Braunetsrieth

Ortsteil von Vohenstrauß

Das Dorf Braunetsrieth ist ein Ortsteil von Vohenstrauß im Landkreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz.

Braunetsrieth
Koordinaten: 49° 37′ N, 12° 23′ OKoordinaten: 49° 37′ 1″ N, 12° 23′ 5″ O
Höhe: 555 m
Eingemeindung: 1830
Eingemeindet nach: Burgtreswitz, 1949 nach Vohenstrauß umgegliedert
Postleitzahl: 92648
Vorwahl: 09651
Braunetsrieth (Bayern)
Braunetsrieth (Bayern)
Lage von Braunetsrieth in Bayern
Dorfkapelle in Braunetsrieth
Dorfkapelle in Braunetsrieth

Ortsname

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Die Endung -rieth des Ortsnamens Braunetsrieth deutet auf eine frühe Entstehung des Ortes schon vor dem 13. Jahrhundert hin. Die Orte mit den auf -reuth, -rieth, -ried, -richt (frühere Schreibweisen: -riut, -rivt, -rewt, abgeleitet von „roden“, „Rodung“) endenden Ortsnamen entstanden im Zusammenhang mit der ersten Besiedelung des Gebietes durch Rodung des dichten Waldes. Orte mit solchen Namen kommen sehr häufig im Bereich der Flüsse Pfreimd und Luhe und der angrenzenden Bäche vor. Diese waren Ausgangspunkt für die Besiedelung der Region.[1]

Geographische Lage

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Braunetsrieth liegt ungefähr 3 Kilometer östlich von Vohenstrauß am Fuß des 611 Meter hohen Steinbühl. Westlich von Braunetsrieth entspringt der Michlbach. Am südlichen Ortsrand von Braunetsried entspringt der Fahrnbach. In einem Bogen verläuft südlich von Braunetsried die Bundesautobahn 6.

Geschichte

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In einem Zinsregister von 1454 des Pflegamtes Pleystein wurde Braunetsrieth (früher auch: Bruersriet) genannt, aber als öde und verlassen beschrieben.[2] Braunetsrieth gehörte zur Herrschaft der Waldauer. 1483 wurde Braunetsrieth genannt als Ulrich von Waldau einen Teil seiner Besitzungen an seine Söhne übergab.[3]

Mitte des 16. Jahrhunderts ging die Herrschaft der Waldauer – und damit auch Braunetsrieth – an die Wirsberger über. 1632 gelangte sie in den Besitz der Herren von Enkefort. Seit Ende des 17. Jahrhunderts hatten die Freiherren von Rumel den Lehensbesitz inne. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Freiherren von Lilien als Inhaber von Braunetsrieth genannt.[4]

Ein Salbuch des Amtes Pleystein aus dem Jahr 1560 nannte Braunetsrieth mit 11 Anwesen, darunter 6 Höfe, eine Behausung und ein Hirtenhaus. Die Herrschaft Waldau hatte in Braunetsrieth 3 Mannschaften mit Grundherrschaft und Niedergericht. Das Gotteshaus Altenstadt, das Gotteshaus Floß und der Richter zu Vohenstrauß hatten Zehentrechte in Braunetsrieth.[5] Noch 1596 gehörte Braunetsrieth zum Pflegamt Pleystein.[2] Im 18. Jahrhundert gehörte Braunetsrieth zum 4. Viertel des Pflegamts Pleystein.[6] In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte Braunetsrieth 16 Anwesen, einen Weber, einen Schmied und ein Hirtenhaus. Grundherrschaft und Niedergericht über Braunetsrieth lagen bei der Herrschaft Waldau. Braunetsrieth gehörte zur Pfarrei Vohenstrauß.[7] 1808 bei der Bildung der Steuerdistrikte gelangte Braunetsrieth in den Steuerdisktrikt Treswitz (= Burgtreswitz). Zum Steuerdistrikt Treswitz gehörten die beiden Dörfer Braunetsrieth, Treswitz und die Einöde Pölitzmühl.[8]

Im Jahre 1809 gehörte Braunetsrieth zum Patrimonialgericht Waldau.[9] Bis 1818 wurde Übersteherhäusl als Teil der Gemeinde Braunetsrieth genannt.[10] Braunetsrieth mit 17 Familien zusammen mit der Einöde Weißenstein mit 4 Familien, bildeten im Jahre 1821 eine Gemeinde.[11] und diese wurde im Jahre 1830 in die Gemeinde Burgtreswitz eingegliedert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1949 wurden Braunetsrieth und Weißenstein aus der Gemeinde Burgtreswitz ausgegliedert und nach Vohenstrauß eingemeindet.[10]

Einwohnerentwicklung

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1875–1950
Jahr Einwohner[12] Gebäude
1871 155 40[13]
1885 166 20[14]
1900 161 20[15]
1928 137 21[16]
1950 164 24[17]
1964–2016
Jahr Einwohner Gebäude
1961 95 19[18]
1970 90 k. A.[19]
1987 78 19[20]
2011 65 k. A.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Grenzstein beim Hartwichshof
 
Dellingkreuz in Braunetsried
 
Fuchsn Martel in Braunetsried

Die Kapelle von Braunetsrieth steht unter Denkmalschutz. In der Umgebung von Braunetsrieth gibt es zahlreiche alte Grenzsteine, Marterl und ein Steinkreuz, teilweise aus dem 16. Jahrhundert. Am 21. November 1977 wurde ein Marterlweg eingerichtet, der 17 Flurdenkmäler berührt. Zwischen Braunetsrieth und Oberlind sind mittelalterliche Reste der historischen Heerstraße Nürnberg-Prag erhalten.[22]

Literatur

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  • Hans Frischholz, Otto Würschinger: Vohenstrauß im Wandel der Zeiten. Heimatkundliches zur Geschichte der Stadt aus Anlass der 600-Jahrfeier ihrer Erstnennung. 1378–1978. Stadt Vohenstrauß, Vohenstrauß 1978, S. 35–39.
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Commons: Braunetsrieth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 6 (Digitalisat).
  2. a b Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 144 (Digitalisat).
  3. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 123 (Digitalisat).
  4. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 124, 202 (Digitalisat).
  5. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 144 f. (Digitalisat).
  6. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 125, 138 (Digitalisat).
  7. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 147 (Digitalisat).
  8. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 211 (Digitalisat).
  9. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 202 (Digitalisat).
  10. a b Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 220 (Digitalisat).
  11. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 215 (Digitalisat).
  12. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 930 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 972 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 989 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 851 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 630 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 132 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 266 (Digitalisat).
  21. https://atlas.zensus2011.de/
  22. Dieter Bernd: Vohenstrauß. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 39. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9, S. 8 (Digitalisat).