Hefte raus, Abschlussprüfung
Meine Tochter befindet sich, wie alle Schüler und Schülerinnen der zehnten Klassen der entsprechenden Schultypen, aktuell in den Prüfungsvorbereitungen zum Mittleren Schulabschluss in Nordrhein-Westfalen – soweit unspektakulär aus der Wikipedia-Brille. Heute kam sie allerdings zu mir mit ihrem offiziellen Schulbuch zum „Prüfungstraining“ vom Westermann-Verlag, denn darin befindet sich eine vollständige Prüfungseinheit zum Thema „Wikipedia als Quelle zur Informationsbeschaffung“, die offensichtlich aus der Originalprüfung von 2022 stammt. Mit Hilfe von mehreren zur Verfügung gestellten Materialien sollen die Schüler:innen hier das vorgegebene Thema analysieren und verschiedene Aufgaben bearbeiten.
Bei den Materialien handelt es sich vor allem um Extrakte aus Texten über Wikipedia, etwa ein historischer Abriss zur Wikipedia-Geschichte von Denis Gießler, ein Artikel von Torsten Kleinz über die Wikipedia über Kurt Jansson von 2012, eine Vorstellung des Schulprojektes von Wikimedia Deutschland mit Porträt von Denis Barthel von 2009, eine Vorstellung des Wikipedianers Gereon K., ein Artikel zu einem Fake-Beitrag zu einem erfundenen Dämon von 2018, ein Interview mit Lukas Mezger von 2021 und ein Artikel zum „Fachkräftemangel“ und „Schönschreibern“ von Thomas Urban von 2019. In den Aufgaben sollen die Schüler:innen auf dieser Basis einen Aufsatz über das vorgegebene Thema schreiben und konkret auf die Hintergründe der Entstehung der Wikipedia, ihre Stärken als Informationsquelle und die Zusammensetzung der Autorenschaft der Wikipedia mit den damit verbundenen Problemen bezüglich Qualität und Glaubwürdigkeit eingehen. Gipfeln soll das Ganze dann in einer Beurteilung und eigenen Überlegungen, „inwiefern die Nutzung der Wikipedia zur Informationsbeschaffung sinnvoll sein kann.“
Ich persönlich freue mich sehr, dass die notwendige kritische Bearbeitung dieses Themas Eingang in die Schule gefunden hat und das Ganze auch weitestgehend sachlich korrekt und anhand von gut ausgewähltem Material aufgearbeitet wird. Wie eingangs geschrieben handelt es sich hierbei um ein Lehr- und Prüfungsbuch für die 10. Klasse in Vorbereitung auf den Mittleren Schulabschluss, ist also sowohl in den Realschulen wie auch in Gesamtschulen und in Hauptschulen mit 10b-Strang in NRW (und wahrscheinlich auch andernorts) präsent und nicht nur in der gymnasialen Oberstufe. Persönlich habe ich mich natürlich auch gefreut, ein paar alte Kollegen und Geschichten wieder zu treffen, die fast alle noch heute aktiv hier rumwerkeln.AR, 25. 1.
"Wissen für alle": SRF-Erklärvideos nun auch auf Wikimedia Commons
Das deutschsprachige Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) mit Service-public-Auftrag hat begonnen, Erklärvideos unter Creative Commons-Lizenz «CC BY SA» zur freien Nutzung zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit Wikimedia CH.
Die ersten grafisch aufbereiteten Erklärvideos stammen aus der Wissenschaftsredaktion von SRF und sind dank der Zusammenarbeit mit Wikimedia CH ab sofort in Wikimedia Commons auffindbar. Aber auch Schüler*innen, Lehrpersonen und Bildungseinrichtungen profitieren von den Videos. Sie können diese frei verwenden oder bearbeiten.
Wie funktioniert die Wasserversorgung in der Schweiz? Weshalb gab es letzten Sommer im Bündner Bergdorf Brienz einen Felssturz? Welche Arten von Kopfschmerz gibt es? Diese und weitere wissenschaftliche Themen behandeln die neuen Videos von SRF. Komplexe Zusammenhänge werden den Zuschauer*innen in wenigen Minuten einfach verständlich gemacht. Die Inhalte aus den Bereichen Natur, Umwelt, Wissen und Gesundheit stammen aus den SRF-Wissenssendungen «Einstein» und «Puls». Sie basieren auf vertiefter Fachrecherche und wurden für die öffentliche digitale Nutzung neu aufbereitet.
«’Wissen für alle’: Das wollen wir bieten und die Erklärvideos ermöglichen uns genau das», freut sich Andrea Fischli Roth, Angebotsverantwortliche des multimedialen Teams Wissenschaft bei SRF Kultur.
Dank dem Projekt Wiki Loves Broadcast und dem regen Austausch in Deutschland zwischen der Wikimedia-Welt und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wurde bereits eine ganze Reihe Videos von ARD und ZDF auf Wikimedia Commons hochgeladen. In der Schweiz haben SRF wie auch Wikimedia CH das Thema aufgegriffen und sind aufeinander zugegangen. Jenny Ebermann, Geschäftsführerin von Wikimedia CH: «Wir freuen uns, dass nun auch aus der Schweiz Bildungsinhalte dank Wikimedia Commons und Wikipedia nutzbar werden.»
Die SRF-Videos zur freien Nutzung sind sowohl auf Play SRF oder www.srf.ch/creativecommons, als auch auf Wikimedia Commons, Category:Videos by SRF Wissen, abrufbar. Das Pilotprojekt dauert bis Ende Juli 2024. Ob und in welcher Form es weitergeführt wird, wird nach Ende der Testphase evaluiert.
Siehe dazu auch die News auf www.wikimedia.ch. Kerstin Sonnekalb (WMCH), 24.01
Chinesische Wikipedia führt Admins auf Probe und Schiedsgericht ein sowie weitere zh-Meta-Reformen
Zusammenfassung: Die chinesische Wikipedia hat sich im Dezember 2023 in einer großangelegten Umfrage zu zahlreichen Reformen entschlossen. Die für Admins nötige Mehrheit soll reduziert werden von 80 % auf 70 % oder 75 %. Kandidaten mit weniger Zustimmung, aber mindestens 50 % sollen für ein Jahr Adminrechte erhalten (Admin auf Probe). Das Recht, IP-Blockausnahme zu vergeben, soll neben den Admins eine zusätzliche Benutzergruppe erhalten. Außerdem soll ein Schiedsgericht eingeführt werden. Details noch offen. Potentielle CU-Reformen erhielten keine Mehrheit.
Zufällig stieß ich auf folgende chinesische Seite: zh:Wikipedia:請求評論/2024年管理人員制度改革. Es handelt sich um eine Art Umfrage oder Meinungsbild zu Admin-Reformen im weitesten Sinne.
Die Einleitung zeichnet ein eher düsteres Bild der eigenen Situation. Die WMF bannte 2021 mehrere Admins (Kurierartikel). Seither befände sich das Projekt (zh-wp) in einer Administrationskrise. 2023 seien drei Admins zurückgetreten wegen Inaktivität und Rechtemissbrauch, während kein einziger neu gewählt wurde. Das Vertrauen in die Admins wäre auch allgemein beschädigt wegen Kontroversen in der Community. Details werden nicht genannt; sie scheinen der Community bekannt zu sein. Anfügen möchte ich noch, dass seit einigen Jahren (2018?) die chinesische Wikipedia keine eigenen Checkuser mehr hat als Folge einer Entscheidung der WMF. Seither müssen CU-Anfragen auf Meta an die Stewards gerichtet werden.
Der erste angenommene Abstimmungspunkt bezog sich auf die nötige Mehrheit für Adminkandidaten, die vor vielen Jahren mehr oder weniger willkürlich auf 80 % festgelegt wurde. Seit Jahren wurde dieser Wert als zu hoch angesehen. Es gab große Einigkeit, den Wert zu senken. Wie sehr, wird in einer weiteren Abstimmung festgelegt. Diskutiert wurden 75% und 70%. Nur sehr wenige Benutzer erwähnten 2/3 wie auf de-WP.
Jedenfalls war man sich einig, dass alle Kandidaten, die über 50% erhalten, für ein Jahr begrenzt die Adminrechte erhalten sollen. Das entspräche relativ genau unserem Admin-auf-Probe-Konzept, das derzeit in unserer Umfrage recht klar abgelehnt wird. Wir sollten im Auge behalten, wie die Sache sich entwickeln wird.
Eine kleinere Änderung bezieht sich auf das IP-Sperren-Ausnahme-Recht. (Normalerweise werden IP-Adressen derart gesperrt, dass man durch Einloggen in ein existierendes Konto noch bearbeiten kann. Gelegentlich werden IPs aber derart gesperrt, dass auch Benutzerkonten von dieser IP aus nicht mehr arbeiten können. Mit diesem Recht kann man dann dennoch editieren.) In der chinesischen Wikipedia wird dieses Recht von sehr vielen Benutzern benötigt, was mit der staatlichen Internetzensur zusammenhängt. Jedenfalls gab es nicht genügend Admins, die die Rechte vergeben konnten, und die Wartezeit betrug schon bis zu 45 Tage. Das kostet natürlich neue Autoren. Also soll demnächst eine neue Benutzergruppe geschaffen werden, die dieses Recht vergeben kann.
Abgelehnt wurden Vorschläge, Admins nur noch auf begrenzte Zeit zu wählen, sowie Wiederwahl- oder Abwahlsysteme.
Die konsequenzenreichste Änderung ist womöglich die Einführung eines Schiedsgerichts. Details sollen zwar noch in einer weiteren Diskussion oder Abstimmung festgelegt werden, aber die grundsätzliche Einführung wurde wohl sehr klar beschlossen. Interessant ist der konkrete Hintergrund für die Einführung. Es gab wohl immer wieder Probleme, die kein Admin entscheiden wollte aus Angst vor Kritik. Die Hoffnung ist, dass eine Gruppe sich gemeinsam dieser Probleme annehmen könnte. Es handelt sich im Allgemeinen um ein ‚gewöhnliches‘ Schiedsgericht, wie es sie in vielen Projekten gibt. Etwas merkwürdig ist der Vorschlag eines Sitzungsleiters, der Admin sein muss, aber dem Schiedsgericht selbst nicht angehört. Außerdem sollen wohl Stewards eine Rolle spielen. Google übersetzt das folgendermaßen auf Deutsch:
- "Zusammensetzung : Bestehend aus vierzehn Personen.
- Die beiden Wikimedia-Moderatoren [Link auf meta:Stewards ] fungieren als Beobachter und Berater des Schlichtungsausschusses. [Gemeint: Schiedsgericht] Sie sind dafür verantwortlich, die Wahl, Zusammensetzung und Arbeitsweise des Schlichtungsausschusses zu überwachen und den Ausschuss bei Bedarf zu beraten. Treten bei der Arbeit des Gremiums Probleme auf, kann der Betreuer diese der Gemeinde [Community] melden.
- Supervisor-Plätze werden von Supervisoren selbst empfohlen oder nominiert und durch Community-Voting bestätigt."
Der Alternativ-Vorschlag lautet wie folgt:
- "Zusammensetzung : Bestehend aus elf Personen.
- Ein Wikimedia- Moderator [Link auf meta:Stewards ] fungiert als Ombudsmann und Berater des Schlichtungsausschusses [Schiedsgericht] und ist dafür verantwortlich, die Wahl, Zusammensetzung und Arbeitsweise des Schlichtungsausschusses zu überwachen und den Ausschuss gegebenenfalls zu beraten. Treten bei der Arbeit des Gremiums Probleme auf, kann der Betreuer diese der Gemeinde [Community] melden.
- Supervisor-Plätze werden von Supervisoren selbst empfohlen oder nominiert und durch Community-Voting bestätigt."
- Ein Wikimedia- Moderator [Link auf meta:Stewards ] fungiert als Ombudsmann und Berater des Schlichtungsausschusses [Schiedsgericht] und ist dafür verantwortlich, die Wahl, Zusammensetzung und Arbeitsweise des Schlichtungsausschusses zu überwachen und den Ausschuss gegebenenfalls zu beraten. Treten bei der Arbeit des Gremiums Probleme auf, kann der Betreuer diese der Gemeinde [Community] melden.
Über den Sinn und Zweck von Stewards kann ich hier nur spekulieren. Möglicherweise hängt dies mit dem ausgeprägten Misstrauen in der chinesischen Community zusammen, das eingangs in der Umfrage erwähnt wurde. Ein Steward, also jemand, der schon das Vertrauen der globalen Community hat, ist wohl kaum in Verdacht, insgeheim für den chinesischen Staat als Denunziant zu arbeiten, und kann die Wiki-Öffentlichkeit informieren, falls hinter verschlossenen Türen die neuen Schiedsrichter irgendwelche krummen Sachen versuchen sollten. Einer der Kontra-Stimmer meinte jedenfalls, er hätte "große Sorge, dass aus dem Schlichtungsausschuss der „Nationale Volkskongress“" werden könnte. Man verwies ihn auf die "Vorgesetzten". Gemeint waren wohl die Stewards, die überwachen sollen, dass alles regelkonform abläuft.
Die letzten Umfragepunkte betrafen die mögliche Wiedereinführung lokaler Checkuser (Ernennung durch das neue Schiedsgericht, individuelle Wahlen, Kandidaten direkt der WMF vorschlagen) von denen aber keiner eine Mehrheit erhielt. KdV, 21.01
WMF musste Artikel löschen wegen DSGVO und Verstoßes gegen Persönlichkeitsrechte
Zusammenfassung: Die WMF musste vor kurzem in der französischen Wikipedia einen Artikel löschen, nachdem sie von einem französischen Gericht in zweiter Instanz dazu verurteilt worden war. Das Gericht sah insbesondere Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung der EU und das Persönlichkeitsrecht bzw. das Recht auf Privatsphäre. In der französischen Community entbrannte daraufhin eine Debatte um Biografien zu lebenden Personen, die zwar Relevanzkriterien erfüllen (hier als Autor), aber eigentlich keine Person des öffentlichen Lebens sind und über die es daher kaum unabhängige Belege gibt. Gegen das Urteil ist noch Revision möglich, es muss aber vorerst umgesetzt werden.
Beim Artikel handelt es sich um fr:François Billot de Lochner, geboren als François Billot, einen französischen, konservativen Aktivisten und Essayisten und laut Eigenaussage auch Verbandsaktivist, Financier und Investmentbanker sowie Nachfahre eines französischen Königs. Er ließ sich 2006 „umbenennen“, in François Billot de Lochner, also de facto ein offizieller Namenszusatz, der wohl Adel ausdrücken soll (etwa dem deutschen „von Lochner“). Der gelöschte Artikel war noch eine Weile im Google-Cache einsehbar und mir daher bekannt.
Der Artikel war bestenfalls ein längerer Stub: Zwei Zeilen Einleitung, in denen de Lochner definiert wird als konservativer Aktivist und Autor, was auch der Beschreibung seines Anwalts entspricht [1] und damit wohl nicht negativ zu interpretieren ist. Im Abschnitt „Biografie“ geht es mit mehreren Sätzen ausschließlich um seine „Umbenennung“. Zu ihm als Person erfährt man praktisch gar nichts. Der nächste Abschnitt ist eine Liste mit seinen „Werken“, wobei bei den ersten beiden ausdrücklich vermerkt ist, dass er sie veröffentlichte als „François Billot“ (also ohne „de Lochner“). Es folgen die üblichen Fußnoten und Belege etc. In der Gerichtsentscheidung wird der Artikel ähnlich beschrieben und sogar zitiert.
In seiner Klage bezieht sich de Lochner insbesondere darauf, dass sein alter Name nicht mehr genannt werden dürfe. Ein Detail, das hierzuwiki auch eine Rolle spielt bei Personen, die sich aus ganz anderen Gründen umbenannt haben.
Chronologie:
- 31 August 2019: Artikel wird erstellt (fr:François Billot de Lochner, Loguch) vom Benutzer Renaldus, einem Gelegenheitsautor mit heute 900 Edits seit 2013
- 4 April 2020: Eine URV im Artikel wird entdeckt: fr:Discussion:François Billot de Lochner/Droit d'auteur, dort Link auf https://www.stopauporno.fr/qui-sommes-nous/notre-equipe/, eine Anti-Porno-Gruppe, deren Gründer de Lochner ist. Dort findet man eine Kurzbiografie: Studium der Politologie, Doktor in Wirtschaft, Vater mehrere Kinder, mehrere Stationen im Finanz- und Bankensektor. Nichts davon fand sich im Artikel wieder, wmgl. weil die Quelle als parteiisch abgelehnt wurde (Spekulation meinerseits).
- 18. April 2020. Löschdiskussion fr:Discussion:François Billot de Lochner/Admissibilité wird knapp behalten. Der LA stammt von einem Konto, das kurz danach gesperrt wurde wegen „kein Wille“. Sowie weiteren Socken, die für Behalten stimmten, aber kurz danach wegen undeklariertem bezahltem Schreiben geperrt wurden, sowie welcher, die für Löschen stimmten wegen Sockerei gesperrt und wegen kein Wille gesperrt.
- ? Laut Auskunft von Stewards und französischen Freiwilligen tauchen diverse IPs und Neukonten im Artikel auf die aber revertiert wurden.
- 14. Mai 2020: Der Anwalt des Herrn de Lochner schickt der WMF eine Email und verlangt die Löschung „seines“ Artikels. De Lochner veröffentlich die Mail seines Anwalts auf seiner privaten Website: https://francois-billotdelochner.fr/wp-content/uploads/2020/06/maitre-sarda-fdelochner-contre-wikipedia.pdf
- 8. Juni 2020: Die WMF antwortet und verweist auf die Community, oder genauer an die Freiwilligen, die den Artikel editierten.
- ? Laut Gerichtsurteil kam es auf der Diskussionseite zu Diskussionen, die de Lochner als sehr abweisend empfand. Vermutlich fanden diese zu etwa diesem Zeitpunkt statt. Die Urteilsbegründung beschreibt de Lochners Darstellung dieser Diskussion. Diese offenbare, dass es den Freiwilligen nur darum gehe, ihm zu schaden. Beiträge von Autoren, die die Seite vervollständigen wollten, würden ihm zufolge systematisch gelöscht von „böswilligen“ Benutzern (malveillant), denen es in keinster Weise darum gehe, eine in sich stimmige (vollständige) Biografie zu erstellen und damit offenbarten, dass es ihnen nur darum gehe, ihm zu schaden. Den Artikel selbst beschreibt de Lochner gegenüber dem Gericht als sehr lückenhaft, was seine „multiplen Aktivitäten“ angehe (wohl im Bankenwesen). Seine gesamte Biografie sei reduziert auf seine Umbenennung, die wie aus seinem Leben herausgeschnitten sei und als einzig Wissenswertes über ihn präsentiert werde.
- 25. Juni 2020: Der Anwalt de Lochners legt ein Konto an https://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Verwaltung_Benutzerkonten-Zusammenführung?target=AvocatLochner (wörtlich „Benutzer:AnwaltLochner“). Er fügt im Artikel einen Stammbaum de Lochners ein, den dieser auf seiner privaten Website veröffentlicht hat. Außerdem gibt es Diskussionsbeiträge des Kontos, das nur 4 Tage später gesperrt wird, offiziell wegen Passage en force - L'article fait l'objet d'une action en justice, also wegen offizieller Prozesse. Diversen Wikipedianern zufolge gab es Drohungen mit rechtlichen Schritten.
- ? De Lochner veröffentlicht auf seiner privaten Website ein Blog (https://francois-billotdelochner.fr/popupbuilder/wikipedia-ment-sur-francois-billot-de-lochner/ ), der inzwischen nicht mehr erreichbar ist. Der Titel war „Wikipedia lügt über Francois Billot de Lochner“. Er beschwert sich darin, dass sein Artikel lückenhaft sei und daher falsch und gelogen. Er bietet einen Link auf seine Abstammung, beginnend mit Ludwig VI „König der Franzosen“. Natürlich nur bedingt überprüfbar.
- 27. Januar 2022: de Lochner beantragt eine einstweilige Verfügung am Tribunal der Stadt Nanterre.
- 22. April 2022: de Lochner reicht normale Klage ein und verlangt die Löschung seiner Seite. De Lochner veröffentlicht ein Schreiben seines Anwalts ans Gericht https://francois-billotdelochner.fr/wp-content/uploads/2022/05/Wiki-assignation.pdf Anscheinend die Klageschrift.
- 9. Juni 2022: Rücknahme des Eilantrages. Gründe nicht genannt, womöglich wegen Aussichtslosigkeit
- 6. April 2023: Abweisung der Klage in allen Punkten durch das Tribunal Nanterre. Der zweitinstanzlichen Entscheidung zufolge bejahte das Tribunal zwar, dass die Privatsphäre de Lochners verletzt sei, gab der WMF jedoch Recht, weil diese sich berufen könne auf das Recht auf Meinungsfreiheit und das „Recht der Öffentlichkeit auf Information“, zu Deutsch wohl eher „öffentliches Interesse“.
- 20. April 2023: Berufung von de Lochner gegen die erstinstanzliche Entscheidung
- 15. Juni 2023: Ausführliche Begründung der Berufung. De Lochner bezieht sich auf mehrere Gesetze: articles 9 et 61 du code civil, 6 de la loi du 21 juin 2004, 226-16 du code pénal, article 8 de la CEDH, 7 et 8 de la Charte des droits fondamentaux, 4, 17,21 du RGPD et 51 de la loi du 6 janvier 1978, L. 221-14, L. 221-15, L. 221-16 du code des relations entre le public et l'administration (Fettung durch mich) Wobei die RGPD das französische Kürzel für die DSVGO ist, die Datenschutz-Grundverordnung der EU und daher in allen EU-Ländern gleichermaßen gilt. Art 4 behandelt Definitionen, Art 17 (‚Recht auf Löschung („Recht auf Vergessenwerden“)‘) Art 21 (‚Widerspruchsrecht‘)
- Im Oktober antwortet die WMF und bezieht sich auf die articles 6 de la loi n° 2004-575 du 21 juin 2004 pour la confiance dans l'économie numérique et 17.3 (a) du règlement général sur la protection des données n° 2016/679 du 27 avril 2016
- 21. Dezember 2023: Das Berufungsgericht Versailles verurteilt die WMF dazu, den Artikel zu löschen.
- 5. Januar 2024: Das Konto WMFOffice löscht den Artikel und seine Diskussionsseite [2]
Im Frankreich müssen zweitinstanzliche Urteile sofort umgesetzt werden. Die WMF hat zwei Monate Zeit, um in Revision zu gehen vor dem Kassationshof, siehe auch Gerichtsorganisation in Frankreich. KdV 11.1.
Die unerträgliche Mühsal der Adminkandidatur
Kommentar: Eigentlich habe ich seit einiger Zeit das Gefühl, dass Wikipedia zuletzt friedlicher geworden ist. Trotz aller Konflikte in der Welt. Vielleicht verschwindet das, was hier passiert, auch nur hinter dem realen Wahnsinn, oder aber es passiert an Stellen, in denen ich zuletzt nicht so aktiv war. Alles möglich. Und auch ich ärgere mich immer wieder über Dinge hie und da. Zuletzt sind mal wieder zwei Adminkandidaturen zu Ende gegangen, die einfach nur unterirdisch waren. Die Menschenverachtung, mit der da zum Teil agiert wurde, geht auf keine Kuhhaut mehr. Ich bin wahrlich kein Kind von Traurigkeit und ein Verfechter des offenen Wortes. Ein offenes Wort ist aber nicht dasselbe wie umfassend ausgelebte Boshaftigkeit und Niedertracht.
Bei einigen Mitwirkenden hat man das Gefühl, ihr einziger Existenzgrund ist am Rande eines Konfliktes zu stehen, und in den, als sei es Feuer, virtuelles Benzin nach zu kippen. Stetig und vor allem dann, wenn sich etwas zu beruhigen anbahnt. Einerseits machen das Einige offenbar aus purem Spaß an der Freude, wie Pyromanen, die es einfach lieben, wenn Dinge brennen. Andere wollen wohl nur mit allen Mitteln etwas verhindern, was ihnen nicht passt. Vor nichts wird zurück geschreckt. Verdrehungen, Verleumdungen, um so tiefer aus der Angriffskiste der Dreck kommt, desto höher offenbar die Vermutung, dass vom Dreck, der geworfen wird, an der beworfenen Person etwas kleben bleibt. Berechtigt oder nicht, das spielt dann gar keine Rolle mehr, zumindest der Eifer wird vor der höchsten vorstellbaren Instanz – sich selbst – als berechtigt empfunden. Ob das der unsinnige Vorwurf des Antisemitismus ist, oder aber die fatale Vorstellung, zwei neu angelegte Artikel im Monat bei mehreren ausgezeichneten Artikeln und mehr als 15.000-Artikelnamenraumedits seien nicht genug, um entscheiden zu können, wie Artikelarbeit aussieht.
Als suchte man nur Dinge, weil man nichts Reales hat, was man angehen könnte. Aber wenn man dann ein Thema hat, wird das auch wirklich bis zum Ende ausgewalzt. Es wird virtuell eingeprügelt, dass die Kandidaten auch ja merken, wie anmaßend ihre Kandidaturen sind. Ruhe und Entspannung darf es nicht geben, die Kandidaten müssen bis ans Äußerste gebracht werden. Wenn am Ende Niemand leidet, war es offenbar nicht gut genug. Die immer selben Vorwürfe müssen auch immer wieder vorgebracht werden, als wäre nach dem dritten Mal nicht jeder Leser, jede Leserin selbst in der Lage sich ein Bild zu machen. Und als Kirsche dann die Empfehlung, das Kandidatenopfer solle doch in sich gehen und mal die gemachten Fehler analys... – äh, bereuen. Kniend zu Füßen der Ankläger. Wo ich beim Lesen oft denke, dass sich da doch vielleicht Einige mal an ihre eigenen Empfehlungen erinnern sollten.
Dies hier ist Wikipedia. Nach wie vor ein Projekt von Freiwilligen. Nicht mehr. Nicht weniger. Ein Hobby. Für viele von uns das vielleicht schönste Hobby der Welt. Um so schlimmer, wenn man darüber nachdenkt, wie wir hier zum Teil miteinander umgehen. Wie entmenscht zum Teil Mitarbeitende werden. Und nicht selten nur deshalb, weil sie wie bei Adminkandidaturen wagen anzubieten, noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Nichts spricht dagegen, auch gegen Kandidaten zu stimmen. Aber dann macht es am Ende das Wie aus. Will ich diese Person am liebsten aus dem Projekt haben? Werde ich was auch geschieht nie Ruhe geben? Statt Moral zu predigen, sollten ein paar Leute mal beginnen, Moral zu leben. Der Gipfel des Zynismus ist für mich aber, dass es offenbar nicht wenige Leute hier gibt, die meinen, Adminkandidaten müssten so etwas aushalten und man würde an deren Verhalten in einer AK eine Eignung für diese Funktion erkennen. Nichts könnte falscher, nichts könnte fataler sein. Was bleibt, ist Frust. Nicht nur über eine verlorene AK. Damit können sicher viele leben. Aber darüber, dass offenbar jedes Mittel als recht angesehen wird, vor nichts mehr zurück geschreckt wird und dass es auch ganz offenbar keinen Schutz davor gibt. Ist das wirklich die Wikipedia, die wir wollen? MC, 11.1.2024
Schutz vor „harassment“!?
Längere Zeit war ich nicht besonders bzw. nur mit Unterbrechungen in der WP aktiv. Ich war dabei, mir zu überlegen, ob ich vielleicht auch wieder Artikel schreibe.
Gestern habe ich in diesem Zusammenhang feststellen müssen, dass bei der Eingabe meines Benutzernamens in den öffentlichen Logbüchern verschiedene „Zusätze“ erscheinen.
Darunter „Horst Gräbner im Venichtungslager vergasen“ [sic!] und „Horst Gräbner gehört ins Vernichtungslager“. Siehe screenshot 1.
Diese beiden Konten waren offensichtlich im Jahr 2018 angelegt und gesperrt worden. Unter einem der Namen war auch eine Benutzerseite angelegt und gelöscht worden.
Aber sichtbar als Konten mit Bezug zu meinem Namen sind sie weiterhin beim Blick in die Logbücher und die Benutzerseite beim gezielten Suchen nach dem Benutzernamen. Siehe screenshot 2.
Außer der Sperrung der Benutzernamen ist nichts erfolgt. Weder OS noch die Stewarts waren informiert worden. Das habe ich gestern selbst erledigt, aber OS sieht sich außerstande, die Benutzernamen und die gelöschte Benutzerseite zu verstecken.
Persönliches Versagen der beteiligten Admins und/oder systemisches Versagen des Projekts?
In meiner Integrität habe ich mich schon zu Zeiten, als ich noch A und OS war, von den KollegInnen hier nicht immer wirklich geschützt gefühlt. Beim Lesen der Benutzernamen lief’s mir schon gestern kalt den Rücken runter, und da hat sich auch nach einer Nacht Darüber-Schlafens nichts daran geändert.
Was ich will, ist, dass diese Einträge umgehend versteckt werden, und dass sichergestellt wird, dass Derartiges nicht über einen so langen Zeitraum unentdeckt und unversteckt stehen bleiben kann. --Horst Gräbner (Diskussion) 17:07, 9. Jan. 2024 (CET)
PS: Vorschlag zur Verharmlosung: „Stell dich nicht so an, es gibt Schlimmeres!“ Oder: „Wenn du’s hier nicht öffentlich gemacht hättest, hätte es eh keiner bemerkt.“ Oder dergleichen.
Nachtrag: OS konnte jetzt die gelöschte Benutzerseite verstecken; für Normalbenutzer jetzt nicht mehr sichtbar. --Horst Gräbner (Diskussion) 17:28, 9. Jan. 2024 (CET)
Nachtrag 02: Die beiden Benutzernamen sind jetzt versteckt. Danke!
Geschafft! 5000 Artikel in 100 Women Days
Gestern (7. Januar) war es so weit: Im Rahmen der 100 Women Days wurde der 5000. Artikel veröffentlicht. Aus diesem Anlass erstmal ein Dankeschön an alle, die sich über all die Jahre an dieser Aktion beteiligt haben, beteiligen und (vielleicht noch) beteiligen werden.
Alles begann 2019 im Lokal K. Damals nahm sich die dortige Community vor, 100 Tage lang bis zum Internationalen Frauentag am 8. März, jeden Tag mindestens einen neuen Artikel zu schreiben. Ziel war damals, Frauen in Rot zu „entröten“, also Biografien zu schreiben. Und auch wenn es zeitweise etwas knapp war, den geforderten Artikel pro Tag zu schreiben, so waren es am Ende weit mehr als nur 100 Artikel, es wurden 585.
Seitdem wurde die Aktion jedes Jahr fortgeführt – auch in Coronazeiten – und heuer zum fünften Mal in Folge. Und jedesmal wurden es mehr Artikel. Immer wieder kamen neue Autorinnen und Autoren hinzu, die sich alle auf ihre Art beteiligten, auf den unterschiedlichsten Gebieten. Vom Start der ersten Aktion am 29. November 2019 bis zum 7. Januar 2024 sind so 5000 neue Artikel entstanden. Das alles sind auch Zeichen für Nachhaltigkeit.
Bis zur letztjährigen Aktion waren die 100 Women Days allerdings auf Biografien beschränkt. Diesmal gibt es als neue Rubrik „Frauenbezogene Themen“, die es erlaubt, Artikel jenseits von Biografien einzustellen, z. B. Bücher von und über Frauen, Frauenmuseen oder Veranstaltungen, wie Sportwettkämpfe, oder andere historische und aktuelle Ereignisse. Leider ist diese Rubrik inzwischen ein wenig eingeschlafen: Seit 1. Januar gab es insgesamt nur noch drei Artikel und seit dem 3. gar keinen mehr. Trotzdem haben auch die 54 bisher geschriebenen Artikel zu „Frauenbezogene Themen“ ihren, wenn auch kleinen, Beitrag zu den 5000 geleistet.
Deshalb allen Beteiligten nochmal ein Dankeschön und weiter viel Freude beim Schreiben neuer Artikel! Übrigens: Wer noch einsteigen möchte, die Aktion läuft noch bis zum Internationalen Frauentag am 8. März. Du2 8.1.
Nachtrag: Inzwischen (10. Januar) hat auch die Zahl der geschriebenen Biografien die Grenze von 5000 erreicht.
Public Domain Day 2024: Jetzt wirklich gemeinfrei: Marie Boehm
Wieso jetzt, wird sich der Leser fragen, wenn er die Schlagzeile liest, sind doch Photographien wie die hier abgebildete des 1890 gegründeten Photostudios Becker & Maass seit Jahren als PD old auf Commons hochgeladen. Um es kurz zu machen: das Bild ist nicht von Otto Paul Becker, und es ist auch nicht von Heinrich Maass, sondern von Marie Boehm. Dies war seit Sommer 2022 bekannt, als ich hier im Kurier das erste Mal berichtete, doch blieben einige Details zunächst im Dunkel der Geschichte. Einige Monate nach meinem kleinen Aufsatz erreichte mich über meine Diskussionsseite der Hinweis, daß Otto Becker bereits 1893 verstorben war und Marie Böhm viel früher das Photostudio Becker & Maass übernommen hatte, als vorher bekannt war. Tatsächlich war der Maler Maass ein Bohème, der nicht mit Geld umgehen konnte, und im Januar 1896 zunächst einen Teilhaber aufnehmen mußte und schließlich im November 1896 an Marie Böhm verkaufte. Möglicherweise diente er noch eine Weile als Strohmann, weil Marie Böhm vormals Buchhalterin des Photostudios war und ihren Meistertitel erst später erwarb. Wann, das liegt im Dunkel, weil bislang keine digitalen Quellen zu den Prüfungen im Photographierhandwerk bekannt sind, wenn es sie nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges überhaupt gibt. Es stellte sich allerdings heraus, daß das Dresdner Kuperstichkabinett 1899/1900 Photographien von Marie Boehm ankaufte. Spätestens 1906 bildete sie Lehrlinge aus. Was aus Maass (oder Maaß) wurde, ist nicht bekannt; ein Professor Maass, ebenfalls ein Berliner Maler, ist möglicherweise ein anderer. Oder auch nicht. Wie auch immer, Böhm photographierte vor allem Portraits und später auch Mode, und zeitgenössisch wurde angegeben, daß sie stets selbst photographierte. Für uns wäre das ein Problem, wenn die 1858 oder 1859 Geborene hundert Jahre alt geworden wäre.
Marie Böhm (oder Boehm) floh 1933 nach London. Ein Archiv von 80.000 Photos ließ sie zurück. Else Kuznitzki (oder Kusnizki, oder auch mit y) war wohl die Strohfrau von Victor Festl-Hohenfels (oder Hohenfels-Festl) beim Erwerb des Photostudios Becker & Maass. Die Umstände deuten auf Arisierung, und bedürfen eigentlich der weiteren Forschung, aber Festl-Hohenfels wurde am Tag der Machtergreifung verhaftet. Man warf ihm neben Spionage die Beschäftigung zahlreicher Juden in seinem Orchester vor. Seiner Künstleragentur wurde die Lizenz entzogen. Ins Photoatelier Becker & Maaß trat er zunächst als Kompagnon ein, ab 1935 war er alleiniger Inhaber. Böhm hatte er zur Flucht verholfen, was ihm eine weitere Verhaftung einbrachte. Später photographierte er zu seinem Lebensunterhalt selbst. 1937 zog das Photostudio um in die Räumlichkeiten des vormaligen, beschlagnahmten Ateliers Harlip. Das Ehepaar Harlip war zuvor nach England geflohen.
Was Benutzer:Tozina noch herausgefunden hatte, war folgendes, im Register des Berliner Landesarchivs zum Obersten Rückerstattungsgericht für Berlin: Verfahren Erna Rosa Wiener, geb. Boehm (*24.02.1887), 11, Hillfield Court, Belsize Avenue, London NW 3, gegen das Deutsche Reich 31.12.1958 [...] Enthält: Vermögenswerte. Geschädigt: Marie Boehm Verweis: B Rep. 032, Treuhänder Reg. Nr. G/13221/B, Registratursignatur 62 WGA 13716/59. nebst dem Verweis: Geschädigt: Marie Boehm (*07.02.1863), verstorben. Marie Boehm war also spätestens am 31. Dezember 1958 schon tot, aber das würde auf Gemeinfreiheit in Deutschland erst am 1. Januar 2029 hindeuten. Die Suche nach dem Todesdatum war weiterhin offen. Böhm (oder Boehm) war übrigens die Schwester von Edmund Boehm, dessen Tochter Ena das genannte Verfahren anstrengte. Leider habe ich von Tozina seitdem nichts mehr gehört, und der letzte Edit des Benutzers stammt gleich vom folgenden Tag, was nichts Gutes erwarten läßt.
Die Suche kam also ins Stocken und ging erst weiter, als mich Benutzer:Rosenzweig auf diesen Artikel im SPK-Magazin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und seine Änderungen in Marie Flatow (Q104542711) hinwies (vgl. Versionsgeschichte). Demnach sei Marie Boehm 1943 als verheiratete Marie Flatow im Ghetto Theresienstadt gestorben. Dies konnte aber nicht stimmen, da die gesuchte Marie Boehm nachweislich nach London geflüchtet war.
Rosenzweig fand dann im September-Mitteilungsblatt von 1953 der Association of Jewish Refugees die Todesmeldung von Marie Boehm: Miss Marie Boehm, the well-known former portrait photographer and owner of the studio Becker & Maass, Berlin, died in England on August 4, 90 years old. Her photographic studio, which she started as a young girl, was the first to be run by a woman. She had to give it up when the Nazis came to power. Damit war nachgewiesen, wann Marie Boehm verstorben war und daß ihre Werke mit dem heutigen Tag auch in Deutschland gemeinfrei wurden.
Damit wäre diese Geschichte am Ende, hätte sie nicht einen Epilog, der gleichzeitig ihr Prolog ist. Und der geht so: Nachdem ich die Autorin des Artikels im SPK-Magazin kontaktiert hatte, stellte sich heraus, daß Marie Boehm nicht die einzige Namensdoppelung in dieser Geschichte ist. Die andere, in Theresienstadt gestorbene Marie Boehm, die durch Heirat mit Leo Flatow seit 1918 Marie Flatow hieß, hatte nämlich auch eine Namensdoppelgängerin. Diese andere Marie Flatow war eine Modeschöpferin, deren Geschäftslokal laut Berliner Adreßbuch von 1915 in der Bellevuestraße 5 siedelte, just an der Adresse, wo sich zu dem Zeitpunkt der Firmensitz des Photostudios Becker & Maaß befand. MaB 1.1.
Public Domain Day 2024: Von Stalin über Hubble bis Hank Williams
Wie jedes Jahr ist eine der ersten (Wiki-)Aktionen des Autors dieser Zeilen der Blick in die Listen der Personen, deren Werke 2024 gemeinfrei werden. Der persönliche Fokus liegt dabei immer auf den Künstler:innen, da diese für die Bebilderung der Wikipedia eine besondere Rolle spielen – aber auch die Werke zahlreicher Musiker, Komponisten, Architekten, Schriftsteller, Politiker und Wissenschaftler werden mit dem heutigen Public Domain Day gemeinfrei. Der Blick auf unsere durch Wikidata generierte Liste offenbart, auf wen dies alles zutrifft und aufgrund der dort angegebenen Anzahl von Artikeln in den verschiedenen Sprachversionen lässt sich auch die Relevanz ganz gut abschätzen. Angeführt wird diese Liste dabei von Josef Stalin, dem sowjetischen Diktator und Generalsekretär des Zentralkomitees der KPdSU, den wir in 259 Sprachversionen der Wikipedia finden. Auch die zweite Position führt uns nach Russland, zu dem Schriftsteller und Übersetzer Iwan Alexejewitsch Bunin, der 1933 als erster Russe den Literatur-Nobelpreis erhielt. Rang drei geht an den amerikanischen Astronomen Edwin Hubble, Namensgeber des Hubble-Weltraumteleskops. Zahlreiche weitere Schriftsteller, Wissenschaftler und andere folgen, auf einige möchte ich punktuell hinweisen.
Da wären zwei bedeutende Personen aus dem Bereich der Musik, die mir direkt ins Auge fallen: Auch die Aufnahmen des amerikanischen Country-Musikers und Songwriters Hank Williams und die des französischen Jazz-Komponisten Django Reinhardt sind nun gemeinfrei. Bei den bildenden Künstlern fehlen erstmal die großen Namen, die mir ohne nachzuschlagen etwas sagen. Hier sind es unter anderen Künstler:innen wie der Japaner Kuniyoshi Yasuo, die französische Jugendstil-Malerin Elisabeth Sonrel, die schwedische Kinderbuchautorin und -illustratorin Elsa Beskow, der deutsche Bildhauer Gustav Adolf Bredow oder auch der Schweizer Reportagefotograf Paul Senn, zu denen wir nun gemeinfreie Werke sammeln können. Unter den Architekt:innen lohnt vor allem ein Blick auf die Amerikanerin Sophia Hayden und Erich Mendelsohn. Wie jedes Jahr gibt es also einiges zu entdecken. AR 1.1.
Wikimania 2024: WMDE-Stipendienbewerbung gestartet
Im August findet in Katowice unter dem Motto Collaboration of the Open die Wikimania 2024, das internationale Austauschtreffen von Ehrenamtlichen aus den Wikimedia-Projekten, Mitarbeitenden der Wikimedia Foundation und der Wikimedia-Organisationen sowie an den Themen rund um die Wikimedia-Projekte Interessierten, statt. Wikimedia Deutschland vergibt auch in diesem Jahr Teilnahmestipendien. Weitere Hintergrundinformationen sind zusammengefasst im WMDE-Community-Portal und auf der Stipendienseite zu finden.
Die Bewerbung ist bis zum 25. Februar (für die Schweiz 31. März) möglich. Für alle Interessierten gibt es zwei Sprechstunden (am 6. und 22. Februar) als Möglichkeit, Fragen rund um den Prozess und die Wikimania allgemein zu stellen. sandro (wmde), 31.01.
Katherine Maher übernimmt Führung von NPR
Katherine Maher, die die Wikimedia Foundation im April 2021 – anscheinend unfreiwillig und mit einem goldenen Handschlag von über $600.000 – verließ, übernimmt jetzt gegen Ende März in den Vereinigten Staaten die Leitung des dortigen National Public Radio. AK, 25.1.
Erinnerung: Wirke mit an der Revision des Fürsorgekonzepts zum Umgang mit Grenzverletzungen
Noch bis Sonntag, den 28. Januar 2024 besteht die Möglichkeit, sich für die Mitarbeit an der Revision des bestehenden Fürsorgekonzepts von Wikimedia Deutschland zu melden. (siehe auch Kurier vom 9. Januar 2024)
Weitere Informationen über den Prozess und darüber wie man sich beteiligen kann, sind hier im WMDE-Community-Portal zu finden. MK (WMDE), 23.1.2024
1. Arbeitstreffen WikiProjekt Wikimedia Freiwilligenrat
Wie im 86. Digitalen Stammtisch angekündigt wurde ein Termin für das 1. Arbeitstreffen für einen Wikimedia Freiwilligenrat festegelegt: Am Donnerstag, den 1. Februar 18:00 Uhr per BigBlueButton. Wer teilnehmen will oder sich auch nur allgemein für des Thema interessiert, kann sich auf Wikipedia:WikiProjekt Wikimedia Freiwilligenrat in eine Liste eintragen. S. W. 22.01.
DTS: „Adminaktionen für Alle“
Am 25. Januar geht es beim Digitalen Themenstammtisch (DTS) um „Adminaktionen für Alle“, also für Nicht-Admins als auch für Admins. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Demonstration technischer Adminfunktionen in einer Testumgebung. Benutzer codc wird die Funktionsweise, Möglichkeiten und Grenzen der wichtigsten Adminfunktionen aufzeigen. Lernt, wie man sie nutzen kann und was außerhalb der Möglichkeiten liegt. Ziel dabei ist mögliche Fallen aufzuzeigen und Legenden dahinter aufzudecken.
Der zweite Teil behandelt den Weg zum Admin: Die Adminkandidatur. Wir reden darüber, wie man überhaupt zum Admin wird. Welche Schritte sind nötig, um sich für diese Rolle zu bewerben? Welche Kriterien sind wichtig, und wie könnt ihr euren Beitrag zur Community leisten? Außerdem wird codc über seine eigenen Erfahrungen bzw. Lehren aus 20 Monate Admindasein berichten.
Bitte melde Dich zur Veranstaltung auf der Seite WP:DTS an. Wünsche und Vorschläge für zukünftige Stammtische bitte auf der Diskussionsseite des DTS. Salino01 21.01.
Save the date: Zukunftskongress 2024
Wie auf der WikiCon 2023 in Linz angekündigt, planen WMDE und WMAT einen Zukunftskongress, jetzt steht das Datum fest: Vom 07.-09. Juni 2024 mit ca. 100 Teilnehmenden vor Ort in Nürnberg und darüber hinaus digital möchten wir uns gemeinsam mit der Wikipedia-Community und verschiedenen Expert*innen mit den Herausforderungen und Chancen, die die Zukunft der Wikipedia betreffen, beschäftigen. Die Vorbereitungen haben gerade erst begonnen, mehr Hintergrundinformationen zum Kongress und den aktuellen Stand der Planung findet ihr auf der Projektseite. MHC (WMDE), 19.01.
Programm zur AdminCon steht
Heute wurde das Programm zur AdminCon veröffentlicht: eine bunte Mischung aus Informationen, praktischen und theoretischen Problemen… und wie man sie lösen kann. Die Auswahl fiel uns wie immer schwer. Herzlichen Dank an alle Einreichenden! Wir entschuldigen uns bei den Kollegen, deren Themen wir diesmal leider noch nicht unterbringen konnten – aber die nächste Con ist ja nicht fern. M 17.1.
Über die Fehlerfreundlichkeit im BNR
Es läuft etwas schief im Projekt. Viele von uns verwenden den BNR zum Vorbereiten von Artikeln und ihre Benutzerseite, um sich selbst zu präsentieren. Gerade an der Arbeit im BNR wird von einigen Mitarbeitenden geschätzt, dass man da in Ruhe an Artikeln werkeln kann. Keine Fehlerlisten-Beheber kommen vorbei und auch niemand, der sich an Formulierungen stört oder anderweitig den Schaffensprozess beeinflusst. Außer man lädt mit {{Baustelle|Mitarbeit=1}} explizit dazu ein.
Nun hat eine kleine Gruppe von Benutzern hinter Spezial:LintErrors es sich zur Aufgabe gemacht, die Wikipedia von Syntaxfehlern zu befreien. Im ANR & auf Projektseiten ist das vollkommen legitim, da leisten sie unbestreitbar sehr gute Arbeit. Leider machen sie vor dem BNR nicht halt und es betrifft Seiten, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Seiten, auf denen es egal ist, ob sie Syntaxfehler enthalten oder nicht. Es gibt Beschwerden über BKs, die den Menschen viel Zeit kosten oder eine Genervtheit ob dieser Korrekturen. Anderen wird mit administrativen Maßnahmen gedroht, obwohl es kein MB gibt, welches die Legitimation dazu verleiht. Die entsprechende Regel basiert auf keinen Community-Konsens und wird dann von gleichen Admins angewendet?
Niemand von uns spricht Wikitext oder HTML als Muttersprache, eine Mitarbeit in der Wikipedia muss jedoch möglich sein, ohne sich für Syntax-Fehler rechtfertigen zu müssen und eine Mitarbeit muss möglich sein, ohne Spezialwissen in einer fremden Sprache. Und wir müssen ihnen zugestehen, dass sie die in ihrem BNR selbstständig beheben können, wie in den oben verlinkten Diskussionen ausdrücklich darum gebeten wird. Was wohl los wäre, wenn wir bei Legasthenikern so auftreten würden und ihnen die Rechtschreibfehler im BNR wegkorrigieren?
Ein Disclaimer in eigener Sache: persönlich steht die Autorin gerade in einem Konflikt in Bezug auf ein veraltetes HTML-Tag. Wer sich dafür interessiert, darf gern auf ihrer Spielwiese vorbeischauen. Die Autorin mag es nicht, in Bezug der Benutzerinnenseite-Gestaltung bevormundet zu werden.
Eine gute Lösung weiß ich nicht. In einer bereits archivierten Adminanfrage gabs im Sinne einer Fehlerfreundlichkeit meiner Meinung nach besten den Wunsch: „Diese Listen sollten BNRs außen vorlassen.“ Zumindest sollte die Community erstmal einen Konsens in dieser Frage finden. ɱ, 17.1
24. Januar, Technische-Wünsche-Treff: Einzelnachweise wiederverwenden, wie soll das gehen?
Auf vielfachen Wunsch soll es künftig möglich sein, einen Artikel mit mehreren Seiten oder Kapiteln desselben Werks zu belegen, ohne jeweils den kompletten Einzelnachweis zu wiederholen. Am 24. Januar wird Eline, neu im Team Technische Wünsche und dort zuständig für das Thema UX, vorstellen, was bisher für den Wikitextmodus umgesetzt wurde. Dann seid ihr eingeladen, das Ganze auf einem Testserver zu testen und Feedback zu geben, das in die weitere Entwicklung einfließen kann. Natürlich können auch Fragen gestellt und diskutiert werden.
- 24. Januar, 18:00 Uhr, auf BigBlueButton
- Um die Veranstaltung besser planen zu können, wird um Anmeldung auf der Veranstaltungsseite gebeten.
Zusätzlich zu diesem Treff ist es möglich, an ausführlicheren Beobachtungsnutzungstests teilzunehmen (mehr Infos und Anmeldung hier). Und auch schriftliches Feedback zu diesem Projekt ist wie immer möglich, auf der Diskussionsseite des Projekts. tm (wmde), 16.01.2024
Unwort des Jahres 2023
Wie jedes Jahr wurde auch heuer Mitte Jänner das Wikipedia-Unwort des Jahres 2023 bekannt gegeben. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegen die Wand führte zu zwei würdigen, gleichberechtigten Siegern. Mit dem „IP-Befall“ konnte sich ein renommierter Wikipedia-Klassiker auf dem Siegertreppchen ganz nach oben maulen, während die zweite Goldmedaille an das „Unwort des Jahres“ geht, das als Titelverteidiger ins Rennen gegangen ist und erneut seine meckernde Weltklasse bewiesen hat. Auch im Jahr 2024 wird erfolgreich weiter genörgelt. Der Kurier bleibt wie immer schlechtgelaunt dran. H., 15.1.
Die Zukunft der Community Wishlist Survey
Die Community Wishlist Survey, 2015 nach dem Vorbild der deutschen Wikipedia:Technische Wünsche entstanden, werden laut einem Beitrag im Wikimedia Foundation Blog Diff in einen kontinuierlichen Prozess überführt. Es wird ein neues, kontinuierliches Eingangssystem für technische Anfragen der Communities eingerichtet, das Teil der jährlichen Planung des Community Tech Teams der Wikimedia Foundation wird. Zusätzlich sollen „Community-Wishathons“ durchgeführt werden, um mehr freiwillige Entwickler in den Prozess der Wunschlisten einzubinden. Man kann sich direkt an der Diskussion zur Zukunft der Wunschliste beteiligen oder sich für das Format Talking: 2024 anmelden. S.W., 14.1.
Wikimania 2024: Katowice statt Kraków
Da es dem Unterzeichneten bis jetzt entgangen war und der Kurier zuletzt im November berichtete, dass die Wikimania 2024 in Krakau stattfinden werde, ist der Hinweis vielleicht auch für andere interessant: Gemäss Bekanntmachung vom 11. Dezember 2023 soll die Wikimania nicht wie ursprünglich angekündigt in Krakau, sondern vom 7. bis 10. August im Internationalen Kongresszentrum in Katowice (Kattowitz) stattfinden. Der Wechsel sei aufgrund unvorhergesehener Komplikationen mit dem ursprünglich vorgesehenen Veranstaltungsort erfolgt. – Zweifellos wäre die historische Königsstadt Krakau ein faszinierender Ort gewesen, aber auch Kattowitz dürfte mit seinem rauheren industriellen Charme einen interessanten Rahmen für die Wikimania bieten; in gewisser Weise vielleicht ähnlich Linz als Veranstaltungsort der letzten WikiCon...? Gestumblindi, 14.1.
Abstimmung zur Ratifizierung der U4C-Satzung 16.–30. Januar
Patrick Earley, der Lead Trust & Safety Policy Manager der Wikimedia Foundation, hat auf der Wikimedia-l-Mailingliste angekündigt, dass ab 16. Januar eine Abstimmung zur Ratifizierung der Satzung des Koordinationskomitees für den universellen Verhaltenskodex (Universal Code of Conduct Coordinating Committee Charter) stattfinden werde. Gleichzeitig dankte er allen, die Kommentare zu dem bestehenden Entwurf abgegeben haben. Laut den Informationen für Abstimmende auf Meta wird die Stimmabgabe bis 30. Januar 2024 möglich sein. AK, 11.1.24
Gespannte Vorfreude und ein letzter Aufruf
Von Freitag bis Sonntag findet in Berlin die Konferenz Provenance loves Wiki statt. Ein von der kuwiki.AG initiierter Fachkongress, der Provenienzforscher und -forscherinnen aus namhaften Institutionen zusammenbringen wird, um auszuloten, wie und ob die Wikimediaprojekte bei deren Bemühungen Provenienzketten, aber eben auch Provenienzlücken nicht nur darzustellen, sondern vielleicht auch ein Handwerkszeug an die Hand geben könnten, ihre Forschungsdaten strukturiert darzustellen und diese Strukturen verknüpfbar zu machen. Der aufmerksame Leser merkt schon, das wird sehr Wikidata-lastig.
Da es sich um das erste Treffen dieser Art handelt, die meisten Lösungsansätze in den Institutionen meist im Zusammenhang mit zeitlich befristeten Sonderforschungsprojekten zusammenhängen und der Wunsch nach nachhaltigen, offenen, allgemein zugänglichen Strukturierungen von Daten sehr groß ist, ist das Programm sehr offen gehalten und hat neben Impulsvorträgen einen sehr starken Barcampcharakter. Der Enthusiasmus und Optimismus der Teilnehmenden ist aber so groß, dass sich bereits jetzt die Vorplanung für Folgeveranstaltungen am Ende diesen Jahres, oder Anfang 2025 abzeichnet.
Interessierte Wikimedianer und Wikimedianerinnen hatten ebenfalls die Möglichkeit, sich anzumelden, um ihr Know-how einzubringen, oder auch nur um zu sehen, wie die Fachwelt außerhalb der Wikipedia mit unserer Arbeit umgeht.
Treckerblockaden und Bahnstreiks bringen noch etwas Spannung in die aktuelle Vorplanung, aber es sind genügend Teilnehmer ohne Anreiseprobleme vor Ort und es gibt (siehe die Projektseite) vielfältige Möglichkeiten, sich auch online einzuwählen. Spontane Tagesbesucher aus der Region, vor allem bei der Roundtable Discussion am Freitag Abend, aber auch am Samstag und Sonntag sind willkommen. Am Samstag und Sonntag ergeben sich auf Grund der Räumlichkeiten Kapazitätsprobleme. Hier empfehle ich einen Eintrag auf der Teilnehmendenliste.
Besonders hinweisen möchte ich noch auf eine weitere Veranstaltung, welche im Zusammenhang mit diesem Kongress im WikiBär angeboten wird. Ein Wikipedia-Einführungskurs am 13. Januar von 14 bis 17 Uhr. Ein Hinweis, der bei der hiesigen Leserschaft sicherlich eher Eulen nach Athen trägt, aber vielleicht kennt ja die eine oder andere hier mitlesende Eule noch den einen oder anderen Vogel, dem oder der ein solcher Kurs zu empfehlen wäre. W., 9.1.2024
Einzelnachweise: Wie machst du das?
Für die Recherche im Themenschwerpunkt „Wiederverwendung von Einzelnachweisen“ suchen die Technischen Wünsche Freiwillige, die sich über die Schulter schauen lassen, wie sie aktuell mit Einzelnachweisen interagieren. Geplant sind einstündige Videotelefonate, in denen ihr euren Bildschirm teilt. Mehr Infos gibt es hinter diesem Link, über den ihr euch auch anmelden könnt.
PS: Hier gibt es eine Zusammenfassung, was 2023 bei den Technischen Wünschen passiert ist und was für 2024 geplant ist. tm (wmde), 09.01.2024
Wirke mit an der Revision des Fürsorgekonzepts zum Umgang mit Grenzverletzungen
Für das Jahr 2024 hat sich das neu formierte Team „Unterstützung & Beratung“ nach einer Phase der Neuausrichtung das Ziel gesetzt, das bestehende Fürsorgekonzept von Wikimedia Deutschland im Hinblick auf den Umgang mit Machtmissbrauch, An- und Übergriffen sowie Grenzverletzungen gemeinsam mit der Community grundlegend zu überarbeiten und in ein neues Konzept zu überführen. Im Zentrum steht dabei die kritische Auseinandersetzung mit Unausgewogenheiten im Fürsorgekonzept und die Suche nach Lösungen, um etwaige Lücken zu schließen und das Konzept weiterzuentwickeln. Auch eine Überprüfung und Neuverteilung von im Konzept definierten Zuständigkeiten bei Handlungsbedarf sind dabei im Fokus, um transparentere und vertrauenswürdige Strukturen zu schaffen.
Um diesem Prozess vielfältige Perspektiven und damit die erforderliche Basis zu sichern, möchte Wikimedia Deutschland Community-Aktive zur Beteiligung an der Revision des Konzepts einladen.
Weitere Informationen über den Prozess und darüber wie man sich beteiligen kann, sind hier im WMDE-Community-Portal zu finden. MK (WMDE), 9.1.2024
Auch ein Dauerlauf geht zu Ende
Ein Wettbewerb und eine Schreibaktion reiht sich derzeit an die nächste. Über Weihnachten, Neujahr und Dreikönig wurde im Artikelmarathon eifrig geschrieben, sobald die Feiern dafür Zeit ließen. In 6×3 Tagen entstanden so 507 neue Artikel – und nicht nur kleine. Ein herzlicher Glückwunsch geht an den Marathonexperten Fabrice Dux, der sich zum wiederholten Mal den Gesamtsieg gesichert hat. 63 Artikel hat er in 3 von 6 Etappen angelegt, 42 davon in den letzten 72 Stunden, was ihn ganz nach vorne brachte. Hejkal kam auf 57 Artikel in der 3-Etappen-Wertung und damit auf Platz 2 der Gesamtwertung. Über die volle Laufstrecke gesehen schrieb er sogar 90 Artikel. Jürgen Oetting belegt mit 53 gewerteten Artikeln den Bronzerang. Vielen Dank an euch drei und an alle 22 Teilnehmer, die sich beteiligt und die Wikipedia im Rahmen des Marathons erweitert haben. Bei Interesse an dem Wettbewerb meide deine Arztpraxis oder Apotheke und nutze die Marathonseite und die Verteilerliste. Ein erfolgreiches Jahr 2024! HvW, 08.01.
Fast pausenlos startet der WikiCup
Vor knapp zwei Wochen kürte sich Voyager mit großem Abstand zum Sieger des letztjährigen WikiCups. Ihm folgten mit ebenfalls sehr guten Leistungen Bingo123 und Squasher auf dem Podest. Der Wettbewerb wurde ein Jahr lang in vier Runden ausgetragen, in denen sich das Teilnehmerfeld immer mehr verkleinerte, bis im letzten Quartal die letzten acht Qualifizierten in den Wettstreit traten.
Nach einer kurzen zehntägigen Verschnaufpause ist am 1. Januar der WikiCup 2024 gestartet. Hierzu sind alle Benutzerinnen und Benutzer eingeladen, die Lust haben sich ein wenig mit anderen Benutzern zu messen. Frei nach dem olympischen Motto macht es auch hier mehr Spaß, wenn sich möglichst viele Teilnehmer finden. Falls jemand sich unsicher wegen einer Teilnahme ist, empfehle ich einfach eine Anmeldung (bis zum 21. März möglich), bei der man sich zu nichts verpflichtet. Weitere Informationen zum Ablauf und zu den Regeln finden sich hier. ef, 3.1.
Abstimmung zum Unwort des Jahres 2023
Traditionell zu Neujahr hat die Abstimmung zum Wikipedia-internen Unwort des Jahres begonnen. Gesucht wurden Begriffe, die im Jahr 2023 innerhalb des Metabereichs der deutschsprachigen Wikipedia besonders negativ aufgefallen oder sie negativ geprägt haben. Mit über fünfzig Vorschlägen ist die Anzahl potentieller Unwörter gegenüber den Vorjahren wieder deutlich angestiegen. Die früher sonst üblichen Difflinks, welche die Unwörter nachvollziehbar darstellten, sind auch im Jahr 2023 aus der Mode gekommen. Die Abstimmung über die Vorschläge läuft vom 1. bis zum 14. Januar 2024. IP, 01.01.24
PS: Neue Vorschläge für das Jahr 2024 können hier eingereicht werden.
+++ Neujahrsartikel 2024 +++
Wie so ziemlich jedes Jahr gab es auch heuer einen Run auf den ersten Artikel des Jahres. Die diesjährigen Neujahrsartikel (alle um 00:00 veröffentlicht) sind:
- Kirchbach’sche Werke von PaulT
- The Woman in Me (Buch) von Gripweed
- Kétbodony von JasN
- Konni (Hund) von Gripweed
- Esther Bauer von Armin P.
- Max Heinrich Klötzer von Miebner
Der letzte Artikel aus 2023 ist Eva Anguela von Nicola. Den letzten Edit des alten Jahres und auch den ersten des neuen fabrizierte Wiegels. --Hd, 01.01.24