Wikipedia:Review/Review des Tages/Sonntag
Die Volksabstimmung in Oberschlesien fand am 20. März 1921 statt und sollte über die territoriale Zugehörigkeit eines Teils der preußischen Provinz Oberschlesien entscheiden. Sie war eine Folge des Versailler Vertrags und wurde von einer Interalliierten Kommission durchgeführt. Etwa 1,2 Millionen Stimmberechtigte wurden befragt, ob Oberschlesien bei Deutschland verbleiben oder an Polen angegliedert werden sollte. Die Abstimmung ergab insgesamt etwa 60 % für Deutschland und 40 % für Polen, bei lokal stark abweichenden Ergebnissen. Der Völkerbundrat beschloss daraufhin am 20. Oktober 1921 eine Teilung der Region. Der kleinere, stärker industrialisierte östliche Teil ging an Polen, während der größere westliche Teil bei Deutschland verblieb. Die Abstimmung war von gewaltsamen Auseinandersetzungen begleitet. Die Gebietsabtretungen wurden von der deutschen Öffentlichkeit weitgehend abgelehnt und waren ein wesentlicher Faktor für die Revisionspolitik in der Weimarer Republik. Die Volksabstimmung in Oberschlesien und ihre Folgen hatten langfristige Auswirkungen auf die deutsch-polnischen Beziehungen und die politische Landschaft in der Region.