Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1999/2000 war die 83. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In dieser Spielzeit nahmen 6.096 Vereine aus Frankreich und seinen Übersee-Départements bzw. -territorien daran teil.

Nach Abschluss der von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden griffen im Zweiunddreißigstelfinale auch die 18 Erstligisten in den Wettbewerb ein. Ab dieser Runde wurde der Wettbewerb nach dem klassischen Pokalmodus ausgetragen; das heißt insbesondere, dass die jeweiligen Spielpaarungen ohne Setzlisten oder eine leistungsmäßige bzw. regionale Vorsortierung der Vereine aus sämtlichen noch im Wettbewerb befindlichen Klubs ausgelost werden und lediglich ein Spiel ausgetragen wird, an dessen Ende ein Sieger feststehen muss (und sei es durch Verlängerung und Elfmeterschießen), der sich dann für die nächste Runde qualifiziert, während der Verlierer ausscheidet. Auch das Heimrecht wurde für jede Begegnung durch das Los ermittelt, jedoch mit der Einschränkung, dass Klubs, die gegen eine mindestens zwei Ligen höher spielende Elf anzutreten hatten, automatisch Heimrecht bekamen.[1]

Pokalsieger wurde der Titelverteidiger FC Nantes. Für die aufgrund ihrer Vereinsfarben so genannten „Canaris“ war es der dritte Erfolg im achten Endspiel. Die Berichterstattung allerdings beherrschte der Durchmarsch eines Außenseiters bis ins Finale: die Amateure des Calais Racing Union Football Club aus der viertklassigen Liga CFA standen dicht vor der ganz großen Überraschung.[2] Auf dem Weg dorthin schaltete Calais zwei Erst- (Strasbourg, Bordeaux) sowie zwei Zweitligisten (Lille, Cannes) aus. Dagegen verblassten der Erfolg der ebenfalls viertklassigen Garde Saint-Ivy Pontivy (Erreichen des Achtelfinals) und die Tatsache, dass es mit Olympique Nîmes immerhin auch ein Zweitdivisionär unter die besten acht Teams gebracht hatte, weitgehend. Denn ein Verein, der nur in der vierthöchsten Klasse spielt, hatte in der Coupe de France noch nie zuvor das Endspiel erreicht.[3]

Zweiunddreißigstelfinale

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Spiele zwischen 21. und 23. Januar 2000; die jeweilige Spielklassenzugehörigkeit wird mit D1, D2 und D3 für die Profiligen, CFA bzw. CFA2 für die beiden landesweiten sowie DH („Division d’Honneur“) für die oberste regionale Amateurligen angegeben.

Sechzehntelfinale

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Spiele am 11./12. Februar 2000

Achtelfinale

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Spiele zwischen 3. und 5. März 2000

Viertelfinale

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Spiele am 18./19. März 2000

Halbfinale

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Spiele am 12. April 2000

Spiel am 7. Mai 2000 im Stade de France vor 78.717 Zuschauern

Mannschaftsaufstellungen

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FC Nantes: Mickaël Landreau  Jean-Marc Chanelet, Nicolas Gillet, Néstor Fabbri, Salomon OlembéÉric Carrière, Mathieu Berson, Charles Devineau (Olivier Monterrubio, 69.), Alioune Touré (Alain Caveglia, 73.) – Antoine Sibierski, Frédéric Da Rocha
Trainer: Raynald Denoueix

Calais RUFC: Cédric SchilleJocelyn Merlen, Fabrice Baron, Réginald Becque  , Grégory DeswarteCédric Jandau, Christophe Hogard, Grégory Lefebvre (Stéphane Canu, 54.), Emmanuel VasseurMickaël Gérard, Jérôme Dutitre (Mathieu Millien, 54.; Benoît Lestavel, 93.)
Trainer: Ladislas Lozano

Schiedsrichter: Claude Colombo (Nizza)

0:1 Dutitre (34.)
1:1 Sibierski (49.)
2:1 Sibierski (90., per Foulelfmeter)

Besondere Vorkommnisse

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Nantes’ Spielführer Landreau war von der Leistung der Amateure derart beeindruckt, dass er deren Kapitän Becque entgegen dem Protokoll auf die Ehrentribüne mitnahm, wo er den Pokal aus den Händen von Staatspräsident Jacques Chirac empfing.[4]

Siehe auch

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Literatur

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  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003, ISBN 2-84253-958-3
  • L’Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007, ISBN 978-2-915535-62-4
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Anmerkungen

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  1. L’Équipe/Ejnès, S. 333
  2. L’Équipe/Ejnès, S. 188/189
  3. L’Équipe/Ejnès, S. 417
  4. Beaudet, S. 180