Eversdorf (Salzwedel)

Ortsteil von Salzwedel

Eversdorf ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Eversdorf
Hansestadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 49′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 52° 48′ 33″ N, 11° 5′ 20″ O
Höhe: 52 m ü. NHN
Fläche: 3,14 km²[1]
Einwohner: 121 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 03901
Eversdorf (Sachsen-Anhalt)
Eversdorf (Sachsen-Anhalt)
Lage von Eversdorf in Sachsen-Anhalt
Dorfkirche Eversdorf
Dorfkirche Eversdorf

Geographie

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Das altmärkische Dorf Eversdorf, ein Rundplatzdorf mit Kirche,[1] liegt etwa sechs Kilometer südwestlich von Salzwedel.[3]

Geschichte

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Mittelalter bis Neuzeit

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Die erste Erwähnung des Dorfes Eversdorf erfolgte im Jahre 1420 als dacz dorff czu Euerstorpp. Markgraf Friedrich belehnte Günzel von Bartensleben mit dem Burglehen zu Tangermünde und Salzwedel und zahlreichen Dörfern in der Altmark.[4] Weitere Nennungen sind 1687 Everstorff[1] und 1804 Eversdorp.[5]

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermiitelt: 35 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 376 Hektar, der Kirche gehörte ein Hektar, die Gemeinde hatte vier Hektar Landbesitz. Erst im Jahre 1958 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Einheit“.[1]

Andere Ersterwähnungen

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Adolph Friedrich Riedel ordnete die Nennung von in uilla, que Luenthorp aus dem Jahre 1151 dem heutigen Eversdorf zu, indem er Euenthorp? in Klammern dazusetzte.[6] Otto von Heinemann vermutet hier „eher Ebendorf nordnordwestlich von Magdeburg“. Hermann Krabbo meint, der Eintrag sei „vielleicht zu lesen als Bienthorp, dieses gleich Sandbeiendorf bei Wolmirstedt“.[7] Der Historiker Peter P. Rohrlach schreibt: „Bei aller Unsicherheit der Deutung dürfte das vorstehende Eversdorf überhaupt auszuscheiden sein.“

Eingemeindungen

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Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Stadtkanton Salzwedel auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]

Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Eversdorf zum Kreis Salzwedel. Am 1. August 1972 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Eversdorf und Wieblitz (mit ihren Ortsteilen Groß Wieblitz und Klein Wieblitz) zu Wieblitz-Eversdorf, ebenfalls im Kreis Salzwedel gelegen.[8] Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Wieblitz-Eversdorf per Gesetz aufgelöst und nach Salzwedel eingemeindet.[9][10]

So kam Eversdorf als Ortsteil zu Salzwedel.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 062
1774 063
1789 096
1798 070
1801 084
1818 091
1840 127
1864 162
1871 154
1885 204
Jahr Einwohner
1892 [00]146[11]
1895 205
1900 [00]148[11]
1905 202
1910 [00]140[11]
1925 250
1939 204
1946 297
1964 219
2010 [00]150[12]
Jahr Einwohner
2014 [00]132[13]
2015 [00]124[13]
2020 [00]127[14]
2021 [00]120[15]
2022 [00]119[15]
2023 [0]121[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1964:[1]

Religion

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Die evangelische Kirchengemeinde Eversdorf gehörte früher zur Pfarrei Bombeck.[16] Die evangelischen Christen aus Eversdorf werden heute betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die evangelische Dorfkirche Eversdorf ist ein schmuckloser Fachwerkbau mit Bauinschrift von 1740 der Patrone und Brüder Carl Ludwig und Samuel von dem Knesebeck.[1] Sie ist eine Filialkirche von Bombeck.[16]
  • Der alte Friedhof befindet sich auf dem Kirchhof.
  • Der Ortsfriedhof liegt am östlichen Ortsausgang.
  • In Eversdorf steht an der Kirche ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Steinquader mit eingelassener Bronzetafel.[18]
  • Im Jahre 2015 gab es in Eversdorf ein Dorfgemeinschaftshaus mit 60 Plätzen und eine Gaststätte.[12]

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 657–660, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 331, 51. Eversdorf (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Commons: Eversdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 657–660, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Salzwedel – Statistik Einwohner/Ort zum Stichtag 31.12.2023 mit Haupt- oder alleiniger Wohnung. 6. August 2024.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 273 (Digitalisat).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 372 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00394~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 2 (Digitalisat).
  7. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S. 36, Nr. 184 (uni-potsdam.de).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 361 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  10. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW). 8. Juli 2010, abgerufen am 5. Mai 2019.
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b Hansestadt Salzwedel: Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  13. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  14. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  15. a b Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  16. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. Abgerufen am 14. Mai 2019.
  18. Eversdorf, Hansestadt Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2022.