Bundesstraße 304

Bundesstraße in Deutschland

Die Bundesstraße 304 (Abkürzung: B 304) führt von Dachau nördlich Münchens durch die bayerische Landeshauptstadt über Ebersberg, Wasserburg am Inn und Traunstein bis nach Freilassing an der Staatsgrenze zu Österreich (Stadt Salzburg).

Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/DE-B
Bundesstraße 304 in Deutschland
Bundesstraße 304
Karte
Verlauf der B 304
Verlauf der B 304
Basisdaten
Betreiber: Deutschland Bundesrepublik Deutschland
Gesamtlänge: 161 km

Bundesland:

Straßenverlauf
Ortsumgehung Dachau B471
Karlsfeld
(10)  München-Ludwigsfeld A99
München
Moosach B2 R
Vorlage:AB/Wartung/Leer ersetzt durch B2 R
Berg am Laim B2 R
Haar B471
(18)  Haar A99
Vaterstetten
Ortsumgehung Zorneding
Zorneding-West
Moosach/Oberpframmern
Zorneding-Ost
Eglharting
Kirchseeon
Ortsumgehung Ebersberg
Ebersberg-West
Grafing-West
Unterquerung der Bahnstrecke Grafing–Wasserburg
Grafing-Ost
Unterquerung der Bahnstrecke Grafing–Wasserburg
Laufinger Brücke
Ebersberg-Ost
Ebrach
Oberndorf/Langwied
Steinhöring
Ebrach
Tulling
Grafing–Wasserburg
Forsting
Grafing–Wasserburg
Edling-Hochhaus
Edling
Reitmehring
Grafing–Wasserburg
Wasserburg-West/Rosenheim/Landshut B15
Ortsumgehung Wasserburg
Inn
Neudeck (Babensham)
Wasserburg-Süd/Babensham
Kirchensur
Frabertsham
Obing
Alz
Altenmarkt B299
Altötting/Mühldorf/Landshut B299
Traun
Stein an der Traun
Traun
Ortsumgehung Traunreut
Traunstein-Nord
Ortsumgehung Traunstein
Traun
Rettenbach
Waging/Surberg
Ettendorfer Tunnel
Siegsdorf/Ruhpolding/Inzell B306
Ortsumgehung Teisendorf
Ortsumgehung Freilassing B20
Freilassing Mitte/Laufen a. Salzach/Bad Reichenhall B20
DeutschlandÖsterreich

B155

Saalach
(292)  Salzburg-Mitte A1 E60 E55
Salzburg

Geschichte

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Die heutige Bundesstraße 304 folgt ungefähr der Route der alten Salzstraße, die von Salzburg und Bad Reichenhall über Wasserburg Richtung München und weiter nach Augsburg führte und die zum Transport des Handelsguts diente. Später verband ein Postkutschendienst über sie München mit Wien.[1]

Die heutige Trasse der B 304 war 1932 Teil der damaligen Fernverkehrsstraße 10 (FVS 10). Während der weitaus längere Teil von Homburg bis Augsburg die Bezeichnung Bundesstraße 10 erhielt, bekam der Streckenabschnitt von München bis Freilassing in der zweiten Phase der Reichsstraßennummerierung[2] die eigenständige Nummer 304. Der Verlauf der Straße wurde nach dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938 über Salzburg, Bad Ischl und Bad Aussee bis nach Trautenfels verlängert (nunmehr Salzkammergut Straße B 145), wo sie an der Ennstal Straße B 320 (damals Reichsstraße 318) endete.[3]

Bundesverkehrswegeplan 2030

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Im ersten Referentenentwurf zum Bundesverkehrswegeplan 2030 sind insgesamt sieben Vorhaben zur B 304 genannt. Diese sind in drei Kategorien gelistet:

  • Neue Vorhaben – Vordringlicher Bedarf (VB)
  • Neue Vorhaben – Weiterer Bedarf mit Planungsrecht (WB*)
  • Neue Vorhaben – Weiterer Bedarf (WB)

Drei Projekte sind im vordringlichen Bedarf (VB), ein Projekt im weiteren Bedarf mit Planungsrecht (WB*) und drei Projekte im weiteren Bedarf (WB) eingruppiert. Dabei handelt es sich um folgende Projekte:

Kategorie Projektnummer Straßen-
nummer
Abschnitt Ausbauziel Länge
in km
Investitions-
kosten
in Mio. Euro
Nutzen-
kosten-
verhältnis
Umwelt- und
naturschutz-
fachliche
Beurteilung
Städtebauliche
Beurteilung
Planungssituation[A 1]
VB B304-G020-BY B 304 Ortsumfahrung Obing Neubau
zweistreifig
4,1 12,9 3,6 mittel[4] hoch fertiggestellt; Verkehrsfreigabe 17. Juli 2020[5]
VB B299-G130-BY-T03-BY B 304 Ortsumfahrung Altenmarkt
(mit Aubergtunnel)
Neubau
zwei- bzw. vierstreifig
7,8 52,6 4,9 ohne Angabe Planfeststellungsbeschluss
ergangen
VB B299-G130-BY-T04-BY B 304 Ortsumfahrung
Nunhausen/Matzing
Neubau
zwei- bzw. vierstreifig
6,2 21,7 7,4 mittel[4] Vorplanung läuft
WB* B304-G010-BY-T02-BY B 304 Ortsumfahrung Steinhöring Neubau
zweistreifig
4,0 22,3 >10 mittel[4] ohne Planungsbeginn
WB B304-G010-BY-T03-BY B 304 Ortsumfahrung Tulling Neubau
zweistreifig
2,8 9,7 1,4 gering[4] ohne Planungsbeginn
WB B304-G010-BY-T04-BY B 304 Ortsumfahrung Forsting Neubau
zweistreifig
3,9 11,2 2,2 gering[4] ohne Planungsbeginn
WB B304-G010-BY-T01-BY B 304 Ortsumfahrung
Eglharting/Kirchseeon (Süd)
Neubau
zweistreifig
9,2 48,0 4,7 mittel[4] hoch Umweltverträglichkeits-/
Variantenuntersuchung
abgeschlossen
Gesamt 38 178,4
  1. Ist die Planfeststellung beantragt oder ein Planfeststellungsbeschluss ergangen, kann hinsichtlich der Prüftiefe eine weitere Trassenplausibilitätsprüfung entfallen (Umweltbericht zum BVWP 2030, S. 31 ff.).

Für diese Teilabschnitte wird die Flächeninanspruchnahme wie folgt angegeben[4]:

  1. Ortsumfahrung Obing: 12,5 Hektar
  2. Ortsumfahrung Altenmarkt (mit Aubergtunnel): 28,1 Hektar
  3. Ortsumfahrung Nunhausen/Matzing: 22,8 Hektar
  4. Ortsumfahrung Steinhöring: 10,8 Hektar
  5. Ortsumfahrung Tulling: 4,9 Hektar
  6. Ortsumfahrung Forsting: 10,2 Hektar
  7. Ortsumfahrung Eglharting/Kirchseeon (Süd): 27,9 Hektar

Folgende Projektvarianten wurden nicht in den ersten Referentenentwurf aufgenommen. Sie wurden ohne Dringlichkeit eingestuft und waren ausgeschieden[6]:

  • B304-G011-BY – München Wasserburg (B 15) (Variante),
  • B304-G011-BY-T01V-BY – OU Eglharting/Kirchseeon (Tunnel),
  • B304-G011-BY-T02-BY – OU Steinhöring,
  • B304-G011-BY-T03-BY – OU Tulling und
  • B304-G011-BY-T04-BY – OU Forsting.

Mit „kein Bedarf“ (KB) wurde eingestuft:

  • B304-G030-BY – Entlastungstunnel Karlsfeld.

An die Veröffentlichung des Referentenentwurfes schloss sich eine sechswöchige Öffentlichkeitsbeteiligung an. Nach Auswertung der eingegangenen Stellungnahmen lag ein überarbeiteter Kabinettsentwurf vor. Nach der Ressortabstimmung Ende Juli 2016 hat das Bundeskabinett den Plan am 3. August 2016 beschlossen.[7][8]

Bis zum 30. Juni 2015 bestand für LKW nach dem Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG) generell keine Mautpflicht auf der B 304.[9] Seit dem 1. Juli 2018 sind Bundesstraßen für LKW ab 7,5 Tonnen generell mautpflichtig.[10]

Für den Neubau einer vierstreifigen Bundesstraße geht man von folgenden Brutto-Flächenbedarfen (Trassenbreiten inklusive Nebenflächen, Böschungen und Einschnitten) aus[4]:

  • ohne Standstreifen: 36 m in ebenem Gelände, 56 m in bewegtem Relief bzw. Niederungsbereich sowie 65 m in stark bewegtem Relief
  • mit Standstreifen: 40 m in ebenem Gelände, 60 m in bewegtem Relief bzw. Niederungsbereich sowie 70 m in stark bewegtem Relief.

Bei einer zweistreifigen Bundesstraße sehen die Werte wie folgt aus[4]:

  • ohne Standstreifen: 21 m in ebenem Gelände, 33,5 m in bewegtem Relief bzw. Niederungsbereich sowie 39 m in stark bewegtem Relief
  • mit Standstreifen: 25 m in ebenem Gelände, 37,5 m in bewegtem Relief bzw. Niederungsbereich sowie 44 m in stark bewegtem Relief.
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Commons: Bundesstraße 304 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • B 304 (alt) ehemaliger Verlauf von Ebersberg über Oberndorf n. Steinhöring bis 1977 auf BayernAtlas Zeitreise

Einzelnachweise

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  1. Annalena Ehrlicher: Ein Ackergaul für Goethe, Süddeutsche Zeitung, 16. Juli 2018, abgerufen am 17. Juli 2018.
  2. Kurt Kodal: Straßenrecht, 7. Auflage, München 2010, S. 459.
  3. Der Deutsche Automobilclub (Hrsg.): Straßenkarte von Deutschland, Maßstab 1:1.250.000, 1941.
  4. a b c d e f g h i Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Umweltbericht zum Bundesverkehrswegeplan - Stand: März 2016 (Memento vom 25. März 2016 im Internet Archive). PDF. Online auf init.pro.contentstream.de, abgerufen am 23. März 2016.
  5. Ortsumfahrung Obing für den Verkehr freigegeben. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, 17. Juli 2020, abgerufen am 20. Juli 2020.
  6. PRINS: Sonstige Projekte (Straße) die nicht Bestandteil des BVWP 2030 sind. Online auf www.bvwp-projekte.de, abgerufen am 21. März 2016.
  7. Kerstin Schwenn: Neuer Bundesverkehrswegeplan. Erhalt geht vor Aus- und Neubau. In: FAZ.NET. 15. Juli 2016, abgerufen am 16. Juli 2016.
  8. Kabinett beschließt Bundesverkehrswegeplan 2030. Pressemitteilung 129/2016. Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. August 2016; abgerufen am 3. August 2016.
  9. Bundesanstalt für Straßenwesen: Die Mauttabelle 4.1 (Bundesstraßen). PDF. Online auf www.mauttabelle.de. Abgerufen am 3. Juni 2015.
  10. NDR: Maut: Lkw müssen auf Bundesstraßen zahlen, 1. Juli 2018, online auf www.ndr.de, abgerufen am 5. Januar 2019.