Wiki Loves Monuments 2019: Jury-Sitzung in Fulda

Die WLM-Jury 2019 bei ihrer Arbeit

Gut einen Monat nach dem Ende von Wiki Loves Monuments 2019 kam am vergangenen Wochenende (25.–27.10.) die deutsche Jury zusammen, um die Gewinnerbilder festzulegen. Zum neunten Mal stellten sich mehrere Freiwillige der Qual der Wahl, die 100 besten Bilder herauszufiltern und sie in eine stimmige Reihenfolge zu bringen. Also alles wie üblich? Nein! Denn alles war etwas kleiner: Nicht nur, dass die Jury von zehn auf sechs Mitglieder geschrumpft war, sondern mit 16.152 eingereichten Fotos hatte sich auch die Anzahl der Beiträge um knapp 10.000 Bilder im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Nichtsdestotrotz begab sich die motivierte Jury an die Arbeit. Sie hatte sich allerdings nicht mit einer fünfstelligen Zahl an Fotos auseinanderzusetzen, sondern begutachtete nur noch die 772 Aufnahmen, die in der sogenannten Vorjury die besten Bewertungen erhielten.

Preisträgerfindung in Fulda

Freitagnachmittag kamen eine Jurorin und fünf Juroren sowie ein technischer Begleiter im Hotel Lenz in Fulda zusammen. Drei erfahrene Jurymitglieder, darunter das langjährige externe Mitglied Volkmar Billeb, trafen auf drei neue Gesichter, gemischt im Alter von 23 bis 80 Jahren, mit unterschiedlichen Ansätzen bei der Bildbewertung, verschiedenen Ideen zum Vorgehen. Schnell war klar, dass interessante Stunden mit vielen Diskussionen bevorstehen.

Noch am Freitagabend wurden Mehrfachbebilderungen desselben Motivs auf die besten Bilder der Serie reduziert sowie rechtlich bedenkliche und weitere ungültige Aufnahmen aussortiert. Am Samstag konnte in zwei Bewertungsrunden eine Rangfolge der besten Bilder erstellt werden. Im Rahmen von ausführlichen und qualifizierten Diskussionen legten die sechs Juroren letztendlich die Preisträger fest. Kompromissbereitschaft, um zwischen Motiv, Komposition und technischer Qualität ein gesundes Mittel zu finden, war spürbar und eine Einigkeit in der Rangfolge wurde erzielt. Besonders bemerkenswert waren das stets konstruktive Miteinander und die unangespannte Stimmung. Dies sind nicht triviale Aspekte, da der Bildergeschmack etwas sehr Subjektives ist und man sich bewusst war, es schlussendlich nicht Jedem wirklich Recht machen zu können.

Quo vadis, WLM?

Doch die Jurysitzung ist mehr, als eine Top 100 mit den Preisträgern festzulegen. Die Wikipedianer, die sich in der Jury engagieren, sind Freunde dieses Wettbewerbs, an denen der Bildrückgang von über einem Drittel nicht spurlos vorbei geht; die sich fragen, ob eine Vorjury mit durchschnittlich sechs Stimmen pro Bild repräsentative Bilder liefern kann; die sich fragt, warum sie das zweihundertsiebenundvierzigste Bild des Schlosses Schwerin betrachtet, während ein Ort weiter schöne Kulturdenkmäler weiterhin ohne Foto verbleiben.

Ist der Hype vorbei? Wie soll es weitergehen? Was können wir verbessern? Die Fragen bestimmten die freien Minuten in Fulda. Dass sich etwas ändern muss, um den Wettbewerb attraktiv zu halten und um die Liste der Preisträger – sowohl motivisch als auch von den Fotografen her – wieder viel heterogener zu gestalten, waren innerhalb der Jury unbestritten. Einige Überlegungen wurden angestellt, doch konkrete Maßnahmen müssen noch gefunden werden.

Schlussendlich gingen sieben Menschen am Sonntagmittag mit geteilten Gefühlen auseinander. Einerseits war man mit der Platzvergabe, der Jury-Zusammensetzung sowie dem Ablauf des Wochenendes sehr zufrieden, fragt sich aber dennoch, ob diese Auswahl auch in unserer weiteren Gemeinschaft auf Akzeptanz trifft. Man fragt sich auch, ob eine größere Diversität an Fotografen und der Wahl ihrer Motive in Zukunft für einen besseren Output an Bildern für die Enzyklopädie sorgen kann. Man fragt sich, was am organisatorischen Rahmen des Wettbewerbs geändert werden muss, um diese Parameter positiv zu beeinflussen. Man fragt sich, wie man die Bereitschaft, an der Vorjury teilzunehmen, erhöhen kann, aber auch das Durchhaltevermögen in der Vorjury verbessern kann. Steigen zu viele Vorjurymitglieder zu früh aus, weil sie sich vom Bilderangebot gelangweilt fühlen?

Euphorisiert von diesem Gemeinschaftserlebnis im Kleinen, bleiben eben doch Sorgenfalten, wenn wir an die Zukunft dieses langjährigen und großartigen Wettbewerbs denken.

Aber wer hat jetzt eigentlich gewonnen?

Abseits all dieser Gedanken sollen die prämierten Bilder nicht unerwähnt bleiben. Diese werden in Kürze auf der deutschen Seite von Wiki Loves Monuments bekannt gegeben. CN, 28.10.

Klingendes Kulturgut: Fonoteca nazionale svizzera in Lugano

Wikipedians at work: Foto des Scannens des Fotos einer zerbrochenen Schallplatte (Artikel folgt)

Die GLAM-Veranstaltung mit internationalen Wikipedia-Aktiven in der Schweizerischen Nationalphonothek (Fonoteca) in Lugano führte uns in die Tiefen der Audio-Archivierung ein. Unter den Tonträgern sind Schallplatten ebenso wie Tondrähte, Audiocassetten, deren Vorläufer für das Tefifon, CD-Roms und DAT-Cassetten etc. zu finden. Die rasante technische Entwicklung der Tontechnik lässt sich buchstäblich begreifen, da die Trägermedien säuberlich im klimatisierten Archiv katalogisiert sind.

Zerfall einer Azetat-Schallplatte
Unsere Geschichte wird audiovisuell geschrieben und ist schon lange nicht mehr nur auf Papier fassbar. Wenn wir das Audio und Visuelle nicht archivieren, gehen sie verloren. Am Welttag des audiovisuellen Erbes wurde uns bewusst, wie wichtig und aufwändig die Bewahrung des Klangkulturerbes ist. Jedes Trägermedium hat seine eigenen Abspielgeräte, die sich in Regalen stapeln. Manche Abspielgeräte gibt es jedoch nicht mehr oder Teile davon, wie beispielsweise der Tonkopf, lassen sich nicht ersetzen. Außerdem können viele Tonmedien nicht mehr abgespielt werden, weil das Tonband gerissen ist oder es Kratzer und Beschädigungen gibt. Mittels eigens angefertigten Geräten werden die Klänge in der Phonothek gerettet, indem Tonträger ausgiebig gesäubert und restauriert werden. Die GLAM-Veranstaltung führte uns mit Vorträgen und Führungen zu elementaren Fragen der Schutzfähigkeit von Musik, gesprochenen Dokumenten und Klängen.
Ultraschall-Reinigung von Schallplatten
Der Katalog der Sammlung enthält bereits viele Audiodokumente auf der Website der Schweizerischen Nationalphonothek, wo auch Einzelanfragen möglich sind. Die Zukunft des Broadcastings werden Archive sein. Es waren spannende Tage mit Fokus auf Audiodokumenten, die für die orale Geschichtsschreibung und als Quelle für Artikel spannend sein können. Das Durchstöbern der Online-Platform lohnt sich in jedem Fall.

Nach Auszug der Wikipedianer zog wieder sonntägliche Stille in das ehrwürdige Gemäuer von San Carlo ein. – Und was ist Stille? Stille ist ein Ton, der keinen Lärm macht. «Il silenzio è un suono che non fa rumore», Silvyan, vier Jahre alt. Med, 28.10.

Wiki Loves Broadcast: Die Zukunft beginnt heute

Kirsten Bode (Terra X) während eines Meetings zum Thema Wikipedia und öffentlich-rechtlicher Rundfunk

Wie der Kurier Ende letzten Jahres berichtete, wird im Rahmen des Projekts Wiki Loves TV & Radio (WLTV) daran gearbeitet, dass der deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunk in Zukunft geeignetes Material unter (wikipediakompatiblen) freien Lizenzen zur Verfügung stellt. Das Projekt ist ambitioniert und die Interaktionen zwischen den Rundfunkanstalten und der Wiki-Community verlaufen manchmal zäh. Doch wie wir auf der diesjährigen WikiCon angedeutet haben, können nun erste Erfolge gemeldet werden: Mit großer Freude berichten wir euch, dass das ZDF in einem Pilotprojekt Clips und Fotos von der Redaktion Terra X unter der Lizenz CC BY 4.0 veröffentlicht hat.

Und nun wird eure Mitarbeit benötigt: Damit weitere Redaktionen diesem Beispiel folgen und auch die von euch gewünschten Inhalte bereitgestellt werden, werden Teilnehmer für das Projekt WLTV gesucht. Wir bitten dich hierfür, dich inklusive der Angabe von deinen thematischen Schwerpunkten hier einzutragen. WLTV und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten suchen aktiv nach Wikipedianern, die zum einen dabei helfen, die Videos an inhaltlich geeigneten Stellen in die Wikipedia einzuarbeiten, und zum anderen nach Wikipedianern, die eine Rückmeldung geben, welche Videos in der Wikipedia sinnvoll sind. Meldet euch hierfür auf der Diskussionsseite des Projekts.

Ebenfalls ist es nun an der Zeit, unsere Wunschliste für Inhalte, die wir für unsere Artikelarbeit vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk benötigen, aufzufüllen. Auch hierzu bitten wir euch, an der Vervollständigung mitzuhelfen. WLTV wird hierzu gezielt Shows und Formate des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit dem Ziel, dass die entsprechenden Inhalte freigegeben werden können, ansprechen. Außerdem arbeitet Wikimedia Deutschland an einer Stellungnahme zum Änderungskonzept der Telemedienangebote des ZDF. Es soll hervorgehen, dass für die Artikelnachweise vor allem Bildungsinhalte so lange wie möglich online zur Verfügung bleiben müssen und benötigte Elemente am besten unter freien Lizenzen gestellt werden, wodurch die Materialien direkt in die Wikipedia-Artikel eingearbeitet werden können. Für eine am liebsten dauerhafte Verfügbarkeit des gesamten Materials der öffentlich-rechtlichen Anstalten sind noch gesetzliche Hürden zu überwinden.

Wiki Loves TV & Radio ist ein dokumentiertes Kooperationsprojekt von freiwilligen Autoren der Wikipedia und Wikimedia Deutschland. Während die Wikipedia von den bereitgestellten, hochwertigen, audiovisuellen Materialien profitiert, lautet die Forderung von Wikimedia Deutschland „Öffentliches Geld? Öffentliches Gut!“. Von Seiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird unter anderem erhofft, dass durch eine entsprechende Kooperation ein starkes, zeitgemäßes Faktenlexikon fortgeführt wird, das die „dubiosen Quellen“ im Internet verdrängt. Es ist also umso symbolischer, dass sich das Pilotprojekt ausgerechnet dem Thema Klimawandel zuwendet – auch ein Thema einer bereits eingeläuteten Zukunft. Wi (WLTV), 23.10.

Che, ¿qué?

Ernesto Rafael Guevara de la Serna beim Lesen von Wikipedia

In der deutschsprachigen Wikipedia hieß der berühmte marxistische Revolutionär, Guerillaführer, Arzt und Autor noch im Februar dieses Jahres Ernesto Rafael Guevara de la Serna, obwohl in seiner Geburtsurkunde nur Ernesto Guevara steht. Nun ist das mit Ches Namen keine ganz einfache Sache. Der als exzellent ausgezeichnete spanische Artikel widmet der Thematik sogar einen eigenen Abschnitt. Der Name de la Serna, einer der Nachnamen seiner Mutter, wird ihm in einigen Biografien verpasst, weil das in spanischsprachigen Ländern eigentlich so üblich ist. Argentinien, in dem Che zur Welt kam, ging da aber einen eigenen Weg. Wieso Rafael, der zweite Vorname seines Vaters, von einer IP bereits 2003 in den Artikel einfügt wurde, wird wohl ein Rätsel bleiben. Er tauchte unter anderem auch in der Wikipedia-en und der Wikipedia-es auf, wurde dort aber bereits 2006 entfernt. In vielen anderen Sprachversionen der Wikipedia blieb er aber deutlich länger erhalten, bis der argentinische Wikipedianer Roblespepe sich ein Herz fasste und Anfang Dezember 2018 den Namen über Sprachgrenzen hinweg korrigierte.

Und hier fängt die Geschichte an, spannend zu werden. Während die meisten Sprachversion seine Änderung akzeptierten (die polnische erst beim zweiten Versuch und nach einem Diskussionbeitrag), sah sich in der deutschsprachigen Wikipedia ein Nutzer befleißigt, den angeblich vollständigen Namen zu verteidigen und das mit der unschlagbaren Waffe eines jeden Wikipedianers, einer reputablen Quelle. Schließlich ist die Neue Zürcher Zeitung ja nicht irgendwer, sondern „wird zu den Leitmedien im deutschsprachigen Raum gezählt“. Und das muss stimmen, denn es steht in Wikipedia. Dachte sich wohl auch der NZZ-Mitarbeiter bei seiner Recherche. Dank eines Hinweises auf der Disk des Che-Artikels nahm sich der Autor dieses Kurier-Artikels dann der Sache an und entfernte auch aus dem vermutlich letzten Wikipedia-Artikel über Ernesto Guevara seine falschen Namen.

Doch wer jetzt denkt, das wäre das Ende dieser Geschichte, der irrt. Vor kurzem kehrten sowohl Rafael als auch de la Serna in den Artikel zurück. Eine IP hatte sie eingefügt und vorbildlich mit einer Doku des MDR von 2018 belegt. Deren Macher lesen vermutlich die NZZ. Oder gut recherchierte Bücher. Rr, 14.10.

Wikipedistischer Nobelpreis 2019

Logo der Nobelstiftung

Es ist wieder Nobelpreiswoche! Während die Welt gespannt schaut, wer die begehrten Nobelpreise abräumt, schauen die Wikpedianer des Planeten auch auf die Frage, welche Wikipedia-Sprachversionen vorne liegen. Wem gelingt es in diesem Jahr, der plötzlich an bestimmten Personen interessierten Öffentlichkeit entsprechende Informationen zur Verfügung zu stellen? Welche Sprachversion hat zum Zeitpunkt der Verkündung bereits Artikel im Artikelnamensraum zu den Erwählten zu bieten? Außerdem bleibt die nagende Frage, welcher Nutzer in unserer Sprachversion die meisten Artikel hierzu anlegte. Wer wird also Träger des wikipedistischen Nobelpreises der deutschsprachigen Wikipedia? Für alle die sich fragen, welche Biografien vielleicht noch schnell angelegt werden sollten, sei ein Blick auf das Nobelpreisträgerprojekt von Ephraim33 empfohlen.

Nach 15 Nobelpreisträgern ergibt sich folgender Endstand:

Platz Sprachversion Zahl der Treffer Treffer heute Platz Vortag Endplatz Vorjahr
1 Deutsch (de) 15 + 3 1 1
1 Englisch (en) 15 + 3 1 1
3 Russisch (ru) 13 + 2 3 1
4 Arabisch (ar) 12 + 3 5 17
4 Chinesisch (zh) 12 + 1 3 5
6 Französisch (fr) 10 + 3 9 5
7 Japanisch (ja) 9 + 2 9 7
7 Schwedisch (sv) 9 + 1 6 13
9 Spanisch (es) 8 + 1 9 10
9 Persisch (fa) 8 - 6 7
9 Portugiesisch (pt) 8 - 6 4
9 Polnisch (pl) 8 + 1 9 10
13 Katalanisch (ca) 6 + 1 15 13
13 Tschechisch (cs) 6 - 13 23
13 Hebräisch (he) 6 + 1 15 7
13 Italienisch (it) 6 - 13 17
17 Südaserbaidschanisch (azb) 5 - 15 17
17 Niederländisch (nl) 5 + 1 20 13
17 Norwegisch (no) 5 - 15 17
17 Ukrainisch (uk) 5 + 1 15 10

Weitere zwei Sprachversionen haben jeweils vier, neun jeweils drei, 17 Sprachversionen jeweils zwei und weitere 22 jeweils einen Artikel.

In der de:wp wurden die 15 Artikel von folgenden Nutzern angelegt:

Platz Benutzer Zahl der Treffer Treffer heute Platz Vortag Endplatz Vorjahr
1 Drahreg01 4 - 1 2
2 Katach 2 + 2 - -
2 Micmatic~dewiki 2 - 2 -
4 193.170.250.70 1 - 3 -
4 91.89.161.22 1 - 3 -
4 César 1 - 3 -
4 ChristophDemmer 1 - 3 -
4 PChemiker 1 - 3 -
4 Rybak 1 - 3 -
4 TSchm 1 + 1 - -
  • Der Medizinnobelpreis ging an William G. Kaelin, Peter J. Ratcliffe und Gregg L. Semenza. Vier Sprachversionen hatten alle drei in petto, darunter auch das letztjährige Gewinnertrio aus de, en und ru - ergänzt um zh. Der Erfolg für de geht auf Drahreg01 zurück, der alle drei Artikel schon im Mai 2011 angelegt hatte.
  • Den Nobelpreis für Physik erhielten James Peebles, Michel Mayor und Didier Queloz. Astronomen scheinen der Wikipedia zu liegen. Peebles war in 19, Mayor in 26 und Queloz in 22 Versionen präsent. Also kein Problem für die führenden Sprachversionen - die ersten 5 liefern jeweils vollständig. Mayor und Queloz sind in de:wp schon seit 2002, der frühen wikipedianischen Steinzeit, vertreten. Held des Tages ist bei beiden der seit 17 Jahren nicht mehr aktive Micmatic~dewiki. Peebles ist seit 2006 dank ChristophDemmer vorrätig.
  • Auch den Nobelpreis für Chemie teilen sich drei Preisträger. Während John B. Goodenough (17 Sprachversionen) und Akira Yoshino (8) noch recht weit verbreitet waren, war M. Stanley Whittingham (4) deutlich kniffliger. De: und en: (sowie Portugiesisch und Madagassisch) hatten auch da etwas vorbereitet, ru: und zh: patzten jedoch. Deutsch und Englisch können sich damit absetzen. In der de:wp bestand Whittingham seit 2011 (angelegt durch PChemiker) und Goodenough seit 2012 (angelegt durch eine IP). Der Artikel zu Yoshino entstand recht knapp erst 2018 (z.B. in en: schon 2011, ru: 2015) und ist wieder Drahreg01 zu verdanken, der damit seine Führung ausbaut.
  • Die Literaturnobelpreise gingen an Olga Tokarczuk (36 Sprachversionen) und Peter Handke (51) - da konnten viele Sprachversionen etwas beitragen, natürlich auch alle führenden. Das Südaserbaidschanische passte bei Tokarczuk und fiel damit etwas zurück. Das jüngst überraschend starke Luxemburgische erzielte heute keinen Treffer und verschwindet damit auf die hinteren Plätze. Für die de:wp waren beide Literaten alte Bekannte. Handke wurde schon 2003 von einer IP angelegt, Tokarczuk 2004 durch Rybak.
  • Der Friedensnobelpreis ging an den äthopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed, der in 32 Sprachversionen präsent war. Verblüffender Weise hatten, obwohl ein Regierungschef die Relevanzschwellen ja doch recht mühelos nimmt, selbst einige größere Wikipediaausgaben wie Japanisch (ja) oder Katalanisch (ca) aber auch das kleinere Südaserbaidschanisch Probleme mit Ahmed (der ja erst 2018 Ministerpräsident wurde), so dass es Veränderungen auf den Plätzen gab. Die Spitze lieferte aber verlässlich. Bemerkenswert: Ausgerechnet in der Norwegischen Wikipedia wurde der Artikel zu Ahmed sehr knapp, nämlich am Abend vor der offiziellen Veröffentlichung angelegt. In der de:wp entstand der Artikel 2018 durch César.
  • Der Wirtschaftsnobelpreis ging an Abhijit Banerjee (8), Esther Duflo (20) und Michael Kremer (5). Nur vier Sprachversionen hatten alle drei auf dem Zettel, nämlich ar:, de:, en: und fr:. Deutsch und Englisch setzen sich damit noch deutlicher ab, Arabisch und Französisch machen Plätze gut. Da Chinesisch schwächelt, kann Russisch den dritten Platz allein für sich behaupten. In der de:wp lagen alle Artikel schon länger vor. Banerjee (2011) durch TSchm, Duflo (2010) und Kremer (2011) jeweils durch Katach.
  • Fazit: Der de:wp ist es, neben der erwartungsgemäß starken englischsprachigen Ausgabe, tatsächlich gelungen zu allen 15 Preisträgern einen Artikel vorzuhalten. Eine durchaus beachtliche Leistung. Bemerkenswert ist aber auch das gute Abschneiden der arabischen Sprachversion. Schaut man dazu auf die guten Werte von Russisch aber auch Chinesisch, ergibt sich, dass die Wikipedia in ihrer Gesamtheit den Anspruch ein weltumspannendes Projekt zu sein, über alle sprachlichen, politischen und kulturellen Grenzen hinweg, ziemlich gut umsetzt. Dass die 15 Artikel in de: von zehn verschiedenen Nutzern angelegt (und natürlich von noch viel mehr inhaltlich bearbeitet) wurden, zeigt auch, dass das gute Abschneiden durchaus auf eine beachtlichen Breite interessierter Nutzer zurückgeht. Die absolute Spitzenposition haben wir dann allerdings denen zu verdanken, die sich dem Wissenschaftsbereich im allgemeinen und den potentiellen Nobelpreisträgern im besonderen gewidmet haben. Diesmal ganz besonders Drahreg01, mit vier Anlagen der Träger des Wikipedistischen Nobelpreises 2019! Glückwunsch und ein Dankeschön für die Arbeit an unserer Enzyklopädie!O2 ab 07.10.

Ausgenutzte Freiwillige?

Die Gewinnung von neuen Autoren ist bei uns in Wikipedia ein Dauerbrenner, auch jüngst auf der WikiCON und am Wochenende in einem SZ-Special. Auch in der Diskussion um die Begrüssung von Neulingen ging und geht es darum, weil letztlich die Weiterentwicklung und der Fortbestand von Wikipedia als derzeit weltweit bedeutendstem Lexikon von denen abhängt, die die Artikel in Wikipedia schreiben und aktualisieren.

Absichten der Neu-Autoren

Das Problem liegt meiner Meinung nach wohl weniger darin, ob Erst-Editoren begrüßt werden oder nicht, und wie sie begrüßt werden. Vielmehr sollten wir mehr auf die Gründe und Absichten schauen, die Neuautoren haben, und die ersten Schritte und auch ihre Betreuung darauf ausrichten. Von den ca. drei Dutzend Neu-Autoren, die ich bislang betreut habe und teils noch unter meinen Fittichen habe, hatte etwa

  • ein Drittel einen Artikel im Visier, der ihn selbst betraf, persönlich, beruflich, - typisch special interest. Zwei, drei von denen blieben nach entsprechendem Resultat, und editieren nun weiter in ihren engen Themenbereichen.
  • Das zweite Drittel sind Leute aus Verbänden, Firmen, Ministerien, Kultureinrichtungen, aus den Redaktionen, gelegentlich von Pressestellen, auch von PR-Agenturen, Leute, die beauftragt sind und bezahlt werden, sich in WP um die special-interest-Themen zu kümmern. Die werden zunehmend mehr.
  • Das letzte Drittel hatte echtes Interesse an der Verbesserung der Enzyklopädie. Das sind meiner Erfahrung nach die, die uns Freiwilligen am ehesten nahe stehen und um die wir uns bemühen sollten.

Dienstleistung zum Nulltarif

Die erste und dritte Gruppe lässt sich bei uns in Wikipedia leicht einbinden, problematisch dürften hingegen die Paid Editors der zweiten Gruppe sein. Die und deren Auftraggeber bauen auf den medialen PR- und Influencerwert von Wikipedia für ihre Firma, für ihr Produkt, für ihre Botschaften, und erzielen selbst bei Einhaltung des WP-Reglements mit relativ geringem Aufwand Resultate, für die sie auf dem PR-Dienstleistungsmarkt enorme Summen bezahlen müßten. Diese Accounts basieren auf unbegrenzten Ressourcen, wir Freiwillige sind denen hoffnungslos unterlegen.

Beauftragte Editors

Es kommt hinzu, dass immer mehr Firmen und öffentliche Einrichtungen ihre Leute im WP-Editieren schulen lassen, großenteils von uns Freiwilligen, gratis, bisweilen von Freiwilligen, die gerade mit dem Studium fertig sind, die arbeitslos sind oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Klar, die freuen sich, wenn sie in finanziell super ausgestatteten Einrichtungen wie der Max-Planck-Gesellschaft oder des Goethe-Instituts auftreten können, dort wertgeschätzt werden und neue Paid Editors für WP rekrutieren können. Wir sollten uns aber fragen, ob die Rekrutierung und Betreuung dieser Leute von ehrenamtlichen Wikipedianerinnen und Wikipedianern zum Nulltarif geleistet werden sollte. Schließlich geht all die Zeit, der Aufwand, und auch die Nerven, die wir Freiwilligen dafür aufbringen, unserer eigentlichen Editierarbeit in Wikipedia verloren.

Integrieren oder abwimmeln

Ich habe nichts gegen die sach- und fachkundige das Wikipedia-Reglement einhaltende Mitarbeit bezahlter Leute, deren Accounts, wie ich zunehmend feststelle, nur zum kleinen Bruchteil verifiziert sind. Wir sollten aber einen Weg finden, diese immer größer werdende mit viel Geld und enormen Personalressourcen ausgestattete Gruppe aufzufangen und zu integrieren, ohne dass dies zu Lasten von uns Freiwilligen und der Wikipedia-Enzyklopädie geht. Vielleicht müssen wir, um dem gerecht zu werden, gelegentlich manch ausgetretene Pfade in Wikipedia verlassen und neue Wege finden.Pi, 8.10

Olympischer Endspurt

Es gibt nichts mehr zu schreiben, hört man immer wieder. Wikipedia ist eigentlich schon voll all der Artikel, die es nötig hätte. Ganze Gebiete sind „abgegrast“. Und es stimmt, fast unbemerkt entwickelt sich nach und nach ein Bereich nach dem anderen weiter, nicht selten zu einer Grundvollständigkeit der bislang möglichen Artikel. So zuletzt die Mitglieder der 6. Wahlperiode des sächsischen, der 7. Wahlperiode des brandenburgschen Landtags, der 14. Wahlperiode der Berliner Bürgerschaft, der Gemeinden im französischen Département Ariège sowie im Département Côte-d’Or. Deutsche Fußballnationalspieler fehlen fast nicht mehr, Dieter Honecker und Karl Heinz Kunkel der saarländischen A-, Ottfried Boussonville und Robert Zache der B-Nationalmannschaft und Deniz Şahin sowie Markus Zuraski aus der Olympiaauswahl sind die Ausnahmen. Bei den Frauen sind es immerhin noch 20 Spielerinnen. Zuletzt hat hier ein Projekt mit Nachwuchsfußballerinnen als Neuautorinnen schon einige der noch bestehenden Lücken geschlossen. Es wird also immer schwerer, sich hier zu verewigen.

Das deutsche Team aus Frankfurt
v.l.n.r. oben: Beiler (Ersatz), Poppe, R. Ludwig, Hofmeister, Latscha, Müller, Wenderoth, Stockhausen, Kreuzer
mitte: E. Ludwig, Reitz, Amrhein, Landvoigt, Herrmann
unten: Betting, unbekannt, Schmierer

Und auch was deutsche Medaillengewinner bei Olympischen Spielen angeht, wird es wirklich langsam knapp. Ganze acht fehlen noch: Sigismund Freyer, Mixed-Mannschaftsspringreiten-Bronzemedaillengewinner 1912; Bruno Neumann, Vielseitigkeitsreiten-Einzelbronze 1928; Willy Hofmeister, Heinrich Reitz und Georg Wenderoth, alle Rugby-Silbermedaille 1900; Friedrich Horn, Feldhockey-Bronze 1928; Franz von Zedlitz und Leipe, Tontaubenschießen-Mannschaftsbronze 1912 sowie Ottokar Weise, 1900 Gold im Segeln 1 bis 2 Tonnen sowie Silber in der Offenen Klasse. Im Wintersport und bei den Frauen sind schon alle Medailisten mit Artikeln vertreten. Auch in vielen weiteren Bereichen der Olympischen Spiele fehlen nur noch wenige Artikel um bestimmte Meilensteine zu erreichen. Das trifft natürlich auch auf diverse andere Bereiche zu, etwa im Bereich der Politiker oder bei den Nummer-1-Interpreten der Charts. In anderen Bereichen ist noch weitaus mehr zu tun, so bei den Oscars, wo noch mehr als 1700 Artikel fehlen.

Es gibt also nach wie vor mehr als genug zu tun – in manchen Bereichen sind wir aber wirklich bald fertig. Zumindest in der Breite, die Qualität vieler Artikel steht natürlich auf einem anderen Blatt. Und die nächsten Olympischen Medaillengewinner kommen nächstes Jahr bestimmt. Und während Deutschland schon recht gut da steht, sind Österreich und die Schweiz zwar auf einem guten Wege, aber noch nicht so weit. An dieser Stelle einmal mehr Danke an alle Autoren, gerade auch an Jene, die sich in ein Thema verbeissen können und auch die Artikel schreiben, die nicht auf den ersten Blick als „sexy“ erscheinen, aber eben dazu gehören. Und danke an Ephraim33, der mit seinem Projekt Vollständigkeit dafür sorgt, daß wir sehen können, wie es um das Projekt steht. Und wer noch weitere Themenbereiche weiß, die dort noch fehlen, bitte eintragen!.MC, 3.10.

Stand der Strategie

Teilnehmer des Harmonization Sprint in Tunis, 20. September 2019. Auf dem Treffen der WMF-Arbeitsguppen habe es "ehrliche Gespräche" gegeben, so die Mail von Nicole Ebber.

Der Prozess der Strategie 2030 für die Wikimedia-Bewegung beschäftigt uns nun schon ähnlich lange wie der Brexit. Kürzlich wurde eine Mail versandt, die den Stand der Dinge ein wenig beleuchtet. Nicole Ebber schrieb auf Wikimedia-l vom Arbeitsgruppen-Treffen am Wochenende vom 20.-22. September 2019 in Tunis.

Der Mail ist folgende Chronik zu entnehmen:

  • Es gab im August die "ursprünglichen" Entwürfe der WMF-Arbeitsgruppen für die Strategie.
  • Darauf folgten Reaktionen der Community.
  • Es wurden im September "überarbeitete" Versionen der Entwürfe veröffentlicht. Diese Überarbeitungen heißen auf Meta "Iteration 2" und auch "Pre Sprint"; in der URL findet man einfach nur "Sprint". Man beachte immer die URL und verwende nicht die Navigationsleiste, denn die Links in der Navi verweisen nur auf die ursprünglichen Versionen.
  • Das Arbeitsgruppen-Treffen in Tunis hieß "Harmonization Sprint". Darauf bezieht sich das Wort Sprint. Die "Pre-Sprint"-Versionen sind also im Vorfeld für den Sprint gedacht gewesen, sie sind nicht etwa die Ergebnisse des Sprints (des Treffens in Tunis). Laut Mail sollten in Tunis die endgültigen WMF-Arbeitsgruppen-Empfehlungen für den WMF-Vorstand erarbeitet werden. Dies sei aber daran gescheitert, dass die WMF-Kerngruppe (Core Team) nicht ausreichend gesteuert und für Deutlichkeit gesorgt habe.
  • Die WMF-Kerngruppe beugt sich nun über die Diskussionsmateralien und Ergebnisse. Der Zeitplan werde angepasst werden müssen. Ziel sei ein vereinheitlichtes Paket an Empfehlungen, es werde auch überlegt, eine weitere Gelegenheit für Community-Feedback einzubauen.

Die ursprünglichen Entwürfe waren von den Wikimedia-Communitys teils interessiert, teils scharf ablehnend empfangen worden. Die Entwurfsautoren hatten zwar ein gutes Schema vorgegeben bekommen, mit dem u.a. die konkrete Empfehlung, der Hintergrund und die Zukunftsprognose und die erwarteten Folgen beschrieben werden sollten. In der Realität waren die Empfehlungen allerdings oftmals wenig ausgearbeitet oder enthielten sogar offensichtliche (und mit TODO gekennzeichnete) Lücken. An einer Stelle hieß es zu den möglichen negativen Folgen knapp, dass irgendjemand in der Community halt immer negative Konnotationen habe. Oder aber man hatte Fußnoten zur wissenschaftlichen Untermauerung eingefügt, dann stellte sich aber heraus, dass einige der verlinkten "Quellen" nicht dazu geeignet waren, die Behauptungen der Empfehlung zu stützen.

Man darf sich fragen, ob es eine gute Idee war, diese ursprünglichen Entwürfe als key step zu veröffentlichen. Wenn man einen so großen Kreis von Wikimedia-Ehrenamtlichen darum bittet, Feedback zu Entwürfen zu geben, dann sollten diese Entwürfe einigermaßen durchdacht und fertig sein. Schließlich hätten die Empfehlungen dieser Entwürfe die Tätigkeit der ehrenamtlichen Mitmacher gravierend beeinflusst, wenn nicht beeinträchtigt. Es zeigte sich als eine übergroße Herausforderung, eine Lanze für Neulinge und mehr Offenheit zu brechen, ohne die bisherigen Ehrenamtlichen (denen schließlich die Wikipedia zu verdanken ist) vor den Kopf zu stoßen und grundlegende Werte der Bewegung zu verleugnen.

Tunis-Tafel mit treffender Einsicht: One size does not fit all.

Die "Iteration-2-Empfehlungen" sehen wie ein richtiger Schritt vorwärts aus. Die am meisten hahnebüchenen Vorschläge - beispielsweise, dass Neulinge bei der Registrierung nach sexueller Orientierung und Rasse gefragt werden sollen - sind verschwunden. Mal sind diese überarbeiteten Empfehlungen auf ein vages Bekenntnis zu mehr Offenheit zurückgestutzt worden, mal enthalten sie durchaus konkrete Vorstellungen etwa zur Ämtertrennung in den Wikis. Allerdings: Da die "Iteration-2-Empfehlungen" nur ein Zwischenschritt sind, weiß man nicht, wie viel Arbeit man in eine gründliche Lektüre stecken möchte.

Der Prozess der Strategie 2030 ist eine wichtige Chance, die Wikimedia-Bewegung voranzubringen und gravierende Probleme anzupacken. Vieles, was man auf dem Weg bislang lesen und hören musste, führte zu Enttäuschungen und Empörung. Es besteht aber immer noch die Möglichkeit, dass der Prozess ein produktives Ende findet. Hoffentlich ein Besseres als der Brexit.

Ziko, 3.10.

WikiCon 2020 in Görlitz

Untermarkt in Görlitz

Schon bald packen wir die Koffer und fahren nach Wuppertal. Gleichzeitig gilt es, voraus zu blicken. Die Wikimedia-Chapter haben frühzeitig begonnen, sich der nächsten WikiCon anzunehmen. Das Kandidatenfeld für das Community-Treffen im Jahr 2020 war nicht besonders groß. Trotz wieder­holter Aufrufe und Fristverlängerungen war nur eine einzige Bewerbung eingegangen – über die Gründe für die Zurückhaltung darf gerätselt werden. Somit stand schnell fest: Es soll im Jahr 2020 nach Görlitz gehen!

Wie in der Vergangenheit wurde auch dieses Jahr die Bewerbung genau unter die Lupe genommen. Abgesehen von der Teamgröße, die noch nicht ganz die gewünschte Dimension hat, spricht nichts dagegen, die WikiCon 2020 in Görlitz durchzuführen. Mit Benutzer:32X hat sich ein engagierter Projektleiter zur Verfügung gestellt. Der Standort Görlitz liegt zwar weit im Osten, bietet aber die nötigen Anforderungen an die Durchführung einer WikiCon und hat auch kulturell einiges zu bieten.

Um die WikiCon 2020 in Görlitz durchführen zu können, muss das Mini-Team aber noch Zuwachs erhalten. Es braucht nicht zwingend eine siebenköpfige Orga. Aber einige weitere verbindliche Zusagen von Freiwilligen sind doch notwendig, um ein solches Projekt zusammen mit Wikimedia Deutschland stemmen zu können. Interessierte können direkt mit 32X in Kontakt treten oder sich auf der Projektseite melden.

Dabei können an der WikiCon 2020 durchaus auch neue Ideen umgesetzt werden. Vielleicht ist der Anlass nächstes Jahr etwas kleiner als frühere Treffen. Vielleicht übernehmen auch Freiwillige aus anderen Regionen Aufgaben, die sich gut aus der Ferne erledigen lassen. So könnten zum Beispiel die Programmgestaltung oder die dezentrale Verantwortung für einzelne Räume auch von Community-Mitgliedern aus anderen Bundesländern übernommen werden (dem Konzept der „Spaces“ an der Wikimania 2020 folgend: Community-Mitglieder aus der ganzen Welt organisierten für einen Raum zu einem bestimmten Thema das Programm). Sicher ist einzig, dass für die WikiCon 2020 neue Wege gegangen werden.

In den nächsten Wochen muss sich zeigen, ob für das Projekt ein paar Unterstützer gefunden werden, die zusammen mit 32X das Treffen in Görlitz realisieren wollen. Denn nur mit Beteiligung aus der Community kann die WikiCon ein Community-Event bleiben.

Nachdem ich letzten Oktober in St. Gallen den Austragungsort der diesjährigen WikiCon hatte ankündigen dürfen, wurde ich von den Chaptern eingeladen, als ehemaliges Orga-Mitglied die Kandidaten aus Community-Sicht mit zu evaluieren. Eine Wahl gab es dieses Jahr nicht wirklich – den Entscheid der Wikimedia-Chapter, dem Projekt in Görlitz und neuen Konzepten für eine Konferenz eine Chance zu geben, kann ich jedoch unterstützen. Nächstes Jahr darf dann ein Mitglied der WuppiCon-Orga beim Entscheid mitwirken. Jetzt wünsche ich schon mal allen Beteligten viel Erfolg! Albinfo, 1.10.

Ankündigung Bannerkampagne: Aktionstag „Wikipedia vor Ort“ 2019

Wie vor einiger Zeit im Kurier angekündigt findet auch dieses Jahr der Aktionstag “Wikipedia vor Ort” am 10. November 2019 in verschiedenen Städten in Österreich, der Schweiz und Deutschland statt. Dafür soll vom 1. November 2019 bis zum 9. November 2019 ein Banner in der deutschsprachigen Wikipedia geschalten werden, der Interessierte dazu einlädt, bei einer Aktion in ihrer Nähe vorbeizuschauen. Weitere Infos zur Bannerkampagne (Ausspielung, Design etc.) findet ihr im Portal Neue Ehrenamtliche, wir freuen uns da auf Fragen und Kommentare! Maria (wmde), 29.10.

Edit-a-thon «Frauen für Wikipedia»: 7. November 2019 in Zürich

Am 7. November 2019 findet in Zürich der bereits dritte «Frauen für Wikipedia» Edit-a-thon statt. Vor Ort werden Teilnehmende von fünf Wikipedianer/innen begleitet, die Einführung in Wikipedia wird von Benutzer:Lantus übernommen. Auch den Prozess haben wir angepasst: Die Artikel werden nicht mehr direkt in den Artikelnamensraum verschoben, sondern bleiben vorerst im Benutzernamensraum und werden auf der Projektseite gelistet. Zurzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren! Noch einmal herzlichsten Dank an alle Beteiligten – und merci für Rückmeldungen und Inputs auf dieser Diskussionsseite! MurielDamiana (Diskussion) 12:44, 29. Okt. 2019 (CET)[Beantworten]

Freier Platz bei Weiterbildung zum Thema Urheber- und Persönlichkeitsrechte

Wiederholt wurde von Community-Mitgliedern der Wunsch sowie der Bedarf nach Schulungen für lizenz- und persönlichkeitsrechtliche Themen signalisiert, die für die Arbeit in den Wikimedia-Projekten relevant sind. Aus diesem Grund bietet Wikimedia Deutschland in diesem Jahr zwei Weiterbildungen/Schulungen zu lizenz- und persönlichkeitsrechtlichen Fragestellungen an.

Die erste dieser beiden Schulungen hat am vergangenen Wochenende in Berlin stattgefunden, eine weitere findet am 2. November 2019 in Frankfurt am Main statt. Für diese Schulung ist noch ein Platz frei und ich möchte gern dazu einladen, diesen wahrzunehmen. Die Anmeldung erfolgt über die Projektseite, nach Eintrag dort erhaltet ihr eine Mail von mir mit den wichtigsten Informationen. Die Reisekosten nach Anfrage durch die Wikimedia-Chapter übernommen werden.

Sollte es über das Kontingent hinausgehendes Interesse geben oder der Termin jetzt nicht passen, aber Interesse bestehen, dann tragt euch gern als Interessiert auf der Projektseite ein, wir werden versuchen, auch im Jahr 2020 Termine zu diesem Thema anzubieten. sandro (wmde), 25.10.

10. Todestag von Bradypus

Bradypus mit der Zedler-Medaille

An dieser Stelle möchte ich einmal zum Innehalten und Gedenken aufrufen. Am gestrigen Donnerstag vor zehn Jahren verstarb unser Mitautor Bradypus im Alter von gerade einmal 38 Jahren. Dieser wunderbare Mann verband das Können eines wirklich brillanten Autors enzyklopädischer Texte mit einem ungemein angenehmen Wesen. Seine Meriten sind groß, ob es um die Beteiligung der Einführung von qualitativen Mindeststandards ging oder um die Gründung und Betreuung der Redaktion Biologie, die lange Jahre eine der absoluten Leuchten dieses Projektes war. Erinnert sei etwa an den Artikel Braunbär, mit dem er 2006 die vierte Auflage des Schreibwettbewerbs gewinnen konnte. Auch als Admin hat er diesem Projekt mit seiner unaufgeregten Art viel gegeben. Wikimedia Österreich hat ihm ebenfalls ungemein viel zu verdanken. Er war Autor diverser erstklassiger Artikel, von denen viele auch die Weihen unserer Qualitätsprädikate erreicht haben. Zudem erhielt er 2008 als bester Wikipedia-Autor des Jahres in den Naturwissenschaften für den Artikel Ceratopsidae von der Mainzer Akademie der Wissenschaften die Zedler-Medaille verliehen.

Wir können diesem Mann gar nicht genug für das danken, was er unserem Projekt gegeben hat. Danke, Bradypus! Du hast uns wirklich viel zu früh verlassen müssen. Der 24. Oktober 2009 wird für mich immer einer der schwärzesten Wikipedia-Tage bleiben. Danke, daß mit dir alles so einfach war. Danke für das Wochenende in Wien und danke für den Tag in Mainz. Du wirst so sehr vermisst. MC, 25.10.

Von Dreiecken, Farbstoffen und Musikern

Ziemlich beliebt

Oder: was haben die Artikel über die Formelsammlung Trigonometrie, Anthocyane und Tobias Sammet und dessen Bands gemein?

Alle drei zeigten dieses Jahr ungewöhnlich hohe Abrufzahlen. Während bei der Formelsammlung (Beispiel August 2019) und Anthocycane (Beispiel Mai 2019) nur an einzelnen Tagen unerklärliche Ausreißer auftraten, wurden die Artikel des Musikers und dessen Bands ab dem 1. August 2019 regelmäßig häufiger frequentiert. Die drei betroffenen Artikel erhielten täglich mehrere 10.000 Abrufe und erreichten damit die Top 5 der aufgerufenen Artikel (im August 2019 bspw. die Plätze zwei, drei und vier). Dies führte, neben Anfragen von Lesern beim Support-Team und den WP:AA auch dazu, dass die Artikel nun seit fast drei Monaten täglich auf der Startseite der App in der Rubrik „Beliebt“ gelistet wurden und werden. Sie wurden zwar mittlerweile in den Abrufstatistiken (Pageviews Analysis) als „falsch positiv“ eingeordnet, werden aber trotzdem weiterhin, bspw. in App, als führend angezeigt.

Bislang ist offensichtlich unklar, wer die Abrufzahlen manipuliert und welche Ziele damit verfolgt werden. Die im Rahmen der Sammet-Artikel geführten Diskussionen zeigen zumindest, dass uns offenbar geeignete Mittel fehlen, um darauf einfach, kurzfristig und wirkungsvoll reagieren und bspw. die prominente Platzierung in der App unterbinden zu können. Lassen wir uns also überraschen, welche Artikel demnächst die Top-Listen anführen und damit eine Vorzugsbehandlung in der App erfahren. Die Seite über Pornhub, die ebenfalls als „falsch positiv“ gilt, wurde im August und September 2019 wohl aufgrund manipulierter Abrufzahlen immerhin schon an mehreren Tagen prominent platziert. Ein Schelm, wer dort noch ungenutzte Entfaltungsmöglichkeiten für SEO und Werbetreibende vermutet ein SmileysymbolVorlage:Smiley/Wartung/pfeif . STT, 24.10.

Internationale Umfrage zu technischen Wünschen

Heute um 20:00 Uhr beginnt die jährliche Community Wishlist Survey auf Meta. Bis zum 11. November können Vorschläge für technische Verbesserungen eingereicht werden – auch in deutscher Sprache.
Vom 20. November bis 2. Dezember ist dann die Abstimmungsphase. Neu in diesem Jahr: Der Fokus liegt erstmals auf Nicht-Wikipedia-Projekten (z.B. Wikibooks, Wiktionary, Wikisource, …), weil diese es in den vergangenen Umfragen nie in die Topliste geschafft haben. js (wmde), 21.10.

Bitte um Anregungen bei der Vorbereitung einer Umfrage zur VM

Zur Erfassung eines aktuellen Stimmungsbildes der Community zur derzeitigen Situation auf der VM hatte ich vor Kurzem hier die Vorbereitungsseite einer geplanten Umfrage angelegt. Die Umfrage soll konkret zeigen, wie die derzeitige Situation auf der VM von der Community eingeschätzt wird und ob es konkrete Änderungsvorschläge für die Zukunft gibt. Allgemeine Anregungen und Vorschläge zu einzelnen Fragen sind auf der Diskussionsseite gerne gesehen. Danke im Voraus für eure Mithilfe bei der Vorbereitung! Gruß, TM, 20.10.

Quantitative Relevanzkriterien vorgeschlagen

Der laut Babel aus Kopenhagen stammende Benutzer mit dem trendigen Namen Benutzer:Flugscham schlägt jetzt vor, in der deutschen Wikipedia Artikel, die von den ‚Lesern „mit ihren Füßen“ als nicht relevant qualifiziert wurden‘, also in einer regelmäßig aktualisierten Liste der am seltesten abgerufenen Wikipedia-Artikel aufscheinen, als „Karteileichen“ zu „entfernen“. „Ein solcher, quantitativer Ansatz, könnte sicher eine gute Ergänzung sein,“ meint er in den Fragen zur Wikipedia. Ich sehe das doch eher als Holzweg. Jb, 20.10.

Österreichischer Preis für Freies Wissen

Wikimedia Österreich vergibt erstmals den Österreichischen Preis für Freies Wissen und möchte damit herausragendes Engagement in diesem Bereich öffentlichkeitswirksam würdigen. Es gibt zwei Preiskategorien: für zivilgesellschaftliche, ehrenamtliche Leistungen einer Person oder Organisation sowie für Leistungen einer Institution. Die Preisverleihung findet am 25. Jänner 2020 am Wiener Ball der Wissenschaften statt. Wir freuen uns über Eigen- und Fremdnominierungen bis 15. November 2019. Mehr Infos zum Preis und das Einreichformular sind auf freieswissen.net zu finden. RL (WMAT), 18.10.

Ein Herz für Weiterleitungen

Ein für mich ziemlich unverständliches Phänomen in der Wikipedia ist die große Abneigung gegen Links auf Weiterleitungen, die so mancher Nutzer hier an den Tag legt. Da wird ein solcher Link auf der Hauptseite schon mal als große Peinlichkeit dargestellt oder ein Artikel großflächig von solchen „bösen“ Links befreit. Ärgerlich ist das für mich vor allem in zwei Fällen. Zum einen bei Links, die auf einen früheren Namen eines Objekts zeigen. Dieser Fall wird auf der entsprechenden Projektseite explizit mit dem Hinweis erwähnt, dass stets „auf das zeitlich korrekte Lemma verlinkt werden“ soll. Der zweite Fall sind Links auf Weiterleitungen, die auf Abschnitte eines Artikels zeigen. Gerade hier können Weiterleitungen ihre Stärken ausspielen und zukünftige Arbeit ersparen, indem bei einer Umbenennung des Abschnitts oder seiner Auslagerung in einen eigenen Artikel nur ein Link statt sehr vieler angepasst werden muss. Deshalb appelliere ich an alle Weiter­leitungs­link­entferner, euch vor eurer nächsten Weiter­leitungs­link­entfernungs­aktion genau zu überlegen, ob ihr mit eurem Tun diese Enzyklopädie wirklich besser macht. Rr, 14.10.

WTF is Antonia Brico?

Abrufzahlen für den Artikel Antonia Brico vom 3. bis 17. September

Sind wir ehrlich, kein Schwein interessiert sich für Antonia Brico, und Wikipedia-Benutzer sind es auch nicht viel mehr. Normalerweise. Für die Anomalitäten im Abrufverhalten sorgen dann meistens Fernsehsendungen. So auch hier. Die unter anderem historisch erste Dirigentin der Berliner Philharmoniker, Antonia Brico, ist Teil eines Streitgespräches zwischen der Protagonistin der Inga-Lindström-Folge Klang der Sehnsucht – einer jungen von Stephanie Stumph gespielten Dirigentin – und dem Konzertmeister des Orchesters, das sie leitet. Mit 127 Abrufen am Tag nach der Ausstrahlung ist der Peak allerdings ungewöhnlich niedrig. Es sei dahingestellt warum; vielleicht, weil das Leben Bricos in dem Streitgespräch zwar nicht umfassend, aber doch zumindest so detailliert ausgeführt wird, daß das Grundinformationsbedürfnis eigentlich gedeckt ist. Oder vielleicht weil sich die Geschichte so anhört, als sei sie der Phantasie der Autorin entsprungen und viele deswegen gar nicht erst auf den Gedanken kamen, in Wikipedia nachzuschlagen. MaB 14.10.

AdminCon auf Phoenix-Ost

Für eine AdminCon Anfang 2020 gibt es nun den Vorschlag, diese in Hörde, einem Stadtteil von Dortmund, stattfinden zu lassen. Momentan in der Frühphase besteht die Möglichkeit, sich unverbindlich für die Teilnahme einzutragen, denn zunächst muss neben dem Interesse an der Veranstaltung auch geklärt werden, ob sich die Örtlichkeit realisieren lässt oder eine Alternative gefunden werden muss. Eintragen bei Interesse bitte auf der Seite Wikipedia:AdminConvention 2020/Teilnehmende.(A/I) 12.10.

Diskussion über die Zulässigkeit von Vorlagen auf Artikeldisks läuft – bitte mitmachen!

Anlässlich der entschiedenen Löschung einer Vorlage, die inzwischen in der Löschprüfung ist, läuft gerade eine Diskussion über die grundsätzliche Zulässigkeit von Vorlagen auf Artikeldiskussionsseiten, die ohne diese Vorlagen noch rot wären. Gemeint sind Vorlagen wie „Dieser Artikel entstand im Rahmen des Projekts XY“ (z. B. Frauen in Rot, Edit-a-thon XY, Drei Wünsche frei, etc.), „Dieser Artikel wurde am … auf der Hauptseite bei Schon gewusst? vorgestellt“, „Die Löschung der Seite wurde diskutiert und abgelehnt“, etc. Hauptargument gegen diese Vorlagen ist, dass der Leser in Erwartung einer Diskussion zum Artikelinhalt die wegen der Vorlage blaue Artikeldisk anklickt und dann dort enttäuscht nur die Vorlage vorfindet. Bist Du der Meinung, dass derartige Vorlagen künftig nicht mehr auf die Artikeldisk dürfen, oder findest Du die Vorlagen gut und zulässig? Sollen die Richtlinien um einen entsprechenden Satz erweitert werden, der diese Vorlagen zulässt? Bitte diskutiere mit! Mmd, 10.10.

Publikums- u. Reviewpreis des 31. Schreibwettbewerbs

Das Laub wird bunt, die Tage kürzer – Zeit für eine neue Herbstausgabe des Schreibwettbewerbs! Wie jedes halbe Jahr sind auch dieses Mal einige Schmankerl dabei, so erfährt man etwas zu Darmerkrankungend des Hundes, bildet sich zu Berliner Kirchen weiter, lernt die höheren Spheren des Schachspiels kennen und taucht in das Leben eines Präsidenten der Vereinigten Staaten ein. Wenn ein Beitrag besonders gefällt, sollte er mit Stimmen zum Publikumspreis bedacht werden. Die Stimmabgabe (drei, nicht gehäufelt) erfolgt wie immer per E-Mail. Darüber hinaus sind die Autorinnen und Autoren aufgerufen, sich am Reviewpreis zu beteiligen. ɦ, 12.10.

Train-the-Trainer-Workshops Wikipedia in Stuttgart und Berlin

Aktive Referentinnen und Referenten und all diejenigen, die es werden wollen, haben im November/Dezember an zwei Wochenenden Möglichkeit, an einem Train-the-Trainer-Workshop zur Durchführung von Einführungskursen in die Wikipedia teilzunehmen. Inhalte der Schulung sind u.a. Moderationstechniken, Präsentationstraining und ein Austausch zu Tipps und Tricks.

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bis zum 28. Oktober für die Teilnahme in Stuttgart oder Berlin anzumelden. Mehr Informationen gibt es auf dieser Seite. MHC (WMDE), 11.10.

„derzeit“

Derzeit ist „derzeit“ eine der beliebtesten Formulierungen der Wikipedianer, den aktuellen Stand eines Zustands in der Wikipedia zu formulieren. Sucht man im aktuellen Bestand nach „derzeit“, findet man mehr als 47.000 Fundstellen, die „derzeit“ teilweise bis zu 20mal in einem Text verwenden – Alternativen sind beispielsweise „momentan“ oder „aktuell“. Dabei kann „derzeit“ mal einen Zustand beschreiben, der sich seit Jahrzehnten nicht geändert hat, oder auch ein punktuelles Ereignis, das seit dem Eintragen manchmal allerdings auch schon wieder ein paar Jahre her ist und nie aktualisiert wurde. „Derzeit“ täuscht entsprechend nicht selten eine Aktualität vor, die gar nicht vorhanden ist …

Derzeit bin ich dabei, „derzeit“ aus möglichst vielen Artikeln zu entfernen. Meistens kann man das Wort ohne Verlust löschen und manchmal kann man eine Formulierung wählen, die den Zeitpunkt konkret benennt, indem man in Klammern oder im Text den Bezug angibt. Die Texte werden dabei nicht schlechter, sondern präziser und paradoxerweise auch aktueller; man merkt rasch, dass wir auf „derzeit“ und ähnliche Formulierungen im enzyklopädischen Kontext eigentlich ganz gut verzichten können. Falls ihr also mal etwas Zeit zu überbrücken habt, könnte man sich zumindest dieses kleinen Problems recht rasch entledigen. AR, 10.10.

Von wegen immer nur Rückstände

In den vergangenen Monaten waren, auch begünstigt durch den seit längerer Zeit andauernden Adminmangel, häufig immer größer werdende Rückstände bei der Abarbeitung verschiedener administrativer Aufgaben, vor allem die Fälle auf den Seiten der Löschdiskussion, Löschprüfung, Vandalismusmeldung und Sperrprüfung, zu sehen. Heute Nacht dann endlich auch mal eine Erfolgsmeldung: Zumindest noch gut dreieinhalb Stunden wird es fast keine einzige noch abzuarbeitende Löschdiskussion (bis auf eine Vorlagen-LD) geben. Fast keine einzige! Der Rückstand wurde fast vollständig aufgearbeitet. Auch auf der Seite der Löschprüfung sieht die Situation mit aktuell nur sechs Fällen deutlich besser aus als oft zuvor. An dieser Stelle daher einmal vielen Dank an alle, die in den letzten Wochen dabei mitgeholfen haben! Zumindest ich kann mich nicht daran erinnern, dass es in der letzten Zeit schon mal eine ähnliche Situation gab. Wir sollten das als Ansporn nehmen zu versuchen, den derzeitigen Zustand zu halten und auch andere Rückstände abzuarbeiten. Außerdem wäre es natürlich super, wenn sich – wie schon häufig angesprochen – mehr alte und neue Admins finden würden, die bereit sind, bei den zahlreichen Verwaltungsaufgaben ein Stück weit mitzuhelfen. TM, 07.10.

Nachtrag: Am 08.10. waren dann wirklich alle abzuarbeitenden Löschdiskussionen erledigt. -- TM, 09.10.

P.P.S.: Zu diesem Ergebnis sollte stellvertretend Benutzer:Minderbinder besonders gedankt werden! --Felistoria (Diskussion) 22:32, 10. Okt. 2019 (CEST)[Beantworten]

Wikipedianer auf youtube

Vielleicht ausgelöst durch das Projekt „Unboxing Wikipedia“, vielleicht auch nicht, beginnen zunehmend Wikipedianer, die Videoplattform youtube für sich zu entdecken. Neben „Unboxing Wikipedia“, wo elya und ich am Montag das vierte Video mit Antworten auf die ersten Feedbacks eingestellt haben, hat Frank Schulenburg seinen Kanal „wikiphotographer“ gestartet und stellt in seinem ersten Video unter der Frage Fotografieren für Wikipedia – Warum eigentlich? Fort Point in Kalifornien vor – in der ihm eigenen Professionalität. Bislang zumindest von Wikipedianern weitgehend unbemerkt ist auch Ziko van Dijk auf Sendung gegangen: In seinem Kanal berichtet er auf deutsch über die Niederlande (erstmal ohne Wikipedia-Bezug) - mein bisheriges Highlight hier: Wofür sagen die Niederländer lekker?

Ich bin gespannt, wie sich dieser Trend weiterentwickelt, und freue mich über jeden, der mit einsteigt.AR, 3.10.

Update: Tipps für die Motivsuche bei Fotoprojekten bietet ein zweites Video aus Kalifornien – diesmal aus dem Lassen-Volcanic-Nationalpark.fs, 9.10.

Deine Meinung zu Benutzersperren durch die WMF ist gefragt!

Nach dem Desaster in der englischen Wikipedia (Details siehe nachfolgenden Link) fragt die Wikipedia-Betreiberin, die Wikimedia Foundation (WMF) derzeit nach unserer Meinung zu Benutzersperren durch Wikimedia und stellt ihre neuen Richtlinien zu „Office Actions“ zur Diskussion:

  1. Wie sollen teilweise oder zeitlich befristete Benutzersperren durch die Foundation eingesetzt werden (wenn überhaupt)? Auf allen Projekten, oder nur auf bestimmten?
    • Große, mit einem ausgefeilten System zur Konfliktlösung, wie dem ArbCom der englischsprachigen Wikipedia.
    • Mittlere, mit einem funktionierenden Prozess zur Konfliktlösung, das aber nicht ausgefeilt oder in allen Teilen formalisiert wurde.
    • Kleine Projekte, die weder alle Edits überprüfen noch über ein funktionierendes System zur Konfliktlösung innerhalb der Community verfügen.
  2. Soll die Office Actions Policy zu teilweisen oder zeitlich befristeten Benutzersperren Anwendung finden, so wie sie ursprünglich (circa Juni 2019) verfasst wurde? Wenn nicht, welche Änderungen sollen im Text vorgenommen werden?
    • Wenn Beschwerden nicht-öffentlich geprüft werden, unter welchen Umständen sollten Benutzer und Benutzerinnen darüber informiert werden, an welchen Standards ihr Verhalten gemessen wird?
    • Wie können nicht-öffentlich beurteilte, vertrauliche Beschwerden dazu beitragen, missbräuchliche Anschuldigungen oder Anschuldigungen mit Racheabsicht zu verhindern?
  3. Wie, wenn überhaupt, sollten teilweise oder zeitlich befristet Sperren durch die Foundation idealerweise eingesetzt werden?
    • Für welche Arten von Verhalten sollte die Foundation teilweise oder zeitlich befristet Sperren verhängen?
    • Sollte es eine Einspruchsmöglichkeit bei teilweisen oder zeitlich befristeten Office Actions geben?
    • Welche Längen sollten bei teilweisen oder zeitlich befristeten Office Actions angewendet werden können?
    • Welche anderen Überlegungen sollten bei der Anwendung von teilweisen oder zeitlich befristeten Office Actions eine Rolle spielen?
    • In welchem Ausmaß sollte die Community an der Diskussion um zeitlich befristete Office Actions teilnehmen können? Was, wenn die Community vor Ort die zeitlich befristeten Office Actions in Frage stellt?

Die Beteiligung ist – angesichts der Tragweite der Richtlinie – derzeit noch erstaunlich gering. Bis 30. Oktober läuft die Befragung der Community zu Benutzersperren durch die Foundation (Office Actions). Kommentare und Vorschläge können auch auf Deutsch abgegeben werden. MN, 8.10.

2011: Jemand überträgt die Chartpositionen einer kolumbianischen Sängerin (die bis ins Jahr 1999 zurückreichen) aus einer Musikzeitschrift oder anderswo her in die englische Wikipedia, vergisst allerdings die Quelle mit anzugeben.

2013: Ein deutscher Autor übersetzt den Artikel dieser Sängerin und übernimmt dabei, von guten Absichten ausgehend, auch diese Chartpositionen.

2019: Sechs Jahre später kommt das Aufräumkommando vom Portal:Charts und schmeißt ohne Rücksicht alles raus, was ohne Quellen ist.

Informationen, auch wenn sie ohne Quellenangaben waren, sind nun für immer verloren (mittlerweile wurden die Chartplatzierungen auch in der englischen Version entfernt), dabei hatte es der erste Autor (und natürlich der Übersetzer) wahrscheinlich nur gut gemeint. Warum lassen wir nicht die Leser selbst entscheiden, wie sehr sie Informationen mit oder ohne Quelle vertrauen, anstatt mit der Rasenmähermethode gleich alles zu entfernen, was nicht niet- und nagelfest ist? Zumal es beim jetzigen Zustand doch recht utopisch ist, dass irgendwann mal alle Daten, Sätze und Abschnitte in Wikipedia mit Einzelnachweisen abgedeckt sein werden.S20, 2.10.

Eine etwas andere Sichtweise …

Für mich sieht der ganze Sachverhalt etwas anders aus:

2011: Jemand überarbeitet den Artikel en:Anasol und fügt sowohl unbelegte und völlig unenzyklopädische Informationen als auch quellenlose Chartplatzierungen in den Artikel ein.

2013: Ein deutscher Autor übersetzt den Artikel dieser Sängerin ins Deutsche, ohne die Informationen des mittlerweile mit einem Baustein für fehlende Quellen versehenen Artikels nochmals zu überprüfen.

2016: Die 2011 durch die IP eingefügten Informationen, sowohl der Fließtext als auch die Chartplatzierungen, werden aus dem englischsprachigen Artikel entfernt, teils als Urheberrechtsverletzung, teils als unsourced claims. Dass diese unbelegten Chartinformationen mittlerweile auch in der deutschsprachigen Wikipedia eingepflegt wurden, fällt anscheinend niemandem auf …

Man merke: es gibt immer zwei Seiten der Medaille … Ali, 3.10.

Kommunizieren im Wiki: Neues WMDE-Portal

Poster zur Projektvorstellung auf der WikiCon

Wikimedia Deutschland hat 2018 begonnen, die Community dabei zu unterstützen, die Konfliktbearbeitung des Systems Wikipedia und Einzelner weiterzuentwickeln. Wir stoßen weitere Erhebungen an und suchen neue Möglichkeiten für die Communitys, sodass sie selbst Konflikte besser lösen können. Alle Infos und Termine dazu werden unter Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Kommunikationskultur (WP:WMDE/KOM) veröffentlicht, so zum Beispiel eine erste Analyse und ein kommentiertes Literaturverzeichnis zum Thema.

Ihr habt Fragen oder Ideen dazu? Ich bin gespannt – ihr findet mich bei diesem Poster auf der WikiCon! LV(WMDE), 2.10.

Technische Wünsche: studentische Unterstützung für die Kommunikation gesucht

Das Team Community-Kommunikation sucht studentische Unterstützung für die Kommunikation im Projekt Technische Wünsche, im Büro in Berlin. Mehr Infos gibt es in dieser Stellenanzeige. Gerne weitersagen oder selbst bewerben! js (wmde), 2.10.

West-Ost-Analyse auf Grundlage der Wikipedia

Pünktlich zum Tag der deutschen Einheit ein interessanter Artikel über die Karrieremöglichkeiten und das Rollenverhalten zwischen West- und Ostdeutschland. Als Grundlage haben die Autoren des Spiegelartikels die Personenartikel der Wikipedia genommen. Itti, 2.10.

Kurze Editierpause am 15. Oktober

Gute Nachricht für arbeitssüchtige Wikipedianer: Wie Benutzer Trizek auf der Diskussionsseite des Kuriers bekanntgab, wird die deutschsprachige Wikipedia am 15. Oktober zwischen 07:00 und 07:30 für kurze Zeit in den Nur-Lese-Modus geschaltet. Grund dafür sind Arbeiten am Datenbankserver; genaueres findet sich hier. Die Editpause wird kurz zuvor durch ein Banner angekündigt. KRK, 1.10

Schreibwettbewerb der Alemannischen Wikipedia

Seit heute Morgen läuft der neunte Schreibwettbewerb der Alemannischen Wikipedia. Thema dieses Jahr sind „Artikel über Liechtenstein“ anlässlich des 300-jährigen Jubiläums des Fürstentums. Noch bis zum 30. November können Artikel nominiert werden. H., 1.10.