Benutzergruppe „Zensor“
Die Regeln zu Editwars treffen keine Einschränkung zum Grund, aus dem eine Bearbeitung revertiert wird. Es hat sich daraus ergeben, dass selbst unbegründete Entfernungen von Inhalten, für die Ips wegen Vandalismus gesperrt würden, zu einer Sperre eines Artikels führen. Dieser Umstand birgt eine Missbrauchsgefahr, die von Benutzern mit entsprechenden Interessen ausgenutzt wird.
Bei manchen Artikeln scheint es für bestimmte interessengeleitete Benutzer vorteilhafter, wenn der Artikel so wenig Information wie möglich beinhaltet. Dass das Unternehmen F im Jahr X in einen Korruptionsskandal verwickelt war, ist eine Information, die PR-mäßig wohl nicht positiv wirkt. Wenn Accounts versuchen, die Erweiterung von Artikeln in Bezug auf solche Aspekte zu verhindern, dann mag das aus einer Marketingperspektive verständlich sein, die Enzyklopädie wird aber dadurch für Propaganda missbraucht. Es war nie vorgesehen, dass Benutzer Inhalte aus Prinzip ablehnen. In den Projektregeln ist vorgesehen, dass Inhalte entfernt werden können, wenn sie z.b. nicht belegt sind. Keine Grundlage gibt es jedoch dafür, dass Benutzer aus persönlichen oder weltanschaulichen Motiven die Erwähnung von Aspekten eines Lemmas ablehnen. Es sind interessanterweise nie die Ideale der Aufklärung, mathematische Themen oder Naturschutzgebiete, für die Benutzer glauben, zum Kontrolleur über den Inhalt eines Artikels werden zu können. Die meisten Probleme mit diesen selbsternannten Zensoren treten aktuell auf im Artikel zum Überlebenden des Tempelberg-Massakers 2015, Absolventen imaginärer Staatsbesuche und – so diese Unperson die Möglichkeit erhält – Integrator Österreichs in einen Neuen Ostblock, Norbert Hofer. Der Vergleich mit einer Arbeitsversion zeigt, wie dieser Artikel in Zustand verkommen ist, der jeden der Skandale rund um Hofer verschweigt. Dass eine Wahlkampfstrategie in die Wikipedia drängt, ist ein Novum. Dies ist der erste Fall, in dem eine Gruppe von POV-Akteuren über Monate hinweg einen Artikel in die Sperre treibt, um Information zu verhindern.
Sollte sich die Tendenz, dass sich Zensoren über Artikelinhalte etablieren, in andere Artikel ausbreiten, steht die WP vor einem Problem: Die Leser würden früher oder später bemerken, dass Artikel zu bestimmten Themen strukturell einseitig sind. Es bedarf einer Gegenstrategie – oder zumindest der Einsicht der Admins, dass das Ablehnen von Inhalten durch einzelne Benutzer kein Grund ist, einen Artikel zu sperren. – Liberaler Humanist „Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist.“ 16:57, 29. Nov. 2016 (CET)
Die längste mögliche Adventszeit …
… also viel Zeit für die Weihnachtswunschliste. Wie schon in den letzten Jahren, dürfen die Wikipedianer auch heuer wieder ihre Wünsche eintragen und hoffen, dass fleißige Helfer sie in neue Artikel umwandeln.
Das Prozedere verläuft wie gehabt: Jeder Mitarbeiter darf seinen Artikelwunsch in die Liste eintragen. Anschließend ist jeder andere Wikipedianer dazu aufgefordert, den Artikel zu erstellen. An Heiligabend werden die Geschenke schließlich aus dem Wikipedia- in den Artikelnamensraum verschoben – dann ist Bescherungszeit!
Falls der ein oder andere zwischen den Vorbereitungseskapaden und/oder Glühweinvergnügungen also noch Zeit für einen freundschaftlichen und wikipedianützlichen Schreibakt findet, oder sich gestresst vom überall herrschenden Weihnachtstrubel eine Ablenkungspause gönnen möchte: Die Weihnachtswunschliste steht für jeden Wikipedianer offen. Und da aus den Vorgängerjahren noch einige Einträge offenstehen, soll ein besonderes Augenmerk auch auf der Erfüllung dieser „Altwünsche“ liegen. Wie immer also: Viel Spaß und gut Schrieb! ;-) (bjs, 28.11., unter Verwendung eines Textes von SSS)
#100 days later ...
Vor 100 Tagen habe ich auf dieser Seite die internationale challenge #100wikidays vorgestellt und dabei öffentlich erklärt, als erster Teilnehmer der deutschsprachigen Wikipedia in selbige einzusteigen - das ursprünglich Anfang 2015 als private challenge der bulgarischen Autorin Vassia (Benutzerin Spiritia) in Anlehnung an die #100happydays gestartete Projekt wurde bisher von fast 200 Wikipedianern weltweit in Angriff genommen, 64 haben bislang durchgehalten - mich nun eingeschlossen.
100 Tage lang jeden Tag einen Artikel anlegen, klingt auf den ersten Blick erstmal sehr einfach und viele Autoren der Wikipedia machen das und mehr seit Jahren. Jeden Tag, unabhängig von den äußeren Umständen, die Zeit finden und sich konzentriert hinsetzen, um einen guten oder zumindest vorzeigbaren Artikel zu schreiben, ist schon etwas komplexer. Nun gestehe ich, ich habe einen riesigen Vorteil: Ich habe im Bereich der Nagetiere und anderer Kleinsäuger eine todo-Liste an zu schreibenden Artikeln, die noch für Jahre reichen wird, und ich habe ein fest abgestecktes Gebiet mit einer mehr oder weniger universell nutzbaren und immer gleichen Artikelstruktur. Doch auch bei mir dauert ein Artikel, mit dem ich zufrieden bin, eine bis eineinhalb Stunden, die ich meist beim morgendlichen Kaffee vor der Fahrt ins Büro einplanen konnte. Auf diese Weise sind entsprechend 100 Artikel zu Hörnchen (bis zur Vervollständigung der Arten, wurde im Kurier berichtet), Wühlmäusen, Weißbauchratten, Rennratten und anderen Nagern und ein paar Fledermäusen entstanden. Daneben gab es ein paar andere Artikel, etwa zur Erfinderin des Burkini, einem italienischen Roman über Nierenerkrankungen, einen Hai-Survivalfilm, den Gründer der New York State Police, eine holländische Gewürzmischung für einen Blutwurstkuchen, einige Wissenschaftler, ein paar Patiencen und einen skurrilen Dinosaurier mit Fledermausflügeln. Abgeschlossen habe ich traditionsbewusst mit einem Artikel zu einem bulgarischen Thema zu Ehren der Initiatorin, der Russischen Kirche Sweta Nikolai in Sofia; alle zusammen sind hier zu finden.
Was hat es aber nun gebracht - neben den 100 neuen Artikeln - und kann ich die Teilnahme empfehlen? Letzteres ist mit einem klaren "Ja" zu beantworten: Die tägliche Fokussierung und vor allem das tägliche Gefühl, etwas rundes und abgeschlossenes hervorgebracht zu haben, sind durchaus befriedigend; Im Gegensatz zu Diskussionen, VMs, Löschdiskussionen, Wartungs-Kleinkram und anderen Aktivitäten des täglichen Wiki-Lebens hat man nach einem abgeschlossenen Artikel zunehmend das Gefühl, sich zurücklehnen zu können und für den Tag genug geleistet zu haben - abends kann man sich dann noch leichter einen Roman in die Hand nehmen oder einen Film gucken, ohne den Drang, doch noch etwas "Wichtiges" in der WP machen zu müssen. Gerade für Wiki-Süchtige wie mich eine echte Entspannungskur. An den Tagen, an denen es etwas enger wird - ich hatte etwa mehrere mehrtägige Dienstreisen ins Ausland und zum Ende hin noch einigen privaten Druck - schafft der vielleicht nicht ganz so perfekte, jedoch trotzdem geschaffte, Artikel zusätzliche Befriedigung. Diese Empfindungen mögen sehr individuell und persönlich sein, vielleicht sehen sie bei anderen Teilnehmern ja auch vollkommen anders aus - probiert es aus.
Die #100wikidays kann man natürlich auch anders zubringen - es ist schließlich eine challenge gegen den eigenen inneren und faulen Schweinehund und nicht gegen andere Personen. Mittlerweile sind etwa etliche Benutzer dabei, ihre #100commonsdays durchzuführen und laden jeden Tag mindestens ein Bild in die commons hoch, und in der niederländischen Wikipedia wird gemeinsam an den #100wikiwomen gearbeitet. In einem Interview im Blog des Indischen Center for Internet und Society gab Vassia vor wenigen Tagen einen Überblick über das Projekt, seine Geschichte und Höhepunkte - und ihren Impact auf die indischen Wikipedia-Sprachversionen, deren Benutzer die Teilnehmerstatistiken der #100wikidays mittlerweile anführen. Heute war übrigens seit über 100 Tagen mein erster Tag ohne eine Neuanlage, aber der Tag ist ja noch nicht zu Ende. Spätestens Anfang 2017 starte ich auf jeden Fall meine zweite Runde, dann wahrscheinlich mit dem Fokus auf 100 Generalüberholungen ...AR, 27.11.
Wiki Loves Earth 2016: die internationalen Gewinnerfotos
Die 15 Siegerfotos aus dem WLE-Weltwettbewerb 2016 wurden jetzt bekanntgegeben. Die neunköpfige internationale Jury – der auch der Vf. angehörte – hatte unter 270 Bildern auszuwählen, den je zehn Siegerbildern aller 26 teilnehmenden Länder sowie einer Unesco-Biosphären-Fotokampagne. Ein montiertes Foto wurde entdeckt und vom Wettbewerb ausgeschlossen. Ebensolches passierte mit Bildern aus nicht nachweislich geschützten Gebieten und Zoos. Einen ausführlichen Bericht mit einigen Begründungen der Juroren und Jurorinnen für ihre Entscheidungen gibt es hier (englisch; PDF, 3,5 MB), wo auch die Bilder der Plätze 1 bis 15 vorgestellt werden und zudem die Bildadressen der ersten 30 Plätze aufgeführt sind.
Organisiert wurde das Weltprojekt von Aktiven der Wikipedia Ukraine. Diesmal hatten 13.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer insgesamt 115.000 Bilder hochgeladen.
Am Mix der Siegerbilder sind erneut die weltweit verbreiteten ästhetischen, technischen und dokumentarischen Vorlieben zu erkennen. Die Jury wählte keine der doch zahlreich in den Landeswettbewerben platzierten Tieraufnahmen unter ihre Top 15, aber mehrere mit Artefakten und Menschen sowie das einzige Drohnenfoto. Von den DACH-Bildern war #8 das beste österreichische, #12 das beste deutsche und #27 das beste schweizerische. Aa, 26.11.
Nachtrag 28.11.: Mehrere Fotografennamen korrigiert. Sit
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5. Platz: das alte polnische Observatorium auf dem Pip Ivan, Tschornohora-Kamm in der Ukraine (Khoroshkov)
Gold, Silber & Bronze
Wer kennt sie nicht, die vielen bunten Symbole aus der schlichten Ästhetik des IT-Zeitalters, die in Vorlagen zahlreiche Artikel der Wikipedia bereichern und manchmal leicht nervig auf angenommene, oder sogar vorhandene Mängel hinweisen. Diejenigen, die sie setzen, die sogenannten Bausteinschubser, sind aber oft selbst nicht in der Lage, zur Verbesserung des jeweiligen Artikels beizutragen und setzen daher lieber einen dieser hübschen Bausteine. Dass diese dann manchmal auch vergessen werden, kommt ja immer mal vor, zehn Jahre alte Duftmarken sind nicht selten. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es gibt ja den viermal jährlich stattfindenden Wikipedia:Wartungsbausteinwettbewerb. Hier finden sich Einzelkämpfer und Autorenteams zusammen, um die Bausteinplage einzudämmen. Im diesem Herbst traten 13 Teams und Solisten an, insgesamt 23 Autoren, und haben 1265 Artikel so überarbeitet, dass genau satte 1265 Bausteine guten Gewissens entfernt werden konnten. Gewinner mit uneinholbarem Vorsprung war das Dreamteam TV Sorrisi e Canzoni mit den KollegInnnen Goldmull und XanonymusX. Herzliche Gratulation! Etwa 700 Punkte weniger erreichte das Team Nacht und Nebel mit den Kollegen Harro, Toni und Ronomu und belegte damit den zweiten Platz. Silbermedaille. Der wp:kurier gratuliert herzlich. Bronze ging in der Gesamtwertung an Josys Cinema + Pantoffelkino. Josy belegte als Solistin den ersten Platz in der Einzelwertung und bekam dafür die Goldmedaille. Bravo! Den zweiten Platz in der Einzelwertung erreichte der Kollege Flominator mit seinem Zeitlosen Fasnachtsaufgang. Glückwunsch und eine schöne alemannische Fasnacht wünscht ihm der Verfasser dieser Zeilen. Wie in vielen Wettbewerben gab es auch hier einen Fiesling, das war der Kollege Nhfflkh, der sich Bronze hart erkämpfte. Nur 80 Punkte trennten ihn vom Silber. Glückwunsch dem Fiesling! Im Vergleich zu vorhergehenden Wettbewerben nahmen diesmal weniger Kollegen und Kolleginnen teil, aber bei den Pro-Kopf-Wertungen wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Jeder Teilnehmer hat durchschnittlich 307 Punkte erreicht. Wer weitere Zahlen und Daten zu diesem Wettbewerb nachschlagen möchte, ziehe die Statistikseite zu Rate. Bleibt noch der personell chronisch unterbesetzten Jury zu danken. Gerade im kritischen Endspurt konnte sie mit ihren Tools Bewertungen und Zwischenstände immer wieder zeitnah aktualisieren, dass es immer spannend blieb. Sc, 22. Nov. 2016
Polemik: Liste von Kram
Die deutschsprachige Wikipedia ist voll von Listen meist mehr und selten weniger informativen Inhalts. Wikipedia-Urgesteine und auch die länger mitwirkenden Benutzer werden sich erinnern, daß damalsTM viele dieser Listen durch Übersetzung/Übernahme aus anderen Sprachversionen entstanden, vor allem aus der englischsprachigen. Und so hat sich die sprachlich unsinnige von-Form in der Wikipedia breit gemacht, weil aus List of trumpery hierzupedia Liste von Kram wurde. Anfänglich wurde diese Übersetzungsschwierigkeit of/von noch von manchen Benutzern bekämpft, doch irgendwann kippte die Situation. Ex post kann man dafür zwei Gründe ausmachen: zum einen die besonders nach der Mitte der 2000er Jahre von Benutzer:Augiasstallputzer forcierte Argumentation, Listen könnten nur dann eine Liste der gelisteten Objekte sein, wenn sie vollständig sind, ansonsten seien sie als Liste von gelisteten Objekten zu benennen. Zum anderen war da der aufkommende Grundsatz, daß Listen abgrenzbar zu sein hätten, der zu einer wachsenden Akzeptanz des von-Lemmas führte; schließlich konnte so das Behalten von Listen begründet werden, die meist aus quantitativen Gründen, seltener wegen der Lückenhaftigkeit verfügbarer Quellen in der weiter zurückliegenden Vergangenheit auf absehbare Zeit nicht vervollständigt werden können.
Es ist erstaunlich, daß sich der sprachliche Müll so durchgesetzt hat. Müll deswegen, weil diese Form selbst gar nicht so recht weiß, ob sie nun akkusativische oder dativische Wurzeln hat – die Frage Liste von wem? ergibt genauso wenig Sinn, wie die Frage Liste von wer oder was? erhellend wirkt. Und tatsächlich ist eine Liste von Fußballspielern keineswegs von Fußballspielern aufgestellt worden. Tatsächlich ist jede Liste in Wikipedia eine Liste von Benutzern für Benutzer. Sofern sie nicht abgeschrieben oder gecopypastet wurden, aber dann sind es Liste von Behörden oder anderen Providern. Aber keine Listen von Schauspielern. Von Filmen. Von Naturschutzgebieten. Von Politikern. Von irgendeinem Kram, der künstliche Intelligenz entwickelt hat und eine Liste erstellte. Erstaunlich auch deswegen, weil sich trotz des Theoriefindungsverbots ein gerüttelt Maß an Theoriefindung in die Wikipedia gemogelt hat. Theoriefindung deswegen, weil es offensichtlich keine wissenschaftliche Quelle gibt, aufgrund der anzunehmen wäre, die Argumentation Liste der Fußballspieler bedinge Vollständigkeit und die Liste von Flüssen in Deutschland erlaube Unvollständigkeit.
Nach inzwischen zwei Millionen Artikeln in der deutschsprachigen Wikipedia sollten wir eigentlich reif genug sein, die Entscheidung, ob eine Liste sinnvoll ist und behalten wird, nicht mehr am Lemma festzumachen. Laßt uns also diesen sprachlichen Müll über Bord werfen! Machen wir aus unseren Listen von Kram endlich die Listen des Krams, den wir über 16 Jahre hinweggesammelt haben. Mit dem hehren Anspruch der Vollständigkeit übrigens, mit dem die Sammelleidenschaft seit jeher verbunden ist. MaB 21.11.
Zu den Empfehlungen des FDC für WMAT, WMCH und WMDE
Die Empfehlungen des Funds Dissemination Committee (FDC), des Gremiums zur internationalen Mittelverteilung in der Wikimedia-Bewegung, an das Board of Trustees der Wikimedia Foundation in der 1. Runde 2016-2017 können nun nachgelesen werden. Sie wurden (mit Stand vom 20. November) erst teilweise ins Deutsche übersetzt; da Übersetzungen mit Fallstricken behaftet sein können, empfiehlt es sich eventuell, auf das Original zurückzugreifen. Aus DACH-Sicht besonders auffällig ist, dass Wikimedia Österreich (WMAT) den vollen beantragten Betrag von 265.000 EUR erhalten soll, während das FDC empfiehlt, dem Schweizer Verein Wikimedia CH statt der beantragten 330.000 nur der letztjährigen Empfehlung entsprechende 294.000 CHF (ca. 274.650 EUR) zuzusprechen und Wikimedia Deutschland mit 139.599 EUR gar nur die Hälfte des beantragten Betrags von 279.198 EUR zugestehen möchte.
Der Ton der Kommentare des FDC fällt entsprechend recht unterschiedlich aus. WMAT wird gleich zu Beginn als „stabile, vertrauenswürdige Organisation“ gelobt, die jedes Jahr verlässlich gute Resultate bringe. Das Angestelltenteam sei „kompakt, effizient und effektiv“. Sowohl die Ziele, die sich WMAT gesetzt hat („innovativ und dabei vernünftig“) als auch die verwendeten Methoden zur Bewertung der Erfolge finden beim FDC Anklang. Kritik wird dabei durchaus auch geübt; so werde aus dem Jahresplan von WMAT nicht klar, was genau die Organisation in den nächsten zwei Jahren konkret unternehmen wolle, beispielsweise mit dem „Flaggschiffprojekt“ wikiHeimat. Die Budgets für Reisekosten erscheinen dem FDC zu gross und die fotografische Ausrüstung sei teuer und dabei nur für wenige Nutzer von Bedeutung. Gleichwohl scheint man beim FDC mit WMAT insgesamt recht zufrieden zu sein.
Ein anderer, gedämpfterer Ton wird in den Kommentaren zu WMCH angeschlagen: Statt mit Lob wird WMCH schnell mit ziemlich viel Kritik eingedeckt. Die „Verbindungen und Prioriäten“ zwischen Aktivitäten und Resultaten würden aus dem Antrag nicht klar hervorgehen. Das Budget sei für das FDC nicht detailliert genug ausgefallen, um den Plan ganz verstehen zu können. Und obschon die neue Geschäftsführerin die verfügbaren Ressourcen effizient nutze, seien „schlecht gemanagte“ Interessenkonflikte im Vorstand sehr besorgniserregend in Bezug auf die Reife und die Konfliktlösungskapazität der Organisation. Positiv hervorgehoben wird die ausgewogene Unterstützung zahlreicher Wikimedia-Projekte inklusive Wikisource, Wikivoyage etc. in den vier Landessprachen der Schweiz. Es folgen weitere Kritikpunkte wie die „Undurchsichtigkeit“ der Software-Entwicklungspläne von WMCH und dass Projekte zu häufig von einer einzelnen Person abhängig seien, aber auch Lob für das GLAM-Programm. Letztlich kommt man doch zu einem nicht ganz negativen Schluss, indem das FDC die Ansicht äussert, dass WMCH seine Leistung gegenüber den letzten Jahren verbessert habe, dies aber noch nicht auf einem Niveau, das die Zuteilung von mehr Mitteln rechtfertigen würde.
Besonders harsch fällt das Urteil über WMDE aus. Es handle sich zwar um eine „stabile, effektive Organisation mit einer starken Präsenz innerhalb der Wikimedia-Bewegung“, deren Aufwendungen jedoch ineffizient und von unklaren Auswirkungen seien. Während das FDC sich positiv darüber äussert, dass WMDE als einzige affiliate organisation mit der nötigen Grösse und Effektivität, um Projekte wie Wikidata oder die Community-Wunschliste anzugehen, einen Antrag auf uneingeschränkte Finanzierung des Jahresplans eingereicht hat, statt sich auf bestimmte Teile des Budgets zu beschränken, erwarte es in Zukunft doch eine detailliertere Darlegung und anspruchsvollere Ziele. Der Mangel an Details in den Programmen und Budgets erschwere es dem FDC, sich genauer zu den verschiedenen Projekten zu äussern. WMDE könnte, so das FDC, mit kosteneffizienteren Ansätzen verschiedene Aktivitäten zu geringeren Kosten und mit weniger Mitarbeitern durchführen. Gelobt werden die Fundraising-Fähigkeiten von WMDE. Die Ziele seien jedoch entweder unklar definiert oder es fehle ihnen an Ambitioniertheit für eine so grosse Organisation. Die Ergebnisse der Programme zur Freiwilligen-Unterstützung stünden in einem ungünstigen Verhältnis zu den investierten Mitteln und hätten sich wenig auf den Autorenrückgang in der deutschsprachigen Wikimedia-Community ausgewirkt. Die Kommentare enden dabei auch auf einer halbwegs positiven Note, indem anerkannt wird, dass sich WMDE durch die Community-Wunschliste darin verbessert habe, auf die Wünsche der Community einzugehen, wobei das FDC WMDE empfiehlt, in Bezug auf Community-Wünsche weiterhin ansprechbar und flexibel zu bleiben.
Trotz all der genannten Kritik ist der Verfasser dieses Kurier-Beitrags (Disclaimer: Ich bin einfaches Mitglied von WMCH und weder bei WMDE noch bei WMAT dabei) ein wenig verwundert, wie drastisch die Kürzung der Mittel gegenüber dem Antrag bei WMDE ausfallen soll, auch im Vergleich zur Kritik an anderen Anträgen, die teilweise ebenfalls recht umfangreich ist, sich aber nicht vergleichbar auf die Empfehlung zur Mittelvergabe ausgewirkt hat. Stellenweise scheint mir die Kritik an WMDE (ohne „Insider“ zu sein) hinterfragbar, so in Bezug auf den Vorwurf, dass sich die Aktionen zur Freiwilligenförderung kaum auf den Autorenrückgang auswirkten. Man musste inzwischen wohl überall, auch hier in der Schweiz, die Erfahrung machen, dass die Gewinnung von neuen Autorinnen und Autoren auf nicht-traditionellen Wegen (traditionell eigentlich: Man macht gar nichts, die Leute werden aus eigenem Interesse aktiv, arbeiten sich selbst ein etc.) sehr schwierig ist. Aber sollte man es nicht trotzdem immer wieder und mit unterschiedlichen Ansätzen versuchen? Der Schweizer Tennisspieler Stanislas Wawrinka liess sich ein Zitat von Samuel Beckett auf den Arm tätowieren: Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better. Und letztlich, wie der inzwischen sehr erfolgreiche Wawrinka, scheitert man vielleicht doch nicht mehr :-) Gestumblindi, 20.11.
Technische Wunschliste: Versionsblätterer wird für alle verfügbar
„Anzeige aller Bearbeitungskommentare im Diff“ ist ein Wunsch aus der Umfrage Technische Wünsche 2015. Dieser Wunsch wurde vom Team der Softwareentwicklung bei WMDE durch die Entwicklung der Mediawiki-Erweiterung „RevisionSlider“ umgesetzt. Der „Revision Slider“ (in freier deutscher Übersetzung: „Versionsblätterer“) ist inspiriert von dem Helferlein „Revision Jumper“ und basiert auf einem ersten prototypischen Entwurf des Community Tech Teams der WMF.
Seit dem 22. Juli ist der Versionsblätterer in der deutschsprachigen und seit dem 13. September in allen Wikis als Beta-Funktion verfügbar. In den letzten Monaten wurde der Versionsblätterer umfangreich getestet, es wurden Fehler behoben und die Funktion wurde weiter verbessert.
Nach dem letzten Feinschliff kann der Versionsblätterer nun aus dem Beta-Status entlassen werden. Voraussichtlich am Dienstag, den 22. November gegen 16 Uhr wird die Funktion für alle Nutzer der deutschsprachigen Wikipedia verfügbar werden.
Neben der deutschsprachigen Wikipedia wird der Versionsblätterer auch in der arabisch- sowie in der hebräischsprachigen Wikipedia aus dem Beta-Status entlassen. Weitere Wikis können 2017 folgen.
Der Versionsblätterer ermöglicht auf einer Übersichtsleiste auf der Seite mit dem Versionsunterschied das schnelle „Blättern“ durch die Versionen und die Einsicht in alle Metadaten auch der dazwischenliegenden Versionen auf einer Seite. Diese Übersichtsleiste kann angezeigt werden, indem nach der Auswahl zweier zu vergleichender Versionen in der Versionsunterschiedsansicht auf den schmalen Balken mit der Beschriftung „Versionsgeschichte durchsuchen“ geklickt wird. Wer die Übersichtsleiste immer geöffnet haben möchte, kann dies mittels der Pinnadel tun, die an der rechten Seite zu sehen ist: Klickt man darauf, „heftet“ sich die Übersichtsleiste in der Vergleichsansicht fest. Angemeldete Benutzer können die ausgeklappte Variante so als Voreinstellung festlegen, unangemeldete Benutzer können dies, je nach ihren Einstellungen, für die Dauer einer Sitzung oder darüber hinaus tun. Ein erneuter Klick auf die Pinnadel entfernt die Einstellung „immer ausgeklappt“ wieder.
Es werden jeweils Bearbeitungskommentar, Benutzer, Datum, Größe der Seite, Größe der Bearbeitung sowie die Markierung „kleine Bearbeitung“ beim Bewegen der Maus über die Übersichtsleiste angezeigt. Anstatt wie bisher ausschließlich Klick für Klick durch die Versionen gehen zu können und für das Ansehen dazwischenliegender Versionen einen neuen Versionsunterschied in der Versionsgeschichte auswählen zu müssen, können nun zusätzlich beliebige Sprünge innerhalb einer Ansicht zwischen den Versionen gemacht werden.
Vielen Dank an alle, die die Funktion getestet, Feedback gegeben und Fehlermeldungen gemacht haben! Rückmeldungen und Fragen sind auf der Diskussionsseite der Dokumentation zum Wunsch herzlich willkommen. bm (wmde), 18.11.
Spendenkampagne?
Es ist nicht allein die nervige Einblendung, die mich seit einigen Tagen stört, es ist auch die Ignoranz und Arroganz, die einem da beim Lesen entgegenkommt. Lesen muss ich im Text folgende Ausführung: „Wenn Sie Wikipedia nützlich finden, nehmen Sie sich an diesem Freitag bitte eine Minute Zeit und geben Wikipedia mit Ihrer Spende etwas zurück.“ Da wird so getan, als sei Wikipedia ein Projekt, das vom Himmel fällt und für das man von Lesern auch mal Geld einfordern dürfe. Also meine Spende an Wikipedia bestand und besteht seit einigen Jahren in unbezahlter Recherche- und Textarbeit, die ich gerne beigesteuert habe. Insofern ist es auch meine „Wikipedia“ und insofern habe ich schon „gespendet“ - wenn ich nun noch vorwurfsvoll um Geld gebeten werde, ärgert mich das.
Gegen eine Spendenkampagne habe ich im Prinzip nichts, wenn ich aber im Kurier etwas von WMF-Funktionären lesen darf, dann kann ich mir vorstellen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Gelder auch für einen Wasserkopf an Funktionären verwendet wird. Der Aufbau von Geschäftsstellen, die Schaffung von Stellen, das Engagement von Verein und Stiftung, insgesamt die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, das alles hat für mich nur noch wenig mit einem Enzyklopädie-Projekt zu tun; ich meine, dass deutliche Kürzungen bei den Ausgaben und bei den „Aufgaben“ den Spendenbedarf deutlich reduzieren dürfte - persönlich erinnere ich mich an eine Geschichte von Kishon, wo eine Organisation - erst einmal in der Welt - sich ihre Aufgaben immer wieder selbst schafft und dabei ein Eigenleben entwickelt. Letzteren Eindruck habe ich mit Blick gerade auf den Verein schon seit einigen Jahren.
Last but not least: Der ganze nett gemeinte und bunt gemachte Schnickschnack (gemeint ist u. a. der visuelle Editor) ist leider völlig überflüssig und schade für das dort investierte Spendengeld. Das eigentliche Kapital der Wikipedia sind die Autoren und solange es nicht gelingt hier im Projekt vernünftige Umgangsformen (der Wertschätzung!) zu installieren, sind alle anderen Maßnahmen unnötiger Tand. Ein Autor, 18.11.
Workshop spezialisierte Suche in Köln und München
Möglichkeiten der spezialisierten Suche über Schlüsselwörter wie „incategory“, „deepcat“, „insource“ oder die neuen Möglichkeiten der Spezifizierung in der Dateiensuche über Schlüsselwörter wie „filetype“ oder „filesize“ sind wenig bekannt und müssen bislang über einen Blick auf Hilfe:Suche/Cirrus oder Hilfe:Suche/Dateien entdeckt werden.
Bei der Wikicon 2016 gab es daher einen Workshop, um diese Schlüsselwörter vorzustellen und zu diskutieren, wie gewünschte Suchanfragen mit Hilfe dieser Schlüsselwörter umgesetzt werden können. Ziel war es, herauszufinden, welche Suchanfragen wirklich wichtig sind, und diese z.B. in der erweiterten Suchmaske verfügbar zu machen.
Aufgrund der Wichtigkeit und auch der Unbekanntheit des Themas wird dieser Workshop nun durch zwei weitere Termine ergänzt: Am Dienstag, den 22.11. in Köln im Lokal K sowie am Dienstag, den 29.11. in München im WikiMuc (Zur besseren Planung gerne eine kurze Interessensbekundung hier (München) oder hier (Köln)).
Geplant ist, sich an beiden Abenden ausführlich mit dem Thema spezialisierte Suche zu beschäftigen: Welche Suchanfragen würden die Anwesenden gerne machen? (Die Workshop-Veranstalter freuen sich über mitgebrachte Beispiele!) Welche Möglichkeiten bieten die vorhandenen Schlüsselwörter? Wie könnte eine Umsetzung optisch aussehen? Mitgebracht werden bereits skizzierte Ideen, an denen weiter gebastelt oder die neu entworfen werden können.
Am Ende soll mit den Ergebnissen aus den 3 Workshops (WikiCon, Köln, München) ein konkreter Umsetzungsvorschlag zur Einbindung der Schlüsselwörter in die Suche ausgearbeitet werden, der dann in der Wikipedia vorgestellt werden wird. Nach einem letzten gemeinsamen Check soll dieser Vorschlag dann im ersten Quartal 2017 technisch umgesetzt werden.
Das Team „spezialisierte Suche“ (Raymond, Jan, Thiemo, Hooman, Michi und Birgit) freut sich auf Interessierte, die an den Workshops teilnehmen oder den Entwurf aus den Workshops im Anschluss in der Wikipedia diskutieren wollen. Informationen zu den Ergebnissen werden hier im Kurier angekündigt. bm (wmde), 17.11.
Leipziger Denkmal-Gold für Wikimedia Deutschland
Mit einem neuen Rekord von 13.900 Besuchern und 435 Ausstellern aus 17 Ländern ging am vergangenen Wochenende die 12. Leipziger „denkmal“, die europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung zu Ende und übertraf alle Erwartungen. Dies gilt auch für die Wikimedia-Gemeinschaft, die dank eines WMDE-geförderten Projektes zum dritten Mal diese alle 2 Jahre stattfindende Messe nutzte um ihr Engagement und ihre Projekte im Bereich der Denkmalpflege und –dokumentation vorzustellen.
Im Mittelpunkt unserer Präsentation standen besonders die Projekte der Denkmalfotographie „Wiki Loves Monuments“ und „Wiki Loves Earth“, ebenso Schüler-Foto- und GLAM-Projekte sowie unser generelles Engagement im Bereich der Denkmalpflege und der Erstellung einer Denkmaltopographie Online. [1], [2], [3]
Mit 12 unterschiedlichen Postern wurde unser Stand zu einem bunten Blumenstrauß gestaltet, der schon aus der Ferne auf sich aufmerksam machte. Fünf verschiedene WLM/WLE-Kalenderposter wurden von den Besuchern gerne mitgenommen. Rund 1200 Poster laden so bereits jetzt zu den kommenden WLE/WLM-Wettbewerben 2017 ein. Besonders beliebt waren die Poster mit den Motiven von Windmühlen und Umgebindehäusern.
Auf 2 Monitoren liefen Fotogalerien mit WLM-Motiven. Diese wurden häufig durch Vorführungen von Wikipedia-Artikelseiten unterbrochen. Auf unserem zentralen Tresen lagen zudem 5 PediaPress-Bücher aus, die exemplarisch das breite Engagement der Wikipedianer im Bereich der Denkmalpflege und GLAM dokumentierten. Ein „Stück Wikipedia“ so in die Hand nehmen zu können war für viele Besucher etwas Besonderes. Nicht wenige hätten diese Bücher auch gerne gekauft.
Unter Schülern, die aus ganz Deutschland die Messe besuchten, sprach sich auch herum, dass man bei uns ein Wikimedia-Quiz [4] spielen könne. Viele richtige Antworten wurden mit einem Wikipedia-Beutel honoriert.
Zu den Besuchern unseres Standes gehörten auch Vertreter von Ministerien, Vereinigungen, Verbänden und Denkmalbehörden, darunter die Leiterin des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen oder der Vorsitzende der Denkmalbehörde der Stadt St. Petersburg.
Die Österreichische Wikimedia-Gemeinschaft wurde dieses Jahr von Boshomi vertreten. Gestützt auf eine enge Zusammenarbeit zwischen WMAT und dem Bundesdenkmalamt (BDA) konnte er nach fünf Jahren Vollzug melden. Zu 95 % sind alle österreichischen Denkmale in der Wikipedia.
Den Höhepunkt unserer dreitägigen Messe-Präsentation bildete die uns alle total überraschende Auszeichnung von Wikimedia Deutschland e.V. mit einer von zehn Goldmedaillen für herausragende Leistungen in der Denkmalpflege in Europa. Allen Teilnehmern unseres engagierten Messeteams, zu dem ajepbah, Boshomi, dat doris, Don-kun, Oberlausitz Matthes, Puusterke, Silvio Ludwig, Tilman2007 sowie von WMDE Chiara Weiß gehörten, sei herzlich gedankt. Sie haben überzeugend Leistungen und Produkte präsentiert, die von rund 5000 Freiwilligen im Rahmen eines von WMDE organisierten bürgerlichen Ehrenamtes in der Denkmalpflege in den letzten Jahren erbracht wurden, was von einer unabhängigen Fachjury aus internationalen Experten der Denkmalbranche [5] gebührend gewertet wurde. (bg, 17.11.2016)
Die Wikipedia-Glaubwürdigkeitsfalle: der unbekannte Historiker als Kronzeuge
Da ja der Wikipedia-Kurier bekanntlich auch ein Kummerkasten ist, möchte ich mir jetzt einen Kummer von der Seele schreiben, der mich schon lange begleitet. Immer wenn ich Sätze lese, wie: „Unter Historikern ist es aber höchst umstritten, ob Ali ibn Abu Talib (…).“ bin ich zunächst glücklich, dann aber tieftraurig. Glücklich deswegen, weil wieder Historiker als Kronzeugen benannt werden. Tieftraurig dann aber, weil wieder mal der Beleg fehlt, wie etwa im Artikel Masar-e Scharif. Welche Historiker haben da gestritten? Wo und wann fand der Diskurs statt? Die Antwort bleibt der Artikel schuldig. Eine Volltextsuche mit dem Stichwort „Unter Historikern ist umstritten…“ brachte dann für mich Erschreckendes zu Tage: Die Wikipedia ist voller solcher Floskeln. Siehe: Diedenhofener Kapitular, oder Cantacuzino (Familie) oder Tangermünder Tor. Stets wird behauptet, es sei unter Historikern umstritten, um dann den Beleg schuldig zu bleiben. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie z.B. im Artikel Hwarang-Do, wo direkt das Zitat folgt.
Warum ist mir das wichtig? Ich sehe da Wikipedia in einer gewissen Glaubwürdigkeitsfalle, aus der sie raus muss. Die Welt ist voller Eiferer, Missionare und Wirrköpfe aller politischen Couleur, die sich auf imaginäre Historiker beziehen und daraus einen Anspruch erheben. Nun will ich nicht auf die hohe Welt-Politik hinaus, da steigt ja die Anzahl der Wirrköpfe zurzeit exponentiell. Aber wir könnten in Wikipedia die Welt in vielen Artikeln ein klein wenig besser machen, indem wir die imaginären Historiker aus unseren Texten rausschmeißen und dann Ross und Reiter nennen. Wäre es nicht toll einen Baustein „Imaginärer Historiker raus, Ross und Reiter rein“ zu haben?
Und ja, meine ehemalige Zunft, die Journalisten, sind durchaus mitschuldig und ich auch. Immer dann, wenn die Recherche für einen Artikel mal wieder zu viel Zeit kostete oder man es einfach nicht genau wusste, ist man schnell mit der Floskel „Unter Historikern ist es aber höchst umstritten…“ zur Hand. Was weiß denn ich, wann der Hückeswagener Graf Arnold genau gestorben ist? Also schreibe ich: „Unter den Historikern ist aber umstritten, wann genau Graf Arnold von Hückeswagen gelebt hat. Und 1260 gilt er als verstorben“ Tja… Asche auf mein Haupt aber auch auf das so mancher Wikipedia-Autoren. Bessert Euch, ich will mich auch bessern! nob, 16.11.
Etwas Besseres als den „Untergang“
Bremen und Umzu. „Autorenschwund“ … „Der Schwarm bei Wikipedia schrumpft“ … „Schlechte Manieren bedrohen die Wikipedia“ … „Warum steckt Wikipedia nach 15 Jahren in der Krise“ – Schlagworte, Schlagzeilen und Fragen, die seit mehreren Jahren und mit zunehmendem Gewicht sowohl in Teilen von Öffentlichkeit und Medien als auch in der Wikipedia-Community die Diskussion über die freie Enzyklopädie Wikipedia bestimmen. Anlass genug für die Community von Bremen und „Umzu“, um einen regionalen Akzent zum Thema „Autor(inn)en-Gewinnung“ zu setzen:
„Etwas Besseres als den Tod findest du überall“, sagten die Bremer Stadtmusikanten, als sie sich auf den Weg in eine bessere Zukunft machten – und die Aktiven des WikiProjekts Bremen sagen sich: Etwas Besseres als den „Untergang“ finden wir in der Zukunft. Lasst uns neue Wikipedianer suchen, keine Panik auf der Wikitanic!
Nachdenken ...
Am 25. Oktober trafen sich zehn Wikipedianer aus Bremen und Umzu zum Workshop „Autor(inn)en-Gewinnung“; als Gäste nahmen zwei WMDE-Mitarbeiterinnen vom Projekt „Neue Ehrenamtliche“ teil. Die vierstündige Veranstaltung fand im Haus der Wissenschaft in Bremen statt. Die Teilnehmenden überlegten, diskutierten und beratschlagten einen Abend lang gemeinsam, welche Wege sie zur Gewinnung von neuen Autorinnen und Autoren in Bremen und Bremerhaven und der Region gehen könn(t)en.
Neue User betreuen und ihnen helfen – dafür besteht bereits seit April 2015 die erfolgreiche Anlaufstelle Wikipedia vor Ort, der lokale, von ehrenamtlich tätigen Wikipedianern betreute Wikipedia-Stützpunkt im Heimathaus Lesum in Bremen-Lesum. Doch wie sieht es mit der Gewinnung von neuen Autor(inn)en aus? Welche Ansätze gibt es und wie sind die bisherigen Erfahrungen zur Neuwikipedianer(innen)-Gewinnung auf WMDE- und Wikipedianer(innen)-Ebene? Welche Wege können im Land Bremen und der Region eingeschlagen werden, welche Ansätze versprechen Erfolg und welche Aktivitäten können unternommen werden?
Als Einstieg in das breit gefächerte Thema „Autorenschwund /-Gewinnung“ wurden der Ist-Zustand und die mannigfaltigen Ursachen betrachtet und analysiert; die Palette reichte von nüchternen Statistikzahlen und Grafiken über „Richtlinienwahn“, „Hilfeseitendschungel“, „miese Diskussionsunkultur und schlechte Umgangsformen“, „Löschwahn“ und „mangelnde Begrüßungskultur“ bis hin zur „gestiegenen Komplexität der Enzyklopädie“ und zu „gestiegenen Anforderungen an Belege“, „kaum noch auszumachenden unbesetzten Themenfeldern“, „zunehmenden und oft qualitativ besseren sowie ‚moderneren‘ Konkurrenzangeboten im Internet zu vielen Themen“ und den „Auswirkungen durch die rapide Zunahme von mobilen Anwendungen“.
Danach wurde gemeinsam über Konsequenzen und regional umsetzbare Wege zur Vermeidung des „Untergangs“ nachgedacht; Einzelheiten dazu wie auch ein Etherpad-Link finden sich auf der Projektseite bzw. werden dort noch nach und nach ergänzt werden. Hier nur einige Zitate aus der Workshop-Diskussion:
- „Natürlich können ein, zwei Workshops nicht das Problem ‚Autorenschwund‘ lösen. Aber irgendwo muss man anfangen.“
- „Wir brauchen keine Eroberer mehr, wir brauchen Gärtner.“
- „Es braucht einen langen Atem.“
... und Ausprobieren
Eine Woche später wurde einer der angedachten „neuen Wege“ mit Erfolg ausprobiert: Am 1. November fand im Heimathaus Lesum, dem Domizil des Heimat- und Verschönerungsvereins Bremen-Lesum e. V. (HVL) und Sitz des Bremer Wikipedia-vor-Ort-Büros, der Workshop „Videodreh mit dem Smartphone“ statt. Der Workshop wurde vom HVL in Kooperation mit BremenpediA, der Dachmarke vieler Aktivitäten von Bremer Wikipedianern, veranstaltet und richtete sich an absolute Anfänger vom interessierten Laien bis zu denjenigen, die noch nie ein Video aufgenommen und geschnitten haben.
Rund 35 Teilnehmende von ca. 8 bis 80 Jahren (sic!) kamen zu der Veranstaltung und ließen sich vom Referenten, dem Bremer Wikipedianer Matthias Süßen, informieren und in praktischen Übungen demonstrieren, wie einfach mit dem Smartphone gute Videos gedreht werden können. Vorgestellt wurden kostenlose Apps, die es sowohl für Android als auch Apple-Smartphones gibt, und es wurde gezeigt, wie man mit dem Smartphone Videos filmt, schneidet und nachvertont. Außerdem wurde sinnvolle Zusatzausstattung für das Filmen mit dem Smartphone wie Mikrofon, Stativ oder Selfie-Stick vorgestellt und erklärt, wann sich ihr Einsatz lohnt. Zudem informierte Matthias über grundlegende Filmtechniken wie die Five-Shot-Methode oder die Gestaltung der Kulisse bei Interviews.
Und: „Ganz nebenbei“ ließen sich die Teilnehmenden über Wikipedia und Wikimedia Commons – als freie Datenbank nicht nur der richtige Ort für Bilder oder Audiodateien, sondern auch für geeignete Dokumentations- und Informations-Videos! – sowie über BremenpediA, das Wikipedia-vor-Ort-Beratungsangebot und die Mitmach-Möglichkeiten bei Wikipedia und der Bremer Community informieren... Jo., 16.11.
30000 historische Ansichtskarten
Der Kunstverlag Brück & Sohn aus dem sächsischen Meißen spendet uns den Großteil seines Archives an historischen Ansichtskarten. Der Bilderschatz enthält über 30000 Bilder (17,4 GB Daten) aus dem Zeitraum 1897 bis 1989. Nach 20 Monaten Arbeit in unserer Freizeit können wir, Derbrauni und Stefan Kühn, heute freudig den Vollzug verkünden. Seit dem 5. November 2016 sind diese Daten komplett auf Commons zu genießen. Der Verlag befindet sich seit sieben Generationen im Familienbesitz. Das Archiv ist einer ihrer größten Schätze und daher ist eine solche Bildspende gar nicht hoch genug zu bewerten. Die Inhaberfamilie Brück ist aber auch begeistert von Wikipedia. Zitat: "Wir sind sehr glücklich und auch stolz jetzt in einem solchen Umfang Teil der Wikipedia zu sein. Und natürlich sind wir auch gespannt, wie sich das weiterentwickelt."
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Meissen: Karte Nr. 1 von 1897
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Kalifornien 1906
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Budapest 1908
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Dresden 1915
Die Karten enthalten wunderschöne historische Aufnahmen hauptsächlich aus Sachsen, aber auch aus anderen Ländern (USA, China, Polen, Tschechien, Ungarn, ...). Sicherlich lassen sich diese Karten wunderbar in vielen Artikeln als Bereicherung nutzen. Hier geht es zur Projektseite oder für den schnellen Überblick einfach mal einige ausgewählte Ansichtskarten. sk, 7.11.
Kleine Freuden #15: Manche Menschen machen wirklich alles für einen Wikipedia-Artikel
- Zur Mitmach-Reihe Kleine Freuden siehe den Kurzartikel in Ausgabe 11/2015. Auch Dein Beitrag ist willkommen!
Im Mai fotografierte ich bei Rund um Köln einen jungen Radsportler aus Tettnang. Er beklagte sich bei mir, dass es immer noch keinen Artikel über ihn gebe, obwohl ich ihn nun schon öfter fotografiert hätte. Ich erläuterte ihm, dass er meiner Meinung nach „noch nicht relevant“ für die Wikipedia sei und was die Kriterien dafür sind. Schnell war ihm klar: „Also, wenn ich heute gewinne, dann kriege ich einen Artikel?“ - „Genau!“ Die Umsetzung seines Vorsatzes hat dann leider nicht sofort geklappt. Im August trafen wir uns bei den deutschen Bahnmeisterschaften in Cottbus wieder und witzelten über das Thema. Und – was macht der Mann? Wird zweimal deutscher Meister – und ist damit unzweifelbar relevant. (Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er eigentlich doch schon relevant war. Eine Datenbank war schuld, in der eine deutsche Meisterschaft fehlte.) Mein Kommentar: „Es gibt Leute, die machen wirklich alles, nur um einen Artikel in der Wikipedia zu bekommen.“ Nun, der 22-jährige Mann wollte offenbar auf Nummer sicher gehen und wurde im Oktober sogar U23-Weltmeister in Doha!
Der Sportler hat inzwischen seinen Artikel, und die Wikipedia-Versionen können sich über gleich mehrere schöne Fotos von ihm freuen, darunter dank Holder auch ein Artikel in der alemannischen Sprachversion. Nicola, 4.11.
WikiLibrary BarCamp am 3.12. in Dresden – jetzt anmelden
Auf der WikiCon 2015 sowie im Rahmen der Partizipationsphase für den Jahreskompass 2016 wurde immer wieder diskutiert, enger mit Bibliotheken zu kooperieren. Sei es, um Digitalisate aus Bibliotheken frei zugänglich zu machen oder um Bibliothekarinnen und Bibliothekare als neue Wikipedia-Autoren zu gewinnen - die Zusammenarbeit zwischen Wikipedianerinnen und Wikipedianern und Bibliotheken war immer wieder Thema.
Nun können wir konkret werden und Projekte umsetzen. Am 3. Dezember 2016 findet das WikiLibrary Barcamp 2016 „Bibliotheken im Netz - Digitale Allmende?!“ in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) statt. Veranstaltet wird das Barcamp von Wikimedia Deutschland e.V., der SLUB Dresden und der Kampagne Netzwerk Bibliothek des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv). Das Barcamp richtet sich an Freiwillige der Wikimedia-Projekte sowie an Bibliothekarinnen und Bibliothekare.
Bei einem Barcamp bestimmen die Teilnehmenden die Themen, Ziel ist die Begegnung und den Austausch zu fördern. So sind alle Teilnehmenden eingeladen, ihre Ideen zum Motto „Bibliotheken im Netz - Digitale Allmende?!“ einzubringen und Projekte vorzustellen. Mögliche Fragen, die auf dem Barcamp diskutiert werden können, sind zum Beispiel:
- Bibliothekar/innen im Netz: Vom Gatekeeper zum Knowledge-Coach. Welche Konzepte taugen für die Zukunft und was funktioniert jetzt schon? Die digitale Allmende zwischen Netzcommunity und Bibliothek?
- Die Bibliothek ist ein Haus. Wer ist dort zu Hause, wer kommt neu hinein und wer kreiert dort Wissen? Welche Chancen bieten Makerspaces und andere Technikangebote für Wissensmacher/innen?
- Institutionelle Grenzen der Bibliotheken und Universitäten zur Öffentlichkeit werden durchlässiger. Welche Aufgaben übernehmen Bibliotheken in Citizen Science und Digital Humanities? Wie sehen Kooperationen mit der Zivilgesellschaft wie zum Beispiel in der Wikipedia aus?
Auf der Projektseite kann mich sich in die Teilnahmeliste eintragen und Programmbeiträge einreichen. Ich freue mich, viele von euch dort zu treffen! bue, 2.11.
Den Asiatischen Monat live erleben
Am heutigen 1. November startet der Asiatische Monat 2016, ein Online-Edit-a-thon, der das Verständnis zwischen den Wikipedia-Communitys verbessern soll. Der Zweck des Asiatischen Monats ist es, die Anzahl und die Qualität der Artikel zu asiatischen Themen durch Neuanlagen von Artikeln zu diesem Teil der Erde zu erhöhen (der Kurier berichtete bereits). Dem Aufruf kamen allein in der deutschsprachigen Wikipedia bereits jetzt über 40 Wikipedianer nach, die sich in der Teilnehmerliste eingetragen haben und mit ihren Beiträgen diesen Online-Edit-a-thon unterstützen und gestalten wollen.
So weit so prima – doch es geht noch mehr: Sowohl im WikiMUC in München wie auch im Lokal K in Köln haben sich einzelne Teilnehmer bereit gefunden, im Rahmen des Asiatischen Monates jeweils einen Onsite-Edit-a-thon („live“) durchzuführen. Dabei sollen sich Wikipedianer treffen, die sich für die Themen interessieren, und gemeinsam vor Ort bei Kaffee, Tee, Club-Mate und auch ’nem Bierchen und Keksen und Chips Artikel schreiben. Zu diesen Treffen sind alle interessierten Wikipedianer sowie Neulinge herzlich eingeladen:
- am Mittwoch, dem 9. November ab 18:00 Uhr im WikiMUC in München (Anmeldeseite)
- am Samstag, dem 12. November, und Sonntag, dem 13. November, ganztags ab 10:00 Uhr im Lokal K in Köln (Anmeldeseite)
Da an beiden Standorten die Literatur zu asiatischen Themen sehr begrenzt bis nicht vorhanden ist, wäre es gut, wenn sich Teilnehmer im Vorfeld zu den Themen informieren, die sie gern einbringen wollen und dann auch Literatur mitbringen – von der asiatischen Geografie und Geschichte über die Küche bis zur Flora und Fauna und zu relevanten Personen sind alle Themen willkommen. AR und JPF, 1.11.
Abstimmungsphase: Internationale Umfrage "Community Wishlist"
Bei der internationalen Umfrage zu den technischen Wünschen der Autorinnen und Autoren hat am 28. November die Abstimmungsphase begonnen. Die "Community Wishlist Survey" ist das wikiweltweite Pendant zur deutschsprachigen technischen Wunschliste. Noch bis zum 12. Dezember kann über 266 Vorschläge abgestimmt werden. Interessierte finden alle Vorschläge hier auf Meta. bm (wmde), 30.11.
Wikimedia Deutschland wählt neues Präsidium
Auf ihrer gestrigen Versammlung haben die Mitglieder von Wikimedia Deutschland turnusgemäß unter anderem ein neues Präsidium gewählt. Ausgeschieden sind Nikolas Becker, Jürgen Friedrich und Catrin Schoneville, neu hinzugekommen ist Johanna Niesyto. Ein ausführlicher Bericht zur Mitgliederversammlung findet sich im WMDE-Blog. see, 27.10.
Give-aways für 2017
WMDE plant neue Give-aways für 2017 für Community-Veranstaltungen anzufertigen. Wir freuen uns auf eure Vorschläge, Präferenzen und Ideen bis 4. Dezember 2016 auf dieser Planungsseite. JF (WMDE), 25.11.
Nachtrag: Die Auswahl der Give-aways ist jetzt auf der Planungsseite veröffentlicht und bis 11. Dezember 2016 sind Anmerkungen herzlich willkommen. JF (WMDE), 08.12.
Michenerit ist der Meilen-Stein
Egal, ob man den Artikel herbeigesehnt oder sein Kommen verflucht hat, ob man auf den Zeitpunkt gewettet oder ihn verschlafen hat, ob man durch die schiere Anzahl der Artikel die Unwartbarkeit der Wikipedia bestätigt oder im gemeinschaftlichen Zieleinlauf einen Beweis ihrer Lebendigkeit sieht: Der Meilenstein der 2 Millionen Artikel wurde mit dem Lemma Michenerit überschritten. Es wurde von Ra'ike am 19. November 2016 um 17:14 Uhr angelegt. 45 Artikel entstanden in dieser Minute neu, inzwischen sind es übrigens bereits 2.960.715. Den Zeitpunkt am nächsten vorausgesehen hatte MGChecker bei der Wette für 2016. Völlig untypischerweise bekam der Artikel keinen Löschantrag, dafür aber nach einem Tag ein Bild. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten, und Gelegenheit für ein kurzes Innehalten, das die einen nutzen, um sich zu freuen, und die anderen, um zu seufzen. mh, 21.11.
Bald 2 Millionen Artikel
Es fehlen jetzt noch weniger als tausend Artikel bis zum nächsten großen Meilenstein von 2 Mio. Artikeln. Laut Prognose-Programm wird er in der Nacht vom 19. zum 20.11. erreicht werden. Möglicherweise ändert sich aber noch etwas durch Benutzer, die ihre Artikel zurückgehalten haben, um den zwei Millionsten Artikel selbst einstellen zu können. ksp, 18.11.
Die Wikimedia:Woche feiert die 250. Ausgabe
Die Wikimedia:Woche feiert ihre 250. Ausgabe! Deshalb gibt es in dieser Woche keine Neuigkeiten, sondern einen Rückblick auf 25 Highlights aus 250 Ausgaben, mit den kontroversesten Eklats, bizarrsten Meldungen, interessantesten Entwicklungen und einschneidendsten Ereignissen der vergangenen Jahre. Außerdem bekommt die Wikimedia:Woche mit dieser Ausgabe erstmals ein Logo geschenkt.
Aktuelles aus dem Wikimedia-Universum gibt es wie gewohnt wieder in der nächsten Ausgabe 47/2016. Außerdem wird es mit der kommenden Ausgabe eine kleine Umstellung des Versands der Wikimedia:Woche geben (Näheres dazu folgt).
Wie auch die Wikipedia lebt die Wikimedia:Woche von Beteiligung. Ein großer Dank geht an alle, die an den bisherigen 250 Ausgaben mitgewirkt haben. Die Wikimedia:Woche freut sich auch zukünftig über interessante Beiträge zu aktuellen Themen. Diese sollten immer bis 12 Uhr donnerstags hier eingetragen worden sein, um in der jeweils aktuellen Ausgabe zu erscheinen. NR (WMDE), 17.11.
Du hast mich 1000-mal … verhaftet?
Pünktlich zum 1000. Tatort kann Wikipedia auf eine lückenlose Dokumentierung aller 1000 Tatort-Folgen blicken! Auch der „kleine Bruder“ Polizeiruf 110 ist mit 359 Filmen vollständig vertreten. Ein Stück deutschsprachiger Fernsehgeschichte, die ständig fortgeschrieben wird. Danke an alle in dem Bereich Aktiven für die unermüdliche Arbeit! Xa., 13.11.
Angriff auf Passwörter von WMF-Funktionären
Vergangene Nacht haben Hacker die Kontrolle über die Benutzerkonten diverser hochrangiger Funktionäre der Wikimedia Foundation (WMF) trotz deren starker Passwörter erlangt und Vandalismus betrieben. Die Hackergruppe OurMine (englisch) reklamiert die Urheberschaft dafür. Betroffen sind unter anderem die Benutzerkonten von Jimmy Wales, James Forrester, Asaf Bartov und einigen Entwicklern wie Legoktm sowie Aktiven der englischsprachigen Wikipedia. Es ist derzeit noch unklar, ob die Passwörter über die sogenannte Brute-Force-Methode erraten, zum Teil aus der Datenbank gehackt oder über eine andere Seite abgefangen wurden. Derzeit scheint die Lage jedoch unter Kontrolle. Empfohlen wird dennoch auch weiterhin, starke Passwörter anzulegen, diese nur für eine Seite zu verwenden und regelmäßig zu wechseln. Daneben überlegt die Wikimedia Foundation, die geplante Einführung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung schneller voranzutreiben. Für Personen mit erweiterten Rechten in Besitz eines Mobilgerätes ist dies jetzt schon über die Einstellungen unter „Benutzerdaten → Basisinformationen → Zwei-Faktor-Authentifizierung“ möglich (Informationen auf Englisch, Diskussion auf den Adminnotizen). DH, 12.11.
Update: Bisher waren nur die englische Wikipedia und das Foundation-Wiki von diesem Angriff betroffen, allerdings sind nicht nur Benutzerkonten von Mitarbeitern der WMF gehackt worden, sondern auch mehrere Konten von Administratoren der englischen Wikipedia und ein paar weitere Konten ohne spezielle Rechte. Wie genau die Angreifer an die Passwörter gekommen sind, ist derzeit noch unklar. Eine Brute-Force-Attacke soll nicht stattgefunden haben, auch eine Sicherheitslücke oder ein Datenleck in MediaWiki wird derzeit ausgeschlossen. Durch Aussagen von betroffenen Benutzern konnte man allerdings feststellen, dass die Passwörter nicht auf anderen Internetseiten abgefangen und dann auf Wikipedia probiert wurden (Prinzip: User nutzt auf mehreren Seiten dasselbe Passwort, und auf der anderen Seite gibt es ein Datenleck). Luke 12.11.
Update2: Informationen der Wikimedia Foundation im eigenen Blog. DH, 18.11.
Suche nach dem Wikiraum.Berlin
Der Kurier ist kein Anzeigenblatt. Dennoch geht nun die Suche nach einem Community-Raum in Berlin los. Idealerweise handelt es sich beim gesuchten Objekt um ein barrierefreies Lokal im Zentrum von Berlin für wenig Geld. Falls jemand mitsuchen möchte oder bereits Vorschläge hat, bitte hier entlang! Ghi., 11.11.
Experiment auf der WCN
Das inhaltliche Programm eines Wikipedia-Treffens ausfüllen? Kriegt man hin. Aber was bietet man den Gästen am Abend bzw. am Ende eines langen inhaltlichen Tages? Wikipedianer sind beispielsweise nicht dafür bekannt, ihre Musikinstrumente hervorzuholen oder einen bunten Abend auf die Beine zu stellen. Die Wikimedia Conferentie Nederland probiert Folgendes aus: Zwei „literarische Berichterstatter“ werden den Tag auf lockere Weise zusammenfassen. Spannend – nicht nur, was die beiden zu sagen haben, sondern ob es dem Publikum zusagt. Z., 10.11.
Verstärkung gesucht: Kommunikation rund um technische Projekte
Der Bereich Softwareentwicklung bei Wikimedia Deutschland sucht Verstärkung für die Kommunikation rund um technische Projekte in der deutschsprachigen Wikipedia. Im vergangenen Jahr wurde deutlich, dass insbesondere die erfolgreiche Umsetzung von technischen Wünschen nicht nur über Absprachen hier in der deutschsprachigen Wikipedia laufen kann, sondern auch ein hohes Maß an notwendiger internationaler Koordination mit WMF-Teams, freiwilligen Entwicklern sowie Autoren anderer Sprachprojekte mit sich bringt. Aus diesem Grund verstärken wir das Team um einen weiteren Kollegen oder eine Kollegin als Ansprechperson für die deutschsprachige Wikipedia-Community. Wir freuen uns über eine Weiterleitung der Ausschreibung an mögliche Interessierte sowie über Bewerbungen aus dem Wikipedia-Umfeld. Herzlichen Dank! bm (wmde), 10.11.
Spendenkampagne 2016 beginnt
In den kommenden Wochen wird Wikimedia Deutschland Banner in der deutsch- und englischsprachigen Wikipedia schalten. Das Spendenziel ist mit 8,6 Millionen Euro unverändert zum letztjährigen Spendenziel. Wer wissen möchte, wie die Spendenziele zustandekommen, welche Banner wir auf welchen Wikipedia-Versionen anzeigen, wie häufig man Banner zu sehen bekommt oder Fragen und Kommentare loswerden möchte, dem sei diese Portalseite und hier insbesondere die Q&A empfohlen. Auch wie wir das Feedback von der WikiCon in unsere Kommunikation aufnehmen möchten, werden wir auf der Portalseite dokumentieren. TM (WMDE), 09.11.
Technik für Autoren: Internationale Umfrage "Community Wishlist" gestartet
Das Community Tech Team der Wikimedia Foundation hat die internationale Umfrage zu den technischen Wünschen 2016 gestartet. Bis zum 20.11. können auf dieser Seite Vorschläge für neue oder zu verbessernde Wiki-Werkzeuge gemacht werden. Die Abstimmungsphase folgt dann vom 28.11. bis zum 12.12. Die Umfrage ist das internationale Pendant zu der technischen Wunschliste der deutschsprachigen Autorinnen und Autoren. Die nächste Ausgabe der deutschsprachigen Umfrage „Technische Wünsche“ wird voraussichtlich Mitte 2017 stattfinden. Wer also nicht so lange warten möchte, ist herzlich eingeladen, sich an der internationalen Umfrage zu beteiligen. --bm (wmde), 8.11.
Wiki Loves Monuments 2016 Deutschland: Einladung zur Preisverleihung in Berlin
Nachdem die ehrenamtlichen Juroren von Wiki Loves Monuments 2016 in Deutschland zusammen mit den Experten Nina Schwenke und Volkmar Billeb aus über tausend Bildern, die ihnen nach Bewertung von 24.000 zum Wettbewerb eingereichten Bildern durch die Vorjury vorgelegt wurden, die diesjährigen Preisträger bestimmt haben, steht die Verleihung der Preise an.
Die Preisverleihung findet am Abend des 25. November 2016 (Freitag) in der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland in Berlin (Tempelhofer Ufer 23, ⊙ ) statt. Zu dieser sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Weitere Informationen finden sich auf Wikipedia:Berlin. Um die Planungen des Orga-Teams zu erleichtern, werden alle Interessierten gebeten, sich auf dieser Seite einzutragen. (DCB für die WLM-Orga und das Preisverleihungs-Orga-Team, 03.11.)
Update: Auf einer sehr gelungenen Veranstaltung in den Räumen von WMDE in Berlin wurden die gewählten ersten zehn Bilder samt ihren anwesenden Fotografen vorgestellt. Im Rahmenprogramm gab es etwas Livemusik und eine Slideshow der von der Jury gewählten einhundert besten Fotos. Auch das lecker Catering muss erwähnt werden. Damit ist WLM 2016 für Deutschland Geschichte; jetzt warten wir auf die internationale Bewertung unserer Besten...Aber: Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb! Wiki Loves Monuments 2017 wird kommen... nf, 29.11
Chaos Communication Congress in HH
Liebe Interessierte, zum Ende des Jahres nähert sich wieder der Chaos Communication Congress. Das Team Ideenförderung bietet Wikipedianern an, die gerne den Congress besuchen möchten, die Reisekosten und den Ticketpreis zu übernehmen. Achtung: Auf Grund der komplizierten Ticketvergabe des CCC ist es wichtig, dass interessierte Personen sich ihr Ticket selbst kaufen. Wir haben leider kein Ticketkontingent. Wenn du Interesse oder Nachfragen hast, wende dich gerne an community@wikimedia.de. Für Infos zum Ticketverkauf kann man auf twitter gut @ccc folgen. --Merle von Wittich (WMDE) (Diskussion) 17:48, 3. Nov. 2016 (CET)
Vorzeige-Hesse hat Probleme – wegen Wikipedia
Hendrik »Henni« Nachtsheim ist überregional bekannt. Weil er »Eintracht«-Fan und ein Teil von »Badesalz« ist und Sänger der »Rodgau Monotones« („Die Hesse komme“) war, ganz klar: ein Vorzeige-Hesse. Als solcher führte er anlässlich von 70 Jahren Hessen Mitte Oktober ein vielfach abgedrucktes Interview mit der Deutschen Presse-Agentur[1]. Gleich zu Beginn wird er darauf aufmerksam gemacht, dass er ja gar kein Hesse sei, weil in Wuppertal geboren. Nachtsheim darauf: „Ahrrg! Das ist der Fluch von Wikipedia. Es ist wahr: Ich bin in Wuppertal geboren, aber wenn die Legende stimmt, sind wir noch am gleichen Tag nach Neu-Isenburg gezogen.“ Der Musiker, Comedian, Schriftsteller und Schauspieler erklärt auch, warum dieser Teil seiner Wikipedia-Biographie ihn belaste: „Ich wurde sogar deswegen schon angemotzt: Eine Frau hat mir mal gesagt, sie gibt alle ihre Badesalz-CDs zurück, weil ich kein gebürtiger Hesse bin.“ Abhilfe sieht er jedoch nur im Konjunktiv: „Wenn ich das bei Wikipedia löschen könnte, hätte ich das schon längst draußen.“ Wieso eigentlich nicht? Er müsste ja nur einen Beleg bringen – aber damit wird es wahrscheinlich schwierig …
Wichtig sei jedoch im Endeffekt, so Nachtsheim „die Haltung. (…) Den Hessen zeichnet vor allem ein unbeirrbares Selbstbewusstsein aus. Und das haben wir natürlich.“ Damit sollte man auch mit Wuppertal als Geburtsort klarkommen, oder? mh, der Wahl-Mittelhesse, 1.11.
Kandidaten für das Schiedsgericht gesucht
Am 1. November startete die Kandidatensuche für die Besetzung des 20. Schiedsgerichts. Gesucht werden 5 Schiedsrichter für ein Jahr sowie ein Schiedsrichter für ein halbes Jahr. Deine Bewerbung kannst Du in der Zeit vom 1. bis 7. November 2016 hier einreichen. He 31.10.
Goldener November
Die Sonne hat den Oktober mancherorts nochmal erstrahlen lassen, aber ein neuer, kühl-feuchter Monat kündigt sich schon an. Zeit zum Aufräumen und sich um die Dinge zu kümmern, die im Sommer liegengeblieben sind. Auch in der WP ist wieder viel liegengeblieben und reichlich Baustellen warten darauf, dass sich jemand um sie kümmert. Warum sich nicht mit anderen zusammentun und im Rahmen des Wartungsbausteinwettbewerbs Artikel ausbessern und Lücken beseitigen? Melde dich an beim Herbstwettbewerb vom 6. bis 20. November, schließe dich einem Team an oder beteilige dich als Einzelkämpfer. Für die Sieger kann so der November mit Pokal oder Medaille vergoldet werden. Aber auch wer ohne solche Ambitionen teilnimmt, kann mithelfen, dass wie jedes Mal wieder viele Artikel in neuem Glanz erstrahlen und unser Projekt ein bisschen besser wird. HvW 30.10.
Sieger des 25. Schreibwettbewerbs stehen fest
Gestern traf sich in Berlin die Jury der 25. Austragung des altehrwürdigen Schreibwettbewerbes, um aus den eingereichten Artikeln die Sieger zu küren. Gewonnen hat in diesem Jahr der Artikel Stochastische Analysis von HilberTraum, auf den Plätzen zwei und drei folgen Immensum bellum von Bernd Preiss und die Einschlusskörperchenkrankheit der Riesenschlangen von Gleiberg. Während der erste Platz relativ schnell feststand, entwickelte sich ein spannender Diskussionsprozess um die weiteren Plätze. Inhaltliche Aspekte, offen gebliebene Fragen und Gesamteindrücke spielten ebenso eine Rolle wie die Relation zum direkten Verfolger und die Einordnung im gesamten Spektrum der Themen. Manche Artikel wurden im Laufe des Tages überraschend nach hinten durchgereicht, andere gleichfalls unerwartet nach oben gepuscht. Als Juror fängt man an, an Kleinigkeiten herumzumäkeln, die man selbst bei den eigenen Artikeln auch nie einhält. Für einen selbst unauffällige und klar verständliche Termini aus dem eigenen Fachbereich fallen anderen als weder erklärt noch verlinkt auf. Verschiedene ästhetische Empfindungen bezüglich der Bilderauswahl und –formatierung trafen auf unterschiedliche sprachliche Vorlieben. Wir haben vieles gelesen und noch viel mehr gelernt, manche faszinierende Perle entdeckt und uns mit allerlei Themen beschäftigt, auf die wir von alleine sicher nie gekommen wären. Wir gratulieren allen GewinnerInnen und danken allen AutorInnen, die ihre Werke eingereicht hatten. H. 30.10.
Ein wenig verspätete Gratulation auch an Kuebi, der mit Aktion gegen Geheimlehren und sogenannte Geheimwissenschaften das Publikum überzeugen konnte, sowie an JTCEPB, den Gewinner des Reviewpreises. TAM, 3.11.