Dritter Edit-a-thon zu 100 Jahre Frauenwahlrecht
Wie dem Kurier im Dezember zu entnehmen war, „bleibt […] die manchmal schmerzliche Gewissheit, dass das Thema noch lange nicht abgehakt ist, sondern noch viel Arbeit“ zu erledigen ist. Damit das weniger anstrengend klingt und mehr Freude aufkommt, gab es am vergangenen Wochenende die dritte Veranstaltung in der Reihe. Dieses Mal etwas außer der Reihe, weil kein Museum und keine Bibliothek zur Verfügung stand, sondern „nur“ Deutschlands einziges und nur vorübergehend eingerichtetes Frauenwahllokal in Potsdam. Das wiederum hat extra für diese Veranstaltung die Winterpause unterbrochen.
Es war eine insgesamt sehr gelungene Veranstaltung, die dank einer sich engagiert einbringenden Journalistin unter Anderem einen umfangreichen Artikel in den PNN ergab. Vor allem aber hat sie allen Beteiligten viel Freude gemacht. Bereits am Freitag fanden sich zwei Drittel der Personen im WikiBär ein, um mehr über die Veranstaltung und voneinander zu erfahren. Am Samstag früh ging es dann am Frauenwahllokal mit etwa 25 Personen los mit einer Ethnologin zu einer Stadtführung an von ihr extra für diese Führung zusammengestellte Frauenorte Potsdams. Jeanette Toussant war nicht nur Kuratorin der Ausstellung im Frauenwahllokal, sondern hat sich auch die Mühe gemacht, die Personen zu den Orten des Stadtspaziergangs mit den zumeist nicht vorhandenen Einträgen in der Wikipedia abzugleichen. Dadurch erhöhte sie die Motivation für die noch zu schreibenden Artikel. Unter Anderem entstand dadurch der Artikel über Anne Marie Baral.Natürlich war danach eine Runde Heißgetränke im Frauenwahllokal unabdingbar, um wieder aufzutauen, denn trotz Sonne war es durchaus frisch zu nennen. Es folgte eine Aufteilung der Gruppe in Personen, die schon mal in den entsprechend vorbereiteten Arbeitsraum quer über die Straße wechselten und solche, die an einer Einführung in die Grundlagen des Editierens direkt im Frauenwahllokal teilnahmen. Anschließend versammelten wir uns gemeinsam zum Arbeiten anhand bereitgestellter Fachliteratur und zum Klären weiterer Fragen. Nebenbei wurde „die Liste“ in den ANR verschoben: ein Überblick der Zeitpunkte, an denen in (fast) allen Staaten der Welt das Frauenwahlrecht in Kraft trat.
Sonntagvormittag schließlich versammelten sich nochmals einige Unermüdliche im WikiBär, die offenbar nicht genug bekommen konnten vom konstruktiven Zusammensein. Wir stellten wieder mal fest, dass Wikipedia durchaus Spaß machen kann. Ja – es gibt immer wieder Herausforderungen zu bestehen. Und doch – ich persönlich freue mich schon auf die nächste Veranstaltung mit einem Thema, welches es auch Neuen erlaubt, hinter die Geheimnisse von Wikipedia zu kommen und sich für eine Mitarbeit zu interessieren. Denn das war nicht nur in Stuttgart zu spüren, sondern auch in Potsdam wieder: Es gibt durchaus Interesse, sich zu beteiligen. Umso mehr, wenn die Möglichkeit besteht, die persönliche Begegnung mit dem Spaß an der Arbeit zu verbinden. Auch insofern hoffe ich, dass diese Reihe – außerplanmäßig oder nicht – in Kassel oder im Lokal K fortgesetzt wird. Wann auch immer? Möglichst bald natürlich! Iva, (26.1.)
Google „gibt“ mal wieder
Kommentar: Wie nun bekannt wurde, hat Google angekündigt, die Beträge von 2 und 1,1 Millionen US-$ an die Wikimedia Foundation zu spenden. Die ersten beiden Millionen sollen direkt vom Mutterkonzern Google kommen, die anderen 1,1 Millionen kommen durch eine von der Belegschaft getroffenen Entscheidung, nach der diese über die Verwendung von Spendengeldern entscheiden darf.
Während ich mit den 1,1 Millionen der Google-Angestellten leben könnte, machen mir die 2 Millionen des Mutterkonzerns einmal mehr Sorgen. Es fängt damit an, wie Google sein Geld verdient. Wir alle wissen um die implantierte Datenkrake. Zum anderen ist es aber auch die Sorge, dass sich Google einmal mehr das bei der Foundation einkauft, was ihnen am besten nützt. Auch wenn Wikidata durchaus als ein Erfolg anzusehen ist, ist doch erkennbar, dass sich Google sehr billig einen Weg erkauft hat, Daten strukturiert bei uns abzurufen und selbst direkt anbieten zu können. Die Auswirkungen sind bekannt, ein nicht geringer Teil der Leser findet nicht mehr den Weg in unser Projekt, weil sie direkt geboten bekommen was sie suchen. Damit verlieren wir sowohl potentielle Autoren als auch potentielle Spender. Letzteres wird Vielen eher egal sein, doch sind mir Kleinspender immer noch lieber, die sich damit für unsere Arbeit bedanken, als Großunternehmen, die sich mit für sie Peanuts bei uns das einkaufen, was sie benötigen. Die teilweisen Verflechtungen zwischen Google und einigen Mitgliedern des Wikimedia „Board of Trustees“ sind auch bekannt.
Das Geschmäckle wird nicht kleiner wenn man bedenkt, dass auch gerade erst Amazon eine Millionenspende angekündigt hatte. Amazon bezieht für seine Überwachungsindustrie Amazon Echo („Alexa“) ein Gutteil der Daten aus Wikimedia-Projekten. Ja, wir sind für alle frei und offen nachnutzbar – aber sollte man sich deshalb von Unternehmen kaufen lassen, deren Verhalten Kunden und Anwendern gegenüber moralisch derart fragwürdig anzusehen ist? Zudem begibt man sich auch bei einer Annahme solcher Spenden immer automatisch in eine gewisse Abhängigkeit von diesen Unternehmen. Dieses Spiel des Geben-und-Nehmens kann eine Organisation wie Wikimedia gegen einen Goliath wie Google nur verlieren, es gibt hier einfach keine Augenhöhe, keine gleiche Ebene, dazu ist man in der Grundstruktur zu verschieden. Wikimedia fuhr einfach mit vielen Tausend Kleinspendern, die sich bedankten, Niemand aber den Gegenüber in Abhängigkeit brachte, sehr gut. Es ist auch etwas Anderes, von einer gemeinnützigen Stiftung etwas anzunehmen, als von Wirtschaftsgiganten mit eigener Agenda.
Fazit: ich wäre dafür, dass wir in möglichst großer Zahl die Wikimedia Foundation auffordern, zumindest die 2 Millionen $ des Google-Mutterkonzerns abzulehnen. Das Geschmäckle ist einfach zu groß. MC, 23.1.
Erinnern: Geos
Im letzten Mai hatte ich die Reihe des Erinnerns mit ein paar Worten über Srbauer begonnen. Heute ist Wikipedias 18. Geburtstag, „wir“ werden also „volljährig“. Ein guter Moment, sich erneut an einen Mitstreiter dieses Projektes zu erinnern, der leider – und auch dieser Tag jährt sich in acht Tagen zum achten Mal – viel zu früh verstorben ist.
Eines meiner Hauptarbeitsgebiete in der Wikipedia sind die Archäologie und die Alte Geschichte. Als ich Anfang 2005 mit meiner Mitarbeit begonnen hatte, war Geos einer dieser Namen, dem man immer wieder begegnete. Sowohl in meinem Arbeitsbereich, als auch auf Metaebene. Seine Wikipedia-„Karriere“ begann recht typisch. Geos war Einer von denen, die im Zuge der Spiegel-Berichterstattung in das Projekt kamen. Als ersten Artikel legte er seinen Heimatort Rodgau an. Noch heute ist er neben dem ebenfalls viel zu früh verstorbenen Presse03, mit dem ihn ohnehin viel Gemeinsames verband, einer der beiden Hauptautoren dieses mittlerweile exzellenten Artikels.
Es folgten viele weitere Artikel, die seine besonderen Interessen schnell aufzeigten: Ur- und Frühgeschichte, Antike, Völkerwanderungszeit und Frühmittelalter. So stammt ein Großteil der Biografien der Merowingerkönige anfänglich aus seiner Tastatur. Aber auch Biografien anderer bedeutender historischer Figuren wie Cyprian von Karthago, Jugurtha und Galla Placidia. Geos war aber nicht nur in der Biografie heimisch, er verfasste auch zahlreiche Artikel zu anderen Themen, etwa den römischen Soldatenstiefeln Caliga oder der Waffe Scutum, zur Lex Salica oder auch zur Rabenschlacht. Das römische Amt der Decemviri verdankt ihm ebenso seine wikipedianische Existenz, wie die Liste der römischen Konsuln. An letzterer zeigt sich auch seine Einstellung zur Mitarbeit in diesem Projekt. So hatte er viel Arbeit in diese Liste gesteckt und auch eine Struktur vorgegeben, stellte sich aber nicht quer, als andere Mitarbeiter mit anderen Ideen kamen, die diese Liste noch weiter verbesserten und dabei zu einem der Prunkstücke in diesem Projekt machten, das heute einen besseren Stand als alles vergleichbare Gedruckte aufweist. Auch diese Liste ist zurecht ausgezeichnet und auch hier ist Geos' Anteil noch enorm. Die Prähistorie erweiterte er um die Artikel zu mehreren Arten der Gattung Australopithecus ebenso wie um Strukturartikel zum Mittel-, Jung- und Epipaläolithikum oder Artikel zu verschiedenen archäologischen Kulturen. Aber auch die Liste hessischer Ministerpräsidenten, Saisonbilanzen von Kickers Offenbach oder der Atlantische Dreieckshandel haben ihren Anfang in Geos' Arbeit.
Schon früh war Geos auch im Metabereich aktiv und verfolgte die Entwicklungen in unserem Projekt wohlwollend, aber auch kritisch. Er war einer der Autoren, die die qualitative Verbesserung der Wikipedia aktiv begleiteten und auch betrieben. Früh war er bei den Kandidaturen zu Exzellenten und auch Lesenswerten Artikeln beteiligt und scheute sich hier auch nicht vor den zeitraubenden Auswertungen. Im März 2006 wurde Geos Admin und erreichte bei der Wahl ein Ergebnis von 111:4 – ein heute kaum noch erreichbares Traumergebnis. Admin blieb er bis zum Ende seines Lebens und übte diese Funktion in einer seltenen Verbindung von Kompetenz und Umsicht aus. In zwei freiwilligen Wiederwahlen wurde er jeweils mit sehr großer Mehrheit im Amt bestätigt. Bei der Einführung des Mentorenprogramms war Geos auch dabei. Es entsprach seiner – es ist oft eine Floskel, bei ihm trifft es wirklich zu – hilfsbereiten Natur, Neulingen (aber auch erfahreneren Mitarbeitern, so das nötig war) aktiv zu helfen. Bis zu seinem frühen Tod betreute er 25 Mentees. Und es passte auch zu ihm, dass er nach der ersten großen Krise des Schiedsgerichtes Verantwortung übernahm und Schiedsrichter wurde. Auch diese Arbeit konnte er leider nicht bis zu Ende führen.
Ich bin Geos nur einmal bei einem Stammtisch in Frankfurt begegnet. Es war der 21. April 2007, ich war als Mitglied der Schreibwettbewerbsjury in FFM. Abends dann ein Stammtisch mit den Frankfurtern. Ironischerweise haben wir damals nur recht kurz miteinander geredet. Es ergab sich nicht anders. Aber, ich war noch vergleichsweise jung, auch er noch nicht alt. Beide besuchten wir mehr oder minder regelmäßig Wikipedia-Treffen. Es würde sich schon ein anderer Moment finden, an dem man einmal intensiver reden könnte. Aber es kam anders. Noch etwa ein halbes Jahr vor der Vollendung seines 50. Lebensjahres verstarb Geos am 22. Januar 2011. Es ist schon fast ein zynisches Schicksalszeichen, dass ausgerechnet sein 2017 ebenfalls viel zu früh verstorbener Freund presse03 den kurzen Text zur Kondolenzliste verfasste. Und die dortigen Beileidsbekundungen zeugen von einem Mann, der unser Projekt wirklich nachhaltig mitgestaltet hat, sehr geschätzt und hoch geachtet wurde. Auch wenn 2010 noch zu den Hochzeiten der Mitarbeiterzahlen gehörte, ist die Zahl der Kondolierenden ungemein hoch, die Kommentare sind teilweise äusserst emotional. Auch die Tagung Wikipedia trifft Altertum stand im Andenken an Geos. Er war kein Mann der großen Worte. Wofür andere Autoren dieses Projektes 100.000e Edits brauchten, konnte Geos mit etwa 27.000 sagen. Mehr als 300 Artikel entstanden vor allem in einer Zeit, als noch die Grundlagen, das Gerüst dieses Projektes geschaffen wurden.
Bis heute denke ich noch oft an Geos und vermisse ihn als Mitarbeiter und väterlichen Freund. Solche Verluste können wir einfach nicht mal eben so ausgleichen. Aber wir vergessen solche Menschen auch nicht. Sie sind Teil von uns und, so pathetisch es klingen mag, sie leben in gewisser Weise in den bytes, die sie zu diesem Projekt beigesteuert haben, weiter. Geos auf alle Fälle. MC, 13.1.
Ein Jahr rechts unten
In der Wiki-Gemeinde hat die Hauptseitenrubrik Schon gewusst? einen etwas angeknacksten Ruf. Für die einen arbeiten dort „unsere Korrespondenten in Kalau, die zuverlässig über die Geburt zweiköpfiger Kälber und grüner Stuten berichten“. Für andere besticht die Rubrik durch Grabenkämpfe und kilometerlange Diskussionen, die nicht selten zu VMs führen. Wieder andere nehmen sie vor allem auf der Hauptseitendiskussionsseite wahr, wenn es wieder einmal zu Beschwerden über einen Teaser kommt, bei denen man oft das Gefühl hat, der Untergang des Abendlandes stehe kurz bevor. Dies alles sind aber Dinge, die das eigentliche Zielpublikum, den anonymen Hauptseitenleser, gar nicht interessieren. Dieser sieht in der Rubrik wohl meist einfach nur den unteren rechten Teil unserer Hauptseite, bei dem man Dinge erfahren kann, die einem bisher unbekannt waren. Grund genug sich zu fragen, was diesen Leser wohl interessiert und was eher nicht. Diese Frage führte mich dazu, eine Statistik für das Jahr 2018 anzulegen. Doch wie bewertet man nun die Beliebtheit von SG?-Artikeln? Als erstes könnte man natürlich auf die puren Abrufzahlen kommen. Diese haben jedoch ein Problem: Wenn man sich die Artikel mit den höchsten Abrufzahlen anschaut, erscheint erst auf Platz 62 ein am Samstag präsentierter Artikel. Da nicht anzunehmen ist, dass der Samstagsartikel das Gegenstück zum Montagsstück ist, muss man wohl davon ausgehen, dass Wikipedia an Wochenenden seltener gelesen wird als unter der Woche. Nun gut, dann schauen wir uns doch einfach das Verhältnis zwischen Abrufzahlen der Artikel und den Abrufzahlen der Hauptseite an. Doch auch bei diesem Wert kommen der Samstag und Sonntag deutlich schlechter weg als die anderen Wochentage, was an den Durchschnittswerten zu erkennen ist. Was also tun? Eine Möglichkeit ist es, Artikel nur mit den Artikeln zu vergleichen, die dieselbe Ausgangssituation haben. Man berechnet also den Durchschnittswert der Abrufzahlenverhältnisse für jeden Wochentag (getrennt nach Präsentation mit Bild und ohne Bild) und vergleicht den jeweiligen Wert des einzelnen Artikels dann mit diesem Durchschnitt. Dies führt zu einer wahrscheinlich recht fairen Beurteilung der Klickzahlen der einzelnen Artikel (auch wenn nun zwei der vier bestplatzierten Artikel vom Ersteller der Statistik stammen, was schon nach Manipulation riecht).
Und was ergibt sich nun für ein Bild? Überraschend mit deutlichem Abstand auf Platz 1 landet eine Liste, ein Artikeltyp, der sonst in der Regel ein recht tristes Wikipedia-Dasein fristet. Auf den Plätzen folgen ein verstecktes Dorf und ein Flugzeugabsturz. Danach findet man eine recht bunte Mischung vor, in der man mit einer etwas misanthropischen Einstellung eine Vorliebe für Krieg, Tod und Gewalt erkennen kann. Auf der anderen Seite der Tabelle ist das Bild schon ein wenig deutlicher, denn fünf der letzten sechs Artikel beschäftigen sich im weiteren Sinne mit kulturellen Themen. So scheint die Statistik auch ein Spiegel der Gesellschaft zu sein, in der Katastrophen größeres Interesse erzielen als Hochkultur.
Was gibt es sonst noch zu sagen? Die 741 im Jahr 2018 bei SG? präsentierten Artikel wurden von insgesamt 341 verschiedenen angemeldeten Hauptautoren (und 12 IPs) verfasst. Im Durchschnitt präsentierte also fast jeden Tag ein neuer Autor einen Artikel auf der Hauptseite. Die Rubrik scheint also eine gute Möglichkeit zu sein, seine Werke einem breiteren Publikum vorzustellen. Die Größe der Artikel liegt im Durchschnitt knapp unter 12.000 Bytes. Gut drei Viertel der Artikel sind kleiner als 15.000 Bytes und könnten damit am Miniaturenwettbewerb teilnehmen. Ihren Anspruch, vor allem kleinere Artikel zu präsentieren, erfüllt die Rubrik im Großen und Ganzen also auch. Rr, 13.1.
Polnischsprachige Wikipedia für Wissenschaftspreis nominiert
Der Popularyzator Nauki ist ein im Jahre 2005 eingeführter Wissenschaftspreis, der diejenigen ehrt, die sich an der Popularisierung von Wissenschaft beteiligen. Dies können Journalisten sein, aber auch Wissenschaftler, Redaktionen, Institutionen und Organisationen. Die Auszeichnung wird jährlich vergeben von der Polska Agencja Prasowa (PAP) (das ist die staatliche polnische Nachrichtenagentur) und dem polnischen Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung.
Für die Verleihung des Popularyzator Nauki 2018 am 7. Januar 2019, also bei der 14. Auflage der Auszeichnung, wurde auch die polnischsprachige Wikipedia nominiert, und zwar in der Team-Kategorie. Aus einer Rekordanzahl von 140 Einreichungen wurden für sechs Kategorien 22 Finalisten ausgesucht, unter denen sich die Wikipedia befand. Die Verleihung des Preises fand im Wissenschaftszentrum Kopernikus in Warschau statt, einem Gebäudekomplex, welcher der Förderung des Wissens gewidmet ist. Verliehen wurden die Preise dort unter anderem vom polnischen Minister für Wissenschaft und Bildung und stellvertretenden Ministerpräsidenten Jarosław Gowin und dem ersten polnischen Minister für Digitalisierung Michał Kleiber. Stellvertretend nahm der Wikipedianer Wojciech Pędzich beim Gala-Empfang eine Diplom-Urkunde für die Nominierung entgegen. Die Team-Kategorie 2018 gewann Koło Miłośników Języka Papillon, ein universitärer Forschungsclub, der die Kultur der Gehörlosen erforscht. G.K. (12.1.)
In Search of Ernst (Kleine Freuden Teil 30)
- Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im Kurierartikel in Ausgabe 11/2015 – jetzt hier mitmachen!
2014 habe ich die Liste von Olympiateilnehmern, die in NS-Konzentrationslagern starben angelegt und erstelle seitdem die dazugehörigen Biographien. Im Jahr 2015 wollte ich den Artikel zu Ernst Königsgarten anlegen, der an den Olympischen Zwischenspielen im Jahr 1906 teilgenommen hat. Der Fechter war ein Angehöriger der österreichischen k.u.k.-Oberschicht mit allen dazugehörigen Attributen: vermögend, Reserve-Leutnant, mit prominenter Verwandtschaft, Mitglied in diversen vornehmen Vereinen – und Jude. Ich fand nur wenige Informationen über ihn, die mich weiterbrachten. Einträge bei geni.com verwirrten mich zudem. Ich schrieb mehrere österreichische Institutionen an (Fechtverband, Österreichisches Olympisches Comité, usw.). Alle reagierten desinteressiert und gaben an, nichts weiter zu wissen. Ich war fassungslos, dass ein offensichtlich zu seiner Zeit durchaus prominenter Mitbürger und Sportler offenbar „verschwunden“ war, nachdem er 1942 im Ghetto Theresienstadt gestorben war.
Ich gab meine Suche nie auf, bis ich endlich eine Quelle für Informationen fand: Michael Garton, der englische Großenkel von Ernst Königsgarten, veröffentlichte im September 2015 ein Buch über die Geschichte seiner Familie. Michael klärte mich in der folgenden E-Mail-Korrespondenz auch über die verwirrenden Stammbaum-Angaben auf: Ernst Königsgarten war tatsächlich nicht sein Großonkel, sondern sein Großvater – er hatte eine kurze Liaison mit seiner Schwägerin, aus der Michael Vaters Heinrich stammte. Offenbar war dies in der Familie immer bekannt, sehr ungewöhnlich … Michaels Buch „In Search of Ernst“ (ISBN 978-0992715243) ist nicht wissenschaftlich, sondern beschreibt sehr persönlich, wie er selbst die Informationen zu seiner Familie fand. Diesen Spuren konnte ich jedoch folgen, zudem erklärt Michael dem englischsprachigen Leser die historischen Zusammenhänge der damaligen Zeit, die „unsereins“ eher geläufig sind.
Dank Michaels Buch konnte ich nun den Artikel über Ernst Königsgarten erstellen, dessen Inhalt weit über eine reine Sportlerbiographie hinausgeht und mich überdies mit weiteren Themen in Berührung brachte, wie etwa den sogenannten „wilden Arisierungen im Salzkammergut“. Mit Michaels Hilfe, der auch einige Fotos beisteuerte, habe ich dann noch die englische Version erstellt. Schließlich machte ich einige mir bekannte Sporthistoriker in Wien auf den Artikel aufmerksam – vielleicht findet Ernst Königsgarten auf diese Weise noch Platz und Erwähnung in wissenschaftlichen Darstellungen der österreichischen (Sport)geschichte. Soweit die Freuden …
… richtiggehend wütend macht mich allerdings, dass die Gedenktafel in Ernst Königsgartens Wohnort Altaussee immer wieder von Unbekannten entfernt wird. In der Gemeinde, in der sich 1938 eine einzige Frau von 1226 Stimmberechtigen gegen den Anschluss Österreichs ausgesprochen hatte, war der Sportler also nicht nur „verschwunden“, sondern soll es nach dem Willen einiger Leute offenbar auch weiterhin bleiben … Nicola, 9.1.
Wikipedia und Rechtsstreitigkeiten
Ein Kernprinzip der Wikipedia ist das Wort „Freiheit“, doch holt die juristische Realität das Projekt manchmal ein. Eine Sammlung von gerichtlichen (oder behördlichen) Entscheidungen zum Thema Wikipedia entsteht unter Wikipedia:Rechtsprechung zur Wikipedia. Eine Kernfrage ist, welche Medien Dritter man hochladen kann – in solchen Angelegenheiten wurde ein Rechtsstreit eines Museums gegen die WMF und einen Benutzer bis zum Bundesgerichtshof hochgetragen. Wikimedia Schweden unterlag neulich in einem Streit um die Panoramafreiheit.
Eine andere Frage ist, wie die hochgeladenen Medien genutzt werden dürfen. Oftmals erhielten die Autoren von Photos für ihre Geldforderungen einen Dämpfer. Ein Rechtsstreit wegen einer fehlenden Verlinkung auf Wikimedia Commons wurde 2018 vor dem Oberlandesgericht Köln beendet. Eine andere Rubrik ist der Streit über unwahre oder schlichtweg unerwünschte Angaben etwa über den Lebenslauf eines Menschen oder über ein Unternehmen. Zu den ersten Fällen zählten Tron, Atze Schröder oder Lutz Heilmann. Auf der einen Seite stehen Meinungs- und Pressefreiheit, auf der anderen Seite Persönlichkeitsrechte und insbesondere eine Sorgfaltspflicht, wie das Landgericht Berlin 2018 urteilte.
Besagte Grund- und Freiheitsrechte sind die Stichworte für ein weiteres Feld: Der Zugang zur Wikipedia wird in der Türkei nach wie vor gesperrt; diese Sache wird wohl noch vor die höchsten Instanzen getragen werden müssen, vielleicht bis zum EGMR in Straßburg. In einem anderen Rechtsstreit der Wikimedia Foundation geht es darum, dass die US-amerikanischen Geheimdienste vermutlich auch den Upstream der Wikipedia-Autoren überwachen. Das Verfahren geht hier nach verlorener erster Instanz weiter. TG, 05.01.
Nach 2,5 Jahren wird es mal wieder Zeit
Die älteren von uns mögen sich noch erinnern, einst gab es mal den MerlBot, dieser hält auch nach 2,5 Jahren Inaktivität noch den Edit-Rekord der Bots mit genau 1.885.939 Edits. Bevor aka ihn überholt hat, war er das Benutzerkonto mit den meisten Edits hier, und er hat dafür nicht mal so lange wie aka gebraucht. Nun gab es allerdings in 2016 die Umstellung des gesamten Datenverkehrs auf https, und der Betreiber Merl verschwand bedauerlicherweise in etwa diesem Zeitraum. Seitdem nur noch https erlaubt ist, steht der Bot also still, einige Funktionen wurden von anderen Bots übernommen, wie z.B. dem TaxonBota, andere sind aufgrund des damaligen Spektrum des Bots und der Komplexität der Aufgaben längst nicht ersetzt. Das sind große Aufgaben, es sind aber auch kleine Sachen, wie z.B. dieses Diagramm. Soweit zur Geschichte.
Aber warum schreibe ich das nun hier? Nun, mir ist seit längerem aufgefallen, das es für eine Funktion die beim MerlBot wirklich grandios implementiert war, keinen Ersatz gibt, es ist die Rede von AutoQS. Der Bot trug zu der damaligen Zeit Artikel automatisch in die QS ein (zufällig ausgewähltes Exemplar, kann Spuren von Autorenschweiß enthalten). Auch die Fach-QS wurde bereichert, und der Bot war sogar in der Lage bei Artikeln die nicht kategorisiert waren, sehr exakte Kategorievorschläge zu machen, die der Mensch dann von der QS Seite fast 1:1 übernehmen konnte.
Natürlich lässt sich so eine Funktion nicht auf einmal ersetzen, aber man kann es ja in kleinen Schritten versuchen. Ich habe dazu schon einen ganz groben Schritteplan angelegt, und ich würde mich freuen, falls ihr Anregungen und ähnliches habt, diese auf der dortigen Diskussionsseite hinterlassen könntet. Ich möchte versuchen von diesen Schritten dieses Jahr möglichst viele umzusetzen, sofern meine Kapazitäten da mitspielen. Ansonsten nutze ich die Gelegenheit hier noch, euch ein frohes neues und erfolgreiches Jahr zu wünschen. Luke 02.01.
Tag der Gemeinfreiheit
The same procedure as every year: u.a. Europa
(Werke 1948 Verstorbener)
Aber eins nach dem Anderen: Hier in Europa und in vielen anderen Ländern werden immer zum 1. Januar alle Werke gemeinfrei, deren Urheber siebzig Jahre zuvor verstorben sind – und wir nutzen diese Gelegenheit, uns an sie zu erinnern und in Wikipedia und ihren Schwesterprojekten darzustellen und zu würdigen.
Den vielseitigen Dada-Künstler Kurt Schwitters kennen viele wahrscheinlich durch sein Gedicht An Anna Blume noch aus der Schule. Neben ihm steht der ebenfalls 1948 verstorbene Komiker Karl Valentin. Damit ist auch ein Urteil des Landgerichts München I obsolet, das der Zeile „Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen habe ich mich nicht getraut“ (aus Auf dem Oktoberfest, 1923) 2011 urheberrechtlichen Schutz attestierte – Wikiquote kann aufatmen.
Weniger geschrieben und dennoch viel erlebt hat Zelda Fitzgerald. Frederick Philip Groves deutsche Übersetzungen der Werke von Oscar Wilde, Alexandre Dumas und anderer Schriftsteller sind ab heute ebenso gemeinfrei wie die Werke des Theatertheoretikers Antonin Artaud und die politischen und autobiografischen Schriften Mahatma Gandhis. Erwähnung finden sollen auch die Arbeiten der Anthropologin Ruth Benedict.
Dann sind da zwei Wegbereiter des modernen Kinos: Sergei Eisenstein und David Wark Griffith, deren Werke wir jedoch nicht ohne Weiteres hier zeigen können, weil an Filmen eine große Zahl an (eventuell jüngeren) Urhebern beteiligt ist.
Im Bereich der Musik ist dieses Jahr besonders das Musiktheater vertreten: Franz Lehárs Operetten Die lustige Witwe und Das Land des Lächelns (bekannt durch das Lied Dein ist mein ganzes Herz) sind ab heute gemeinfrei. Mit Ermanno Wolf-Ferrari (Il segreto di Susanna) und Umberto Giordano (Andrea Chénier) sind in diesem Jahr weniger populäre, aber heute noch gespielte Vertreter der italienischen Oper dabei. Hier eher unbekannt ist der sowjetisch-aserbaidschanische Opernkomponist Üzeyir Hacıbəyov. Aus der populären Musik feiern wir heute ein echtes One-Hit-Wonder: Den Uruguayer Gerardo Matos Rodríguez kennt wahrscheinlich kaum jemand, aber seine Komposition La Cumparsita bezeichnet Wikipedia immerhin als den „meistgespielten Tango aller Zeiten“.
Zum ersten Mal wieder dabei: die USA (1923 veröffentlichte Werke)
In den Vereinigten Staaten sind dagegen seit heute (nur) alle Werke gemeinfrei, welche vor dem 1. Januar 1924 (also vor mehr als 95 Jahren) veröffentlicht worden sind. Hier kommt es also nicht auf das Todesjahr des Urhebers, sondern auf das Jahr der Veröffentlichung an (welches manchmal gar nicht so leicht auszumachen ist). Relevant ist das für uns insbesondere, weil Wikimedia Commons bei der Aufnahme gemeinfreier Kunstwerke immer sowohl auf das Recht des Lands der Erstveröffentlichung und auf die Schutzfrist in den USA abstellt.
Ein Vorteil der US-amerikanischen Berechnung der Schutzdauer ist, dass die Gemeinfreiheit von Gemeinschaftswerken wie Filmen sehr viel einfacher festzustellen ist als bei uns. Seit heute kann man so zum Beispiel in den USA Charlie Chaplins Film Der Pilger zeigen, ohne dafür bei Warner Bros. eine Lizenz einholen zu müssen. (Durch die satirische Beschäftigung mit der US-mexikanischen Grenze in der letzten Szene ist der Film übrigens traurigerweise hochaktuell.)
Außerdem kann ab heute jedermann eine Reihe von Büchern in den USA frei verbreiten und nutzen: unter anderem Mord auf dem Golfplatz von Agatha Christie (hierzulande noch bis 2047 geschützt!), Doctor Dolittle's Post Office von Hugh Lofting und Der Prophet von Khalil Gibran. Jedem Freund der englischen Literatur wird außerdem das Gedicht Stopping by Woods on a Snowy Evening von Robert Frost ein Begriff sein.
Im Bereich der Musik sind Béla Bartóks (bislang bei Universal Edition verlegte) Sonaten für Violine und Klavier zu nennen (die hierzulande schon seit 2016 gemeinfrei sind). Kompliziert wird es bei Gemälden und Fotos, bei denen nicht immer bekannt ist, wann sie zum ersten Mal öffentlich ausgestellt wurden (Beispiel rechts).Viele Gründe zum Feiern
Bei all der Komplexität der urheberrechtlichen Thematik: Besonders erfreulich ist es, dass eine abermalige Verlängerung der urheberrechtlichen Schutzfrist in den USA diesmal ausgeblieben ist. Ein erneuter Mickey Mouse Act scheint derzeit politisch nicht durchsetzbar. Hoffen wir, dass das auch bei uns und in den Staaten mit einer noch kürzeren Schutzfrist (Beispiel links) so bleibt und feiern wir die heute gemeinfrei gewordenen Werke und das Andenken an ihre Urheber! Mehr zum Nachlesen gibt es unter Wikipedia:Public Domain Day und auf Twitter. Ein frohes neues Jahr und viel Freude beim Hochladen, Stöbern und Nutzen der neuen gemeinfreien Schätze wünscht Gnom, 1.1.
Ein Kreis schließt sich
Immer wieder fällt mir auf, daß ein gerade bearbeiteter Artikel in gewisser Weise zurückführt zu früheren Phasen meiner Wikipedia-Tätigkeit. Mit dem Boxsport habe ich eigentlich wenig am Hut, und es war eher meine Beschäftigung mit aktuellen Themen in der englischen Wikipedia, die dazu führt, daß ich den Artikel Shelby Walker aus der englischen Wikipedia übersetzte. Der heute von mir übersetzte Artikel Jimmy Doyle schließt daran an. Und er füllt eigentlich eine schon lange existierende Lücke, die wahrscheinlich nur deswegen nicht bemerkt wurde, weil der Artikel über Sugar Ray Robinson das Jahr 1947 überspringt, wie dessen Artikel überhaupt erweiterungsbedürftig ist.
Ungewöhnlich ist allerdings, wie ich über Jimmy Doyle gestolpert bin. 2008 hatte ich mich virtuell um Grays Harbor herumgetrieben und aus der englischen Wikipedia (nicht nur) den Ortsartikel Hoquiam übertragen, und nun war ich dabei, diesen auf spätere Ergänzungen dort zu überprüfen. Dabei tauchte der Name Anton Anderson auf, der in den 1950er Jahren Bürgermeister von Anchorage war. Im Zuge der Bearbeitung dieser Liste wurde die Erstellung der Begriffsklärung James Delaney notwendig. Und folglich auch die für Jimmy Doyle, weil ja Jim und Jimmy Kurzformen des Namens James sind. Und so ergab sich zwangsläufig, daß ich auch den Artikel Jimmy Doyle (Boxer) aus der englischen Wikipedia übertragen habe. Der nächste Schritt wäre dann vielleicht Jimmy Doyle (Musiker) und ein Sprung nach Australien. Mag jemand?
Das ganze zeigt – wieder einmal –, daß Wikipedia immer noch Lücken hat, deren Schließung jedermannstauglichTM ist. Und sie zeigt die Abwechslung, die man als artikelschaffender Benutzer erleben kann, wenn man den Hyperlinks frei folgt. Binnen 18 Stunden (solange dauerte mit Unterbrechungen die Arbeit an den beiden Artikeln, der Liste und den beiden Begriffsklärungen) bin ich so vom Pazifischen Nordwesten nach Alaska und zurück bis fast an die Ostküste gereist, habe Politiker und Sportler kennengelernt und grüble derzeit darüber, ob der irische Hurler Jimmy Doyle (Hurler) relevant ist oder nicht. Ich empfehle jedem, der gelegentlich gelangweilt ist von seinem eigentlichen Themengebiet, vom eingefahrenen Gleis abzubiegen und dann und wann der Zufälligkeit von Hyperlinks zu folgen. Das eigene Themengebiet kann man auch übernächstes Wochenende noch abarbeiten. MaB 25.1.
Best of 2018
Unter diesem Titel findet in der Wiener Hofburg am 24. Jänner 2019 eine Preisverleihung statt, die hervorragende Leistungen von Wikipedianerinnen und Wikipedianern auszeichnen soll. Stellvertretend für die Fotografinnen und Fotografen, die im Vorjahr 14.700 Bilder zum Fotowettbewerb WikiDaheim in Österreich in verschiedenen Kategorien, von Naturaufnahmen über Infrastrukturbauten bis zu Denkmälern, eingereicht haben, wurden 30 Preisträgerinnen und Preisträger in einem zweistufigen Juryprozess ausgewählt. Aber es geht nicht nur um Fotos, auch die schreibende Zunft innerhalb der deutschsprachigen Wikipedia steht diesmal im Focus. Die Autorinnen und Autoren aus dem gesamten deutschen Sprachraum, die sich von September bis November 2018 am Denkmal-Cup beteiligt und rund 2000 Artikel im Themenbereich Denkmalschutz weltweit verfasst haben, werden ebenfalls vom Bundesdenkmalamt in die Hofburg eingeladen, um Büchergutscheine und Bücher entgegenzunehmen. Drei Preise gibt es auch für die Erstellung von Denkmallisten, die die Grundlage von Wettbewerben wie Wiki Loves Monuments bilden. Weitere Sonderpreise für Artikel zu denkmalgeschützten Bauwerken in Österreich runden den Preisregen anlässlich des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 unter der Devise „Sharing Heritage“ ab. Ein herzliches Dankeschön, an alle, die sich beteiligt haben! Regio, 22.1.
Berufsschulunterricht im WikiBär
Einen Unterricht der besonderen Art erlebten heute etwa 17 Schülerinnen und Schüler der Louise-Schroeder-Schule im WikiBär. Ein sehr engagierter Lehrer, der über den Aktionstag 2018 auf die Offline-Möglichkeiten von Wikipedia aufmerksam wurde, hatte den Kontakt zum WikiBär-Team aufgenommen, um seiner Klasse einen besseren Einblick in die digitale Welt zu ermöglichen. Dazu traf es sich gut, dass das Oberstufenzentrum für Bürowirtschaft und Verwaltung noch keinen eigenen Artikel hatte. Unter der bewährten Unterrichtsform Learning by Doing haben wir, nach einem einführenden Vortrag, die Klasse in drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils einen Abschnitt des Artikels unter der Anleitung unter anderem von Fridolin Freudenfett und Marcus Cyron erstellten. Dazu wurden im Vorfeld eigene Benutzerprofile angelegt. Nach zwei Stunden des Recherchierens und Editierens konnten wir die Arbeitsbeiträge zusammenstellen und als Höhepunkt in den Artikelnamensraum verschieben. Wir hoffen, dass dieses kleine Erfolgserlebnis vielleicht den Einen oder Anderen zur weiteren Mitarbeit motivierte. Auf jeden Fall erhielten die zukünftigen Kaufleute einen tiefen Einblick und großes Verständnis für Wikipedia. Ohne Frage ist es für Wikipedia eine große Chance, wenn immer wieder Unterrichtsstunden in Wikipedia angeboten werden könnten. Dabei ist natürlich die große Frage, wie auf die Möglichkeit, den Unterricht zur Abwechslung mal in einem der regionalen Standorte stattfinden zu lassen oder einen Wikipedia-Benutzer/in in den Unterricht einzuladen, weiter bekannt gemacht werden kann. Für Wikipedia ist es eine tolle Möglichkeit, eventuell den einen oder anderen Nachwuchswikipedianer oder Nachwuchswikipedianerin zu gewinnen. BotBln, Berlinschneid, 21.1.
Sei mutig!
Wer hat Angst vorm Lesen? Der 30. Schreibwettbewerb im März 2019 sucht noch mutige Leser, die sich für die Jury bewerben mögen! Ihr habt das noch nie gemacht? Dann wird es Zeit! Und keine Angst vorm „Bewerten“ von eingereichten Artikeln, denn du vergibst keine Noten und senkst keinen Daumen – vielmehr wird’s dir eine Freude sein, dich der Vielfalt der Werke widmen zu dürfen, die die Wikipedia täglich erzeugt (und von denen dir vieles entgeht...!). Lass Dich zum Juror im 30. Schreibwettbewerb 2019 wählen! Wir brauchen Dich! Feli, 21.1.
Einladung zum Wiki4MediaFreedom-Edit-a-thon am 26. Januar in Berlin
Lasst uns in Wikipedia die Inhalte zur Pressefreiheit, Pluralismus, Zugang zu Information sowie unabhängigem Journalismus in Europa und Deutschland verbessern. Osservatorio Balcani Caucaso Transeuropa organisiert die vierte Ausgabe des Wiki4MediaFreedom-Edit-a-thons in Zusammenarbeit mit Wikimedia Deutschland und der Berliner Community. Wir treffen uns am Sa, 26. Januar von 10 bis 18 Uhr im WikiBär in der Gartenstr. 92 in 10115 Berlin. Mittag- und Abendessen werden von Wikimedia Deutschland gestellt, die Übernahme von Reisekosten kann wie üblich beantragt werden. Du kannst uns helfen, indem du Artikel selbst verbesserst oder neuen Mitarbeitenden dabei hilfst. Mehr Informationen dazu auf Meta. Bitte hilf uns bei der Planung und trage dich vorab in die Liste ein oder schreib uns eine E-Mail an carantibalcanicaucaso.org Vielen Dank! Jaqen, 18.1.
Schrybwettbewärb 2018
Mit einer Stichwahl zwischen den drei erstplatzierten Artikeln endete heute der «Schrybwettbewärb» der Alemannischen Wikipedia. Dieser, traditionell eine Mischung aus Schreibwettbewerb, Miniaturenwettbewerb und Artikelmarathon, widmet sich jedes Jahr einem bestimmten Thema, dieses Mal waren zum 100-Jahr-Jubiläum der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland Artikel zu Frauen gefragt. Gewonnen hat der Artikel über die jüdische Kulturaktivistin als:Florence Guggenheim-Grünberg, die sich unter anderem durch die Dokumentation des aussterbenden Westjiddischen in der Schweiz verdient gemacht hatte. H., 16.1.
Unwort des Jahres 2018
Die Wahl zum Unwort des Jahres 2018 ist abgeschlossen. Zwischen dem 1. und dem gestrigen 14. Januar 2019 haben 46 Benutzerinnen und Benutzer abgestimmt. Der „Gewinner“ und damit Unwort des Jahres ist Ende der Diskussion, gefolgt von Alkoholabhängiger Admin und Toxic User. mupa, 15.1.
Technische Wünsche: Überarbeitung des Dateiexporteurs kommt
Seit Juni 2018 steht der Dateiexporteur u. a. hierzuwiki als Betafunktion zur Verfügung. Er erlaubt es, lokale Dateien einschließlich ihrer Historie nach Wikimedia Commons zu verschieben. Am 16.1. soll eine überarbeitete Fassung der Funktion zur Verfügung gestellt werden. Diese enthält Fehlerbehebungen und ein paar neue Funktionen. Gleichzeitig wird der Dateiexporteur auf allen weiteren Wikis bereitgestellt.
Die Funktion befindet sich weiterhin in der Betaphase, das Einsammeln von Feedback ist also noch im Gange. Zum Test der überarbeiteten Fassung sind daher alle Interessierten herzlich eingeladen. Ein großes Danke an alle, die Feedback geben und schon gegeben haben!
Mehr Infos zum Dateiexporteur gibt’s auf der Projektseite. Feedback wird auf dieser Seite gesammelt. js (wmde), 14.1.
Wikipedia in Venezuela gesperrt
Seit dem 12. Januar 2019 sind alle Sprachversionen der Wikipedia in Venezuela gesperrt. Die Sperre wurde vom wiederverstaatlichten Telefonanbieter CANTV durchgeführt. Es wird vermutet, dass die Sperre als Reaktion auf Editwars in der englischsprachigen Wikipedia erfolgte. Dort wurde der Präsident der Nationalversammlung Juan Guaidó als neuer Präsident Venezuelas eingetragen, nachdem dieser vom Parlament als Interimspräsident bestätigt wurde. Da Guaidó am 13. Januar 2019 kurzfristig inhaftiert wurde, ist sein Status jedoch mindestens ungeklärt. Wikidata und Wikimedia Commons sind in Venezuela noch zu erreichen, VPN ist möglich. Es gibt noch keine offizielle Erklärung zur Wikipedia-Sperre. Somit gibt es momentan zwei Staaten ohne Zugang zur Wikipedia: Venezuela und die Türkei. G.K. (14.1.)
P.S.: Auch in Simbabwe konnte für 24 Stunden nicht auf die Wikipedia zugegriffen werden. Im ganzen Land wurden nach Demonstrationen das mobile Internet blockiert, während Soldaten durch die Häuser zogen, um Demonstrationsteilnehmer zu verhaften. Nach Gabun in der ersten Woche des Jahres war dies schon der zweite Internetshutdown in Afrika im neuen Jahr. G.K. (15.1.)
Die Vorlage:lang
Ich möchte hier an die Verwendung der Vorlage:lang erinnern. Viele kennen sie wahrscheinlich nicht oder wissen nicht welche Vorteile sie bringt, dabei ist sie ein wertvoller Beitrag für die Barrierefreiheit. Screenreader haben häufig Probleme fremdsprachige Begriffe in einem deutschen Text zu erkennen, Wörter wie z.B. Forêt Domaniale de Champ werden dann nicht etwa in der korrekten Form [fɔʀɛ dɔmanjal də ʃɑ̃ ] ausgesprochen, sondern wortwörtlich so wie man sie im Deutschen lesen würde. Klingt lustig für jemanden, der in der Sprache bewandert ist, aber nicht für jemanden der auf solch einen Screenreader angewiesen ist. Darüber hinaus sorgt die Vorlage aber auch für eine verbesserte (sprachspezifische) Darstellung im Webbrowser und unterstützt Werkzeuge, die die Rechtschreibung und Grammatik überprüfen oder Texte automatisch übersetzen. S20 (11.1.)
OWL-Bild des Jahres 2018
Jede Woche veröffentlicht das Portal:Ostwestfalen-Lippe ein Bild der Woche. Regionales steht dabei im Vordergrund. Viele Fotografen beteiligen sich beziehungsweise werden ausgesucht, um mit ihrem Bild die Region zu illustrieren. Welches ist nun das gelungenste Bild des Jahres 2018, das im Portal:Ostwestfalen-Lippe veröffentlicht worden ist? Dazu haben wir den Foto-Jahreswettbewerb ausgerufen, der dieses Jahr zum sechsten mal stattfindet. Ihr könnt mitwählen und vom 11. Januar bis zum 25. Januar 2019 Eure Stimmen mit abgeben.
Der 600.000. katalanische Artikel
Am 8. Januar 2019 wurde von Benutzer Xavier Dengra der 600.000. Artikel der katalanischen Wikipedia geschrieben. Die katalanische Sprache wird nur von neun Millionen Menschen gesprochen, trotzdem ist die ca.wikipedia von der Anzahl der Artikel her die zwanzigstgrößte Wikipedia. Die Hauptseite der ca.wikipedia hat ein modernes Design, das nicht nach 2005 aussieht, wie die meisten anderen Wikipedias. Der 600.000. Artikel ist über die katalanische Aktivistin und Feministin Pura Velarde, die außer in der katalanischen und baskischen Wikipedia noch ein Rotlink ist. G.K. (10.1.)
Neue Ergebnisse aus dem Förderbarometer
Und wieder geht der Förderbarometer in die nächste Auswertungsrunde. Damit liegen nun die Ergebnisse für den Zeitraum vom 1. September bis 30. November 2018 vor. Der Förderbarometer ist eine laufende kontinuierliche Befragung zur Förderung von Wikimedia Deutschland. Vielen Dank an alle, die sich an der Befragung beteiligt haben. Nico (WMDE), 10.01
Der Schreibwettbewerb wird 30
Im März steht zum mittlerweile 30. Mal der Schreibwettbewerb an. Dafür werden wieder Juroren in den vier Sektionen Exakte Wissenschaften, Kultur, Gesellschaftswissenschaften und Geschichte gesucht. CF (7.1.)
Rekordjahr im Projekt Römischer Limes
Unter dem Radar arbeitet es sich offenbar produktiver! Nach zahlreichen Irrungen, Wirrungen, Störungen und Vereinnahmungen der letzten Jahre ist das Wikipedia-Projekt Römischer Limes glücklich in ruhigeren Fahrwassern gelandet. Unbeeinflusst von externen Störungen jeglicher Art gelang es in 2018 insgesamt 227 neue Artikel zu erstellen, wie mir mein „Chef“, Veleius soeben mitteilte. Davon wurden alleine 144 Artikel von unserem emsigen Mitstreiter Agentjoerg erstellt. Auch das neue Jahr scheint gut anzulaufen, die Statistik der ersten Tage zeigt aktuell neun fertige Arbeiten, davon fünf Artikel-Neuanlagen und vier abgeschlossene Qualitätssicherungsmaßnahmen. Wir danken daher an dieser Stelle dafür, dass man uns in Ruhe hat arbeiten lassen, hoffen, dass es auch 2019 so bleiben wird und freuen uns auf die Arbeit, die noch vor uns liegt. Hartmann Linge 06.01.
Kurz und knapp: WLE 2018 beendet
Der jährliche Fotowettbewerb Wiki Loves Earth 2018 wurde ziemlich unbemerkt auch international beendet (Galerie, Report). Ein Foto aus Deutschland kam unter die ersten 33. Der Kurier gratuliert JakobRei ganz herzlich und hofft auf viele weitere schöne Fotos vom ihm. nf 05.01.
WikiDACH 2019
2019 findet die WikiDACH, das Barcamp der Wikipedia-Community, im Frühjahr statt. Alle sind eingeladen, sich am Wochenende 23./24. März 2019 in Nürnberg ihre eigene Konferenz zu gestalten. Ein Barcamp ist eine Konferenz ohne Programmkomitee. Ein Blick ins Vorjahr zeigt: Es gibt keine Programmplanung im Vorfeld, nur ein Programmschema. Die Teilnehmenden entscheiden am Morgen jedes Tages, wie das Tagesprogramm aussehen soll. Das ermöglicht spontane Vorträge und Workshops. (Es ist jedesmal wie ein kleines Wunder.) Alle Wikipedianerinnen und Wikipedianer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sind herzlich eingeladen. Die Mails für die Reise- und Übernachtungskostenübernahme an die Wikimediavereine sind auf dem Weg. Meldet Euch an! S.W. 04.01.
Abstimmung zum Unwort des Jahres 2018
Traditionell zu Neujahr hat die Abstimmung zum Wikipedia-internen Unwort des Jahres 2018 begonnen. Die Abstimmung über die Vorschläge läuft vom 1. bis zum 14. Januar 2019. Pne11, 02.01. PS: Neue Vorschläge für das Jahr 2019 können hier eingereicht werden.
Erster Artikel 2019
Den alljährlichen Zwischenspurt für den ersten neu angelegten Artikel des Jahres konnte dieses Jahr PaulT mit dem Artikel über den preußischen Offizier Henry von Burt für sich entscheiden. Er wurde um Punkt 00:00 Uhr angelegt und verwies den in der gleichen Minute angelegten Artikel über den italienischen Bildhauer Guido Veroi von Natalie Freyaldenhoven auf Platz 2. Letzter neuer Artikel des Jahres 2018 war bereits um 23:45 Uhr der über den britischen Marathonläufer Squire Yarrow von Sol1.O2, 01.01.2019