Bod (Rumänien)
Bod (deutsch Brenndorf, ungarisch Botfalu) ist eine Gemeinde in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Bod Brenndorf Botfalu | ||||
---|---|---|---|---|
| ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Brașov | |||
Koordinaten: | 45° 46′ N, 25° 39′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 506 m | |||
Fläche: | 33,56 km² | |||
Einwohner: | 5.097 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 152 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 507015 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 68 | |||
Kfz-Kennzeichen: | BV | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2]) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Bod, Colonia Bod | |||
Bürgermeister : | Sergiu Arsene (PSD) | |||
Postanschrift: | Str. Școlii, nr. 139 loc. Bod, jud. Brașov, RO–507015 | |||
Website: |
Der Ort ist auch unter den deutschen Bezeichnungen Bringendorf oder Brignendorf und der ungarischen Botfalva bekannt.[3]
Geographische Lage
BearbeitenDie Gemeinde Bod liegt im Burzenland im Nordosten des Kreises Brașov. Der Ort liegt an der Kreisstraße (drum județean) DJ 103, 15 Kilometer nördlich von der Kreishauptstadt Brașov (Kronstadt), zwei Kilometer von der Nationalstraße DN 13, entfernt. Des Weiteren liegt die Gemeinde an der internationalen, elektrifizierten Bahnstrecke Teiuș–Brașov.
Geschichte
BearbeitenArchäologische Funde weisen darauf hin, dass die Gegend um die Ortschaft bereits in der Jungsteinzeit besiedelt gewesen sein dürfte.
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1386 nach der Ansiedelung der Siebenbürger Sachsen, die Brenndorf jahrhundertelang nachhaltig prägen sollten.
Durch die geografische Lage des Ortes war die Gemeinde seit jeher von aus dem Süden und Osten einfallenden Eroberungs- und Plünderungszügen bedroht.[4]
Während des Zweiten Weltkrieges kam es aufgrund der Sendeanlage zu erheblichen Kämpfen.
Im Jahre 2009 wurden noch 65 Mitglieder der evangelischen Gemeinde gezählt (Siebenbürger Sachsen).[5]
Demografie
BearbeitenDie Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Bod:
Volkszählung[6] | Ethnie | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | Andere | |||
1850 | 1.933 | 539 | - | 1.258 | 136 | |||
1920 | 2.393 | 920 | 100 | 1.369 | 4 | |||
1956 | 3.892 | 2.140 | 638 | 1.075 | 39 | |||
1977 | 5.082 | 3.297 | 837 | 919 | 29 | |||
2002 | 3.927 | 3.291 | 469 | 64 | 103 | |||
2011 | 3.994 | 3.373 | 322 | 42 | 257 (Roma 16) | |||
2021 | 5.097 | 4.356 | 196 | 20 | 525 (Roma 4) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1977, gleichzeitig die der Rumänen und der Magyaren ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumäniendeutschen (1.406) wurde 1930 und die der Roma (136) 1850 registriert. Fast bei jeder Aufnahme bekannten sich einer bis drei Menschen als Ukrainer, Serben oder Slowaken.
Wirtschaft
BearbeitenIn der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Eisenbahnlinie von Kronstadt nach Budapest errichtet, wodurch sich auch für Brenndorf neue Möglichkeiten der wirtschaftlichen Entfaltung ergaben.
Die 1889 gegründete Zuckerfabrik ist das markanteste Unternehmen der Gemeinde. Aus der Zeit der Gründung stammt auch die Katastralgemeinde „Colonia Bod“.
1933/34 wurde der Langwellensender Bod in Betrieb genommen.
Sonstiges
BearbeitenDer rumänienweite Kälterekord wurde hier im Januar 1942 registriert (−38,5 °C).
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Evangelische Kirche aus dem 14. Jahrhundert
- Lang- und Mittelwellensendeanlage von Bod (errichtet 1933/34), weithin sichtbar
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Damasus Dürr (1537–1585), Humanist[7]
- Heinrich Zillich (1898–1988), Schriftsteller und Vertriebenenfunktionär
- Reinhardt Schuster (* 1936), Maler[8]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 24. September 2024 (rumänisch).
- ↑ Bod bei arcanum.hu (ungarisch).
- ↑ Historisches über die Entwicklung von Brenndorf auf www.siebenbuerger.de
- ↑ Dieter Drotleff: Pfarrer, Kuratoren, Seelenzahlen. In: Allgemeine Deutsche Zeitung. Beilage: Karpatenrundschau, 4. März 2010, S. 3.
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 1. November 2008 (PDF; 513 kB; ungarisch).
- ↑ Bericht über Damasus Dürr bei siebenbuerger.de
- ↑ Franz Heinz: Malerei und Grafik von Reinhardt Schuster in Bern am 9. September 2012 bei siebenbuerger.de