Crystal Kelly Cup

Dreiband-Einladungsturnier (1994–2011)

Der Crystal Kelly Cup (auch Crystal-Kelly-Turnier, Crystal Kelly Trophy oder Crystal Kelly Tournament) war ein prestigeträchtiges, hoch dotiertes Karambolage-Einladungsturnier in der Disziplin Dreiband. Es wurde von 1994 bis 2011 insgesamt 18-mal, an wechselnden Spielorten, meist in Monte-Carlo und Nizza, ausgetragen.

Crystal Kelly Trophy
Monaco Monte-Carlo (13 × Ausrichter)
Turnierdaten
Turnierart: Einladungsturnier
Turnierformat: Round Robin/K.-o.-Modus
Verband/Ausrichter: Joop van Oosterom
Turnierdetails
Austragungsort: verschiedene
Spielzeit: 1994–2011
Akt. Titelträger: Griechenland Filipos Kasidokostas
Rekorde
Meisten Siege: 8 ×
NiederlandeNiederlande Dick Jaspers[1]
Bester GD: 2,623
NiederlandeNiederlande Dick Jaspers, 2011, Nizza Frankreich Frankreich
Bester ED: 5,000 (50 Punkte in 10 Aufnahmen)
NiederlandeNiederlande Dick Jaspers , 2002, Monte-Carlo Monaco Monaco
Höchstserie (HS): 21
NiederlandeNiederlande Dick Jaspers 1998, Monte-Carlo Monaco Monaco
Belgien Frédéric Caudron 2008, Antwerpen Belgien Belgien
Positionskarte
Crystal Kelly Cup (Benelux)
Crystal Kelly Cup (Benelux)
Spielstätten Benelux-Staaten
Crystal Kelly Cup (Provence-Alpes-Côte d’Azur)
Crystal Kelly Cup (Provence-Alpes-Côte d’Azur)
Spielstätten Frankreich/Monaco

Geschichte

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[1]
Ins Leben gerufen wurde das Turnier 1994 von dem Geschäftsmann und Software-Gründer Joop van Oosterom, einem bekannten Billard- und Schachmäzen. Namensgebend war seine Tochter Crystal Kelly van Oosterom. Seiner anderen Tochter Melody Amber widmete der 2-fache Fernschachweltmeister das gleichnamige Turnier das seit 1992 ebenfalls in Monte Carlo/Nizza in den Disziplinen Schnellschach und Blindschach ausgetragen wird. Es fand 2012 zum letzten Mal statt.

Im Jahr 2010 erklärte van Oosterom, dass er das Sponsoring im folgenden Jahr aufgeben werde. So wurde das 2011er-Turnier das Letzte. Raymond Ceulemans war von Anfang an mit dabei, von 1994 bis 2006 als Spieler und, nach seinem Rückzug aus dem aktiven Billardsport (2006), als Turnierdirektor. In seinen spielaktiven Anfangsjahren belegte er immer vordere Plätze, obwohl er das Turnier niemals gewinnen konnte. Torbjörn Blomdahl und Dick Jaspers nahmen an allen 18 Turnieren teil. Jaspers ist mit acht Siegen Rekordgewinner, Blomdahl mit 5 Siegen Zweiter der "ewigen" Turnierliste.

Der Crystal Kelly Cup wurde 13-mal in Monte Carlo, dreimal in Nizza und je einmal in Scheveningen und Antwerpen ausgetragen, jeweils zum Ende der Saison Anfang Juni. Einzige Ausnahme war das Jahr 2005 als das Turnier Ende August stattfand.

Mit einem Preisgeld um die 70.000 USD gehörte das Turnier zu den bestdotierten der Welt. Es wurden Extraprämien für besondere Leistungen gezahlt und der Sieger kassierte ca. 20.000 USD. Ähnlich wie die AGIPI Billard Masters in Schiltigheim wurde es wie eine kleine Weltmeisterschaft eingeschätzt. Bei den Spielern, die das Turnier auch „Monaco“ nannten, genoss es eine hohe Reputation. Jeder folgte gerne der Einladung von van Oosterom. Alle Spieler, samt Frauen bzw. Partnerinnen, wurden eingeflogen und waren eine Woche lang Gäste der Familie van Oosterom. Täglich stand für jeden nur ein Spiel auf dem Plan, was Zeit für Ausflüge und Exkursionen ließ. Übertroffen wurden die Preisgelder erst 2018 bei dem vom US-Milliardär Robert Mercer ausgerichteten McCreery Dreiband Champion of Champions.

Teilnehmer aus den D-A-CH Ländern gab es nicht. Einziger Teilnehmer aus Amerika war Sang Chun Lee aus den Vereinigte Staaten  Vereinigten Staaten.

Van Oosterom verstarb, wie erst im Februar 2017 bekannt wurde, im November 2016 in seiner Wahlheimat Monaco.[2]

Turnieraufbau

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[1]
Die Teilnehmerzahl lag zwischen acht und zehn Spielern. Insgesamt nahmen 17 unterschiedliche Spieler an dem Turnier teil. Viele Spieler wurden über die Jahre eingeladen, so z. B.: Semih Saygıner (16 ×), Frédéric Caudron (15 ×), Frans van Kuijk (13 ×), Marco Zanetti (11 ×) und Daniel Sánchez (8 ×) Beim letzten Turnier wurden die zehn Teilnehmer in zwei Gruppen zu je fünf Spielern aufgeteilt.
Diese waren:

Gespielt wurde in der Gruppenphase im Round-Robin-Modus (mit Nachstoß) und in der Finalrunde im K.-o-Modus jeweils auf 50 Punkte ohne Nachstoß. Die Plätze 3–10 wurde ausgespielt.

Sieger-Ewigenliste
Name Anz. Jahr
Niederlande  Dick Jaspers 8 1994, 1999, 2001–2005, 2007
Schweden  Torbjörn Blomdahl 5 1995–1997, 2000, 2006
Belgien  Frédéric Caudron 3 1998, 2008, 2009
Italien  Marco Zanetti 1 2010
Griechenland  Filipos Kasidokostas 1 2011

Turnierstatistik

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Der GD gibt den Generaldurchschnitt des jeweiligen Spielers während des Turniers an.

Nr. Jahr Ort Sieger GD Platz 2 GD Platz 3 GD Quelle
01 1994 Monaco  Monte-Carlo Niederlande  Dick Jaspers 1,840 Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,803 Belgien  Ludo Dielis 1,705 [3]
02 1995 Monaco  Monte-Carlo Schweden  Torbjörn Blomdahl*1 2,324 Niederlande  Dick Jaspers 1,976 Belgien  Raymond Ceulemans 1,593 [4]
03 1996 Monaco  Monte-Carlo Schweden  Torbjörn Blomdahl 2,160 Belgien  Raymond Ceulemans 1,696 Niederlande  Dick Jaspers 1,629 [5]
04 1997*2 Monaco  Monte-Carlo Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,976 Niederlande  Dick Jaspers 1,650 Turkei  Semih Saygıner 1,774 [6]
05 1998 Monaco  Monte-Carlo Belgien  Frédéric Caudron 1,690 Niederlande  Dick Jaspers*3 2,060 Schweden  Torbjörn Blomdahl 2,155 [7]
06 1999*4 Monaco  Monte-Carlo Niederlande  Dick Jaspers 2,035 Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,867 Belgien  Frédéric Caudron 1,736 [8]
07 2000 Monaco  Monte-Carlo Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,663 Niederlande  Frans van Kuijk 1,617 Belgien  Frédéric Caudron 1,800 [9]
08 2001 Monaco  Monte-Carlo Niederlande  Dick Jaspers 1,823 Turkei  Semih Saygıner 1,744 Danemark  Dion Nelin 1,776 [10]
09 2002 Monaco  Monte-Carlo Niederlande  Dick Jaspers*5 2,536 Belgien  Frédéric Caudron 2,150 Turkei  Semih Saygıner 1,748 [11]
10 2003 Niederlande  Scheveningen Niederlande  Dick Jaspers 2,317 Belgien  Frédéric Caudron 2,087 Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,870 [12]
11 2004 Monaco  Monte-Carlo Niederlande  Dick Jaspers 2,258 Spanien  Daniel Sánchez 1,842 Niederlande  Frans van Kuijk 1,740 [13]
12 2005 Monaco  Monte-Carlo Niederlande  Dick Jaspers 2,012 Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,807 Turkei  Semih Saygıner 1,915 [14]
13 2006 Monaco  Monte-Carlo Schweden  Torbjörn Blomdahl*6 2,081 Niederlande  Dick Jaspers 2,228 Belgien  Frédéric Caudron 1,740 [15]
14 2007 Monaco  Monte-Carlo Niederlande  Dick Jaspers 2,174 Spanien  Daniel Sánchez 1,928 Niederlande  Raimond Burgman 1,729 [16]
15 2008 Belgien  Antwerpen Belgien  Frédéric Caudron 1,881 Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,737 Niederlande  Dick Jaspers 1,911 [17]
16 2009*7 Frankreich  Nizza Belgien  Frédéric Caudron 2,125 Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,844 Belgien  Eddy Merckx 2,078 [18]
17 2010 Frankreich  Nizza Italien  Marco Zanetti 2,142 Schweden  Torbjörn Blomdahl 1,697 Niederlande  Dick Jaspers*8 2,472 [19]
18 2011 Frankreich  Nizza Griechenland  Filipos Kasidokostas 2,198 Italien  Marco Zanetti 2,015 Niederlande  Dick Jaspers*9 2,622 [20]

Anmerkungen

  • *1 Blomdahl spielte einen inoffiziellen Weltrekord von 2,324 im GD und einen ED von 3,571 (dito 1996)
  • *2 In der Saison 1997/98 spielte in Holland zum ersten Mal die von Oosterom gegründete und gesponserte Mannschaft Crystal Kelly. Spieler waren unter anderem R. Ceulemans, Caudron und van Kuijk. Die Mannschaft gewann auch zweimal den Europacup (Coupe d’Europe).
  • *3 Jaspers spielte einen ED von 4,166
  • *4 R. Ceulemans spielt einen ED von 3,846
  • *5 Jaspers spielt einen ED von 5,000(!), 50 Punkte in 10 Aufnahmen
  • *6 Blomdahl spielt einen ED von 3,846
  • *7 2009 wurde der beste Turnierdurchschnitt mit 1,865 gespielt
  • *8 Jaspers spielt einen ED von 4,545
  • *9 Jaspers spielte einen GD von 2,623, der bisher Beste in einem Turnier.

Galerie vom Turnier 1999

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siehe auch

Commons: Crystal Kelly Cup 1999 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c Frits Bakker: Crystal Kelly cup: farewell to a phenomenon. Kozoom.com, 20. Juni 2011, archiviert vom Original am 20. März 2014; abgerufen am 9. Oktober 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kozoom.com
  2. PeterDoggers: Joop van Oosterom 1937-2016. Chess.com, 6. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Februar 2017; abgerufen am 6. Februar 2017 (englisch).
  3. Abschlusstabelle 1994. Kozoom.com, 12. Juni 1994, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  4. Abschlusstabelle 1995. Kozoom.com, 11. Juni 1995, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  5. Abschlusstabelle 1996. Kozoom.com, 9. Juni 1996, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  6. Abschlusstabelle 1997. Kozoom.com, 8. Juni 1997, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  7. Abschlusstabelle 1998. Kozoom.com, 7. Juni 1998, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  8. Abschlusstabelle 1999. Kozoom.com, 6. Juni 1999, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  9. Abschlusstabelle 2000. Kozoom.com, 11. Juni 2000, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  10. Abschlusstabelle 2001. Kozoom.com, 10. Juni 2001, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  11. Abschlusstabelle 2002. Kozoom.com, 9. Juni 2002, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  12. Abschlusstabelle 2003. Kozoom.com, 8. Juni 2003, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  13. Abschlusstabelle 2004. Kozoom.com, 20. Juni 2004, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  14. Abschlusstabelle 2005. Kozoom.com, 31. August 2005, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  15. Abschlusstabelle 2006. Kozoom.com, 12. Juni 2006, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  16. Abschlusstabelle 2007. Kozoom.com, 14. Juni 2007, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  17. Abschlusstabelle 2008. Kozoom.com, 17. Juni 2008, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  18. Abschlusstabelle 2009. Kozoom.com, 18. Juni 2009, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  19. Abschlusstabelle 2010. Kozoom.com, 6. Juli 2010, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).
  20. Abschlusstabelle 2011. Kozoom.com, 29. Juni 2011, abgerufen am 9. Oktober 2012 (deutsch).