Barnebeck
Barnebeck ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]
Barnebeck Stadt Hansestadt Salzwedel
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Koordinaten: | 52° 51′ N, 10° 56′ O | |
Höhe: | 51 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,22 km²[1] | |
Einwohner: | 115 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Mai 1992 | |
Eingemeindet nach: | Henningen | |
Postleitzahl: | 29410 | |
Vorwahl: | 039038 | |
Lage von Barnebeck in Sachsen-Anhalt
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Vorlaubenhaus in Barnebeck
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Geographie
BearbeitenDas altmärkische Dorf Barnebeck, ein nach Osten erweitertes Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 15 Kilometer westlich von Salzwedel. Der Barnebecker Graben und der Konsumgraben entwässern die Wiesen nördlich des Dorfes in die Dumme, oder aber auch Harper Mühlenbach, der früher auch „Südlicher Mühlenbach“[4] genannt wurde. Der Fluss bildet hier die nördliche Grenze zum Bundesland Niedersachsen. Nördlich des Flusses liegt das EU-Vogelschutzgebiet „Landgraben-Dumme-Niederung“[5], südlich ein Teil des größten Biotopverbund Deutschlands, das Grüne Band.
Geschichte
BearbeitenMittelalter bis Neuzeit
BearbeitenIm Jahre 1217 wird der Ort als in Bernebeke erstmals erwähnt, als Hermann, Probst zu Hamburg, und Günzel und Heinrich, Grafen von Schwerin, dem Kloster Diesdorf vier Hufen Land überließen.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Bernebeke mit 15 Hufen Land aufgeführt. Die von Wustrow und von dem Knesenbeck hatten hier Besitz.[7] Im Jahre 1687 heißt das Dorf Bernbeck[1] und schließlich 1804 Barnebeck.[8]
Der Historiker Peter P. Rohrlach weist darauf hin,[1] dass die von Hermes und Weigelt[9] genannte Ersterwähnung zum Jahre 1161 nicht zu belegen ist.
Eingemeindungen
BearbeitenUrsprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis. Ab 1816 gehörte die spätere Gemeinde Barnebeck zum Landkreis Salzwedel. Sie kam am 25. Juli 1952 zum Kreis Salzwedel im Bezirk Magdeburg. Am 1. Dezember 1973 wurde die Gemeinde Kortenbeck aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Barnebeck eingemeindet. Am 1. Januar 1991 wurde der Ortsteil Kortenbeck der Gemeinde Lagendorf zugeordnet. Am 1. Mai 1992 wurden die Gemeinden Barnebeck und Andorf (mit Ortsteilen Hestedt, Rockenthin, Groß Grabenstedt und Klein Grabenstedt) in die Gemeinde Henningen eingemeindet. Barnebeck wurde damit ein Ortsteil der selbstständigen Gemeinde Henningen.[10]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Henningen am 20. November 2008, dass die Gemeinde Henningen in die Hansestadt Salzwedel eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[11][12]
Auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeindegrenze der Gemeinde Henningen wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Barnebeck wurde hierdurch vom 1. Januar 2010 bis zum 30. Juni 2019 ein Teil der Ortschaft Henningen und ein Ortsteil der Gemeinde Hansestadt Salzwedel. In der Ortschaft Henningen wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Seit dem 1. Juli 2019 ist Barnebeck eine eigene Ortschaft mit eigenem Ortschaftsrat in der Gemeinde Hansestadt Salzwedel.[13]
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1993:[1]
Religion
BearbeitenDie evangelische Kirchengemeinde Barnebeck, die früher zur Pfarrei Osterwohle gehörte,[21] wird heute betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[22]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für die Pfarrei Osterwohle stammen aus dem Jahre 1666.[23]
Politik
BearbeitenOrtsbürgermeister
BearbeitenErster Ortsbürgermeister war nach der Neugründung, seit dem 1. Juli 2019 Toni Winkelmann. Harald Jamko ist seit dem 11. Juli 2024 Ortsbürgermeister der Ortschaft Barnebeck.[24]
Ortschaftsrat
BearbeitenBei der Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 errang die Wählergruppe Barnebeck alle 5 Sitze.[25]
Es wurden eine Frau und vier Männer gewählt. Von 96 Wahlberechtigten hatten 67 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 69,79 Prozent.[25]
Tourismus
BearbeitenBarnebeck ist einer der Orte Sachsen-Anhalts, die sich an der Kulturellen Landpartie des benachbarten Wendlands beteiligen.[26] Seit 2020 ist Barnebeck ein Ort auf der Route des Hanse-Wendland-Radweges, ein 161 Kilometer langer Rundkurs der Uelzen, Bad Bodenteich, Hansestadt Salzwedel, Lüchow (Wendland) und Rosche verbindet.[27] Durch Barnebeck führt der europäische Radfernweg EuroVelo Route EV13 (Iron Curtain Trail).[28]
Verkehrsanbindung
BearbeitenStraßenverkehr
BearbeitenBarnebeck liegt direkt an der Kreisstraße 1002 die von West nach Ost quer durch die Ortschaft führt. Des Weiteren führt im Westen der Ortschaft eine Gemeindestraße über die sogenannte „Thuner Brücke“, über die Landesgrenze ins niedersächsische Thune.
Bahn
BearbeitenEtwa 4 km nordwestlich liegt der Bahnhof Schnega an dem ein regelmäßiger Haltepunkt der Bahnstrecke Stendal–Uelzen liegt.
Busverkehr
BearbeitenEs verkehren Linienbusse und Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel.[29]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
Bearbeiten- Die evangelische Dorfkirche Barnebeck ist ein mittelalterlicher Feldsteinbau mit unregelmäßigem Mauerwerk.[30]
- Die ca. 1,3 km lange Kopfsteinpflasterstraße
- Der Ortsfriedhof liegt im Norden des Dorfes.
- Vor der Kirche steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein großer Findling, auf dem ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen thront.[31]
Vereine und Organisationen
Bearbeiten- Dorfgemeinschaft Barnebeck e. V.[32]
- Löschgruppe Barnebeck, der Freiwilligen Feuerwehr Henningen
Literatur
Bearbeiten- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 124–127, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 150 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 325, 11. Barnebeck (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Bearbeiten- Barnebeck auf salzwedel.de
- Barnebeck im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 124–127, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Salzwedel - Statistik Einwohner/Ort zum Stichtag 31.12.2023 mit Haupt- oder alleiniger Wohnung. 6. August 2024.
- ↑ Hauptsatzung der Hansestadt Salzwedel. Hansestadt Salzwedel, 16. März 2023, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 395 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 403 (uni-potsdam.de ( vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 366 ([Digitalisat Online]).
- ↑ J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 325, 11. Barnebeck (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 361 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ Vereinbarung über die Eingemeindung der Gemeinde Henningen in die Hansestadt Salzwedel (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 16. März 2009. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 4, 22. April 2009, S. 86–88 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 819 kB; abgerufen am 3. Oktober 2022]).
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
- ↑ V. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung der Hansestadt Salzwedel. In: Einheitsgemeinde Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 24. Jahrgang, Nr. 12, 19. Dezember 2018, S. 96 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 385 kB; abgerufen am 3. Oktober 2022]).
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 150 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 62–63 (Online [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
- ↑ Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (Online).
- ↑ a b Jens Heymann: EINWOHNERSTATISTIK Einheitsgemeinde Salzwedel schrumpft weiter. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 23. Januar 2019, S. 4.
- ↑ Jens Heymann: Personenschwund schwächt sich ab. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 10. Januar 2020, S. 4.
- ↑ Jens Heymann: Sterbefälle überwiegen Geburten. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 13. Januar 2021, S. 4.
- ↑ a b Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 99 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑ Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 14 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Hansestadt Salzwedel: Ortschaftsrat Barnebeck. In: salzwedel.de. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ a b Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses und der Namen der gewählten Bewerberinnen und Bewerber der Gemeinderatswahl und der Ortschaftsratswahlen am 9. Juni 2024 – Ergebnis der Ortschaftsratswahl in Barnebeck. (PDF) Hansestadt Salzwedel, 25. Juni 2024, S. 5–6, abgerufen am 6. August 2024.
- ↑ Kulturelle Landpartie: Barnebeck • Wunderpunkt • Kulturelle Landpartie. Abgerufen am 3. Oktober 2022.
- ↑ Hanse-Wendland-Radweg. (radregion-uelzen.de ( vom 13. Juni 2021 im Internet Archive)).
- ↑ European Cyclists’ Federation: Fahrradtourismus in Deutschland: Iron Curtain Trail – EuroVelo 13 – EuroVelo. In: eurovelo.com. Abgerufen am 3. Oktober 2022.
- ↑ PVGS Altmarkkreis Salzwedel. In: pvgs-salzwedel.de. Abgerufen am 3. Oktober 2022.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 32.
- ↑ Barnebeck, Stadt Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 3. Oktober 2022.
- ↑ Vereinsregister des Amtsgerichts Stendal, VR 5828. In: handelsregister.de. Abgerufen am 13. Januar 2021.