Dalneje (russisch Дальнее, deutsch Wommen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)).

Siedlung
Dalneje/Wommen
Дальнее
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Wommen (bis 1947)
Bevölkerung 146 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 019
Geographische Lage
Koordinaten 54° 30′ N, 21° 3′ OKoordinaten: 54° 30′ 0″ N, 21° 3′ 0″ O
Dalneje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Dalneje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Dalneje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Dalneje (Kaliningrad, Prawdinsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Dalneje liegt sieben Kilometer nordöstlich der heutigen Rajonshauptstadt und einstigen Kreisstadt Prawdinsk (Friedland) an einer Nebenstraße, die bei Kisseljowka (Karschau) von der russischen Fernstraße R 512 abzweigt und bis nach Cholmogorje (Kipitten) führt. Bis 1945 war das zwei Kilometer entfernte Karschau die nächste Bahnstation an der Kleinbahnstrecke von Tapiau (russisch: Gwardeisk) nach Friedland (Prawdinsk), die von den Wehlau–Friedländer Kreisbahnen betrieben wurde.

Geschichte

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Das einstmals Wommen genannte Gutsdorf gehörte 1874 zu den Gemeinden, die den neu errichteten Amtsbezirk Karschau[2] (russisch: Kisseljowka) bildeten. Er gehörte bis 1927 zum Landkreis Friedland, danach zum Landkreis Bartenstein (Ostpr.) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 zählte Wommen 69 Einwohner[3]. Am 30. September 1928 gab Wommen seine Eigenständigkeit auf und wurde in die neu formierte Landgemeinde Kipitten (russisch: Cholmogorje) eingegliedert.

Im Jahre 1945 kam Wommen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die Bezeichnung „Dalneje“.[4] Bis 2009 war der Ort in den Poretschenski sowjet (Dorfsowjet Poretschje (Allenau)) eingegliedert. Seither ist der Ort aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[5] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk.

Bei seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Wommen vor 1945 in das Kirchspiel Klein Schönau[6] (russisch: Oktjabrskoje) eingegliedert und gehörte zum Kirchenkreis Friedland (Prawdinsk), danach Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Alfred Schoewe.

Heute liegt Dalneje im Einzugsbereich der evangelischen Kirchengemeinde Prawdinsk (Friedland), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) ist.

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Karschau
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  6. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein (Memento vom 27. November 2015 im Internet Archive)
  7. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)