aus Versehen etwas Unfertiges im Artikelnamensraum angelegt worden war. Dies war und ist auch einer der Kritikpunkte der zwei vorangegangenen Edit-a-thons dieser Reihe, die sich auf der Diskussionsseite zur Veranstaltung nachlesen lassen.
Aufbauend auf Anregungen auf der Diskussionsseite waren bei diesem 3. Edit-a-thon bereits einige Verbesserungen vorgenommen worden: mehr Betreuende vor Ort, die anzulegenden Personenartikel waren bereits auf Relevanz geprüft worden und stammten nicht aus dem Arbeitsumfeld der teilnehmenden Journalistinnen. Außerdem verbleibt ein Großteil der Artikel vorerst im Benutzernamensraum, ehe er dann nach Durchsicht in den Artikelnamensraum verschoben wird. Sicherlich kann auch die Wiki-Projektseite noch übersichtlicher und transparenter gestaltet werden: nähere Informationen zum Projekt und zur Teilnahme finden sich derzeit ausschließlich auf einer externen Webseite, die im Projekt nicht verlinkt ist.Das Projekt bietet jedoch aus meiner Sicht in der Summe deutlich mehr positive denn negative Aspekte:- Große Zahl neuer Autorinnen gewonnen – und die eine oder andere wird über den Lauf der Jahre der Wikipedia sicher erhalten bleiben;
- Binnen kürzester Zeit ein hoher Artikelausstoß mit Schweizbezug und ein Beitrag zur Verringerung des inhaltlichen Gender Gaps;
- Spielerischer Ansatz der Veranstaltung (fertige Artikel werden live durch Läuten einer Glocke gezählt = Erfolgserlebnis für die Autorin);
- Die Teilnehmerinnen aus der Berufsgruppe Medien/Journalismus sind Recherche und schnelles Schreiben bereits gewöhnt, die Texte haben überwiegend hohe Qualität, auch bei der Wahl der Quellen, was ein großes Plus ist;
- Last but not least: gute Resonanz in den Medien sowie den sozialen Netzwerken (u. a. von Wikimedia CH) und damit erhöhte Reichweite der Problematik: Wikpedia braucht mehr neue Autorinnen. Nicht nur das, sondern generell mehr Autoren, wie der Artikel über schrumpfende NutzerInnenzahlen vom 7.11. hier im Kurier gut illustriert. (grz 11.11.2019)
Nichts Neues beim Autorenschwund in der de.Wikipedia
Im Mai dieses Jahres hatte ich hier letztmalig Grafiken zur Autorenentwicklung in der deutschsprachigen Wikipedia vorgestellt und mit Entwicklungen in der französischen Wikipedia verglichen. (Französische Wikipedia auf Überholspur) Wenige Tage vor dem zweiten Wikipedia-Aktionstag zur Gewinnung neuer Autoren könnte es einige interessieren, wie sich diese Zahlen in den zurückliegenden sechs Monaten entwickelt haben. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zum Schluss und vielleicht kommt eines Tages plötzlich wie ein Wunder die herbeigesehnte Wende. Doch bislang ist davon nichts in Sicht, trotz zahlreicher Bemühungen, ob sie nun ernsthaft sind oder Scheinaktionismus darstellen.
Nach den von der WMF vor wenigen Tagen veröffentlichten statistischen Zahlen zählt die deutschsprachige Wikipedia für die zurückliegenden 12 Monate durchschnittlich 8500 aktive Editoren. Dabei handelt es sich – seit Beginn der Wiki-Statistik 2.0 - sowohl um registrierte Benutzer als auch um IP’s und Bots, die mindestens 5 Edits pro Monat beisteuern. In den zurückliegenden zehn Jahren hat sich also diese Zahl von 14 Tausend auf 60% reduziert. Dagegen liegt die französische Wikipedia aktuell bei nahezu 8900 aktiven Editoren mit einem leichten Wachstum in den letzten fünf Jahren. Betrachten wir die sehr aktiven Editoren mit mindestens 25 Edits, so liegt die de.WP mit 1571 noch leicht vor der fr.WP mit 1387. Aber auch diese Kernmannschaft schmilzt in der de.WP.
Beschränken wir uns auf den Artikelnamensraum, also auf Edits im Content-Bereich, so ergibt sich schon ein anderer Vergleich. Für die de.WP liegt die Zahl der Aktiven bei 7 Tausend, dagegen für die fr.WP bereits bei 8 Tausend. Beide Kurven haben sich bereits Anfang 2017 bei einem Wert von 7500 gekreuzt. Vielleicht verdeutlichen diese Zahlen einigen die Größe der Herausforderungen. Mit einem zweiten Aktionstag allein, der sicherlich nach Selbstdarstellung von WMDE wieder grandios erfolgreich verlaufen wird, werden diese dicken Bretter nicht zu bohren sein, solange nicht ernsthaft die Ursachen für diesen nachhaltigen Schwund herausgearbeitet werden. Die Hoffnung darauf habe ich schon längst verloren. Trotzdem: toi, toi, toi und Gutes Gelingen an allen Standorten. (bg 7.11.2019)
Sieger des 31. Schreibwettbewerbs
Die Sieger des 31. Schreibwettbewerbs stehen fest. Die Jury bedankt sich bei allen Teilnehmenden für die schönen Artikel zu interessanten Themen, die bei der Lektüre viel Freude bereitet haben.
- Jesus Sirach von Ktiv
- Eine exzellente, flüssig zu lesende Beschreibung zu einem Buch der Bibel - die Ausführungen sind auch für Laien verständlich, gut strukturiert und vermitteln das Thema kompetent. Das Literaturverzeichnis und die Belege sind hochwertig und wurden offensichtlich intensiv genutzt. Er überzeugt durch die gute Darstellung der Zusammenhänge, die in den historischen Hintergrund gut eingebettet werden.
- Theodor Mayer (Historiker) von Armin
- Sehr gut belegte, umfassende Darstellung mit stringentem Aufbau und besonderer Beachtung der Rezeption von Lehren und Wirken dieses österreichischen Historikers und seiner Verstrickung in die Wirrungen seiner Zeit. Die Einleitung führt mustergültig zu den verschiedenen Aspekten hin.
- Gottlieb Duttweiler von Voyager
- Lebendig geschriebener Artikel zu einem bekannten Schweizer Unternehmer. Abwechslungsreich geschrieben mit einer gut gelungenen Mischung aus Anekdoten und Unterhaltsamem einerseits und Fakten andererseits.
- Polycomb-Körper von MoreInput
- Kenntnisreicher Artikel zu einem sehr speziellen Thema aus der Genetik, der sich dank der sehr klaren Sprache flüssig liest. Besonders gut haben der Jury die selbsterstellten Grafiken gefallen, die das Thema auch bildlich veranschaulichen.
- Die Nachtwache von Alter Meister
- Sehr gut überarbeiteter und bebilderter Artikel zu einem der zentralen Werke der niederländischen Kunst, der alle Aspekte des Themas mit Fachkunde beleuchtet.
- Carl-Gustaf Rossby von Földhegy
- Hervorragende biografische Darstellung dieses skandinavischen Meteorologen mit klarer Trennung von Leben und Werk.
- Inflammatory Bowel Disease des Hundes von Uwe G.
- Der Artikel beschreibt eine schwierig abzugrenzende und diffuse Hundekrankheit und stellt alle in diesem Kontext wichtigen Fakten zusammen. Gut gelungen ist der Bezug zu humanmedizinischen Analoga.
- Zachary Taylor von Arabsalam
- Gut belegte Darstellung der Biographie des zwölften Präsidenten der Vereinigten Staaten, der seine Amtszeit nicht zu Ende führen konnte.
- Das Rauhe Haus von Ktiv
- Gut geschriebener Artikel aus dem Bereich Pädagogik über einen bedeutenden Träger der Kinder- und Jugendhilfe mit interessanter Geschichte. Besonders gefreut hat die Jury, dass ein Artikel aus dem leider wenig bearbeiteten Bereich der Pädagogik eingereicht wurde.
- Beschäftigungslenkung von Mautpreller + Burg Hauenstein (Steiermark) von Liuthalas
- Zwei informative Artikel zu interessanten Themen, einmal ein Motiv aus dem Problemschachbereich, einmal eine steirische Burgruine.
Für die Schreibwettbewerbs-Jury, H., 02.11.
Zum 1. Dezember …
… und damit dieses Jahr pünktlich zum 1. Advent wird der Wikipedia-Weihnachtswunschzettel wieder eröffnet. Jeder darf sich etwas wünschen und anderen eine kleine Freude durch Erfüllen eines Wunsches machen. Die Artikel werden im Weihnachtsnamensraum vorbereitet, Heiligabend ist dann Bescherung. Das Christkind freut sich auf rege Unterstützung. bjs, 30.11.
- 18 selbstgebastelte Weihnachtsgeschenke konnte das Christkind dieses Jahr ausliefern, allen Mitbastlern vielen Dank und ein frohes Weihnachtsfest.bjs, 30.11.
Wikipedia und ihre Relevanzkriterien
Oft sind die Wikipedia-Relevanzkriterien schon sehr schräg. Während einerseits einzelne Personenschiffe, die 200 Passagiere befördern können, in der Wikipedia relevant sind (die Anzahl ist vergleichbar mit der Anzahl an Personen, die in einem kleinen Kinosaal Platz finden), wird die Messlatte in anderen Themen deutlich höher gelegt. Aktuelles Beispiel ist der per Schnelllöschantrag gelöschte Artikel Katrin Habenschaden. Die mitfavorisierte OB-Kandidatin der Millionenmetropole München ist nämlich für Wikipedia gemäß den Relevanzkriterien für Politiker irrelevant. Für die Kommunalpolitik von Millionenmetropolen gelten nämlich in der Wikipedia die gleichen Relevanzkriterien wie für Städte mit 100.000 Einwohnern, wo lediglich der hauptamtlich tätige Stellvertreter des obersten Bürgermeisters relevant ist. Eine weitere Steigerung wie z.B. die Relevanz von OB-Kandidaten in Städten ab 500.000 Einwohnern, von denen die Partei mindestens 10 % der Stadtratssitze einnimmt, oder die Relevanz von Stadträten in Städten mit 1.000.000 Einwohnern werden nicht mehr vorgesehen, was offenbar auf ein Versäumnis bei der Erstellung der Relevanzkriterien zurückzuführen ist. Denn zweifelsfrei werden die allgemeinen Anhaltspunkte für Relevanz im Fall Habenschaden eindeutig erfüllt: Denn eine anhaltende öffentliche Wahrnehmung gegenüber 1,5 Millionen Menschen (mehr als die doppelte Einwohnerzahl von Montenegro) ist ihr sicherlich nicht abzuerkennen. Dass also dieses Beispiel in der Aufzählung der Relevanzkriterien für Politiker nicht berücksichtigt wird, ist offenbar auf ein Versäumnis zurückzuführen. Dass der Artikel anschließend auch tatsächlich wegen [z]weifelsfrei fehlende[r] enzyklopädische[r] Relevanz schnellgelöscht wird, ist daher eine ziemlich schräge Sache; vielleicht sollte man die Relevanzkriterien weniger dogmatisch auslegen und stattdessen ein bisschen mit Logik herangehen. Wi 30.11.
#100wikidays till women’s day!
Wie ich gerade der Diskussionsseite zum geplanten Edit-a-thon zu entnehmen hatte,
Beginnend heute (29. November 2019) sind es noch genau #100wikidays bis zum Internationalen Frauentag am 8. März 2020.
Das Team des Lokal K will sich offensichtlich (auch) aus diesem Grund daran beteiligen, den Gender Gap bis dahin um (mindestens) hundert Artikel zu verringern. Wer macht mit? Wie wäre es, sich dort mit einzutragen? Oder gibt es demnächst gar eine aktualisierte (übersetzte?) Version hiervon? Auch denkbar! Iva 29.11.
Testlauf: Automatisierte Begrüßung von Neulingen
Am 1. Dezember startet ein achtwöchiger Testlauf, während dem die Hälfte aller neu angemeldeten Benutzerinnen und Benutzer automatisch begrüßt werden. Dazu hinterlässt ein Bot im Namen eines Mitglieds des Begrüßungsteams eine Nachricht auf der Benutzerdiskussionsseite des Neulings.
Hintergrund sind die guten Erfahrungen, die die französischsprachige Wikipedia mit der automatisierten Begrüßung gemacht hat. So führen sie ihren im Vergleich zu anderen Sprachversionen deutlich geringeren Mitarbeiterschwund auch darauf zurück. Ihre Erfahrungen habe sie auf der Wikimania 2019 in einer Präsentation vorgestellt, die Gestumblindi in einem Kurierbeitrag zusammengefasst hat. In Folge gab es eine Umfrage, ob man das auch in der deutschsprachigen Wikipedia ausprobieren sollte. Nachdem die Idee in der Umfrage überwiegend Zustimmung fand, haben Gestumblindi, FNDE und ich das WikiProjekt Begrüßung von Neulingen ins Leben gerufen. 49 Wikipedianerinnen und Wikipedianer sind inzwischen im Begrüßungsteam dabei.
In dem achtwöchigen A/B-Test soll jetzt überprüft werden, ob es irgendwelche bisher nicht bekannten Probleme mit der automatisierten Begrüßung gibt und ob sie messbare positive Effekte hat. Sollte das Ergebnis gut ausfallen, werden wir ein Meinungsbild vorbereiten, mit dem Ziel sie dauerhaft einzuführen. C² 29.11.
WTF is …?
Obwohl oder vielleicht gerade weil meine Unlust, an Wikipedia mitzuwirken, derzeit so groß wie nie zuvor in den fast 13 ½ Jahren seit meiner Ankunft hier, ist es an der Zeit für eine neue Folge meiner Blicke auf durch triviale Fernsehbeiträge erhöhte Abrufzahlen. Doch im Gegensatz zu früheren Episoden nenne ich diesmal nicht den entsprechenden Artikel, dessen Abrufzahlen nachstehend graphisch dargestellt werden, sondern stelle diese Folge als Quizfrage: Um welchen Artikel handelt es sich? Das ist nämlich, aus bestimmten Gründen, ein interessanter Aspekt, über den zu diskutieren es sich vielleicht lohnt.
Die Grafik der Abrufzahlen zeigt einen doppelten Peak. Es ist das erste Mal in meiner Kurierartikelreihe, daß ein Artikel binnen acht Tagen durch gleich zwei Primetime-Fernsehsendungen signifikant höheres Interesse erfahren hat. Das ist übrigens der erste Hinweis. Beide Fernsehfilme spielen in einem grenznahen deutschen Mittelgebirge. Der eine Fernsehfilm hat selbst noch keinen Wikipedia-Artikel, der zweite schon. Was allerdings kaum Auswirkung auf die Abrufzahlen des gesuchten Artikels gehabt haben dürfte, weil dieser im Artikel zum Fernsehfilm nicht erwähnt und somit auch nicht verlinkt wird. Eher dürfte das mit der Prominenz des gesuchten Begriffs in der Handlung zusammenhängen.
Der Begriff kommt in beiden Fernsehfilmen jeweils zweimal vor, wird aber durch die handelnden Personen nicht namentlich erwähnt, ist aber dennoch zu hören. Antworten bitte auf der Diskussionsseite. Wer beide Sendungen gesehen hat, dem wird die Antwort leicht fallen. So leicht, daß ich hier nicht benenne, um welche Fernsehfilme es sich handelt, das wäre zu einfach. Sollte wider Erwarten bis Freitag abend keine richtige Antwort eingehen, gibt es hier neue Hinweise. MaB 27.11.
WMF sucht Übersetzer
Für Kurzentschlossene: Die Foundation sucht für ein befristetes Übersetzungsprojekt 3–5 Leute, die fließend Deutsch und Englisch sprechen. Die Arbeit wird bezahlt. m, 26.11.
Abschied aus dem Team Ideenförderung
Liebe Wikipedianerinnen und Wikipedianer,
Ich habe mich entschieden meinen beruflichen Weg in einer anderen Organisation fortzusetzen und wollte mich über diesen Weg nochmal bei euch verabschieden. Zwar werde ich nicht alle erreichen, die ich im Laufe meiner letzten 2,5 Jahre bei Wikimedia kennengelernt habe, hoffe aber, dass ich damit zumindest einen Teil erreiche und es sich einfach etwas rumspricht :P.
In meinen diversen Aufgaben, mehr Freiwillige für die Wikipedia zu gewinnen, habe ich viele von euch kennen und schätzen gelernt. Ich bin immer wieder positiv überrascht gewesen, wie viel Herzblut in diese Artikel fließt und auch in die Kommunikation zwischen euch und die Erhaltung des Projektes und bin sehr dankbar für diesen "Blick hinter die Kulissen". Ich bin auch immer wieder positiv überrascht gewesen, wie viel Zeit von euch Freiwilligen in dieses Projekt fließt. Das ist im Grunde das einzige, was ich hervorheben möchte: Meine Wertschätzung für euren Einsatz und auch meine Hoffnung, dass der Einsatz für den Fortbestand des Projektes nicht versiegt und das Projekt weiter Wert für die Gesellschaft schafft. Danke für die Zeit mit euch und was ich über euch und die Wikipedia immer wieder neu lernen durfte! Liebe Grüße, Stefan sts (wmde), 22.11.
Partial bans: Aus und vorbei
Im Juni 2019 wurde der Administrator Fram der englischsprachigen Wikipedia durch die Wikimedia Foundation für ein Jahr mit einem Partial ban, einer nicht anfechtbaren Sperre für die enwp belegt (der Kurier berichtete, englischsprachige Zusammenfassung). Nach massiven Protesten der enwp-Community wurde das dortige Arbitration Committee von der Foundation ermächtigt, abschließend über diese Sperre zu befinden. Im September schloss das ARBCOM den Fall mit einer Entsperrung von Fram aber ohne Wiedervergabe der Adminrechte ab.
Parallel dazu gab es eine Befragung der Community zu teilweisen oder zeitlich beschränkten Office Actions, die jetzt abgeschlossen wurde. Die Foundation schreibt in ihrer Abschlusserklärung: „We hear your thoughts on this issue loud and clear, and we will no longer use partial or temporary Office Action bans“. Es wird also keine Partial bans mehr geben. Außerdem will die Foundation in Zukunft besser mit den lokalen Gremien zusammenarbeiten. C² 22.11.
Gesucht: Manager für Community-Kommunikation (m/w/d) im Projekt Technische Wünsche
Die Softwareentwicklung bei WMDE sucht als Elternzeitvertretung eine Managerin oder einen Manager für Community-Kommunikation (m/w/d) im Projekt Technische Wünsche. Mehr Infos finden sich in der Stellenausschreibung. Gerne weitersagen oder direkt selbst bewerben! js (wmde), 21.11.
Letzter Aufruf: Train-the-Trainer-Workshops Wikipedia
Es sind noch ein paar wenige Plätze für die Train-the-Trainer Workshops in Stuttgart und Berlin frei. Wer Interesse an einer Schulung zur Durchführung von Einführungskursen in die Wikipedia hat, kann sich noch bis zum 25.11.2019 anmelden. Mehr Informationen gibt es auf dieser Seite. MHC (WMDE), 21.11.
Einladung ins IGF-Wiki
Das Internet Governance Forum (IGF) der Vereinten Nationen ist eine offene Multistakeholder-Plattform zur Diskussion der drängenden gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen und technischen Fragen des Internets. In diesem Format haben zivilgesellschaftliche Akteure die Chance, auf einer Ebene mit Vertretenden aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an Lösungen zu arbeiten. Die Jahrestagung des IGF findet diesmal vom 25. bis zum 29. November in Berlin statt, mit etwa 3000 Teilnehmenden aus allen Teil der Welt. In diesem Zusammenhang haben eine Reihe von Organisationen, darunter WMDE, das IGF-Wiki ins Leben gerufen. Das IGF-Wki soll allen Interessierten ein besseres Verständnis der teils recht komplexen Debatten der kommenden Woche ermöglichen und so den praktischen Zugang zum IGF als Plattform verbessern. Wir laden hiermit alle Aktiven der deutschsprachigen Wikipedia und der Schwesterprojekte ein, das IGF-Wiki vor, während und nach dem IGF mit Leben zu füllen. Dort wo es sinnvoll erscheint, können und sollen die Inhalte des IGF-Wiki auch für die Wikipedia-Seiten rund um das IGF genutzt werden. Die Sprache des IGF-Wiki ist Englisch, das zugrunde liegende System die BlueSpice-Variante von MediaWiki. Neben Artikeln zu den verschiedenen Themen und Subthemen des IGF 2019 finden sich auf dem IGF-Wiki auch Beiträge zu allgemeineren Themen wie dem Internet und digitaler Identität. Den Teilnehmenden des IGF dienen diese Artikel zur besseren Verständigung. Sie sollen der Debatte, die über eine Vielzahl von Panels verteilt stattfindet, zu mehr Kohäsion verhelfen. Auch ein Onboarding-Abschnitt ist vorhanden. Wenn ihr euch beteiligen wollt – was vielleicht vor allem für die bisherigen Editierenden der IGF-bezogenen Artikel der DE:WP interessant ist – kontaktiert einfach igf2019-onboarding@isoc-dc.org. Das Organisationsteam freut sich über rege Beteiligung, da gerade die Einbeziehung möglichst vieler Stimmen dem IGF als Prozess ein großes Anliegen ist. JW 19.11. Ergänzung 21.11., 15:02: Wer am Montagabend vor Ort in Berlin ist, ist herzlich zum informellen Get-together eingeladen, das WMDE gemeinsam mit AccessNow und der Gesellschaft für Informatik ausrichtet, Details und Anmeldelink siehe WMDE-Tweet dazu. Es wird dort auch ein begrenztes Kontingent an Open Source FREE BEER geben. JW 19.11.
Wikimedians in Residence
GLAM bedeutet Galleries, Libraries, Archives, Museums. Das sind Institutionen, mit denen man im Rahmen von Wikimedia zusammenarbeiten könnte, um Fotografiererlaubnis zu erhalten oder alte Fotos aus den Archiven für Commons zu erhalten. In München fand gerade die Jahrestagung des „International Council of Museums“ Deutschland statt, wo auch Wikipedia/Wikimedia eingeladen worden war. Der Museumsverband thematisierte auf der voll ausgebuchten Jahrestagung die Digitalisierung: „Groß angelegte Förderinitiativen sollen museale Bestände digital aufbereiten und neuen Zielgruppen nahebringen. Was aber ist sinnvoll und was nicht …?“ ([1]) Nicht wenige Museumsvertreter überlegten, ob man dabei nicht mit Wikipedianerinnen und Wikipedianern im Rahmen des Wikipedia:GLAM/Wikimedian in Residence zusammenarbeiten könnte, wie es ja schon seit der erfolgreichen Premiere im British Museum im Jahr 2010, gefolgt von den Aktivitäten in Schloss Versailles 2011, durchgeführt worden war. Doch den Museumsvertretern war nicht klar, dass WMDE inzwischen aus diesem GLAM-Projekt (WiR) ausgestiegen war oder dieses auf Eis gelegt hatte und, wie auf der oben genannten WP-Seite zum Thema Residency unschwer zu erkennen, nur noch die WMCH und WMAT „Wikimedians in Residence“ vermitteln. Die Anwesenden des GLAM-Wiki-Treffens am vergangenen Wochenende erfuhren das alles ebenfalls erst während ihres Treffens im WikiMUC, als die eigens anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Münchner Museen (Lenbachhaus und Pinakotheken) gerade ihre Konzepte für die „Wikimedians in Residence“ vortragen wollten. Das Timing und der Kommunikationsprozess waren also nicht optimal gelaufen. Museumsleute sowie Wikipedianerinnen und Wikipedianer waren „not amused“. Eine Stellungnahme von WMDE dazu findet ihr auch hier. --Regio 18.11
Süddeutschland-Treffen in Ansbach 22. bis 24. November
Am kommenden Wochenende findet in Ansbach ein kleines Süddeutschland-Treffen mit wenig Programm und viel Zeit zum gemütlichen Beisammensein, Kennenlernen und Austausch statt. Bisher ist der Teilnehmerkreis noch recht überschaubar. Vielleicht hat ja noch die eine oder der andere von Euch Lust und Zeit, – gerne auch nur an einem der Tage – dabei zu sein? Herzliche Einladung! Mmd, 17.11.
Umfrage zur Vandalismusmeldung – Bitte um zahlreiche Teilnahme
Zur Erfassung eines aktuellen Stimmungsbildes der Community zur Vandalismusmeldung startet am morgigen Sonntag (17.11.) um 8:00 Uhr die Umfrage zur Vandalismusmeldung mit der Frage, wie die derzeitige Situation auf der VM von der Community eingeschätzt wird und welche möglichen Änderungsvorschläge es für die Zukunft gibt.
Um aktive Teilnahme wird gebeten. Bitte nehmt euch 10-15 Minuten Zeit, um eure Einschätzungen zu den einzelnen Punkten abzugeben und damit dabei mitzuhelfen, eine Evaluation der aktuellen Situation rund um die VM zu erreichen. Eine solche Evaluation von WP-Instrumenten findet nicht tagtäglich statt und ist damit eine seltene Gelegenheit, die Meinungen der Community zu erfassen sowie Ideen und mögliche Änderungsvorschläge für die Zukunft zu sammeln. Mehr Hintergründe findet ihr auf der Umfrageseite. Danke und Gruß, TM, 16.11.
Die 2010er gehen zuende! … Letzter Aufruf
Nochmal zum Wartungsbausteinwettbewerb (WBW). Wir wurden zuletzt äußerst großzügig mit Preisspenden eingedeckt, mehr als wir bisher verteilen konnten. Und wir schätzen das sehr. Allerdings sind der Aufbewahrung und Verteilung Grenzen gesetzt und da müssen wir einen Schlussstrich ziehen. Beim WBW geht es aber nicht hauptsächlich ums Gewinnen und um Preise. Wir sind ja alle letztendlich hier, um Artikel zu schreiben und zu verbessern, und ein solcher Wettbewerb ist immer nur Anreiz und Motivation.
Also wenn ihr ohnehin vorhattet, in den nächsten beiden Wochen Mängel-Artikel, die euch interessieren, auszubessern, oder wenn ihr einen Ansporn braucht, etwas aus eurer Offene-Punkte-Liste anzugehen, das etwas mit Mangelbausteinen zu tun hat, dann verbindet das doch einfach mit dem WBW. Es ist überhaupt kein großer Aufwand und bei Fragen wird auf der Diskussionsseite gerne geholfen. Viele Teilnehmer machen es genau so, also probiere es doch einfach mal aus. Und die Preise kommen so oder so weg, da ist es doch besser, es profitiert jemand davon, der auf diese Weise der Wikipedia weitergeholfen hat. Sonntag, der 17. November ist der Beginn, aber auch spätere Anmeldungen bis zum 1. Dezember sind herzlich willkommen. HvW, 16.11.
Max Klemm ist neu im Team Technische Wünsche
Seit Anfang November unterstützt Max Klemm das Team Technische Wünsche als Werkstudent zusammen mit Johanna und Michi in der Kommunikation. Dabei wird er mit den Aktiven in den Wiki-Projekten im Austausch über technische Wünsche stehen und über Neuerungen informieren. - MK (WMDE), 14.11.
Geschlechtsspezifische Kategorien-Bezeichnungen
In einem hochvotierten Wunsch aus der Umfrage Technische Wünsche 2017 ging es darum, dass die Kategorien-Bezeichnungen unter Personenartikeln automatisch dem Geschlecht der jeweiligen Person entsprechend angezeigt werden können. Unter der Biografie einer Kinderärztin stünde also Kategorie:Pädiaterin statt Kategorie:Pädiater. Eine französische Offizierin der Ehrenlegion würde mit Kategorie:Mitglied der Ehrenlegion (Offizierin) und Kategorie:Französin gekennzeichnet. Im Spätsommer stellte das WMDE-Softwareetwicklungsteam zwei Vorschläge vor, wie dieser Wunsch umgesetzt werden könnte. Leider wurden diese Vorschläge prompt von Freunden des Status Quo abgeblockt: Es müsse für eine solche Änderung ein Meinungsbild stattfinden. Angesichts der Stimmung hierzuwiki steht zu befürchten, dass ein solches Meinungsbild derzeit wieder scheitern würde. Selbst im besten Falle wird es lange dauern, bis sich das durchsetzt.
Für diejenigen, die das unbefriedigend finden, gibt es Abhilfe. Reinhard Kraasch hat einen Hack geschrieben, mit dem angemeldete Benutzerinnen und Benutzer die Kategorien bei Frauen korrekt in weiblicher Form angezeigt bekommen. Obwohl es sich um ein recht einfaches Programm handelt, funktioniert es sehr gut. Es ist aktuell kein Fall bekannt, in dem es eine fehlerhafte Anzeige produziert. Darüber hinaus ist es ein interessanter Proof of Concept für das, was vom Entwicklungsteam im Sommer vorgestellt wurde: Es zeigt nämlich, dass es keineswegs notwendig ist, Tausenden von Personenkategorien manuell die richtige weibliche Form zuzuordnen. Stattdessen kann dies weitestgehend automatisiert werden. Übrig bleiben einige Fälle, die mühelos an einem Nachmittag abgearbeitet werden können.
Wie kannst du Reinhards Werkzeug aktivieren?
- Öffne deine persönliche common.js-Seite.
- Klicke oben auf Quelltext bearbeiten, wie bei einem normalen Wikipedia-Artikel.
- Füge folgende Zeilen am Ende der Datei ein:
mw.loader.load('https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Reinhard_Kraasch/GenderCats.js'
+ '&action=raw&ctype=text/javascript'); // GenderCats
- Speichere die Seite und lösche deinen Browsercache.
Viel Spaß!
Spendenkampagne heute gestartet
Soeben hat die jährliche Spendenkampagne begonnen. Das diesjährige Ziel beträgt 8,7 Millionen Euro. Die Mittel werden zur Finanzierung der Wirtschaftspläne von der Wikimedia Foundation und von Wikimedia Deutschland verwendet. Wie immer werden die Banner nur nicht-eingeloggten Nutzerinnen und Nutzern in Deutschland angezeigt; zudem gibt es ein Limit von zehn Desktop-Bannern. Weitere Informationen rund um die Kampagne, wie z.B. zu den Bannerprinzipien, findet ihr im Fundraiser-Portal. Gruß, TM (WMDE)
Die 2010er gehen zuende! Was haben wir gewartet!
Und zwar genau 39 Mal. Und das Warten hat kein Ende. Ergreift die letzte Gelegenheit und wartet noch einmal, was das Zeug hält, bevor es 2020 schlägt! Denn diese Artikel warten auch, sie warten darauf, ausgebaut, überarbeitet, belegt und verziert zu werden. Macht mit mit Macht beim 40. Wartungsbausteinwettbewerb des Jahrzehnts kk. Wieder einmal kümmern sich Teams und Einzelkämpfer 15 Tage lang um die WP-Artikel, die verbessert werden müssen, und sammeln dabei Punkte. Und am Ende werden die Sieger gekürt. Außerdem haben wir noch einen gut gefüllten Preisschrank, der sich am 1. Januar 2020 in Luft auflöst. Da ist für jeden Teilnehmer etwas dabei, viele Bücher und DVDs warten zum letzten Mal auf Abnehmer. Also tragt euch hier ein und seid dabei, am 17. November geht es los. Nähere Informationen gibt es auch auf der WBW-Hauptseite.
Was gibt es da zu warten? Sucht euch Artikel aus, die einen Wartungsbaustein haben oder die auf Wartungslisten stehen, und beseitigt ihre Mängel. Jeder kann sich seine Themen und Bausteine aussuchen. Für Spezialisten gibt es wieder Bonusthemen: Natürlich feiern wir die 2010er, es ist aber auch eine besondere Zeit für die deutsche Geschichte. Und Literatur bringt ebenfalls Sonderpunkte. Bausteine aller Themen, die älter als 5 bzw. 10 Jahre sind, bekommen einen Abarbeitungsbonus. Macht mit und habt Spaß, dann stehen die ersten Gewinner schon fest: die Wikipedia und ihre Leser! HvW, 11.11.
Die Sea-Watch-Saga: Ein Lehrstück
Vorweg: Der Autor möchte in keiner Weise den Eindruck erzeugen, er habe sich mit dem Thema Flucht und Migration oder mit den Vorgängen vom Sommer diesen Jahres oder mit den betroffenen WP-Artikeln tiefgreifender beschäftigt. Er möchte auch nicht die Causa neu aufrollen, sondern nur ein paar Randbeobachtungen am Artikel Carola Rackete mitteilen.
In jenem (bzw. der Versionsgeschichte) ist anschaulich eine manipulative Tendenz durch selektives Zitieren, Zitatverfälschung etc. ersichtlich. Da werden etwa aus „Schiffbrüchigen“ (O-Ton EU-Kommission) oder „Migranten“ (O-Ton Jean Asselborn) ohne weitere Umstände Flüchtlinge (so der oder die WP-Autoren) gemacht. Jene, die sich auf die gefahrvolle Reise nach Europa begeben, haben scheinbar grundsätzlich Flüchtlinge zu sein. Wie der Rechtsstatus Flüchtling zustandekommt und wem er zusteht, interessiert dabei nicht. Dass derartige Ahnungs- oder Kritiklosigkeit Kritik oder Ablehnung hervorruft, die sich letztendlich auch auf die WP an sich überträgt, muss nicht verwundern. Was ich damit sagen will: Es lohnt sich, gerade in sogenannten „Honigtopfartikeln“ zu aktuellen Themen und auch noch nach Verfliegen der größten Aufmerksamkeit, die angegebenen Belege gegenzulesen und die korrekte Verwendung von Begrifflichkeiten aus der indirekten Rede im WP-Artikel zu überprüfen. Fakes gibt es bekanntlich genug. Pr, 09.11.’19
Wikipedia macht den Relotius
„Der Wikipedia-Artikel über Claas Relotius, der für seine Fälschungen in Spiegel-Reportagen bekannt geworden ist, war offenbar das Ziel organisierter Manipulationsversuche. Laut einem Bericht des Schweizer Tages-Anzeigers hatten mehrere neu eingerichtete Wikipedia-Nutzerkonten über Monate hinweg versucht, Passagen in dem Artikel zugunsten von Relotius zu manipulieren.“ Vermeldet Heise.[2] EF 06.11.
Hallo zusammen,
wie ihr sicher schon durch eure Beobachtungslisten gesehen habt, sucht das Schiedsgericht aktuell Freiwillige, die sich zur Wahl stellen. Bis morgen, 23:59:59 Uhr kannst du dich noch bewerben. Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass der Job für das Schiedsgericht nicht immer zwingend sehr zeitaufwendig sein muss, wie ich es hier ausführlich erläutert habe. Wichtig wäre eher, dass möglichst alle Stellen besetzt sind, also überlegt bitte, ob das für euch in Frage käme. Ich würde mich über jede ernstgemeinte Kandidatur freuen. L 06.11.
Virtueller Stadtrundgang auf den Spuren von Karl Stanka vor 90 Jahren
Das Museum Schloss Klippenstein im sächsischen Radeberg hat über 600 Werke des Radeberger Malerchronisten Karl Stanka aus seinem Fundus zur Veröffentlichung auf Commons freigegeben. Damit sind diese stadthistorischen einzigartigen Werke erstmalig für jedemann zugängig gemacht worden. Über eine extra Webseite des Museums können Besucher des Museums direkt auf den Artikel, die Bilderkategorie oder eine Kartendarstellung zugreifen. Heute wurde im Festssaal des Schloßes durch Klausronja mit einem fantastischen Vortrag diese Sammlung öffentlich vorgestellt. Er hatte auch die meiste Arbeit dort investiert und die örtliche Presse berichtete. SK kümmerte sich um den Upload mit Pattypan und gab technische Tipps u.a. zur Georeferenzierung mit dem Locator. Dank dem tollen Werkzeug Wikimap von DB111 können auch nicht versierte Nutzer sehr leicht den Fundus per Kartendarstellung erkunden. sk, 6.11.