Lukino (russisch Лукино, deutsch Kloschenen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prawdinskoje gorodsnoje posselenije – Stadtgemeinde Prawdinsk, Friedland, (Ostpr.) – im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland).

Siedlung
Lukino/Kloschenen
Лукино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Kloschenen
Bevölkerung 65 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 000 057
Geographische Lage
Koordinaten 54° 27′ N, 21° 1′ OKoordinaten: 54° 27′ 0″ N, 21° 1′ 0″ O
Lukino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lukino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lukino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lukino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Lukino am Ostufer der Alle (russisch: Lawa) liegt zwei Kilometer nördlich von Prawdinsk und ist über eine Stichstraße direkt von der Rajonshauptstadt aus zu erreichen. Ein Bahnanschluss besteht nicht.

Geschichte

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Am 11. Juni 1874 war das einst Kloschenen genannte Dorf eine von sechs kommunalen Einheiten, die den neu errichteten Amtsbezirk Allenau[2] (russisch: Poretschje) bildeten. Er gehörte bis 1927 zum Landkreis Friedland, danach zum Landkreis Bartenstein (Ostpr.) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Kloschenen 177 Einwohner.[3]

Am 1. Juli 1912 wurde die Ortschaft Gut Finkenhof des Gutsbezirks Kloschenen in die Landgemeinde Klein Schönau (russisch: Oktjabrskoje) im Amtsbezirk Dietrichswalde[4] (Polessje) umgegliedert, und kurze Zeit später kam ein weiterer Teil Kloschenens zur Landgemeinde Allenau (Poretschje). Am 1. November 1928 schließlich verlor Kloschenen seine Selbständigkeit und wurde in die Stadtgemeinde Friedland (Prawdinsk) eingemeindet.

1945 kam Kloschenen innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung Lukino.[5] Bis zum Jahre 2009 war der Ort in den Poretschenski sowjet (Dorfsowjet Poretschje (Allenau)) eingegliedert und ist seither – als Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Prawdinskoje gorodsnoje posselenije – Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland, Ostpr.) – im Rajon Prawdinsk.

Die Bevölkerung Kloschenens war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Der Ort war in das Kirchspiel Allenau[7] (russisch: Poretschje) im Kirchenkreis Friedland (russisch: Prawdinsk), später im Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce), innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.

Heute liegt Lukino im kirchlichen Einzugsbereich von Prawdinsk, dessen evangelische Gemeinde nun eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist. Sie ist in die Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) eingegliedert.[8]

Söhne und Töchter der Gemeinde

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In dem Landsitz Kloschenen wohnte Graf Kunheim und seine Frau Marie Henriette Elisabeth, geb. von Arnim, eine von Friedrich von Schiller umschwärmte Frau, die er laut Zeitzeugen gerne geheiratet hätte.[9]

Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Allenau
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Dietrichswalde/Klein Schönau
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de
  8. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
  9. Fräulein von Arnim