Neuigkeiten aus aller Welt
Chinesische Wikipedia führt bald Schiedsgericht ein. Italienische Wikipedia hat Schiedsgericht eingeführt; wegen dem UCOC. Klage gegen den Vorsitzenden von Wikimedia Estland abgewiesen. Updates zur Löschung von Personenartikeln durch WMF u. v. m.
Werte Vandalen, euer König war auf der Wikimania mitsamt einer Abordnung und hat Neuigkeiten von den anderen Stämmen für euch. Einige von euch konnte ich bereits im Dampfross treffen und haben mich dort auf den neuesten Stand ihrer Tätigkeiten gebracht – der Rest dann spätestens vor Ort.
Einige mischten sich zügig unters Volk, aber verbreitet waren auch "Ländergruppen": Die Chinesen in der einen Ecke, die Lateinamerikaner in der anderen, die Westfranken äh Franzosen in der nächsten... Auf die Frage ob sie denn um die halbe Welt gereist seien, nur um erneut mit ihren Landsleuten zu reden, mussten sie alle schmunzeln und wurden deutlich gesprächiger.
Neuigkeiten gab es von den "Chinesen", genauer von den Taiwanesen und Hong Kongesen: Ich berichtete euch, dass es in der zh-Wikipedia Reformen gab darunter die geplante Einführung eines Schiedsgerichtes. Dieses zh-SG ist wohl in einer konkreteren Planungsphase und man hatte sich bereits das SG der en-Wikipedia angesehen. Ich empfahl sich die SGs aus anderen Sprachversionen genauer anzusehen. Da sie niemanden kannten, hatte ich eben ein paar Leute vorgestellt. Dabei habe ich eher zufällig erfahren, dass die Römer, ähm Italiener vor kurzem ein italienisches Schiedsgericht eingeführt hatten, dass sich ausdrücklich um Verstöße gegen den Universellen Verhaltenskodex kümmern soll. Bei uns ist das noch nicht ausdrücklich der Fall. Dort muss man auch zwingend die Vertraulichkeitserklärung unterzeichnen, was bei uns meines Wissens noch nicht der Fall ist. Da der Italiener seit vielen Jahren beim italienischen Chapter aktiv ist, wollte ich mal kurz den teutonischen Kollegen vom germanischen Chapter vorstellen der am Nachbartisch saß. Die beiden hatten sich dann sehr gut verstanden und lange unterhalten.
In einem Vortrag zu strategischen Klagen die hauptsächlich der Einschüchterung dienen, bzw. genauer neuen Gesetzen die genau sowas verhindern sollen, bekam ich Neuigkeiten zu einem weiteren Bericht im Kurier wonach der Autor eines Artikels und Vorsitzende von Wikimedia Estland verklagt wurde. Die Klage wurde inzwischen abgewiesen. Das Gespräch mit ihm war sehr interessant.
Ein Ukrainer verkündete munter, dass die ukrainische Abordnung eine vorbildliche Frauenquote hätte: 10 Frauen, 2 Männer. Naja, die meisten Männer dürfen derzeit das Land nicht verlassen. Wer mehr wissen will, findet hier einen Vortrag.
Ein paar Neuigkeiten gibt es auch zu Biografien und Persönlichkeitsrecht. Die WMF hat mindestens einen weiteren Artikel gelöscht (fr:Laurent de Gourcuff / en:Laurent de Gourcuff gibt es aber noch). Es handelt sich um einen französischen Unternehmer der in einen Skandal verwickelt war. Anscheinend hatte der Skandal ein Übergewicht im Artikel und nach einer Klage entschied sich die WMF zu löschen, auch zum Schutz der Autoren. Im Falle Jean-Paul Gourevitch wies die WMF Freiwillige darauf hin, dass der Artikel Gegenstand einer Klage sei, woraufhin der Artikel hinsichtlich Neutralität verbessert wurde. fr:François Billot de Lochner (im Kurier berichtete ich bereits) wurde wieder freigegeben zur Bearbeitung, aber nicht wiederhergestellt. Die WMF entschied sich dagegen, in Revision zu gehen und akzeptierte das zweitinstanzliche Urteil. Anwälte der WMF gaben lange Stellungnahmen ab in denen sie zur Vorsicht mahnten bezüglich Biografien lebender Personen. Eigendarstellern möge man in der Diskussion respektvoll und freundlich begegnen, andernfalls hätten sie Vorteile in Klagen. Man könne aber durchaus bestimmt auf unsere Regeln verweisen. Persönlichkeitsrechte sollen beachtet werden, anderfalls würden Autoren riskieren verklagt zu werden. KdV, 14.8.
Durchsetzungskraft
Der reguläre Weg – wörtlich –, in der WP eine Variante durchzusetzen, ist die Diskussion. Man möchte eine einheitlich Lösung, beschließt sie gemeinsam, schreibt sie fest. Dummerweise gibt es da Leute mit anderer Meinung, ein Beschluss kommt nicht zustande, was tun? Man will ja trotzdem Recht bekommen.
Methode 1 sind die persönlichen Edits: Meist versteckt ändert man in seinem Sinne „mit“, was den Vorteil hat, dass ein einfacher Revert nicht funktioniert. Das ist allerdings nicht sehr effizient und zeitintensiv.
Der 2. Weg besteht in der Verwendung von Vorlagen, wo möglich. Die haben den Vorteil, dass es ein Beispiel gibt, bei dem aus praktischen Gründen nur eine Variante verwendet werden kann. Nicht nur, dass das Beispiel vielfach kopiert wird, man kann auch unter Berufung auf das Beispiel nachträglich ändern. Es kann ausdrücklich im Text stehen, dass es Alternativen gibt, programmierte Vorlagen können auf die Alternativen vorbereitet sein, das Beispiel ist mächtiger. Effizient ist es zudem, weil man damit viel mehr Leute mitnimmt es gleichzutun.
Steigern kann man das in Stufe 3 durch Boteinsatz. Die programmierten Helfer wurden in den letzten Jahren immer effektiver und vor allem komplexer. Vorgeblich erledigen sie eine bestimmte Aufgabe, nebenbei machen sie aber auch noch andere kleine „Korrekturen“. Während Benutzeredits kritisch beäugt werden, haben Bots eine gewisse bürokratische Autorität, und da man davon ausgeht, dass Bot-Massenedits schon irgendwie wohlüberlegt sein müssen, werden sie kaum beachtet, geschweige denn gestoppt.
Auch Trick 4 ist neueren Datums und vermeidet eventuellen Botärger: die Wartungslisten. Jemand erstellt einfach eine Liste mit Artikeln mit „Fehlern“ und nützliche Interessierte gehen dann durch den Bestand und machen für einen die Arbeit. Wenn die dann Ärger bekommen, sitzt man irgendwo kaum erreichbar im Hintergrund. Irgendwelche Diskussionen oder Regeln spielen überhaupt keine Rolle mehr. Man bestimmt einfach, was „Wartungsfälle“ sind und wie geändert werden muss, fertig. Großer Vorteil der „Massenbewegungen“ ist außerdem, dass sie vielleicht in Einzelfällen auffliegen, aber sie insgesamt nur aufwändig zu stoppen sind. Man schafft also Fakten, die auch bei einem Stopp praktisch nie zurückgedreht werden.
Alle Fälle habe ich schon zur Genüge erlebt und in den letzten Jahren ist das Vorgehen immer dreister geworden. Es ist schade, einerseits weil es die Meinungsvielfalt und den Respekt vor anderen Meinungen zerstört und das Recht des Stärkeren durchsetzt. Zum anderen setzen sich gerade durch fehlende Diskussionen oft nicht die besten Lösungen durch. Gerade die übermächtigen Programmierer sorgen für eine „System“-gerechte Wikipedia, in der das „Benutzer“gerechte unter die Räder kommt. „Schwarmintelligenz“ ist ohnehin ein schwieriger Begriff, aber wir arbeiten immer weniger gemeinsam an der besten Lösung, sondern einige Wenige bestimmen immer öfter, was in ihrem Sinne geschieht. HvW 11.08.
Wikimania 2024 beendet
Geburtstagsrunde im Tempel der Kunst
Einer der beliebtesten Maler in Deutschland feiert runden Geburtstag. Vor 250 Jahren wurde Caspar David Friedrich in Greifswald geboren, heute genießen der Maler und sein Werk vielerorts Bewunderung. Mit Sonderausstellungen zum Jubiläum locken eine Reihe von Museen im In- und Ausland die Besucherströme an. Auch die Alte Nationalgalerie in Berlin widmet sich in einer großen Retrospektive dem Maler, dessen Werke in großer Zahl zur Sammlung des Hauses gehören. Eine gute Gelegenheit für eine Wikipedianische KulTour dachten sich nicht nur die Organisatoren von Wikimedia Deutschland. Die verfügbaren Plätze waren schnell vergeben und es trafen sich Kunstinteressierte zur Begegnung mit unendlichen Landschaften, wie der Titel der Ausstellung versprach. Die Führung mit der Co-Kuratorin Dr. Sintje Guericke bot nicht nur einen Überblick auf die Lebensstationen des Malers und seine bekannten Bilder, sondern gab auch spannende Hintergrundinformationen zur Ausstellungskonzeption, zur Beleuchtung und zu Problemen mit der Raumfeuchtigkeit. Während die Gäste der Ausstellung auf kühle und einsame Landschaften blicken konnten, war es in den Räumen eher voll und recht warm. Für Konservatoren eine anspruchsvolle Aufgabe, für die Gäste zeitweise auch. Aber der Besuch hat sich gelohnt. Neben herausragenden Leihgaben wie Das Eismeer aus Hamburg oder der Kreidefelsen aus Winterthur waren es die klug zusammengestellten Werkgruppen, selten gezeigte Zeichnungen und vor allem die fundierte Führung, die die Ausstellung zum Erlebnis machten. Das anschließende Gespräch mit der Kuratorin Dr. Birgit Verwiebe bot nochmals Raum für die neugierigen Nachfragen der Wikipedianer. Die Nationalgalerie hat hier mit hochkarätiger Expertise den Wikimenschen im besten Sinne den roten Teppich ausgerollt. Wer noch mehr Caspar David Friedrich sehen möchte, sollte sich vielleicht die nächsten Ausstellungen in Greifswald, Dresden und New York vormerken. Der Dank gilt den engagierten Kunsthistorikerinnen der Nationalgalerie und dem Orgateam von WMDE. Die Teilnehmenden hatten auf jeden Fall viele gute Gespräche und großen Kunstgenuss.1. August 2024 Rl
Neuigkeiten von The Wikipedia Library – Juli 2024
Über The Wikipedia Library, die Plattform mit kostenfreiem und größtenteils direktem Zugang zu einer Vielzahl an digital verfügbaren Inhalten für aktive Community-Mitglieder der Wikimedia-Projekte, berichten wir häufiger an dieser Stelle – schließlich gibt es auch regelmäßige viele erfreuliche Nachrichten! So auch jetzt wieder, weshalb wir euch im folgenden Artikel einen kompakten Überblick liefern wollen.
- Was bringt mir The Wikipedia Library eigentlich?
Mehrere Dutzend internationale große Verlage (Oxford, Cambridge, Springer, Elsevier, JSTOR, De Gruyter, Nomos usw.) stellen dort Zugänge zu ihren Online-Datenbanken mit Aufsatzsammlungen oder Zeitschriftenarchiven zur Verfügung. Insgesamt sind mehr als eine Million einzelner Aufsätze, Bücher und Zeitschriftenausgaben im Volltext über die Plattform erreichbar. Ein Großteil der Inhalte steht aktiven Community-Mitgliedern ohne Bewerbung über einen Proxy-Zugang für ihr Wikimedia-Benutzerkonto offen; einige Angebote haben jedoch ihren Zugang beschränkt.
Einen Überblick über die verschiedenen Inhalte, sortiert nach Fachgebieten in der deutschsprachigen Wikipedia, gibt es zusammengetragen in einer Übersicht. Dies soll die Überblicksseite über die Partnerorganisationen auf der Plattform ergänzen.
- Was gibt es denn Neues?
- Bereits seit dem Jahresanfang sind mit Bristol University Press und British Online Archives zwei neue Partner aus dem Vereinigten Königreich Teil des Angebots. Insbesondere für alle, die im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften recherchieren und arbeiten, lohnt sich ein Blick auf die Ressourcen.
- Für alle, die sich für die Themen Informatik, Elektrotechnik und Elektronik interessieren, ist die Partnerschaft mit der Forschungsdatenbank IEEE Xplore des Institute of Electrical and Electronics Engineers sicher eine erfreuliche Nachricht.
- Eine größere Kooperation gibt es mit der israelischen Tageszeitung Haaretz. Hier stehen sowohl Zugangsmöglichkeiten zur englischsprachigen als auch hebräischen Version zur Verfügung. Darüber hinaus wird im Rahmen dieser Kooperation auch der Zugang zur hebräischsprachigen Wirtschaftstageszeitung TheMarker gewährt.
- Seit kurzem ist zudem mit L'Informé eine Ressource Teil des Portfolios geworden, die sich u. a. mit den Themen Wirtschaft, Verteidigung, Energie, Verbraucherangelegenheiten, Medien und Luxusgüter in Bezug auf Frankreich beschäftigt.
- Im Februar konnten wir die erfreuliche Nachricht teilen, dass Mohr Siebeck nun Teil des Angebots ist. Leider gibt es nach einer Systemumstellung nun Probleme mit dem Proxyzugang. Seitens der Wikimedia Foundation, dem Anbieter OCLC – der die technische Abwicklung dieser Art von Zugängen übernimmt – und Mohr Siebeck wird an einer Lösung gearbeitet. Wir werden berichten, wenn diese gefunden ist.
- Größere Probleme beim Proxyzugang gab es auch bei der Partnerschaft mit Corriere della Sera. Hier wurde in den vergangenen Monaten auf allen Seiten an einer Behebung gearbeitet, die leider in der gewünschten Form nicht möglich war. Auf den Zugang zum Corriere muss trotzdem nicht verzichtet werden, seit der vergangenen Woche wurde das Zugangsmodell nun umgestellt. Anstelle des Direktzugriffs gibt es vorerst bis zu 500 Individualzuänge (Token) für Aktive der Wikimedia-Projekte. Dafür ist lediglich eine kurze Bewerbung mit Beantwortung der Frage Warum möchtest du auf diesen Inhalt Zugriff erhalten? erforderlich, die Zugangsgewährung funktioniert dann kurzfristig und sehr einfach, damit sollte dann auch ein reibungsloser Zugriff auf die Ressourcen möglich sein.
- Von einem Partner musste sich The Wikipedia Libary kürzlich auch verabschieden, ein Zugriff auf die World Bank e-Library ist nun nicht mehr über die Plattform möglich. Das ist aber gar keine ganz so traurige Nachricht, denn das bisher zugangsbeschränkte Angebot der Weltbank wurde nun in das neue The World Bank Open Knowledge Repository überführt und ist daher als Open-Access-Angebot verfügbar.
- Was steht noch so an?
Neben der Tatsache, dass weiterhin daran gearbeitet wird, weitere Zugänge über The Wikipedia Library zu ermöglichen, gibt es im Rahmen der Wikimania 2024 in Katowice auch eine Lightning-Talk-Session zum Thema Partnerships for The Wikipedia Library, sie wird im Rahmen des Lightning Talk Showcase I am 8. August stattfinden und kann sowohl vor Ort als auch im Stream verfolgt werden.
- Du hast weitere Fragen?
Eine Übersicht über das Angebot von The Wikipedia Library gibt es auf der Projektseite, auf der dortigen Diskussionsseite gibt es auch Platz für Fragen, Gedanken und Anmerkungen. In der Übersicht gibt es themenorientierte Strukturierung zum Portfolio. Rabea und Sandro von WMDE, 23.07.
Einführungsworkshop „Tabellen in Wikipedia“
Tabellen bieten eine übersichtliche Darstellung von Daten und Informationen. Durch die nachträgliche Sortierung der Daten nach Spalten können komplexe Zusammenhänge einfach erfasst werden. Doch während einfache Texte relativ leicht zu bearbeiten sind, stoßen gerade Neulinge bei Tabellen an ihre Grenzen, obwohl die Erstellung eigentlich gar nicht so schwierig ist. Doch wenn es um die Formatierung geht, müssen auch erfahrene Autoren oft in der Hilfe nachschlagen.
In einem Einführungsworkshop im Rahmen des Digitalen Stammtischs wird Salino01 am 30. Juli 2024 Schritt für Schritt alles Wichtige rund um Tabellen erklären. Dieser Online-Workshop richtet sich sowohl an Einsteiger als auch an fortgeschrittene Autoren, die zusätzliche Funktionen benötigen. Es werden die verschiedenen Funktionen innerhalb des Visual Editors aber auch des Quelltexteditors vorgestellt.
Inhalte des Workshops „Einführung in die Grundlagen der Tabellen in Wikipedia“
- Erstellen einfacher Tabellen mit dem Visual Editor
- Formatierungen, die das Aussehen und die Funktion von Tabellen beeinflussen
- Tabellen aus externen Quellen einfügen
- Tabellen im Quelltexteditor (inkl. Formatierungen, die im Visual-Editor nicht möglich sind)
- Tipps und Tricks für ansprechende und funktionale Tabellen
- Verwendung von Vorlagen zur Erstellung gleichartiger Tabellen
Ich werde Euch Schritt für Schritt durch die Prozesse führen und auf Eure Fragen und Probleme eingehen und freue mich auf einen informativen und produktiven Workshop. Anmeldung zum Digitalen Themenabend bitte auf der Seite WP:DTS. Salino01 21.07.
„Exzellent“ und „Lesenswert“ – die Crux mit den Artikel-Auszeichnungen
Der im Dauerniedergang begriffene Zustand bei den in der ÜB genannten „Premiumliga“-Auszeichnungen ist sicherlich kein Thema, dass man der de:WP-Community unter der Rubrik „News“ präsentieren müsste. Der chronisch malade Zustand bei den Lesenswerten und Exzellenten – kurz: KALP – ist seit Jahren bekannt; da Wikipedia Probleme lieber statistisch erfasst als angeht, existieren dazu sogar aussagekräftige Statisiken. Doch Schauen durch die Brille macht es nicht besser: Der durch die Zahlen ausgewiesene Trend zeigt in so gut wie allen Bereichen nach unten. Verglichen mit 2012 absolviert nur noch ein rundes Drittel Artikel erfolgreich Kandidaturen. In absoluten Zahlen haben wir für 2023: 63 Lesenswerte und 68 Exzellente. Zum Bild eines Zugs, der eher auf Talfahrt gepolt ist als auf grundsätzliche Streckensanierung, passt, dass 2022 und 2023 nur noch jeweils ein Lesenswerter pro Jahr auf Exzellent hochgestuft wurde.
Die Kandidaturen-Seite: Auf KALP kandidiert – wohlwollend veranschlagt – derzeit rund ein Artikel pro Woche; die Chance, im anschließenden Bewertungsmarathon durchzukommen, würde ich grob auf zwei Drittel veranschlagen. Setzt man die derzeit ausgewiesenen, im Verlauf von 20 Jahren aufakkumulierten 2.860 „Exzellent“- und 4371 „Lesenswert“-Artikel in Relation zum Gesamtbestand von derzeit knapp 3 Millionen Artikel, „verdient“ laut Dafürhaltung der deutschsprachigen Wikipedia-Community respektive deren „Bewertungs-Experten“ gerade mal ein Viertel Prozent eine gesonderte Hervorhebung. Über die Auswahl lässt sich streiten: Heimat- und Altertümliches sind im Bestand (hier: Exzellent) völlig überproportioniert – ein weiterer Punkt, der in Bezug auf den nach außen getragenen Anspruch „Universalenzyklopädie“ zu denken geben sollte. Noch desaströser aus fällt das Bild bei der Gegenprobe: Nach normalem Dafürhalten liefert das Gros der in WP präsenten Staaten-Artikel zwar alle Infos, die man sich nur wünschen kann – nicht zuletzt auch in Bezug auf die Masse unterschiedlicher Infos. Als „lesenswert“ oder „exzellent“ werden die allermeisten von ihnen nicht erachtet; in Zahlen: derzeit sind es – bei 195 UN-Anerkannten – exakt neun.
Das alles ist nur die offensichtliche, sozusagen statistische Seite. Intern – also von den zelebrierten Abläufen her – sieht die Chose noch rabenschwärzer aus. Reviews und Voten sind eigentlich nur noch in einigen besonders beliebten Themenbereichen zu kriegen – es sei denn, man hat seine Fanbase und versteht es, diese zu mobilisieren. Deutlich im Ansteigen begriffen – hier in deutlichem Kontrast zu dem durch die Zahlen dokumentierten Niedergang – sind die Ansprüche jener Usergruppe, die durch ihre Dauerpräsenz die derzeitigen Kandidatur-Abläufe prägen. Würde sich die Kritik dieser Gruppe an den für die jeweiligen Rubriken geltenden Kriterien orientieren, könnte man sagen: Jede(r) weiß, worauf er oder sie sich einlässt. Aktuelle Realität allerdings ist, dass kaum eine Anforderung zu abstrus ist, um nicht als Manko geltend gemacht zu werden. Das Nicht-Aufführen von Socken- oder Hutmarke-Vorlieben bei als „bekannte Personen“ aufgeführten Personen in einem Stadt-Artikel kann ebenso zum Scheitern einer Kandidatur führen wie die Nichterwähnung einer temporären Wegmarke in Straße XY oder, ganz schlimm, einer flächendeckenden und umfangreichen Detailexpertise zur Wirtschaftsentwicklung.
Frage da: Wäre es nicht an der Zeit, wenigstens eindeutig zu kommunizieren, dass Wikipedia nur buchfähige Uni-Abschlussarbeiten als „lesenswert“ oder gar „exzellent“ erachtet? Allerdings: Leider liegt es nicht ausschließlich (nur) an dem völlig willkürlich erhobenen Anforderungen der in diesem Sektor Votenden. Verglichen mit dem bratzigen Umgangston, der bei KALP & Co. ebenfalls zur guten Schule gehört, ist Dieter Bohlen nachgerade ein Ausbund an Höflichkeit, Sachlichkeit und gewissenhaftem Abwägen. Beispiele: ein Juror aus dem SW knappst sich dort zu einem (von ihm zuvor jurierten) Beitrag zwar ein „Lesenswert“-Votum ab. Das Votum besteht jedoch fast ausschließlich aus (subjektiv getönter) Generalkritik. Das gleiche Prinzip beim Auswerten: Während selbst ein Apfelkuchen-Backwettbewerb in Ort YZ darauf achtet, weniger glückliche Kandidaten bei der Abmoderation nicht unnötig zu brüskieren bzw. bloßzustellen, wird in WP die bekannte Sitte des Nochmal-Nachkerbens praktiziert, nach dem Motto: Leider mußte ich das Votum umsetzen; ich persönlich hätte das Prädikat nicht vergeben. Drittes Beispiel: ein Voter, Admin übrigens, charakteriert eine – in meinen Augen durchaus leidliche – Vor-Kandidatur-Version als, Zitat, „Murks“; die Information, dass es zwischen Pulitzer-Preis und „besoffen mal was hin aus die Tischserviette gekrakelt“ durchaus noch die ein oder andere Grauton-Textnuance gibt, ist bei Wikipedia offensichtlich noch nicht angekommen.
Völlig aus dem Blick geraten ist bei all dem beschriebenen Treiben der eigentliche Sinn und Zweck von Wikipedia-Artikeln: die Bereitstellung von Infos für, man kann es eigentlich nicht fett genug setzen, die Leserinnen und Leser. Im aktuellen Zustand sind die Kandidaturen eine völlig selbstreferenzielle Angelegenheit – losgelöst von jeglichem Info-Bedarf potenzieller oder auch realer Zielgruppen. Der Disclaimer am Schluss: Nach wie vor gibt es bei Reviews und Kandidaturen eine Reihe User, die versierte Feedbacks geben und auch von den Umgangsformen her keinerlei Anlass zur Beanstandung bieten. Der schlimmste aktuelle Malus – und wohl auch das eigentliche Strukturproblem – ist, dass die vermutliche Mehrheit dieser Gruppe gegen den Grundtenor aus übersteigerten Erwartungen und Artikel-Fundamentalkritiken, den einige wenige User dort in einer Art Gewohnheitsrecht-Modus praktizieren, nicht mehr ankommt. rz, 18.07.2024
Ergebnisse der Ratifizierung der „Movement Charter“
Mit der eins weiter unten dargelegten Position ist die Wikimedia Foundation jedoch recht allein. Gerade wurden die Ergebnisse der Ratifizierung der „Movement Charter“ veröffentlicht:
Bei individuellen Stimmabgaben aus der globalen Community werden folgende Zahlen
- 2.541 Stimmen (darunter 2.446 gültige)
- 1.710 Ja-Stimmen (73,3 %)
- 623 Nein-Stimmen (26,7 %)
- 113 Enthaltungen (fließen nicht in die Wertung ein)
Das erforderliche Quorum von 55 % Zustimmung wurde somit erreicht. 2.346 gültige Stimmen (2 % der Stimmberechtigten) wurden darüber hinaus benötigt.
Die Stimmen bei den Wikimedia-Organisationen sind wie folgt verteilt:
- 129 Stimmen (keine ungültigen Stimmen)
- 93 Ja-Stimmen (83,78 %)
- 18 Nein-Stimmen (16,22 %)
- 18 Enthaltungen
Auch hier ist das Quorum von 55 % Zustimmung erreicht worden. Insgesamt 84 Wikimedia-Organisationen (50 % der Stimmberechtigten) mussten gültig abstimmen, damit ihre Wahl anerkannt wird.
Aufgrund der Ablehnung der Wikimedia Foundation (11 Person gegen die Ratifizierung der Charter, 1 dafür) ist die Charter jedoch nicht ratifiziert. Wegen der Deutlichkeit der Zustimmung durch die anderen Gruppierungen sind nun Vermittlungsgesuche zu erwarten. MR (WMDE), 18.7.
Hallo allerseits,
während wir noch auf das Ergebnis der Abstimmungen aller Interessengruppen über die Ratifizierung der Charta der Wikimedia-Bewegung warten, hat sich das Kuratorium der Wikimedia Foundation am Montag, 8. Juli, getroffen, um darüber zu diskutieren und im Namen der Foundation abzustimmen.
Im Namen des Kuratoriums der Wikimedia Foundation gebe ich die Ergebnisse dieser Abstimmung, den Beschluss, das Sitzungsprotokoll und die vorgeschlagenen nächsten Schritte bekannt.
Entwurf der Charta der Wikimedia-Bewegung
Die vorgeschlagene Charta ist Ergebnis enormer Anstrengungen, die das Entwurfskomitee der Charta der Wikimedia-Bewegung und andere auf sich genommen haben. Die Erstellung einer Charta war eine von mehreren Empfehlungen, die aus dem Strategieprozess der Wikimedia-Bewegung hervorgegangen waren, neben der strategischen Ausrichtung, an der sich die Wikimedia Foundation weiterhin orientiert.
Gleichzeitig hat die Abstimmung über die vorgeschlagene Charta uns allen die Möglichkeit gegeben, darüber nachzudenken, was sich seit dem Beginn des ursprünglichen Strategieprozesses 2018 verändert hat – und sich noch immer verändert. Die Foundation hat versucht, diese Überlegungen stets in ihrem Jahresplan, ihren Prioritäten in der Strategieplanung und anderswo zu berücksichtigen. Hier sind zahlreiche und zunehmende externe Bedrohungen (und einige Chancen) eines sich schnell verändernden und zunehmend fragmentierten Internets – von der Natur der Suche zum Aufstieg generativer KI. Wir haben auch eine Zunahme globaler Regulierung von Inhalten und Plattformen beobachtet, was Auswirkungen auf unsere Menschen und Projekte hat. Außerdem sind unsere kollektiven Ressourcen nicht so schnell gewachsen wie in vorhergehenden Phasen. Aus diesem Grund brauchen wir mehr Deutlichkeit über Prioritäten, Kompromisse und Pragmatismus.
Wegen dieser unzähligen Herausforderungen und komplexen Realitäten ist die Klärung von Rollen und Zuständigkeiten innerhalb der Wikimedia-Bewegung noch wichtiger. Deshalb haben das Kuratorium und die Foundation vorsichtig geprüft, wie es nunmehr am besten weitergehen kann, nachdem sie das Entwurfskomitee der Charta der Wikimedia-Bewegung so ausgiebig bei seiner Aufgabe unterstützt hatten.
Wir hoffen, dass wir Lösungen im Sinne der vorgeschlagenen Charta übernehmen und überlegen können, wo ein zukünftiger Globaler Rat für uns alle von Vorteil sein könnte. Wir glauben, dass dies nur durch konkrete, praktische und zeitgebundene nächste Schritte erreicht werden kann, basierend auf den Bereichen, die im Text des finalen Entwurfs der Charta genannt wurden, und nicht durch die komplette Annahme der vorgeschlagenen Charta in dieser Form.
Beschluss des Kuratoriums
In diesem Sinne hat das Kuratorium der Wikimedia Foundation in der Sondersitzung diese Woche beschlossen, nicht für die Ratifizierung der vorgeschlagenen Charta zu stimmen. Siehe auch den vollständigen Beschluss des Kuratoriums und das Sitzungsprotokoll.
Das Kuratorium hat auch entschieden, wie es weitergehen kann, mit drei Experimenten, die die Wikimedia Foundation, die Wikimedia-Affiliates und Communitymitglieder gemeinsam in den drei Bereichen, die gemäß der vorgeschlagenen Charta in Zukunft von einem Globalen Rat übernommen werden sollten, durchführen können. Die Vorschläge werden im Beschluss im Anhang skizziert, mit konkreten Vorschlägen für diese zentralen Bereiche. Darunter sind Experimente, die die Machbarkeit von Vorschlägen zu Ressourcenverteilung, technischem Fortschritt und Unterstützung von Organisationen der Wikimedia-Bewegung überprüfen. Lösungen für diese kollaborativen Experimente sollten im Sinne von gemeinsamer Verantwortung gestaltet sein und auf den Fähigkeiten der gesamten Wikimedia-Bewegung aufbauen. Und die Abstimmungskommentare, die während der Ratifizierung abgegeben wurden, können dabei helfen, diese Vorschläge mitzugestalten.
Was nun?
Zum aktuellen Zeitpunkt haben 2451 einzelne Abstimmende teilgenommen und 129 Affiliates abgestimmt, sodass in beiden Gruppen das nötige Quorum erreicht wurde. Bis zum 24. Juli werden die Ergebnisse dieser Abstimmungen zusammen mit abgegebenen Kommentaren veröffentlicht werden, sodass die vorgeschlagenen nächsten Schritte von den Anregungen, Überlegungen und Empfehlungen aller Abstimmenden profitieren können. Es ist wichtig, das Feedback aus diesem Prozess zur Kenntnis zu nehmen, bevor die folgenden Schritte unternommen werden.
Anschließend werden wir in den kommenden Monaten um Hilfe fragen, indem wir in spezifischen Räumen onwiki und offwiki um Feedback und Verbesserungsvorschläge zu den angebotenen Vorschlägen bitten, damit wir gemeinsam in die Zukunft gehen können. Einiges davon kann während der Wikimania stattfinden, für alle, die daran teilnehmen, da wir uns während der Wikimania auch in aller Form bei den Mitgliedern des Entwurfskomitees der Charta für ihre Arbeit bedanken werden.
Um in der Zwischenzeit Kommentare zu hinterlassen, schreibe bitte auf die zentrale Diskussionsseite des Anhangs im Meta-Wiki. Alternativ kannst du ein Gespräch im Rahmen von Gespräch: 2024 anfragen. Du kannst Lasst uns reden nutzen, um dich für einen Gesprächstermin mit mir und/oder anderen Mitgliedern des Kuratoriums anzumelden.
Beste Grüße
antanana / Nataliia Tymkiv
Vorsitzende, Kuratorium der Wikimedia Foundation (AAkhmedova (WMF) 18.07.2024)Kinder-Pläne der Wikimedia Foundation: Wie radikal muss sich die Wikipedia ändern?
Wir wissen es alle: Die Wikipedia ist keine ideale Website für Kinder. Aber was fangen wir mit diesem Wissen an? Das fragt sich jetzt die Wikimedia Foundation. Ein Mitarbeiter aus der Menschenrechts-Abteilung hat nun erste Pläne veröffentlicht. Was bedeuten sie für die Offenheit und Freizügigkeit der Wikipedia? Das wird auch am Montag Thema auf dem DTS sein.
Für Beobachter etwas überraschend nimmt sich nun die Wikimedia Foundation der Frage an, wie sicher die Wikipedia für Kinder ist. Hintergrund ist möglicherweise die neue Regulierung der EU für große Internetplattformen. Jedenfalls wurde im Februar ein Report veröffentlicht, der von der WMF in Auftrag gegeben worden ist. Die angesprochenen Risiken sind brisant. Natürlich will keiner von uns, dass im Zusammenhang mit der Wikipedia das Kindeswohl gefährdet wird. Aber wie offen sind wir für den Gedanken, dass sich deswegen die Wikipedia ändern soll?
Am gestrigen Freitag traf sich die EduWiki User Group online. Dort präsentierte der Senior Human Rights Advocacy Manager der Wikimedia Foundation Ricky Gaines den Report. Er konzentrierte sich jedoch auf Empfehlungen, die sich daraus ergäben. Sie haben es zum Teil in sich, auch wenn sie sich nicht direkt danach anhören. Zum Beispiel sollen Kinder angehört werden, wenn es um die User Experience der Software geht. Wie weit soll aber die folgende Anpassung der Wikipedia gehen? Und wie wird die empfohlene "child safeguarding policy" aussehen? Was folgt, wenn man die "Movement Strategy 2030", die einseitig von der WMF beschlossen wurde, mit der Lupe von Kinderrechten ("through a child rights lens") durchforstet?
Ich selbst habe nach Ricky meine Übersicht zum Thema vorgestellt. Verwendet habe ich dazu meine Erfahrungen aus dem Klexikon sowie meine wikitheoretische Grundlage aus "Wikis und die Wikipedia verstehen". Dabei habe ich eingestanden, dass ich vor 10 Jahren, als wir mit dem Kinderlexikon angefangen haben, noch sehr naiv war. So habe ich als Einstieg die Frage gestellt:
Stellt euch vor, ihr seid Moderator auf einer Plattform für Kinder. Eine offene Chat-Website. Beiträge werden erst öffentlich, nachdem ihr sie aktiviert habt. Welche der folgenden Kommentare würdet ihr zulassen?
- A) "Ich finde die Musik von Taylor Swift einfach schrecklich!"
- B) "Hey, ich habe meine Profilseite hier aktualisiert! Schaut mal alle rein!"
- C) "Ich habe die Schnauze voll von dem Chaos hier! Die Moderatoren greifen nicht ein. Ich haue ab!"
- D) "Hallo, ich habe einige Haustiere: 4 Katzen, 2 Hunde, 6 Meerschweinchen, 3 Goldhamster, 2 Wellensittiche."
Welche Kommentare würdet ihr als Moderator also zulassen?
(Die Kurier-Leser können ja eine Antwort auf der Diskussionsseite hier hinterlassen.)
Am Montag, 15. Juli 2024, findet ein Digitaler Themenstammtisch statt. Dort werden wir ebenfalls über "Kinder und die Wikipedia" sprechen. Wie groß sind die Gefahren wirklich, dass Kinder in ihrer Entwicklung geschädigt werden? Wie weit würden wir in der Wikipedia gehen, um zu verhindern, dass Kinder unangemessen behandelt werden? Wie immer ist eine Anmeldung beim Themenstammtisch nicht erforderlich, wird aber gerne gesehen. Ziko, 13.07.2024
Wikipedia-Projekt Bamberger Islam-Enzyklopädie (BIE): immer noch einzigartig
Seit 2013 baut Patrick Franke das Themenfeld Islam in der Wikipedia aus. Mit der BIE ist eine Durchdringung von Wikipedia- und universitären Strukturen entstanden, zu der es bis heute kaum vergleichbare Projekte gibt. Bei einer Projektvorstellung 2015 vermutete unser Kollege PaFra, dass fehlende Autoreninformationen bei Artikeln eine Rolle spielen und der erleichterte Zugang zu Fachmedien als Incentive für universitäre Autoren dienen könnte. 2024 haben wir XTools-Autorenlinks und die Wikipedia Library, aber die BIE ist immer noch einzigartig. Woran liegt das?
Dass die BIE nicht rezipiert wurde, scheint als Grund recht unwahrscheinlich: auf der zugehörigen Seite der Uni Bamberg finden sich Projektinfos und ein Pressespiegel, jenseits der dort verlinkten Quellen schrieben noch RND, rbb24 und noch einige mehr, und die Frage liegt nahe, ob die Wikipedia selbst nicht auch zu Nachahmeprojekten animieren könnte. Diese Frage ist mitnichten neu, denn bereits 2016 referierte Barnos über Wege zur Neuautorengewinnung auf der WikiCon und verwies dabei auf das Modell BIE:Auf die BIE stieß ich nicht etwa in der Wikipedia, sondern bei einer mehr oder weniger zufälligen Unterhaltung im Fediverse. Mein Gegenüber meinte, er würde gerne mehr Projekte wie die BIE in der Wiki sehen. Ich klickte auf seinen Link und es folgte ein "Oh, ich auch"-Gedanke. Auf diesen folgten die Fragen, warum ich von so etwas nicht in der Wikipedia hörte und warum es nach wie vor das einzige Projekt dieser Art ist, ob das an der dewiki, am Wissenschaftsbetrieb oder an der Gesamtsituation liegt und wer möglicherweise etwas tun könnte. Ich habe mit Benutzer PaFra darüber gesprochen."Mir erscheint dieses Modell insgesamt als eine geradezu mustergültige Einladung an Wissenschaftler aller Fakultäten, auf einer ebenso gearteten Basis an und in der Wikipedia mitzuwirken. Wir sollten das gern an die ganz große Glocke hängen!"
Aus Platz-, Diskussions- und Archivierungsgründen ist das ganze Gespräch im BNR nebenan unter BIE-Interview abgelegt, wo es auch eine Disk für Kommentare und ggf. weiterführende Überlegungen gibt.
Lieber PaFra, ich danke für das informative Gespräch!
Und mit Sicherheit finden sich – wie von Barnos seinerzeit angeregt – auch größere Glocken, an die man die BIE hängen könnte. Die Glocke "Kurier" für ein ganz vorzügliches Stück Wikipedia läutete an dieser Stelle der Korrupt, 07.07.2024
Sieger von Wiki Loves Folklore
Am letzten Juniwochenende wurden zum ersten Mal die Sieger von Wiki Loves Folklore Deutschland (WLF) gekürt. WLF wird seit 2020 als internationaler Fotowettbwerb ausgerichtet, die einzelnen Communitys können eigene Wettbewerbe ergänzend dazu ausrichten. Thema des Wettbewerbs sind Traditionen, Kultur und lebendiges Erbe in den einzelnen Ländern. Anders als bei den Schwesterwettbewerben Wiki Loves Earth und Wiki Loves Monuments stehen nicht nur „unbewegliche“ Objekte im Fokus, sondern vor allem Menschen, die die Traditionen leben und mit Liebe und Freude weitergeben.
Sieger des Fotowettbewerbs wurde Mölchlein mit der Darstellung eines Schnitzers, der eine Holzmaske für den Kirchseeoner Perchtenlauf herstellt. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Superbass mit der Winteraustreibung „Schewe Sunnesch“ in Gees in Rheinland-Pfalz und Würmchen mit einer Impression des Kirchseeoner Perchtenlaufs.
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1. Platz: Schnitzer erstellt eine Maske für den Kirchseeoner Perchtenlauf
Foto: Mölchlein
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2. Platz: Schewe Sunnesch
Foto: Superbass -
3. Platz: Maske vom Zuszler mit Fackel beim Kirchseeoner Perchtenlauf
Foto: Würmchen -
4. Platz: Volksfest Send in Münster
Foto: Rainer Halama -
5. Platz: Brucker Perchte
Foto: Blende-sd
Traditionen kann man sehr gut in Videos einfangen, dies hat sich auch in den zahlreichen Einreichungen niedergeschlagen. Obwohl es schon lange die Möglichkeit gibt, Videos bei Commons hochzuladen, wird dies im Vergleich zu den hochgeladenen Fotos noch recht selten gemacht. Die Jury hat sich aus diesem Grund dafür entschieden, einen Sonderpreis für das beste Video zu vergeben. Der Preis wurde Rainer Halama für eine Aufnahme vom Nachtumzug des Narrentags in Oberndorf zugesprochen. Besonders zu loben sind auch zwei Aufnahmen von Kora27, die eine Schmalspurbahn und eine sich drehende Ortspyramide dokumentiert hat.
Die Jury zeigte sich erfreut über die zahlreichen unterschiedlichen Traditionen, die dokumentiert wurden. In der Diskussion wurde jedoch festgestellt, dass zahlreiche Traditionen noch unvollständig oder gar nicht dargestellt wurden und dass viele Aufnahmen nicht von allen Juroren der Haupt- und Vorjury mit dem Begriff „Folklore“ verbunden wurden. Viele Juroren wünschten sich mehr Aufnahmen von traditionellen Essen, Weihnachts- und Winterbräuchen, Trachten, Oldtimern und Traditionen von Zuwanderern. Die Liste der fehlenden Themen ist bunt, groß, abwechslungsreich, spannend und voller Emotionen. Aus diesem Grund soll es 2025 eine Fortsetzung des Fotowettbewerbs WLF in Deutschland geben. Einig waren sich die Juroren darüber, dass der Name des Wettbewerbs für viele Teilnehmer egal in welcher Funktion schwierig und verwirrend ist, eine Weiterführung unter anderem Name wird daher gewünscht. Wir sind den Kurierlesern für Vorschläge und Ideen dankbar, diese können hier im Kurier, auf der Diskussion von WLF oder auf der Wikicon bei einem Vortrag zum Thema gemacht werden.
Als Organisatoren und Juroren des Wettbewerbs haben wir beim Betrachten der Fotos den Eindruck gewonnen, dass Fotografen und Fotografierte Spaß und Freude an den Traditionen hatten, und wir hoffen, dass das auch für die Leser des Kuriers beim Betrachten der Wiki-Loves-Folklore-Bilder gilt. Wir gratulieren den Siegern und danken den Unterstützern des Wettbewerbs und natürlich vor allem den Fotografen, die Einzelaufnahmen, aber auch spannende Fotoserien der einzelnen Bräuche, Traditionen und Veranstaltungen eingereicht haben. (Z t, 7.7.)
Sinn oder Unsinn: Ein Plädoyer für die Rotlinks
Immer wieder habe ich den Eindruck, dass bei vielen Autoren die Rotlinks, die anzeigen, dass hier noch ein Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia fehlt, entweder aus der Mode oder geradezu verhaßt sind. „Es irritiert nur die Leser, die hinter dem Link einen Artikel erwarten“ oder „Rotlinks stören den Lesefluss“ sind zwei typische Argumente, warum Rotlinks entweder gar nicht gesetzt werden oder in Kandidaturen von Artikeln sogar als Mangel genannt werden. „Da schreibt doch eh nie jemand einen Artikel dazu“ habe ich auch schon gelesen. Im Gegensatz wird in Bläuungssucht in jedem Artikel entsprechend Berufstätiger ein Link zu Politiker oder Künstler gesetzt. Der Leser könnte ja vielleicht nicht wissen, was sich hinter dieser Tätigkeit versteckt. Aber zurück zu den Rotlinks: Haben soviele Autoren vergessen, dass sie eigentlich ein Urkern des Wikipediaprinzips sind? Ermuntern sie nicht mehr, dass man die Tastatur „in die Hand nimmt“ und einen Artikel zu dem fehlenden Lemma erstellt? Dabei ist doch gerade die Erstellung eines Artikels doch angeblich das Spannende an der Wikipedia; ein Argument gegen jedem Versuch, das Einsetzen von Bots zur Erstellung von Stubs einzuführen, um dem Leser zumindest Grunddaten zu jedem Lebewesen und jedem geographischen Objekt bieten zu können. Heutzutage kann man ja nicht auf Informationen zum Feigenpirol oder dem Liuleng Shan warten, bis ein Autor Lust hat, einen qualitativ hochwertigen Artikel zu verfassen.
Nein, es mag ja Ziel der Wikipedia sein, Menschen das gesamte Wissen frei zur Verfügung zu stellen, aber ich bin froh, dass wir in der deWP zumindest zum einen die Qualität der menschlichen Arbeit hochhalten, zum anderen aber auch nicht vergessen, dass die Wikipedia ein Freizeitprojekt ist, wofür man den Autoren auch einen gewissen Spaßfaktor zugestehen muss. Es macht Spaß, Lücken zu füllen und diese Lücken findet man nunmal besser, wenn sie einem rot ins Auge springen. Und sie sollen genau das auch bei jenen tun, die die Wikipedia nur zum Lesen nutzen wollen und dann feststellen „Hm, da fehlt noch was. Vielleicht könnte ja ich...“.
So habe ich meinen allerersten Artikel über die Rohingya begonnen und so bin ich heute in der Einleitung (!) zum Artikel Bermuda über den Entdecker der Insel gestolpert. Rot leuchtete Juan de Bermúdez mir entgegen, gleich zum Artikelbeginn und anscheinend hatte bisher niemand die Muße, dies zu ändern. Ich hätte sie wohl auch nicht gehabt, wenn der Name da schwarz gestanden hätte („Gibt bestimmt außer dem Namen nichts über ihn zu sagen, deswegen gibt es keinen Artikel(link)“). Aber das Rot hat mich neugierig gemacht und Senor Bermúdez hat seit heute einen Artikel, der auch mehr ist, als nur die Info, dass er Bermuda entdeckt hat.
Also bitte, Leute: Setzt (sinnvolle) Rotlinks, macht die Menschen neugierig und lasst Euch ruhig von der guten alten Neugier dazu verleiten, Rotlinks zu bläuen. Der Gründer der britischen Kolonie auf den Bermudas George Somers ist übrigens auch noch rot! (jpf, 6.7.)
Siehe auch Wikipedia:Kurier/Ausgabe 03 2014#Ein Plädoyer für den roten Link.
WikiMUC auf den Münchner Wissenschaftstagen
Am Wochenende 28.–30. Juni standen Wikipedianer aus München an einem Stand der Münchner Wissenschaftstage mit der Kinder- und Jugendmesse Forscha in einer historischen Messehalle des Verkehrszentrums des Deutschen Museums. Organisiert von Christian zeigten wir den für MINT-Fächer begeisterten Kindern Elektronikbasteleien ohne Löten und symbolische Programmierung im Rahmen des WikiMUC-Makercafes und lockten die Eltern und alle anderen zu den Veranstaltungen ins WikiMUC. Völlig begeistert waren wir von dem technischen Verständnis, das viele der Kids mitbrachten. Es gab da einen Achtjährigen, der sich kompetent über serielle Bussysteme austauschte, und geradezu massenhaft Kinder ähnlichen Alters, die Programmierung mit Schleifen völlig selbstverständlich finden. Und wir brauchen neue Gummibärchen von WMDE, die wurden uns aus den Händen gerissen. Danke an Christian für Organisation und drei Tage am Stand. 2.7. h-stt
U4C-Nachwahl
Die Nachwahl zum U4C hat begonnen. Die Stimmabgabe ist bis zum 10. August 2024 um 23:59:59 Uhr UTC = 01:59:59 Uhr MESZ möglich. Es stehen für 9 verfügbare Sitze 18 Kandidierende aus aller Welt zur Auswahl. Es gibt auch verschiedene Analysen zu den Kandidaturen aus der Community. Vermutlich dürfte auch der Kasten am Seitenanfang aufgefallen sein, aber hiermit erfolgt eine kleine Aufarbeitung der Links. Holt euch euer Recht auf Partizipation! ghi, 27.7.
Raimond Spekking verstärkt das Präsidium von Wikimedia Deutschland
Am 22. Juni 2024 hat die Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland das aktuelle Präsidium gewählt. Was uns im Präsidium schnell klar war: Es fehlt eine starke Stimme aus der deutschsprachigen Wikipedia-Community. Daher hat das Präsidium beschlossen, von der Möglichkeit der Kooptation Gebrauch zu machen. Bis zu zwei weitere Präsidiumsmitglieder können durch das Präsidium selbst ernannt werden, um benötigte Kompetenzen zu verstärken und die Diversität zu fördern.
Eine geeignete Person war schnell gefunden: Raimond Spekking, seit über 20 Jahren aktives und geschätztes Mitglied der Community. Er bringt eine Menge an Erfahrung mit, u. a. durch seine Mitarbeit in der Wikipedia, dem Support-Team, als MediaWiki-Entwickler und als Administrator bei Wikimedia Commons. Raimond war bereits Mitglied im letzten Präsidium und erhielt bei der Mitgliederversammlung starke Unterstützung aus der Mitgliedschaft. Mehr dazu auch im WMDE-Blog. Im Namen des ganzen Präsidiums heiße ich Raimond herzlich willkommen und freue mich sehr auf die erneute Zusammenarbeit. lzy, 25.7.
Änderungsvorschläge zu WMDE-Förderrichtlinien veröffentlicht
Auf dieser Seite sind seit heute Vorschläge für die Überarbeitung der Förderrichtlinien von Wikimedia Deutschland zu finden. Die Vorschläge wurden vom WMDE-Projektteam vorbereitet. Dafür hat das Projektteam Feedback aus der Community zur Förderung ausgewertet sowie Vorschläge aus dem Verein einbezogen. Wir freuen uns auf den Austausch dazu auf der zugehörigen Diskussionsseite. Für das Projektteam, MR(WMDE), 24.7.
U4C-Kandidierende löchern
Jetzt gerade läuft die Fragephase vor der Nachwahl zum UCoC Coordinating Committee (U4C, ein Gremium zum Thema unseres Verhaltenskodexes) und wer möchte, kann gerne Fragen stellen. Leider durften aus der Community deutschsprachigen Wikipedia (genauer: von denjenigen Menschen, die de.wp als ihr Heimatwiki bezeichnen) diesmal keine Kandidaturen eingereicht werden, da die deutschsprachige (und die italienischsprachige) mit je zwei Mitgliedern von 16 bereits in maximaler Anzahl vertreten ist. Die Nachwahl wurde nötig, weil nur 7 von 36 Kandidierenden für 16 Sitze gewählt wurden und das Gremium nicht die Mindestanzahl von 8 erreichte. Nun gibt es 18 Kandidierende für 9 Sitze, und meines Erachtens sind viele wählbare darunter. Eine kurze Übersicht gibt es hier. ghi, 21.7.
Die Wikipedia ist bereit für Veränderungen
So lautet die Überschrift des neuen Wikiversums, der Nachrichtenübersicht, die an alle Mitglieder von Wikimedia Deutschland heute verschickt wurde. Es bezieht sich wohl auf diesen Zukunftskongress, auf dem eine begrenzte Anzahl an Teilnehmenden über die Wikipedia diskutiert haben. Ich halte diese Formulierung gegenüber der Wikipedia-Community für übergriffig. Wie kommen ein paar Leute in Klausur dazu zu behaupten, wofür die Wikipedia bereit ist? Vielleicht sind Veränderungen ja nötig und/oder wünschenswert, aber diese sollten doch aus der Community kommen. Vielleicht liegt der Fehler an meiner Sichtweise. Für mich sind die Autorinnen und Autoren die Wikipedia – diese füllen und lenken und gestalten sie. Wie kommt also der Verein dazu, für die Wikipedia zu sprechen? Ohne eine Mehrheit in der Community wären Veränderungen nicht tragfähig. Diese müssten also von der Community kommen beziehungsweise mit ihr abgestimmt sein. Vielleicht interpretiere ich auch in den Betreff der E-Mail zu viel hinein. Mit AGF könnte ich sie so lesen, dass gemeint sei, dass Veränderungen notwendig seien und für die Wikipedia möglich. Aber so klingt es für mich nicht. G. K., 17.7.
Von Cup zu Cup
Ende Juni ist nicht nur die Upload-Phase von Wiki Loves Earth Deutschland (WLE) zu Ende gegangen sondern auch der Wiki-Loves-Earth-Cup. Der Wettbewerb dauert immer drei Monate und hat in der Vergangenheit WLE umschlossen, mit der Verlängerung von WLE auf zwei Monate kam es nun zum zeitgleichen Ende.
Die Sieger wurden in den drei Bereichen Artikel, Listen und Wikdata ermittelt. Im Bereich Artikel gewann Benutzer:Tragopogon vor Benutzer:Heinz K. S. und Benutzer:Lupe, den Bereich Listen entschied Benutzer:Plozessor vor Benutzer:Tragopogon und Benutzer:GPSLeo. Im Bereich Wikidata gingen die Preise an Benutzer:GPSLeo, Benutzer:Lodewicus de Honsvels und Benutzer:Cookroach.
Herzlichen Glückwunsch an die Sieger und natürlich vielen Dank an alle Teilnehmer. Als Preis gab es Büchergutscheine, die von WMDE und WMAT gestiftet wurden.
Nächsten Monat am 1. August 2024 beginnt der Denkmal-Cup in seiner zehnten Auflage. Der Wettbewerb dauert bis zum 31. Oktober 2024. Auch hier werden die Sieger in den Bereichen Artikel, Listen und Wikidata gesucht. Teilnehmer sind wie immer herzlich willkommen. Z t, 17.7.
Community-Forum: Internationales & Wikimania
Im nächsten Community-Forum von Wikimedia Deutschland am 29. Juli ab 18:30 Uhr geht es nicht nur wie üblich um den Austausch zu einem speziellen Thema, das die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen betrifft. Rund um das Thema „Internationales & Wikimania“ soll auch darüber gesprochen werden, wie wir den Informationsfluss zwischen internationalen Aktivitäten und deutschsprachiger Community besser gemeinsam gestalten können und was dafür benötigt wird: regelmäßige Austausche auch über das Community-Forum hinaus, Darstellungen in Form von kleinen Berichten wie beim früheren Monatsrückblick oder der Wikimedia:Woche oder Ähnliches. Personen mit Stipendium zur Wikimania wurden schon eingeladen, darunter auch jene mit Tandemstipendium, weswegen der Austausch ausnahmsweise auf Englisch stattfinden wird. Interessiert am internationalen Austausch? Dann melde dich gern auf der Projektseite dafür an. MR(WMDE), 15.7.
Neues Förderprogramm bietet Mediation bei Konflikten
Zur Klärung von Konflikten zwischen Aktiven in den Wikimedia-Projekten kann bei Wikimedia Deutschland im Rahmen eines neuen Förderprogramms eine von externen und zertifizierten Mediator*innen durchgeführte Mediation angefragt werden, sofern beide Konfliktparteien dies wünschen.
Alle Informationen zu dem neuen Angebot und dem Ablauf sind auf der Projektseite zu finden. NR (WMDE), 9.7.2024
Weg mit den Kindern?
Natürlich sollen Kinder die Wikipedia nicht lesen, oder? Ansonsten müssten wir sie kindgerecht machen. Aber wie? Oder: Echt jetzt? Über diese Fragen und die Pläne der Wikimedia Foundation reden wir auf dem Digitalen Themenstammtisch am 15. Juli 2024. Alle sind herzlich eingeladen! (Ziko, 3.7.)
Wie geht es weiter nach dem Zukunftskongress 2024?
Beim ersten Wikipedia-Zukunftskongress haben Wikipedianer, Experten und die Wikimedia-Vereine über KI-Entwicklung, das veränderte Mediennutzungsverhalten und die Entwicklung von Online-Communitys diskutiert. Dabei kamen viele Ideen zusammen. Umseitig wurde bereits in einigen Themenfeldern anregend weiter diskutiert. Auch wir bei Wikimedia Deutschland werden am Ball bleiben. Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, könnt ihr euch in einen Newsletter eintragen oder die Projektseite beobachten. Aktuell werden Session-Beiträge für die WikiCon eingereicht, um Ergebnisse vom Zukunftskongress zu besprechen. Ihr könnt euch außerdem ein Online-Treffen am 16. Oktober vormerken.
Wer die Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshop-Ergebnisse nachschauen und lesen möchte, findet sie jetzt auch auf der Projektseite. (CB(WMDE), 2.7.)
Schriftgrad als globale Einstellung verfügbar
Schon am 17. Mai hatte der Kurier auf die neuen Konfigurationsmöglichkeiten hingewiesen, die im Zusammenhang mit der Einführung des Dunkelmodus und des neuen Skins Vector 2022 eingeführt wurden.
Ein Feature aus dem Erscheinungsbild-Menü steht seit Donnerstag vergangener Woche auch als globale Einstellung zur Verfügung. Unter dem Menüeintrag Einstellungen für die Benutzeroberfläche kann man unter Text
nun die Standardschriftgröße nicht nur für das jeweilige Wiki, sondern auch global für alle Wikimedia-Projekte zentral in drei Stufen klein, Standard oder groß festlegen. Das ist praktisch, denn bis dahin musste man das bei jedem Besuch eines anderen Wikis händisch neu vornehmen, wenn man dabei von den Standardeinstellungen abweichen möchte und beispielsweise gerne einen größeren Schriftgrad und einen entsprechend größeren Durchschuss hätte.
Übrigens war schon seit Anfang Juni 2024 der Schriftgrad für nicht eingeloggte Benutzende unter Vector 2022 leicht vergrößert worden, erfahren wir in der Dokumentation der Entwickler, wo übrigens auch angekündigt wurde, dass der Dark Mode innerhalb der kommenden drei Wochen der Beta-Phase entwachsen wird, so dass er schrittweise ausgerollt werden kann. Auch den Dark Mode kann man an dieser Stelle global einschalten. (A, 1.7., 2.7.)
WikiDaheim und alles darunter
Mit 1. Juli hat wieder der große Fotowettbewerb von WMAT und der österreichischen Wikipedia Community, WikiDaheim 2024, begonnen. Es werden wie schon seit vielen Jahren immer noch Fotos zu den österreichischen Gemeinden gesucht (das Schöne, das Gewöhnliche, das Absonderliche, das Hässliche), zum 2. Mal sind deine Audiodateien und Videos gefragt. Unter dem Hauptbewerb sind verschiedene weitere Bewerbe mit eigenen Preisen organisiert, so zum internationalen WLM Bewerb (heuer in Anpassung an die internationalen Regeln ist der Hochladezeitraum nur ein Monat, vom 7. September bis 6. Oktober 2024. Wenn du also Bilder für WLM international beitragen und dort einen der Preise gewinnen willst, dann halte deine Denkmalfotos bitte bis 7. September zurück), zum Thema Natur und zum Tag des Denkmals mit dem Motto HAND//WERK gedacht+gemacht (am 29. September). Zum zweiten Mal wird im Rahmen einer sehr offenen Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission ein eigener Bewerb zum Immateriellen Kulturerbe in Österreich ausgeschrieben.
Sonderpreise gibt es heuer zu den Friedhöfen in Österreich, zum Lückenfüllen in den Denkmallisten und im Rahmen von #WPWP einen Sonderpreis zum Bebildern bisher bilderloser Artikel oder Tabellenzeilen in der deutschsprachigen WP (nicht nur für Fotografen).
Wir freuen uns auch über rege Beteiligung von Fotografen aus welcher Weltgegend auch immer. Bisher unbebilderte oder nur unzureichend bebilderte Objekte lauern überall in Österreich. Es geht nicht nur um Freies Wissen, Freie Lizenzen, bei WikiDaheim geht es auch weitgehend um freie Motivauswahl (soll heißen, es gibt außer dem Rahmen Österreich keine Vorgaben zum Thema der Bilder). Wie jedes Jahr suchen wir noch Unterstützung in der Vorjury, um parallel zum Hochladen die Bilderflut zu bewältigen.
WikiDaheim läuft dieses Jahr bis zum 6. Oktober 2024 (24:00 MESZ). cp (WMAT) 1. Juli