Șercaia
Șercaia (veraltet Șerpeni oder Sărcaia; deutsch Schirkanyen, ungarisch Sárkány) ist eine Gemeinde im Kreis Brașov in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Șercaia Schirkanyen Sárkány | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Brașov | |||
Koordinaten: | 45° 50′ N, 25° 8′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 449 m | |||
Fläche: | 92,64 km² | |||
Einwohner: | 2.865 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 31 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 507195 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 68 | |||
Kfz-Kennzeichen: | BV | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2]) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Șercaia, Hălmeag, Vad | |||
Bürgermeister : | Cristinel Paltin (PNL) | |||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 82 loc. Șercaia, jud. Brașov, RO–507195 | |||
Website: |
Der Ort ist auch unter den deutschen Bezeichnungen Schirkengen und Scharken,[3] und der siebenbürgisch-sächsischen Bezeichnung Schirkonyen bekannt.
Geographische Lage
BearbeitenDie Gemeinde Schirkanyen - Șercaia liegt in den Nordausläufern der Transsilvanischen Alpen südlich des Flusses Olt (Alt) im historischen Burzenland. Der Ort Șercaia befindet sich am gleichnamigen Bach, am Drum național 1 – hier Teil der Europastraße 68 – und an der Bahnstrecke Brașov–Făgăraș 14 Kilometer östlich von Făgăraș (Fogarasch) und etwa 55 Kilometer nordwestlich von der Kreishauptstadt Brașov (Kronstadt) entfernt.
Geschichte
BearbeitenDer ehemals von Siebenbürger Sachsen bewohnte Ort wurde erstmals 1235 als Sarcam urkundlich erwähnt. Schirkanyen grenzte seit dem Mittelalter an vier rumänische Dörfer und eine ungarische Ortschaft und war somit eine deutsche Sprachinsel.
Eine Besiedlung auf dem Gebiet der Gemeinde wird im eingemeindeten Dorf Hălmeag (Halmagen) in der Jungsteinzeit als auch in der Römerzeit beim Areal Valea Felmerului (Valea Mâții) vom Rumänischen Ministerium für Kultur und nationales Erbe vermerkt.[4]
Bevölkerung
BearbeitenDie Bevölkerung der Gemeinde Șercaia entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung[5] | Ethnie | |||||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | Andere | |||
1850 | 3.973 | 1.697 | 1.130 | 965 | 185 | |||
1920 | 4.266 | 2.307 | 1.056 | 889 | 14 | |||
1966 | 3.756 | 2.394 | 733 | 541 | 88 | |||
2002 | 3.050 | 2.475 | 413 | 27 | 135 | |||
2011 | 2.822 | 2.295 | 291 | 27 | 209 (Roma 135) | |||
2021 | 2.865 | 1.994 | 130 | 8 | 733 (Roma 461) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1920 ermittelt. Die höchste Einwohnerzahl der Rumänen (2394) wurde 1966, die der Magyaren (1253), die der Rumäniendeutschen 1850 und die der Roma (195) 1992 registriert. Heute leben in Șercaia überwiegend Rumänen.
Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie (vor allem Schweinezucht) dominieren das Erwerbsleben in der Ortschaft.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die evangelische Kirche[6] im Gemeindezentrum wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts anstelle einer vorherigen errichtet. Der Turm der in Nord-Süd-Richtung ausgerichteten Kirche steht etwa sechs Meter südlich, das Pfarrhaus schließt sich an diesen an.[7] Die Kirche, der Glockenturm 1691 errichtet und 1819 erneuert und das Pfarrhaus 1839 errichtet, stehen unter Denkmalschutz,[4]
- Im eingemeindeten Dorf Hălmeag wurde die turmlose evangelische Kirche[8] im 13. Jahrhundert errichtet und im 15. erneuert, steht unter Denkmalschutz,[4]
- Im eingemeindeten Dorf Vad (Waadt) liegt die Narzissenwiese Vad, sie ist ein Naturschutzgebiet der Region.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Alexandru Ciurcu (1854–1922), Erfinder und Autor, wurde hier geboren.[9]
- Adolphe Binder (* 1969), deutsche Kulturmanagerin und Tanzkuratorin, wuchs hier auf
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 30. September 2024 (rumänisch).
- ↑ Wörterbuch der Ortschaften aus Siebenbürgen
- ↑ a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 1. November 2008 (PDF; 513 kB; ungarisch).
- ↑ Die evangelische Kirche in Șercaia, bei biserici.org abgerufen am 22. Mai 2023 (rumänisch).
- ↑ Angaben der Heimatortsgemeinschaft Schirkanyen bei siebenbuerger.de, abgerufen am 27. Februar 2019.
- ↑ Angaben zur reformierten Kirche in Hălmeag bei biserici.org, abgerufen am 27. Februar 2019 (rumänisch).
- ↑ Alexandru Ciurcu bei earlyaviators.com abgerufen am 6. September 2013 (englisch).