Neuigkeiten von The Wikipedia Library: Mohr Siebeck erweitert das Portfolio

Über The Wikipedia Library, die Plattform mit kostenfreiem und größtenteils direktem Zugang zu einer Vielzahl an digital verfügbaren Inhalten für aktive Community-Mitglieder der Wikimedia-Projekte, haben wir nun bereits vielfach an dieser Stelle berichtet – schließlich gibt es auch regelmäßige neue, positive Nachrichten. Nun gibt es wieder ein paar Neuigkeiten, auf die wir im folgenden Artikel blicken wollen. Eine davon ist besonders für den deutschsprachigen Raum sehr interessant: Mit dem Mohr Siebeck Verlag ist nun ein weiterer großer und traditionsreicher deutscher Wissenschaftsverlag Teil des Angebots.

Was bringt mir The Wikipedia Library eigentlich?

Mehrere Dutzend internationale große Verlage (Oxford, Cambridge, Springer, Elsevier, JSTOR, De Gruyter, Nomos usw.) stellen dort Zugänge zu ihren Online-Datenbanken mit Aufsatzsammlungen oder Zeitschriftenarchiven zur Verfügung. Insgesamt sind mehr als eine Million einzelner Aufsätze, Bücher und Zeitschriftenausgaben im Volltext über die Plattform erreichbar. Ein Großteil der Inhalte steht aktiven Community-Mitgliedern ohne Bewerbung über einen Proxy-Zugang für ihr Wikimedia-Benutzerkonto offen; einige Angebote haben jedoch ihren Zugang beschränkt.

Einen Überblick über die verschiedenen Inhalte, sortiert nach Fachgebieten in der deutschsprachigen Wikipedia, haben wir als Team Communitys und Engagement von Wikimedia Deutschland in einer Übersicht zusammengetragen. Dies soll die Überblicksseite über die Partnerorganisationen auf der Plattform ergänzen.

Was gibt es denn Neues?

Seit heute gibt es mit dem Direktzugang zur Online-Plattform von Mohr Siebeck einen weiteren großen deutschsprachigen Wissenschaftsverlag, der sein Angebot für The Wikipedia Library geöffnet hat. Damit sind über 2.000 eBooks (Einzelwerke und Buchreihen) sowie mehrere renommierte Zeitschriftenreihen aus den Bereichen Religionswissenschaften, Geschichte, Philosophie, Rechtswissenschaft, Wirtschaft und Soziologie verfügbar. Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, einen der Wünsche aus der deutschsprachigen Community erfüllen zu können und einen weiteren Partner überzeugt zu haben, kostenfreien Zugriff auf seine Inhalte anzubieten.

Du hast weitere Fragen?

Eine Übersicht über das Angebot von The Wikipedia Library gibt es auf der Projektseite, auf der dortigen Diskussionsseite gibt es auch Platz für Fragen, Gedanken und Anmerkungen. In der Übersicht gibt es themenorientierte Strukturierung zum Portfolio. Sandro und Martin von WMDE, 26.02.

Kinder, Klicks und Konsequenzen: Macht die Foundation ernst?

Warum erscheint hier dieses thematisch sinnlose Bild? Weil ich mir gedacht habe: Ich tippe mal bei Wikimedia Commons das Wort Child ein, mal sehen, was ich als erstes bekomme. Bitteschön, das war dieses Porträt von Herrn Child aus den USA. Damit habe ich noch Glück gehabt, denn leider sind die Suchergebnisse bei Wikimedia Commons nicht immer jugendfrei. Auch das bemängelt der Bericht.

Kürzlich hat die Wikimedia Foundation sich ehrlich gemacht: Wie gehen wir eigentlich mit Kindern um? Wird die Wikimedia-Bewegung ihrer Verantwortung gerecht? Was kann alles verkehrt laufen? Und lassen wir vielleicht Chancen liegen? Auch die deutschsprachige Wikipedia wird sich fragen müssen, ob sie Minderjährige angemessen vor Belästigungen, Probleminhalten und anderen Risiken schützt.

Rick Gaines von der WMF hat einen Bericht vorgestellt, in dem es um Kinderrechte und die Konsequenzen für die Wikimedia-Bewegung geht. Erarbeitet hat den Bericht eine externe Firma, „Article One“. Im Bericht stehen allerlei Empfehlungen an die Foundation, aber auch an die Landesverbände („chapters“) und an die Gemeinschaften der Wikimedia-Wikis.

Lange Zeit hat die WMF sich kaum für das Thema Kinder interessiert. Wie mir mal ein hochrangiger Vertreter erklärt hat: Die WMF hat an sich nichts gegen Kinder, aber das Thema stand nie weit oben auf der Liste der Prioritäten, weil man schon genug am Hals habe. Die Wikimedia-Bewegung hat darum auch nie richtig gewusst, was sie mit Kinder-Wiki-Enzyklopädien anfangen soll. Eher willkürlich und sporadisch hat sie konkrete Projekte wie die Kinder-Ferienlager in Armenien (und, zugegeben, teilweise das Klexikon) gefördert.

Ehrlich gesagt war es immer meine Vermutung, dass die Wikimedia-Bewegung (also nicht nur die Foundation) das Thema Kinderschutz und Kinderrechte nicht gern anspricht, weil es zu Kontroversen führt und vielleicht auch unangenehme Entscheidungen nötig macht. Wir erinnern uns an die Bildfilter-Debatte, die im Jahr 2010 Jimmy Wales losgetreten hat. Böse Zungen mögen auch sagen: Minderjährige sind eben keine Spender, kein Wunder, dass man sich weniger für sie interessiert. Die große Wikimedia-Strategie 2030 hat in Sachen Ungleichheiten auf dem Planeten kaum an Minderjährige gedacht; der Bericht schlägt darum vor, die gesamte Strategie mal durch das Objektiv Kinderrechte zu betrachten.

Laut Bericht sollte man über mindestens drei Problemfelder sprechen: Erstens, Kinder als Wiki-Mitmacher, die in einem Wiki von anderen Mitmachern unangemessen behandelt werden können. Neben Harassment (Belästigung, Beschimpfungen, Angriffe) ist hier auch eine sexuell motivierte Kontaktaufnahme zu befürchten. Zweitens, Kinder auf Offline-Veranstaltungen, mit ähnlichen Problemen. Drittens, Kinder als Leser; dies betrifft beispielsweise Inhalte, die nicht für Kinder geeignet sind.

Der Bericht ist, wie Gaines auch zugibt, sehr dichtgepackt und trocken. Künftig soll es weitere Materialien geben. Ich könnte mir beispielsweise Checklisten vorstellen, die erklären, was ein Chapter konkret machen muss, um die Organisation und ihre Aktivitäten sicher für Minderjährige zu machen. (Wobei ich mir sicher bin, dass zum Beispiel WMDE nicht ganz bei Null wird anfangen müssen.)

Jetzt aber mit Schwung!

Kinder-Wikis in Europa. Meines Wissens haben die Bericht-Autoren keine Aktivisten dieser Wikis angesprochen, auch niemanden von der Wikipedia+Education User Group oder von den Veranstaltungen der armenischen Ferienlager. Vielleicht ergibt sich künftig eine neue Chance, deren Erfahrungsschatz nutzbar zu machen.

Die Wikimedia-Bewegung hat sich kaum systematisch mit diesen Problemfeldern auseinandergesetzt; die Veröffentlichung des Berichts, so Gaines in einer Live-Besprechung, soll ein Zeichen dafür sein, dass sich das ändern soll. Er erkennt das Dilemma an: Einerseits hat die WMF natürlich, auch als Betreiberin der Wikis, ihre Verantwortung. Andererseits möchte sie nicht einfach autoritär von oben herab neue Regeln diktieren. Es wird also eine Menge Diskussionen geben. Außerdem finden sich in einzelnen Wikis und Verbänden bereits Lösungen, von denen man lernen kann.

Am Rande dieses langen Weges dürfte das vertraute deutsche Sprichwort stehen: „Wasch mir den Pelz, aber mach ihn nicht naß.“ Natürlich sind wir alle dafür, dass Kinder (bzw. Minderjährige) geschützt werden. Aber was ist, wenn sich herausstellt, dass das in einem offenen Wiki wie der Wikipedia nicht möglich ist? Sind wir dann so konsequent, Minderjährigen das Bearbeiten zu untersagen? Wir wollen ja auch „offen für alle Menschen“ sein.

Noch ein Wort in eigener Sache: Ich bin Mitgründer des Klexikons, einer Kinder-Wiki-Enzyklopädie auf Deutsch. Von den vielen im Bericht angesprochenen Problemen löst das Klexikon nur eines: Es liefert Kindern, als Leser, ein kindgerechtes enzyklopädisches Angebot. Es ist aber kaum eine offene Plattform, an der Kinder sich eigenständig beteiligen könnten; bei unseren Versuchen in der Vergangenheit hatten wir Administratoren immer Kontakt mit den Eltern eines Kindes, und heute geben wir nur Lehrkräften ein Konto, nicht einzelnen Schülern und erst recht nicht ganzen Schulklassen. Das hat Gründe, die ich im WMF-Bericht wiedererkenne. Wenn man mal tätsächlich ein Wiki als (offene) Mitmach-Plattform für Kinder realisieren will, muss das sehr sorgfältig konzipiert werden. Z., 23.02.

Nachtrag

Liebe Leute, danke für eure interessanten Beiträge in der Diskussion. Im Kurierbeitrag wollte ich nicht zu negativ über den Bericht sein; der Rick Gaines schien im Gespräch ein verständiger und aufgeschlossener Mensch zu sein, der das Problem verstanden und den Willen hat, eine Verbesserung zum Guten hin zu erwirken. Was die Zukunft bringt, kann ich natürlich nicht vorhersehen.

Der Bericht ist meiner Meinung nach sicher nicht der schlechteste, den ich in vergleichbaren Fällen von externen Studiendienstleistern der WMF erlebt habe, aber auch er ist nicht so substanziell, wie er hätte sein können. Ich wundere mich, dass zum Beispiel die Erfahrung von Mathias von Vikidia nicht genutzt wurde, der sich schon lange auf Kinderrechte beruft, wenn er für sein Kinderlexikon wirbt. Wegen unzureichenden Wissens über die Bewegung und einer geringen Anzahl an Interviewpartnern erscheint das Problem der Wikimail im ganzen Bericht nicht, vielleicht, weil zufälliger Weise niemand es im Interview erwähnt hat. (Also eine Mail, die man über die Wiki-Website an einen Mitmacher schicken kann. Das finde ich bei minderjährigen Mitmachern durchaus problematisch.)

Das Layout zerstückelt den Text mehr, als dass er zur Lesbarkeit aufgelockert wird. Die Sprache ist manchmal ziemlich abstrakt, oder auch „dry“, wie jemand in der Sitzung von Wikipedia+Education mir vorher gesagt hat. Beispiel von S. 7: „Assess the degree to which each child rights issue is effectively managed by existing processes across the Wikimedia movement.“

Man muss sich auch erst durch viel Allgemeines und Methodik lesen, um zu halbwegs konkreten Empfehlungen zu gelangen (am Ende der sogenannten Executive Summary, die ich überladen finde). Es hätte auch klarer herausgestellt werden, was allgemeine Probleme beim Nutzen von offenen Plattformen sind (also nicht nur der Wikipedia), und was allgemeine Probleme für Wikipedia-Mitmacher sind (also nicht nur für Minderjährige). Das Spezifische, was Kinder angeht, muss man sich als Leser des Berichts schon sehr heraussuchen.

Aber der Bericht leitet den Problemkomplex gut von allgemeinen Vorgaben über Kinderrechte ab. Es finden sich viele wichtige Punkte, die man als Community oder Chapter berücksichtigen sollte. Und dabei sollte es meiner Meinung nach nicht allein um bisherige negative Erfahrungen gehen. Derer sind es vielleicht - zum Glück - nicht allzu viele. Sondern: Natürlich soll man gerade auch potenzielle Gefahren erkennen und nach Möglichkeit eindämmen.

Und: Nur weil man etwas nicht zu hundert Prozent unterbinden kann, soll man nicht völlig auf Schutzmaßnahmen verzichten. Sonst könnte man auch Diebstahl im realen Leben legalisieren, weil man ihn trotz aller Versuche nicht zu hundert Prozent verhindern kann.

Was Commons angeht: Ich habe mal nach dem englischen Wort für „Füße“ gesucht, weil ich im Klexikon nicht nur Bilder von „weißen“ Füßen zeigen wollte. Im Such-Stream kam dabei eben auch ein Foto vor, auf dem Füße zur Stimulation eines Genitals verwendet wurden. In Lehrer-Kreisen spricht sich immer mehr herum, dass man Minderjährige eben nicht zu Wikimedia Commons schicken kann. Ich finde, dass man hier durchaus etwas verbessern könnte.

Aber das wurde ja schon mal von Jimmy Wales versucht, die Älteren erinnern sich an das Stichwort „Bildfilter“. Zugegeben, die WMF hat ihren Vorstoß damals etwas unglücklich realisiert. Das Problem bleibt aber bestehen, und die Alternative wäre es eben, entweder Commons zu verbessern oder ausdrücklich vor dem Gebrauch von Commons (je nach Umständen) zu warnen.

Warnen vor Commons? Soweit wollen viele dann doch wieder nicht gehen. Wasch mir den Pelz, aber mach ihn nicht nass. (24.02.2024)

Übersetzende Künstliche Intelligenz – Die Erlösung der kleinen Wikis

Ich bin einer von zwei Administratoren in der grönländischsprachigen Wikipedia (klwp). Nicht weil die dortige Community mir das Vertrauen ausgesprochen hätte, sondern weil ich offenbar der einzige Wikipedianer bin, der die Sprache beherrscht. Der andere Admin kann kein Wort Grönländisch, aber ist Zweitausenddazumal zum Admin auf Lebenszeit ernannt worden.

Als ich dort Admin wurde, gab es rund 1500 Artikel. 366 davon behandelten Tage im Jahr, damit der Kalender blau ist, rund 200 weitere Staaten, ein Dutzend waren vietnamesische Flughäfen, mit Grönland hatte hingegen eher wenig zu tun. Und was alle diese Artikel gemeinsam hatten, war, dass die aus einem Satz bestanden und dieser auch noch falsch war, denn die Artikel wurden nicht von Sprechern der Sprache geschrieben, sondern von Wikipedianer aus aller Welt, beispielsweise aus Vietnam, die gerne ihre Flughäfen in allen Wikis gebläut wissen wollten und sich dafür eben die grönländischen Wörter für „ist“, „Flughafen“ und „in“ zusammengegooglet haben. Die Artikel bestanden also häufig aus sprachlichen Leckerbissen wie (ich übersetze an dieser Stelle wörtlich für die Grönländischunkundigen): „Vietnam das ist das Land Asien.“ und dazu eine halb ausgefüllte Infobox mit lauter Vorlagenfehlern, in der die Bevölkerungsdichte standardmäßig in „Jahr pro Quadratkilometer“ angegeben wird.

Heutzutage gibt es noch rund 250 Artikel in der grönländischsprachen Wikipedia, denn den Rest habe ich vor einigen Jahren gelöscht. Seither ist nicht wirklich was dazu gekommen, denn trotz meiner Versuche, in Grönland und Dänemark unter den rund 50.000 Sprechern Interessierte zu finden, hat Grönland weiterhin keinen Wikipedianer. Tatsächlich ist Grönländisch die meistgesprochene eskimo-aleutische Sprache und die einzige, die Amts- und Nationalsprache ist. Nebenher gibt es noch eine Wikipedia im ostkanadischen Inuktitut und eine im alaskaischen Iñupiatun. Wir haben insgesamt über 300 aktive Sprachversionen und rund 250 davon haben unter 100 aktive Benutzer. Wobei die klwp derzeit sogar über 15 aktive Benutzer hat – man wird einer, wenn man als globaler Admin einen Benutzer umbenennt oder einen Artikel löscht. Die meisten Sprachversionen dürften also in Wahrheit ebenfalls keine aktiven Benutzer haben – und im Gegensatz zur klwp auch eher keinen Admin, der der Sprache mächtig ist.

Genau genommen ist sogar was dazu gekommen, aber ich lösche üblicherweise alles, was neu erstellt wird, und revertiere die meisten Bearbeitungen. Denn es handelt sich weiterhin um dieselbe Art von Artikeln wie zuvor. Ein-Satz-Substubs, die für Muttersprachler kaum bis nicht verständlich sind. In letzter Zeit sind die Artikel jedoch etwas länger geworden. Das liegt daran, dass man mittlerweile nicht mehr einzelne Wörter googlen muss, sondern den Maschinenübersetzer des Oqaasileriffik namens Nutserut („Übersetzer“) nutzen kann, der 2021 lanciert wurde. Die Übersetzungen sind nicht perfekt, vor allem nicht ins Grönländische. Ich weiß das gut, denn ich arbeite am Oqaasileriffik und programmiere den Übersetzer somit selbst mit.

Das Oqaasileriffik („Wo man sich mit Wörtern/Sprache beschäftigt“) ist eine staatliche Behörde, die unter anderem per Gesetz dazu verpflichtet ist, die Sprachpolitik der grönländischen Regierung zu fördern. Grönländisch wird häufig als eine gefährdete Sprache aufgefasst, und obwohl sie als einzige eskimo-aleutische Sprache aufgrund ihres Status als Amtssprache nicht vom Aussterben bedroht ist, ist sie starken Einflüssen von außerhalb unterworfen. Immer mehr dänische und englische Lehnwörter breiten sich in der Sprache aus, die Grammatik wird stark vereinfacht – es ist wie wenn die Alten sich darüber aufregen, dass die Jugend kein Deutsch mehr kann. Als ehemalige Kolonie mit großen postkolonialen Problemen tut man alles, um die eigene Sprache als für die nationale Identität bedeutendes Kulturgut zu beschützen, was zu einem großen staatlich geförderten Sprachpurismus führt. Eine der Aufgaben des Oqaasileriffik ist es somit (natürlichem) Sprachwandel entgegenzuwirken und derzeit als ungrammatisch aufgefasste Wörter und Satzkonstruktionen aus der Sprache fernzuhalten. Eine grönländischsprachige Wikipedia, die aus mangelhaften Übersetzungen bis hin zum Kauderwelsch besteht, geht also direkt entgegen dem (offiziellen) Wunsch der grönländischen Gesellschaft.

Die Entwicklungen im Bereich Künstlicher Intelligenz haben natürlich auch vor Grönland nicht Halt gemacht. Vor einigen Monaten hat der Zeitungsverlag Sermitsiaq.AG angekündigt, mangels Journalisten und staatlich anerkannten Übersetzern jetzt seine eigene Künstliche Intelligenz zu entwickeln, um die eigenen Artikel vom Dänischen ins Grönländische übersetzen zu können (Da viele Journalisten in Grönland Ausländer sind, werden sie üblicherweise erst auf Dänisch geschrieben). Das hat bei mir bei der Arbeit für Lacher gesorgt, denn bisher hieß es immer, dass Künstliche Intelligenz niemals Grönländisch übersetzen werden können wird. Das ist auch der Grund dafür, dass Grönländisch bei Google Übersetzer nicht vertreten ist. Die Künstliche Intelligenz muss mit riesigen Datenmengen gefüttert werden, in der bestimmte Strukturen, Wörter und Sätze immer wieder auftauchen, wodurch Parallelen zur Übersetzung gebildet werden können. Da Grönländisch jedoch eine polysynthetische Sprache ist, die zudem nicht über die größten Textkorpora verfügt, tauchen diese Strukturen nicht häufig genug auf. Wenn ich einen grönländischen Satz bilde, besteht eine recht große Chance, dass er ein Wort enthält, das noch nie zuvor gesprochen oder niedergeschrieben worden ist (Ich empfehle hierfür die Lektüre des Artikels zur Sprache). Sermitsiaq.AG hat anschließend sein Können damit bezeugt, einen Zeitungsartikel zu übersetzen, nachdem sie die Künstliche Intelligenz nur mit Zeitungsartikeln gefüttert hatten, eventuell sogar mit demselben, den sie anschließend übersetzen wollten, was dann natürlich eine reine Abschreibübung war.

Bei der Arbeit haben wir uns jedoch auch nicht aus Trotz verschlossen, weil unsere jahrelange Programmierung jetzt umsonst war. Da wir Sätze exakt anhand von grammatikalischen Regeln analysieren können, was Künstliche Intelligenz nicht kann, ist unser Input besser. Wir haben Tests gemacht mit einer reinen Maschinenübersetzung, einer reinen KI-Übersetzung und einer Übersetzung, bei der die KI unsere Analyse in Sätze umwandelt. Letzteres ist wohl der richtige Weg für gute Übersetzungen.

Warum schreibe ich das alles hier? Wir haben gerade einen neuen Konkurrenten bekommen: Die Wikimedia Foundation mit ihrem neuen Übersetzer von jeder Sprache in jede Sprache: MinT. Das Tool funktioniert natürlich genauso fantastisch, wie man es erwarten würde. Ich habe den englischen Beispieltext über Jazz neulich einmal ins Grönländische und zurück übersetzt und dieses tolle Resultat erhalten:

I'm a fan of America's Avon, Louisiana, New Orleans, the name of my 20th century surfboard. The French and Irish music industry has been growing rapidly since the 1920s, with the emergence of the modern music industry in the country, and the emergence and development of the new wave of music. African American American American American mother of European American American American tunic tunic tunics tunic tuning tunic tunes tunic tuned tunic tuner tunic tuners tunic tunings tunic tunc tunic tunyles tunic tunis tunic tunitures tunic tuniners tunic united tunic tunins tunic tunid tunic tunigunic tunic uniting tunic tunices tunic tunish tunic tunik tunic tunel tunic tunist tunic tunir tunic tunest tunic tunil tunic tunisi tunic tunal tunic tunine tunic tun The chords of the chessboard are a kind of improvisation of the piano, the piano, and the jazz, the jazz, and the sound of the sound of a musical instrument.

Jetzt habe ich es nochmal probiert und folgendes Resultat erhalten:

New Orleans Revolt was a violent riot that took place in the early 1900s, at an event known as „The Big One“, which occurred nearby to new orleans. was the first of blues and ragtime; jazz led to rock 'n' roll (and later, Jazz). Since 1920s in time for music as a medium it has been accepted by performers worldwide. was due to the interaction between African Americans and European-American people. The music of hip hop is a mixture that can be heard without interruption, with swinging blues tunes in its midst. chords and the strings allow for more openness in jazz, as well as a sense of improvisation. ip is rooted within West African culture with its musical performance practices; it also has an interest toward Afro-American music communities

Am Montag kam dann auch schon der erste grönländische Artikel aus dem Hause WMF, nämlich über Alain Delon. Ich versuche mich mit einer wortgetreuen Übersetzung, die in etwa aufzeigen soll, wie ein solcher Artikel auf einen Muttersprachler wirkt:

Alain Delon, kleinner Möbe in Probleme 1935. Achti November Sceauxa in Grönland im Wieder, wo man bereit ist, die haben anfangen Filme zu sein, wirklich nicht erkältet, Kinemamenschen wie, französisch bereites, und die Sachen, mit denen man ordnen herstellt, indem man zu seher über 1957 will. Während es viel Kin gibt gibt, mit den das ist französisch-in Amerika von Viel wie unsere Fangnetze, und auch in Eropa oodder ordentlich alle, auf diese Weise inklusi 134 nach aus Milio, die für deren Reiseabwesenheiten genutzt werden konnten. Dort im Versuch ein 50-60-70-Dorf zu jagen, in meiner klaanen kommenden Grundlage im geh in seinem Oberhelferstellvertreter. Mit welchen, die Kin haben, und gerade so eben meinen versuch, mit meinem ihr alle für den Versuch Orte zu jagen, an denen es Biograf gibt Quentin Tarantino und Sofia Coppola in Ländern und dann sie versuchend regelmäßig Wohnu zu meinem wiedererkenn bei Alain Delon, und online für einen, der versucht, Orte zu jagen, an denen es Biograf gibt einer, der ichtund sonst regelmäßig rinigt. Leonardo DiCaprio bei Alain Delon Biografortejägeri „Biografortejägerigebend reisender“ inklusi.

Ich gehe nicht davon aus, dass die klwp hier die Ausnahme ist und angesichts dieser Entwicklungen wäre es mein einziger und bester Rat an die Foundation, das Tool zurückzuziehen und noch besser alle kleinen Wikis ohne Community komplett dicht zu machen. Auch wenn die WMF sicher meint, dass ihr Übersetzer sicherlich jesusgleich die kleinen Sprachversionen errettet, so würde ich bei der „Erlösung“ in der Überschrift eher davon sprechen, dass man ihnen hiermit endgültig den Todesstoß gibt und sie von ihrem Leiden erlöst.

In bester Influenzamanier: Schreibt in den Kommentaren (der Disk), welche tollen Übersetzungen ihr zustande bekommt. kenny, 22.02.

Was die Anti-SLAPP-Richtlinie für Wikipedia bedeutet

EU-Gesetze und Wikipedia

Die meisten Wikipedia-Autoren können mit SLAPP nichts anfangen. Trotzdem nimmt SLAPP immer mehr zu, gemeint ist die rechtsmiss­bräuchliche Form der Klage, die den Zweck hat, Kritiker einzuschüchtern und ihre öffentlich vorgebrachte Kritik zu unterbinden. Eingesetzt wird sie vorrangig gegen Journalisten und Menschenrechts­verteidiger, um Äußerungen im öffentlichen Interesse zu verhindern oder zu sanktionieren. Ziel ist dabei nicht unbedingt das Gewinnen einer Klage, sondern den Beklagten durch hohe Prozess­kosten einzuschüchtern und dazu zu bringen, seine Tätigkeit einzustellen.

In Estland und Portugal kam es zu entsprechenden Klagen gegen die lokalen Wikimedia Foundations, wobei auch Autoren in die Klage einbezogen werden sollten. Die Klagen betreffen Artikel über einen estländischen Geschäftsmann und einen portugiesischen Politiker. Um derartige Angriffe zu verhindern, wurde in Brüssel, wie in anderen Ländern (z.B. USA) bereits existent, eine Anti-SLAPP-Richtlinie verabschiedet. Genaueres und Hintergründe zu neuen EU-Gesetzen, die die Wikipedia betreffen, gibt es am 5. März beim Digitalen Themenstammtisch mit unserem Vertreter Dimitar Dimitrov aus Brüssel. Salino01 17.2.

Schwurbelalarm

Das Programm re•shape von Wikimedia Deutschland „soll einen Beitrag zu Wissensgerechtigkeit leisten. Die Förderung wird sich nach den Bedarfen der Geförderten richten und beinhaltet folgende Elemente: Finanzielle Förderung, Ideelle Förderung und ein Rahmenprogramm.“

Eines der geförderten Projekte wird im Blog von Wikimedia Deutschland mit der Überschrift „Das Atmen hat keine Privilegien“ gefeiert. (An dieser Stelle kann aus Lizenzgründen nicht das Fry Meme eingefügt werden.) Wikimedia Deutschland fragt die Antragstellenden investigativ: „Was hat dein Wirken mit Freiem Wissen zu tun? Warum hast du dich für re·shape beworben?“ Antwort:

„Das Atmen hat keine Privilegien-Barrieren. Es ist sozusagen freies Wissen, das wir bei uns tragen, aber nicht immer sehen oder spüren, weil wir so verkopft sind.“

(Nochmal kein Fry Meme) Die Projekttragenden „haben mit einem Glossar für Heiler*innen angefangen und dann mit re·shape überlegt, was man frei zur Verfügung stellen kann. Es werden Videos aufgenommen, in denen die Heiler*innen aus dem Glossar Wissen und Kompetenzen teilen.“ Das ist ein zu begrüßender, innovativer Ansatz, um aus mündlichen Quellen Freies Wissen zu machen. In diesem Projekt wird jedoch die Grenze zur Pseudowissenschaft überschritten.

„Der Definition nach sind Heiler*innen Menschen aus dem nichtmedizinischen, alternativen und spirituellen Kontext. Darunter fallen sehr verschiedene Disziplinen. […] Die Spanne reicht von weniger wissenschaftlichen Ansätzen wie Reiki oder Astrologie bis zu klassischer Tanztherapie.“

Und hier wird über eine rote Linie getrampelt. Reiki und Astrologie sind keine „weniger wissenschaftlichen Ansätze“ sondern Geschwurbel. Den Projekttragenden ist völlig klar, dass „Wikipedia sehr akademisch und wissenschaftsbasiert ist“. Umso mehr feiern sie, „dass wir von re·shape angenommen wurden und der Impact und die Relevanz gesehen wurden“.

Ich habe dazu eine ganz klare Meinung: Projekte, die pseudowissenschaftliche Inhalte verbreiten, dürfen nicht von Wikimedia Deutschland gefördert werden. Sebastian Wallroth, 14.02.

Wie kann man Autoren ärgern?

Wenn man selbst WP-Autor ist, dann geht das bekanntlich recht einfach. Was aber, wenn man kein Autor, sondern Software-Entwickler bei der Wikimedia-Foundation ist? Dann … ja dann … dann gibt es ganz andere Möglichkeiten. Flächendeckender, vernichtender. Zum Beispiel braucht ja jeder Autor ein Schreibwerkzeug. Meißel, Gänsekiel, etwas in der Art. Im Fall des WP-Autors ist es der Editor. Trotz beharrlichen, jahrelangen Schubsens bleiben die erfahrenen WP-Autoren stur beim Wikitext-Editor in der einen oder anderen Form. Das also ist der zentrale Ansatzpunkt.

Nun stellt sich die Frage: Was ist das Gemeinste überhaupt? Ganz einfach: Wenn Arbeit weg ist, futsch, fort, unwiederbringlich?

Was sollte also seit der Zeit der PDP-7 ein Editor unbedingt leisten? Na klar: Sicherstellen, dass das nicht passiert. Nie, niemals, unter gar keinen Umständen, sofern irgend möglich. Das ist an sich nicht kompliziert, in der Grundversion sind das ein paar Zeilen Code. Man muss nur alle 1, 2 oder 5 Minuten den Wikitext der aktuelle bearbeiteten Artikel lokal speichern. Wenn dann der Browser aus irgendwelchen Gründen abstürzt oder einfriert (was seit Kurzem speziell beim Bearbeiten von Wikipedia-Artikeln relativ häufig geschieht), wird beim Neustart freundlich gefragt, ob der vorherige Bearbeitungszustand wiederhergestllt werden soll.

Leisten die Wikitext-Editoren das? Nein. Tun sie nicht. Browser abgeschossen. Artikelarbeit futsch. Beim Visual Editor funktioniert dagegen die Wiederherstelung des vorigen Bearbeitungszustands. Abteiung „Schubsen“: Bist ja selber schuld, wenn Du nicht unseren superschönen Visual Editor verwendest.

Es könnte nun einer kommen und sagen, das sei ein Punkt für die „Technischen Wünsche“. Nein, ist es nicht. Das Selbstverständliche sicherzustellen gehört nicht in die Abteilung „Kundenwünsche“. Mein Auto soll nicht gelegentlich spontan explodieren? Das ist kein „Kundenwunsch“. — Was sollte einem Softwareentwickler widerfahren, der im Jahr 2024 derartige Selbstverständlichkeiten nicht implementiert? Man mag sich Höllenstrafen ausdenken, eine davon wäre — wie immer — die selbst entwickelte Software benutzen zu müssen, in Ewigkeit. — Nun ja. Ich denke mir, die Softwareentwickler des Mediawiki sind auch Menschen. Und als solche wünschen sie, geschätzt und nicht verachtet zu werden. Dann wäre es eben tunlich, die paar Zeilen Code irgendwann einzubauen. Demnächst. WR, 11.2.

Jungwikipedianer-Treffen 2024

Obligatorisches Gruppenbild

Letztes Wochenende war es mal wieder so weit. Die Jungwikipedianer (und Nicht-Jungwikipedianer und Jungwikpedianerinnen) strömten aus allen Gegenden Deutschlands in die Stadt des Karnevals, dessen Ausprägung auf der Straße wir jedoch zum Glück um eine Woche entgangen sind. Beim Jungwikipedianertreffen 2024 kamen neun JWP sowie eine werdende Jungwikipedianerin zusammen, um gemeinsam zu recherchieren, diskutieren und editieren.

Das Wochenende verbrachten wir im Lokal K, mit Sightseeing entlang des Rheins und dem Besuch des Deutschen Sport & Olympia Museums. Angefangen mit den obligatorischen Kennenlernspielen im Tagungsraum der Unterbringung wurde sich einander erstmal vorgestellt. Durch das gemeinsame Abendessen wurde der neu entstandene Bund besiegelt.

Um nicht aus dem Schulrhythmus zu kommen, wurde der nächste Tag fast ebenso früh begonnen, wie es zur Schulzeit üblich ist. Nach der Fahrt mit den Öffis (die zum Glück wieder fuhren) waren wir im Community-Raum der Stadt Köln angelangt. Dort lernten wir viel über Drohnenfotografie und Bots in der Wikipedia. Weiterhin beratschlagten wir intensiv über geschlechtergerechte Sprache, den Umgang mit ehemaligen JWP und die Untiefen der JWP-Unterseiten. Die volle Dröhnung Wissen wurde sich dann im Sportmuseum gegeben. Beim netten Zusammensein im Lokal K schlossen wir Bekanntschaften mit den örtlichen Wikipedianern und verköstigten anschließend die selbst gekochten Speisen. Nachdem wir wieder viel zu spät ins Bett gegangen und viel zu früh aufgestanden waren, setzten wir uns eingehend mit den Erkenntnissen des Vortags auseinander. Schließlich fand auch dieses Treffen ein Ende.

Die JWP bedanken sich herzlich für die Organisation und Betreuung des Treffens durch die ehemaligen Mitglieder und die Betreuerinnen von Wikimedia Deutschland. Außerdem möchten wir für die Gastfreundschaft der Wikipedianer im Lokal K Danke sagen. Auf eine erneute, baldige Zusammenkunft. MrB, 07.02.

Unseriöse Genauigkeit

Stuttgart hatte am 31. Dezember 2022 genau 632.865 Einwohner. Wirklich? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht! Die Zahl kommt durch eine statistische Erhebung zustande, die mit Ungenauigkeiten behaftet ist. „Etwa 630.000“ ist das Äußerste, was man seriöserweise schreiben kann. Leider wimmelt es in der Wikipedia von solch albernen Zahlen. – Ein besonders tolles Beispiel sind Geokoordinaten. Hin und wieder gebe ich meinen Fotos Positionsdaten mit. Da ich es nur auf einige Meter genau weiß, gebe ich sie n Dezimalform auf nur vier Nachkommastellen an. Was macht die glorreiche Bild-Dateibeschreibung daraus? Sie rechnet in Grad, Minuten, Sekunden um, mit einer Nachkommastelle bei den Sekunden. Das macht bei der geografischen Breite etwa(!) 10 cm, bei der Länge noch weniger aus.

Jede Gymnasiastin lernt im Physikunterricht in der Oberstufe, dass man Zahlen nur mit so vielen Nachkommastellen angibt, die (gerade noch) größer sind als die Messungenauigkeit. Wikipedia ist in dieser Hinsicht unseriös; wird dem Anspruch, dass nur zuverlässige Angaben publiziert werden, nicht gerecht.

Mit ein paar schönen Beispielen hat gerade Edmund Weitz das Thema kurz und unterhaltsam aufs Korn genommen.

MP, 31.1.

Nachtrag hierzu: Das gibt es sogar in Einleitungen. Laut Republic P-47 wurden 15.683 Exemplare hergestellt, von der North American P-51 dagegen 15.686. Also weiß der Leser jetzt, dass drei mehr P-51 als P-47 gebaut wurden! Natürlich ist das Unsinn, die Zahlen in den Quellen variieren. KM, 8.2.

Wikipedia goes Lunar: Das Wissen der Menschheit erreicht den Mond!

Die Beiträge zahlreicher Wikipedia-Autoren sind nicht nur im World Wide Web zu finden, sondern nun auch auf dem Mond! Dank der Lunar Library ist das gesammelte Wissen der Menschheit, einschließlich der englischen Wikipedia, für außerirdische Archäologen oder zukünftige Generationen verewigt. S20, 29.2.

Die Steuerungsgruppe zur Revision des WMDE-Fürsorgekonzepts startet

Nachdem Wikimedia Deutschland im Januar zur Beteiligung am Revisionsprozess des Fürsorgekonzepts eingeladen hatte, hat sich hierfür nun eine neue Steuerungsgruppe gebildet. Die Steuerungsgruppe besteht aus Ehren- und Hauptamtlichen und wird voraussichtlich von März bis Juni 2024 im Rhythmus von 2 bis 3 Wochen online tagen. Aktuelle Details zur Arbeit der Steuerungsgruppe und aktuelle Entwicklungen sind auf der entsprechenden Seite des WMDE-Community-Portals zu finden. Nico (WMDE), 26.2.

Wikimania 2024: WMDE-Bewerbungsfrist für Teilnahmestipendien verlängert

Schriftzug Wikimania Katowice, die Buchstaben sind verschiedenfarbig gestaltet, der Hintergrund ist transparent
Logo der Wikimania 2024

Für die im August in Katowice stattfindende Wikimania 2024 vergibt Wikimedia Deutschland Teilnahmestipendien an Mitglieder der Communitys des Freien Wissens. Die Wikimania ist das internationale Austauschtreffen von Ehrenamtlichen der Wikimedia-Projekte, Mitarbeitenden der Wikimedia Foundation und der Wikimedia-Organisationen sowie an den Themen rund um die Wikimedia-Projekte Interessierten.

Die Bewerbungsfrist wurde bis zum 29. Februar (end of day, MEZ) verlängert. Alle Informationen gibt es im Portal für die Wikimania 2024, für Fragen steht das Team Communitys und Engagement gern unter wikimania@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.de zur Verfügung. sandro (wmde), 26.02.

Vorjury Wiki Loves Folklore

Seit dem 1. Februar 2024 läuft der Fotowettbewerb Wiki Loves Folklore in Deutschland parallel zum internationalen Fotowettbewerb. Die Fotografen haben bis Ende März 2024 Zeit, ihre Fotos zum Thema Volkskultur, Traditionen und Kulturerbe hochzuladen.

Bereits jetzt sind über 1700 Fotos zu diesem Thema aus unterschiedlichen Bereichen wie zum Beispiel Feste, Essen, Tänze und Trachten hochgeladen. Die Fotos sollen nach dem Wettbewerb von einer Jury bewertet werden. Doch dafür braucht sie wie bei den anderen großen WLX-Fotowettbewerben die Unterstützung einer Vorjury.

Ab sofort können die eingereichten Fotos von der Vorjury bewertet machen. Mach bitte mit und bewerte die Bilder als Teil der Vorjury. Folklore ist mehr als du glaubst. Aus diesem Grund haben wir im ersten Jahr den Begriff sehr weit gefasst und legen den Fokus nicht so stark auf kulturhistorische Hintergründe. Folklore hat für jeden eine andere spannende Bedeutung. Z t 26.02.

Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium

2019 fand die WikiCon im Wuppertaler Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium statt. Mir ist diese letzte Prä-Covid-WikiCon vor allem als WikiCon der kurzen Wege in Erinnerung, weil Hauptbahnhof, Veranstaltungsort und, für die meisten jedenfalls, Hotelzimmer fußläufig beieinanderlagen, kaum mehr als fünf Minuten jeweils, wenn überhaupt. Und wegen der vielen Treppen, der es in Elberfeld wohl mehr gibt als Brücken in Venedig.

Heute ist das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in die Schlagzeilen geraten, weil bei einem Amoklauf-Zwischenfall fünf Schüler bei einem Messerangriff verletzt wurden, darunter wohl auch der Täter. Außer ihm befinden sich zwei der Verletzten auf der Intensivstation eines Krankenhauses. Im Namen der Community drücke ich die Hoffnung aus, daß die Verletzten so rasch als möglich genesen. Ich hoffe außerdem, daß Schüler und Lehrer bald den Weg zurück in die Tagesroutine zurückfinden. MaB 22.02.

Erinnerung: Wikimania-Stipendien

Schriftzug Wikimania Katowice, die Buchstaben sind verschiedenfarbig gestaltet, der Hintergrund ist transparent
Logo der Wikimania 2024

Für die im August in Katowice stattfindende Wikimania 2024 vergeben die Wikimedia-Organsationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Teilnahmestipendien an Mitglieder der Communitys des Freien Wissens. Die Wikimania ist das internationale Austauschtreffen von Ehrenamtlichen der Wikimedia-Projekte, Mitarbeitenden der Wikimedia Foundation und der Wikimedia-Organisationen sowie an den Themen rund um die Wikimedia-Projekte Interessierten.
Die Bewerbung ist noch bis zum 25. Februar (bei WMDE und WMAT) bzw. bis zum 31. März (bei WMCH) möglich. Für alle Interessierten aus Deutschland gibt es am 22. Februar noch eine Sprechstunde als Möglichkeit, Fragen rund um den Prozess und die Wikimania allgemein zu stellen. Manfred Werner (WMAT), 20.02.

Kleine Freuden (54): Verlinkung von Biographien

Auch Dein Beitrag in der Fortsetzungs-Reihe Kleine Freuden ist willkommen! Mehr dazu im ersten Kurierartikel 2015Jetzt die bisherigen Ausgaben lesen und selber mitmachen!

In der letzten Woche wurde der Artikel Konflikt überarbeitet. Beim Bequellen des Artikels fiel auf, dass die meisten Autoren der am Artikelanfang verwendeten Quellen bereits biographische Artikel hatten, auf die verlinkt werden konnte. Das waren beeindruckende 8 der ersten 13 Einzelnachweise, herzlichen Dank an meine Kollegen! ghi, 18.2.

Fotoworkshop Köln 15.–17.3.2024

Andere für die Wikipedia fotografierende Menschen treffen, Fragen zu Blende, Verschlusszeit, Rauschen, dem zickigen Autofocus oder RAW-Bearbeitung loswerden, Man- und Womansplaining betreiben, erfahren wie erstklassige WLM-Fotos entstehen und sich untereinander vernetzen - dafür wollen wir uns vom 15. - 17.3. im Lokal K treffen. Auf der Projektseite findet Ihr einen Programmentwurf, der ggf. an die Bedürfnisse der angemeldeten Personen angepasst werden kann. 15 Leute können gern teilnehmen, Anreise und Unterkunft können durch WMDE gefördert werden. SB, 15.2.

WikiCon 2024

Save the Date: Die Planungen für die nächste WikiCon nehmen Fahrt auf. Stattfinden wird sie in der Landes­hauptstadt Wiesbaden, vom 4. bis 6. Oktober 2024. Informationen über die Räumlichkeiten und die weitere Planung werden eingestellt, sobald final die Tinte unter den Verträgen getrocknet ist. Wir freuen uns auf Euch. Für das Orga-Team (A u. I) 15.2.

U4C-Abstimmung – Ergebnis

Mit gut 74 % Zustimmung ist in der kürzlichen Abstimmung der Satzungsentwurf für das Universal Code of Conduct Coordinating Committee (U4C), also das „Koordinationskomitee für den Universellen Verhaltenskodex“, angenommen worden. 1746 gültige Stimmen und zusätzlich über 200 Kommentare wurden abgegeben. Als Teil des Freiwilligenkomitees, das den Entwurf erarbeitet hat – das U4C Building Committee (U4C-BC) –, ist das Ergebnis für mich auch persönlich eine große Freude.

Die Satzung wird nun als Grundlage für das erste U4C dienen, dessen Wahl durch das U4C-BC im Anschluß vorbereitet werden wird. Denis B, 12.2.

Update: Eine detailliertere Auswertung mit Zusammenfassung von Kommentaren wurde im Metawiki veröffentlicht.MR(WMDE), 5.3.

WMDE-Veranstaltungshinweis: Medienzukunft 2025

Seit vielen Jahren engagiert sich WMDE für Potenziale freier Lizenzen für Wissensinhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. WMDE veranstaltet dafür Runde Tisch (siehe Beispielbericht) und unterstützt die Freiwilligen von Wiki loves broadcast im Rahmen von Kooperationen (siehe Beispielbericht). In einer Diskussionveranstaltung soll die Thematik weiter vorangetrieben werden: Wie werden Öffentlich-Rechtliche ihrem Auftrag künftig gerecht? Welche Rolle können innovative Lizenzmodelle für die Verbreitung von hochwertigen Wissensinhalten spielen? Im Buch „Medienzukunft 2025: Wie kann Vielfalt gelingen?” analysieren Medienschaffende, welche Chancen und Notwendigkeiten sich angesichts dieser Fragen aus ihrer Perspektive auftun. Darüber diskutieren Tabea Rößner, Cay Wesnigk, Laura-Kristine Krause und Herausgeber Dr. Thorolf Lipp am 20. Februar bei Wikimedia Deutschland e. V.. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit gibt es auf der Veranstaltungswebseite; wo im Nachgang eine Aufzeichnung verfügbar gemacht wird. Lilli Iliev (WMDE), 8.2.

Dringend gesucht!

Wieder einmal wird dringend irgendetwas oder irgendjemand gesucht. In diesem Fall eine Jury für den legendären Schreibwettbewerb. Viel unbezahlte Arbeit, wenig Anerkennung, also, was hindert euch daran euch hier zahlreich einzutragen? Bis zum 19.2. werden noch Bewerbungen angenommen! H., 8.2.

Handbücher zum Thema Persönlichkeitsrechte veröffentlicht

Handbuch zum Thema „Persönlichkeitsrechtliche Rahmenbedingungen für Textbeiträge in der Wikipedia“

Nachfolgend zu den Weiterbildungen zu rechtlichen Fragestellungen mit Fokus auf das Thema Persönlichkeitsrechte, die Wikimedia Deutschland in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Anne Lauber-Rönsberg und ihrem Team der Professur für Bürgerliches Recht, Immaterialgüterrecht, insb. Urheberrecht, sowie Medien- und Datenschutzrecht der Technischen Universität Dresden in 2022 angeboten hat, kam der Wunsch nach Leitfäden zu den Schwerpunktthemen Persönlichkeitsrecht mit auf Artikelinhalte bzw. mit Fokus auf Medieninhalte auf. Prof. Dr. Lauber-Rönsberg und ihr Team haben in der Folge an entsprechenden Leitfäden gearbeitet, die nun in Form von zwei Handbüchern veröffentlicht wurden. Die Handbücher enthalten auch verschiedenen Praxisbeispiele, die von Community-Mitgliedern skizziert wurden und zu denen bereits im Rahmen der Schulungsangebote ein Austausch stattgefunden hat. Weitere Informationen zu dieser aktuellen Veröffentlichung gibt es im WMDE-Community-Portal. sandro (wmde), 8.2.

Nur alle vier Jahre oder der Wartungsbausteinwettbewerb

Nein, der Wartungsbausteinwettbewerb findet in der Wikipedia nicht nur alle vier Jahre, sondern viermal im Jahr statt.

Aber nur alle vier Jahre ist Schaltjahr. Schon bald ist es soweit. Im diesjährigen Kalender findet man beim Februar 29 Tage. Grund genug, dass im Winter-Wartungsbausteinwettbewerb die Kategorie:Chronologie eine der drei Bonus-Kategorien ist. Das ganze Jahr 2024 ist Internationales Jahr der Kamele. Daher ist die zweite Bonus-Kategorie die Kategorie:Lebewesen in menschlicher Nutzung und Haltung, wahrscheinlich die längste Bonus-Kategorie aller Zeiten. Dazu kommt noch die Kategorie:Portugal anläßlich der dortigen Parlamentswahl am 10. März 2024.

Aber nicht nur mit diesen drei Bonus-Kategorien ist eine Teilnahme am Winter-Wartungswettbewerb möglich, sondern jede Verbesserung eines Artikels mit einem Wartungsbaustein oder Mini-Baustein zählt. Der kommende Wettbewerb startet schon am Sonntag, den 11. Februar 2024 und endet Sonntag, den 25. Februar 2024 (einschliesslich). Die Bonus-Regelungen für Vielseitigkeit, besonders alte Bausteine und 50 erledigte Minibausteine sind dabei gegenüber dem letzten Wettbewerb unverändert. Allerdings wurden die Regeln ergänzt, was als Minibaustein zählt.

Einfach unter Wartungsbausteinwettbewerb/Winter 2024 anmelden und möglichst viele Artikel eintragen. Eine Anmeldung ist auch noch während des laufenden Wettbewerbes möglich. Falls noch jemand überlegt, ob er den Wettbewerb als Schiedsrichter unterstützen soll: fünf haben sich bereits gemeldet, aber weitere helfende Hände sind willkommen. N 5.2.

Erinnerung – Wikimedia Foundation Österreich Spendenbanner community call morgen

Hallo,

Wie bereits erwähnt (im Dezember), werden wir morgen einen Community Call veranstalten, bei dem ihr eure Fragen und Kommentare rund um die bevorstehende Banner-Fundraising-Kampagne der Wikimedia Foundation in Österreich einbringen könnt.

Die Details zum Call findet ihr auf der Community Collaboration Seite.

Liebe Grüße, JBrungs (WMF), 5.2.

Wiki Education Foundation

Viele Studienan­fänger lernen hier­zu­lande am ersten Tag, dass sie Wiki­pedia nicht nutzen sollten. Die Wiki­pedia könne von jedem editiert werden, sei nicht ver­trau­ens­würdig und „eine Todsünde gegen die Götter der Wissen­schaft“.

Die „Wiki Education Foundation“ verfolgt in den Vereinigten Staaten und Kanada einen ganz anderen Ansatz. Die Studenten sollen dazu ermutigt werden, die von ihnen im Kurs erarbeiteten Informationen aktiv in die Wikipedia einzuarbeiten, um damit inhaltliche Lücken zu schließen und die Qualität der Wikipedia zu verbessern. Ziel ist es, neue Artikel zu schreiben, bestehende Artikel zu aktualisieren oder mit zuverlässigen Quellenangaben zu versehen. So konnten in den letzten Jahren im Rahmen von 6200 unterstützten Projekten mit insgesamt etwa 120.000 teilnehmenden Studierenden über 100 Millionen Wörter in der englischsprachigen Wikipedia ergänzt werden. Studierende lernen so Medienkompetenz, Recherche, Schreiben und Zusammenarbeit. Die Foundation unterstützt die Dozenten und Studenten auf einer OpenSource-Plattform mit einer Bibliothek aus verschiedenen Schulungsmodulen.

Am 19. Februar wird Frank Schulenburg, Executive Director der Wiki Education Foundation, im Rahmen des Digitalen Themenstammtischs einen Einblick in die Arbeit der Wiki Education Foundation geben, die im Februar 2024 ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Außerdem wollen wir darüber sprechen, welche Rolle Wikipedia in der deutschen Hochschulszene spielt. Hast auch Du Lust, Dich zu informieren oder über dieses Thema zu diskutieren, so melde Dich auf der Seite WP:DTS an. Salino01, 3.2.

Auslandsagent

Der Kurier berichtete ja bereits im Dezember von der Auflösung des russischen Wikimedia-Chapters und dass dies beschlossen wurde, nachdem dessen Vorsitzende Stas Kozlovsky unter Androhung der amtlichen Einstufung als „Auslandsagent“ zur Kündigung von der Moskauer Uni genötigt worden ist. Während sich die Info über die angeblich unmittelbar bevorstehende Einstufung zunächst nicht bestätigt hatte, ist's nun seit gestern Abend offiziell: Laut Justizministerium Russlands ist Stas ab sofort „Auslandsagent“, höchstwahrscheinlich als erster aktiver Wikipedianer ever. Die Einstufung erfolgte in einem Zug mit u.a. dem Menschenrechtsaktivisten Oleg Orlow, was sogar der deutschen Tagesschau eine Meldung wert gewesen ist. --A.Savin 03.02.

Wiki Loves Folklore

Erster Beitrag zur WLF Deutschland 2024

Heute hat der internationale Fotowettbewerb Wiki Loves Folklore begonnen. Der Wettbewerbszeitraum ist vom 1. Februar bis zum 31. März 2024. Deutschland nimmt zum ersten Mal daran teil. Folklore ist ein schwerer für manche altbacken klingender Begriff. Wir haben uns dabei an den internationalen Wettbewerbsnamen gehalten. Mögliche andere Begriffe wie Brauchtum, Traditionen und Volkskultur sind vermutlich ebenfalls schwer zugänglich. Trotz dieser Schwierigkeiten soll der Wettbewerb Spaß machen und zeigen, dass Tradition und Volkskultur uns in vielen Bereichen berührt und gegenwärtig ist.

Für den Wettbewerb sind Fotos zu vielen Themen zugelassen, so zum Beispiel Feste, Aufführungen, Tänze, Musiktradition, Brauchtum, Spiele, Küche, Tracht, Märchen und Sagen. Viele dieser Kulturgüter sind als Immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Die ersten Fotos wurden heut morgen von Benutzer:Aagnverglaser hochgeladen - Bilder einer Ortspyramide, die wunderbar das Thema Weihnachten darstellt.

Ich bin gespannt, wie unsere Fotografen die Volkskultur fotografisch darstellen, von Sauerbraten über sorbische Ostertraditionen zu Fastnachtsumzügen und Hip-Hop-Musik und von Pfefferkuchen über Fastenbrechen zur Ostfriesischen Teekultur und Hopse spielenden Kindern. Wir freuen uns auch über Bilder der Trachtenbewegung.

Wir wünschen viel Spaß bei Wiki Loves Folklore Z thomas 1. Februar