Steinitz (Salzwedel)

Ehemalige Gemeinde

Steinitz ist eine Ortschaft der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[1]

Steinitz
Hansestadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 50′ N, 11° 7′ OKoordinaten: 52° 49′ 37″ N, 11° 6′ 56″ O
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 8,2 km²
Einwohner: 478 (31. Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2011
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 03901
Steinitz (Sachsen-Anhalt)
Steinitz (Sachsen-Anhalt)
Lage von Steinitz in Sachsen-Anhalt

Geographie

Bearbeiten

Die Gemarkung Steinitz, das Gebiet der früheren Gemeinde gleichen Namens, liegt vier Kilometer südwestlich von Salzwedel.[2]

Gliederung

Bearbeiten

Die Ortschaft Steinitz umfasst die Ortsteile der früheren Gemeinde Steinitz:[1]

Geschichte

Bearbeiten

Entstehung

Bearbeiten

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Steinitz im Landkreis Salzwedel durch den Zusammenschluss der Gemeinden Kemnitz und Ziethnitz gebildet.[3]

Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Frischauf“. Sie wurde im gleichen Jahr wieder aufgelöst. 1958 entstand die zweite LPG vom Typ III, die LPG „Freundschaft“. Sie wurde 1960 mit der LPG „Freier Bauer“ Salzwedel-Böddenstedt zusammengeschlossen.[4]

Steinitz war noch Ende 2008 dank der Gewerbesteuerzahler vor Ort eine der reichsten Gemeinden Sachsen-Anhalts. Sie unterstützte die Arbeitsbeschaffungsgesellschaft Jeetze-Landschaftssanierung mit zwei Millionen Euro, unter anderem für den Märchenpark Salzwedel.[5]

Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Steinitz per Gesetz aufgelöst und nach Salzwedel eingemeindet.[6][7] Eine Klage der Gemeinde gegen die Vorgehensweise der Eingemeindung vor dem Landesverfassungsgericht Sachsen-Anhalt blieb folgenlos.

Aus der früheren Gemeinde Steinitz entstand nach der Kommunalwahl 2019 eine Ortschaft im Sinne der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt, so wie in der Hauptsatzung im Jahre 2015 beschlossen worden war.[8]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
Jahr Einwohner
1964 277[9]
1971 250[9]
1981 210[9]
1985 199[9]
1990 178[9]
1993 178[4]
1995 313[9]
1996 373[9]
Jahr Einwohner
1998 [0]462[9]
2000 [0]477[9]
2001 [0]489[9]
2002 [0]483[9]
2006 [0]455[9]
2007 [0]470[9]
2008 [00]490[10]
2009 [00]478[10]

Ortsbürgermeisterin

Bearbeiten

Ortsbürgermeisterin der Ortschaft ist seit 2019 Heike Köhler.[11]

Ortschaftsrat

Bearbeiten

Bei der Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 errang die „Wählergemeinschaft Ziethnitz/Kemnitz“ alle 5 Sitze, genau wie bei der Wahl in 2019.[12][13]

Es wurden zwei Frauen und drei Männer gewählt. Von 357 Wahlberechtigten hatten 280 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 78,43 Prozent.[12]

Am 26. Mai 2019 war erstmals ein Ortschaftsrat gewählt worden.[14]

Wirtschaft

Bearbeiten

In Steinitz besitzt Engie eine Zentralstation für die Erdgasförderung aus den Erdgasfeldern der Altmark.

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. §18 Ortschaftsverfassung (gültig ab 1. Januar 2024). 1. November 2023, abgerufen am 7. August 2024.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  4. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2134–2135, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  5. Peter Hintze: Steinitz verjubelt Millionen, zahlen soll Salzwedel. Altmarkdorf gibt vor Eingemeindung mehr als 15 Millionen Euro aus. In: Volksstimme Magdeburg. 13. Dezember 2011 (volksstimme.de [abgerufen am 5. Mai 2019]).
  6. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 4. September 2021]).
  7. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  8. Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 21. Jahrgang, Nr. 7, 24. Juni 2015, S. 58, § 17 Ortschaftsverfassung, Satz 3 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 649 kB; abgerufen am 12. September 2021]).
  9. a b c d e f g h i j k l m Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / -/ 07). Halle (Saale) Februar 2009 (sachsen-anhalt.de [PDF]).
  10. a b Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
  11. Hansestadt Salzwedel: Ortschaftsrat Steinitz. In: salzwedel.de. Abgerufen am 8. August 2024.
  12. a b Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses und der Namen der gewählten Bewerberinnen und Bewerber der Gemeinderatswahl und der Ortschaftsratswahlen am 9. Juni 2024 – Ergebnis der Ortschaftsratswahl in Henningen. (PDF) Hansestadt Salzwedel, 25. Juni 2024, S. 16, abgerufen am 8. August 2024.
  13. Salzwedel: Kommunalwahl 2019 – Ortschaftsrat. Stadt Salzwedel, abgerufen am 12. September 2021.
  14. Alexander Rekow: Steinitz will wieder mitreden. In: Volksstimme Magdeburg. 6. März 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 5. Mai 2019]).