Željko Franulović

kroatischer Tennisspieler

Željko Franulović (* 13. Juni 1947 in Split) ist ein ehemaliger jugoslawischer Tennisspieler und kroatischer Tennisfunktionär.

Željko Franulović Tennisspieler
Željko Franulović
Željko Franulović (1975)
Nation: Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
Kroatien Kroatien
Geburtstag: 13. Juni 1947
1. Profisaison: 1969
Rücktritt: 1980
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Preisgeld: 6.000 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 397:301
Karrieretitel: 13
Höchste Platzierung: 30 (25. Juli 1977)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open
French Open F (1970)
Wimbledon 3R (1970)
US Open 3R (1975, 1976, 1977)
Doppel
Karrierebilanz: 190:203
Karrieretitel: 7
Höchste Platzierung: 58 (3. Januar 1979)
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open
French Open VF (1970)
Wimbledon VF (1971)
US Open 2R (1968)
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Karriere

Bearbeiten

Aktive Jahre

Bearbeiten

Im Alter von 17 Jahren begann Željko Franulović seine Tenniskarriere. 1966 stand er erstmals in der Konkurrenz der Internationalen französischen Meisterschaften, die später als French Open ausgetragen wurden. Hier scheiterte er in der ersten Runde am Tschechoslowaken Jan Kodeš.

Von Beginn der Open Era im Jahr 1968 an spielte er Turniere auf der Tour. Im ersten Jahr war sein größter Erfolg die Teilnahme am Halbfinale im Schweizer Lugano, das er gegen Tom Okker verlor. Im Folgejahr konnte Franulović im US-amerikanischen Saint Petersburg sein erstes Turnier auf hoher Ebene für sich entscheiden. Bei den French Open erreichte er 1969 das Viertelfinale, wo er in fünf Sätzen Tony Roche unterlag.

Bei den French Open 1970 kam er mit Siegen über Cliff Richey, Lew Hoad und den an Platz 1 gesetzten Ilie Năstase bis ins Finale, das er gegen Jan Kodeš verlor. Beim selben Turnier zeigte er auch in den anderen Disziplinen gute Ergebnisse: im Doppel, bei dem er mit Joaquín Loyo Mayo das Viertelfinale erreichte, und im Mixed, wo er sich mit der Doppelpartnerin Margaret Court bis ins Halbfinale spielte. In allen drei Disziplinen waren es seine besten Ergebnisse bei den French Open und neben einer Viertelfinalteilnahme im Doppel von 1971 in Wimbledon, wo er an der Seite von Bob Maud gegen die Paarung Clark Graebner und Thomaz Koch verlor, auch seine größten Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren.

Nach 1971 konnte er sich nur in wenigen Turnieren durchsetzen. Seinen letzten Grand-Prix-Turniersieg feierte er 1977 in München mit einem Sieg über Víctor Pecci. Seinen einzigen Sieg auf der Challenger Tour verbuchte er 1982 in San Benedetto, als er Ilie Năstase schlug. Nach 1983 trat er bei keinem Tennisturnier auf Profiebene mehr an.

Da die offizielle Tennisweltrangliste im Einzel 1973 und im Doppel 1976 eingeführt wurde, spiegeln seine besten Platzierungen mit Platz 30 im Einzel im Jahr 1977 und Platz 58 im Jahr 1979 im Doppel nicht seine größten Erfolge auf der Tour wider. In seinen erfolgreichsten Jahren wurde Franulović als sechstbester Spieler der Welt geführt.[1]

Zwischen 1967 und 1980 trat Franulović für die jugoslawische Davis-Cup-Mannschaft im Davis Cup an. Er wurde bei 22 Begegnungen eingesetzt und gewann 32 seiner 59 Partien. Sein größter Erfolg mit der Mannschaft war das Erreichen des Finales der Kontinentalgruppe, das sie gegen die spanische Davis-Cup-Mannschaft verloren.[2]

Tätigkeit als Funktionär

Bearbeiten

Nach seiner aktiven Karriere war Franulović weiterhin im Tennisbereich aktiv. So war er zwischen 1994 und 1997 der Kapitän der kroatischen Davis-Cup-Mannschaft. Zudem gehörte er 2007 bis 2009 dem Vorstand der ATP an. Außerdem war er von 2005 bis 2022 der Turnierdirektor des Monte Carlo Masters, eines Turniers, das er selbst 1970 für sich entscheiden konnte.[1] Das Monte Carlo Masters zählt neben den French Open, Madrid Masters und Rom Masters zu den prestigereichsten Sandplatzturnieren und jährlich nehmen die erfolgreichsten Tennisspieler teil.[3]

Privates

Bearbeiten

Željko Franulović hat mit seiner Ehefrau Nada zwei Kinder.

Er spricht neben seiner Muttersprache auch Italienisch, Französisch und Englisch fließend und beherrscht ebenfalls etwas Deutsch.[1]

Legende
Grand Slam
Grand Prix (20)
ATP Challenger Series (2)
ATP-Titel nach Belag
Hartplatz (0)
Sand (19)
Rasen (0)
Teppich (1)

Turniersiege

Bearbeiten
ATP Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 23. März 1969 Vereinigte Staaten  St. Petersburg Sand Chile  Jaime Fillol 6:4, 6:2, 6:4
2. 20. April 1969 Vereinigte Staaten  Houston Sand Mexiko  Rafael Osuna 7:5, 6:3, 6:4
3. 27. Juli 1969 Vereinigte Staaten  Indianapolis (1) Sand Vereinigte Staaten  Arthur Ashe 8:6, 6:3, 6:4
4. 22. März 1970 Kolumbien  Barranquilla Sand Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Nicola Špear 9:7, 6:3, 6:3
5. 19. April 1970 Monaco  Monte Carlo Sand Spanien 1945  Manuel Orantes 6:4, 6:3, 6:3
6. 23. August 1970 Osterreich  Kitzbühel Sand Australien  John Alexander 6:4, 9:7, 6:4
7. 8. November 1970 Argentinien  Buenos Aires (1) Sand Spanien 1945  Manuel Orantes 6:4, 6:2, 6:0
8. 14. Februar 1971 Vereinigte Staaten  New York City Sand Vereinigte Staaten  Clark Graebner 6:2, 5:7, 6:4, 7:5
9. 1. März 1971 Vereinigte Staaten  Macon Sand Rumänien 1965  Ilie Năstase 6:4, 7:5, 5:7, 3:6, 7:6
10. 15. August 1971 Vereinigte Staaten  Indianapolis (2) Sand Vereinigte Staaten  Cliff Richey 6:3, 6:4, 0:6, 6:3
11. 1. Dezember 1971 Argentinien  Buenos Aires (2) Sand Rumänien 1965  Ilie Năstase 6:3, 7:6, 6:1
12. 10. Oktober 1976 Spanien 1945  Avilés Sand Tschechoslowakei  Jan Kodeš 7:6, 6:1, 5:7, 7:6
13. 1. Mai 1977 Deutschland Bundesrepublik  München Sand Paraguay 1954  Víctor Pecci 6:1, 6:1, 6:7, 7:5
Challenger Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 1. August 1982 Italien  San Benedetto Sand Rumänien  Ilie Năstase 6:4, 6:1

Finalteilnahmen

Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 18. Mai 1969 Belgien  Brüssel Sand Niederlande  Tom Okker 4:6, 6:1, 2:6, 2:6
2. 16. November 1969 Argentinien  Buenos Aires Sand Frankreich  François Jauffret 6:3, 2:6, 4:6, 3:6
3. 7. Juni 1970 Frankreich  French Open Sand Tschechoslowakei  Jan Kodeš 2:6, 4:6, 0:6
4. 22. Mai 1971 Vereinigtes Konigreich  Bournemouth Sand Vereinigtes Konigreich  Gerald Battrick 3:6, 2:6, 7:5, 0:6
5. 25. Juli 1971 Vereinigte Staaten  Clemmons Sand Chile  Jaime Fillol 6:4, 4:6, 6:7
6. 20. Juli 1975 Niederlande  Hilversum Sand Argentinien  Guillermo Vilas 4:6, 7:6, 2:6, 3:6

Turniersiege

Bearbeiten
ATP Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 15. August 1971 Vereinigte Staaten  Indianapolis Sand Tschechoslowakei  Jan Kodeš Vereinigte Staaten  Clark Graebner
Vereinigte Staaten  Erik van Dillen
7:6, 5:7, 6:3
2. 24. Oktober 1971 Spanien 1945  Barcelona (1) Sand Spanien 1945  Juan Gisbert Sudafrika 1961  Cliff Drysdale
Spanien 1945  Andrés Gimeno
7:6, 6:2, 7:6
3. 1. Dezember 1971 Argentinien  Buenos Aires Sand Rumänien 1965  Ilie Năstase Chile  Patricio Cornejo
Chile  Jaime Fillol
6:4, 6:4
4. 10. März 1974 Vereinigte Staaten  Hampton Teppich (i) Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Nikola Pilić Sudafrika 1961  Pat Cramer
Vereinigte Staaten  Mike Estep
4:6, 7:5, 6:1
5. 15. Oktober 1978 Spanien 1977  Barcelona (2) Sand Chile  Hans Gildemeister Frankreich  Jean-Louis Haillet
Frankreich  Gilles Moretton
6:1, 6:4
6. 29. Juli 1979 Osterreich  Kitzbühel Sand Schweiz  Heinz Günthardt Australien  Dick Crealy
Italien  Antonio Zugarelli
6:2, 6:4
7. 28. September 1980 Schweiz  Genf Sand Ungarn  Balázs Taróczy Schweiz  Heinz Günthardt
Schweiz  Markus Günthardt
6:4, 4:6, 6:4
Challenger Tour
Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 19. Juli 1981 Italien  La Spezia Sand Italien  Adriano Panatta Italien  Gianni Marchetti
Italien  Enzo Vattuone
6:2, 6:4

Finalteilnahmen

Bearbeiten
Nr. Datum Turnier Belag Doppelpartner Finalgegner Ergebnis
1. 12. Juli 1970 Schweden  Båstad Sand Tschechoslowakei  Jan Kodeš Australien  Dick Crealy
Australien  Allan Stone
2:6, 6:2, 12:12 aufgg.
2. 23. August 1970 Osterreich  Kitzbühel Sand Tschechoslowakei  Jan Kodeš Australien  John Alexander
Australien  Phil Dent
8:10, 2:6, 4:6
3. 8. November 1970 Argentinien  Buenos Aires Sand Tschechoslowakei  Jan Kodeš Australien  Bob Carmichael
Australien  Ray Ruffels
5:7, 2:6, 7:5, 7:6, 3:6
4. 1. März 1971 Vereinigte Staaten  Macon Teppich (i) Tschechoslowakei  Jan Kodeš Vereinigte Staaten  Clark Graebner
Brasilien  Thomaz Koch
3:6, 6:7
5. 20. Juli 1975 Niederlande  Hilversum Sand Vereinigtes Konigreich  John Lloyd Polen  Wojciech Fibak
Argentinien  Guillermo Vilas
4:6, 3:6
6. 26. Juni 1978 Deutschland Bundesrepublik  Berlin Sand Chile  Hans Gildemeister Vereinigtes Konigreich  Colin Dowdeswell
Deutschland Bundesrepublik  Jürgen Faßbender
3:6, 4:6
7. 29. Oktober 1978 Japan  Tokio Sand Vereinigtes Konigreich  Buster Mottram Australien  Ross Case
Australien  Geoff Masters
2:6, 6:4, 1:6
Bearbeiten
Commons: Željko Franulović – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b c Ubaldo Scanagatta: Monte Carlo Tournament Director Franulovic To Step Down After 18 Years. In: ubitennis.net. 26. April 2022, abgerufen am 19. Juni 2023.
  2. Zeljko Franulovic. In: daviscup.com. Abgerufen am 19. Juni 2023.
  3. Christian Albrecht Barschel: Ranking:Die Wertigkeit der ATP-Masters-1000-Turniere. In: tennismagazin.de. 9. März 2019, abgerufen am 19. Juni 2023.